DE919913C - Verfahren zur Verwertung von Sulfitablaugen - Google Patents

Verfahren zur Verwertung von Sulfitablaugen

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DE919913C
DE919913C DEP47051A DEP0047051A DE919913C DE 919913 C DE919913 C DE 919913C DE P47051 A DEP47051 A DE P47051A DE P0047051 A DEP0047051 A DE P0047051A DE 919913 C DE919913 C DE 919913C
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waste liquors
waste
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sulphite
liquors
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Expired
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DEP47051A
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English (en)
Inventor
Dr-Ing Karl Warth
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KAETHE WARTH GEB HARLOS
Original Assignee
KAETHE WARTH GEB HARLOS
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C11/00Regeneration of pulp liquors or effluent waste waters
    • D21C11/0007Recovery of by-products, i.e. compounds other than those necessary for pulping, for multiple uses or not otherwise provided for

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  • Paper (AREA)

Description

  • Verfahren zur Verwertung von Sulfitablaugen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Verwertung von Sulfitablaugen, wie diese in den zellstoffherstellenden Betrieben, insbesondere in den Sulfitzellstoffabriken, anfallen.
  • Es sind schon zahlreiche Verfahren bekannt, vorgeschlagen und teilweise technisch verwertet worden, die zum Ziele hatten, die anfallenden Ablaugen wirtschaftlich auszuwerten.
  • So wurden beispielsweise die in den Ablaugen enthaltenen Zucker (Glukosen und Pentosen) mit Hilfe der wilden Hefe Torula Utilis durch Hefevermehrung in Eiweiß übergeführt und auf diesem Wege Nähr- und Futtereiweiße hergestellt. Außerdem gelang es, diese Zucker mittels der Hefe Sacharomyces cerevisiae auf Sprit zu vergären. Ferner hat man auch schon die Ablaugen im Vakuum eingedickt und die dabei erhaltene dickflüssige Ligninsulfonsäure als Emulgiermittel für die Teerung von Straßen oder als Pech und Bindemittel für die Stein- und Braunkohlenbrikettierung verwendet. Schließlich konnten auch die durch Ausfällen mit Kalk oder entsprechenden Stoffen aus den Ablaugen erhaltenen Niederschläge zum Teil verschiedenartigsten Verwendungszwecken zugeführt werden.
  • Trotz der Mannigfaltigkeit der erwähnten Verwartungsarten ist es allerdings bisher nicht gelungen, die Hauptmengen der anfallenden Ablaugen technisch nutzbar zu machen und dadurch wirtschaftlich auszuwerten. Diese bekannten Verfahren sind entweder zu teuer und dadurch wirtschaftlich unrentabel, oder aber dieAbsatzmöglichkeit der auf Grund dieser Verfahren erhaltenen Endprodukte ist begrenzt bzw. es kann nur ein Teil der Ablauge in diese Endprodukte übergeführt werden. Die Ablaugen enthalten aber ungefähr die Hälfte der in den zellstoffherstellenden Betrieben eingebrachten und nach dem Sulfitzellstoffverfahren verarbeiteten Rohstoffe. Diese noch wertvolle Rohstoffe enthaltenden Ablaugen fließen heute großenteils noch ungenutzt als Abwässer in die Flüsse und verunreinigen diese.
  • Diese Nachteile und der bisherige Mangel an einem Verfahren, welches gestattet, tatsächlich die Hauptmenge der anfallenden Ablaugen nutzbar zu machen, werden nun durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung beseitigt.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur Verwertung von Sulfitablaugen besteht darin, daß man diese Ablaugen eindampft und den: trockenen ligninhaltigen Festrückstand mit dem aus den in den gleichen Ablaugen vorhandenen Pentosen durch saure Spaltung gewonnenen Furfurol, gegebenenfalls unter Zusatz von Weichmachungsmitteln, kondensiert.
  • Die Entwicklung dieses neuen Verfahrens war erst auf Grund der Erkenntnis möglich, daß die in den Ablaugen enthaltenen Ligninstoffe und -verbindungen sowie die Ligninsulfonsäuren und deren Salze noch eine große Zahl an funktionellen, aktiven Gruppen im Molekül enthalten, die besonders reaktionsfreudig und insbesondere zu Kondensationsreaktionen befähigt sind. Von Vorteil ist hierbei die Tatsache, daß sich in den Ablaugen gleichzeitig Pentosen befinden,. die unter Einwirkung von Mineralsäure Furfurol ergeben, also einen Stoff, dessen hohe Kondensationsfähigkeit heute in der Fachwelt allgemein bekannt ist.
  • Auf Grund dieser Erkenntnisse und dem aus diesen entwickelten Verfahren ist es möglich, in den bisher bei der Zellstoffherstellung lästigerweise mitanfallenden Sulfitzellstoffablaugen einen geradezu idealen Rohstoff für die Erzeugung hochwertiger plastischer Massen bzw. Kunststoffe zu erblicken. Dieser Rohstoff ist billig, steht in großen Mengen zur Verfügung und kann vor allem an Ort und Stelle nach diesem Verfahren verarbeitet werden, so daß zusätzliche Transportkosten nicht entstehen.
  • Die für die Verarbeitung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erforderliche Wärme steht in Form von Abdampf und Abhitze in den Zellstofffabriken zur Verfügung. Das Verfahren schließt auch nicht aus, daß die anfallenden Ablaugen vor ihrer Verarbeitung auf plastische Massen oder Kunststoffe noch den altbekannten Verfahren zur Eiweiß- oder Spritgewinnung unterworfen werden, wobei es mit Hilfe der erhaltenen Eiweißprodukte dann möglich ist, weitere Kunststoffe zu erzeugen und den Sprit (Alkohol) gegebenenfalls als Lösungsmittel zu verwenden.
  • Im einzelnen besteht das Verfahren der vorliegenden Erfindung aus folgenden Arbeitsgängen: Die ligninsulfonsäure- sowie pentosehaltigen Ablaugen werden mittels Abwärme im Vakuum eingedickt oder mittels Kalk gefällt und in Filtereinrichtungen oder Dorreindickern konzentriert. Die eingedickten Konzentrate werden getrocknet und dann mit dem auf saurem Wege ebenfalls aus den Ablaugen gewonnenen Furfurol, gegebenenfalls unter Zusatz von Weichmachern und/oder besonderen Kondensationsmitteln, kondensiert. Dies geschieht bei Temperaturen von ungfähr roo° und bei Drücken von über s5 kg/cm2. Unter Umständen ist es notwendig, die verwendeten Rohstoffe vor und nach der Kondensation einer an sich bekannten Warmbehandlung zu unterziehen und dadurch Preß-oder Kunststoffe bzw. plastische Massen zu erhalten, die den weitgehenden Anforderungen genügen, die an die Kunststoffe auf Grund der DIN-Normen gestellt werden.
  • Für die beschriebene Verarbeitung der Ablaugen sind nur geringe zusätzliche Apparaturen und Anlagen erforderlich, deren Kosten gegenüber den durch das Verfahren erreichten Vorteilen einer vollständigen Verwertung der in der Sulfitzellstoffindustrie anfallenden Ablaugen keine Rolle spielen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Verwertung von Sulfitablaugen, dadurch gekennzeichnet, daß man diese Ablaugen .eindampft und den trockenen ligninhaltigen Festrückstand mit aus den in den gleichen Ablaugen vorhandenen Pentosen durch saure Spaltung gewonnenem Furfurol, gegebenenfalls unter Zusatz von Weichmachungsmitteln, kondensiert.
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