DE91908C

DE91908C -

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Publication number: DE91908C
Application number: DENDAT91908D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT. \%

Vorliegende Erfindung betrifft einen Flüssigkeitszerstäuber, der hauptsächlich für Luftbefeuchtungs - und Ventilationsapparate bestimmt ist, das sind sogenannte Strahlapparate, deren Wirkungsweise darin besteht, dafs Wasser unter Druck zerstäubt wird und dieses zerstäubte Wasser die Luft ansaugt und weiterdrückt. Einen Hauptbestandteil dieser Apparate bildet der Zerstäuber, da der Wirkungsgrad der Apparate hauptsächlich von der Construction desselben abhängt. Um einen kräftigen Luftzug zu erzielen, mufs der Zerstäuber so construirt sein, dafs das zerstäubte Wasser mit möglichst grofser Geschwindigkeit fortgeschleudert wird; aufserdem mufs das Wasser von dem Zerstäuber möglichst fein zerstäubt werden, um eine rationelle Wirkung, d. h. grofse Leistung bei geringem Wasserverbrauch der Apparate zu erhalten.

Ferner ist darauf Rücksicht zu nehmen, dafs die Zerstäuber sich beim Betriebe nicht leicht verstopfen und mithin eine umständliche Bedienung nicht erfordern.

Die Fig. 1 und 2 zeigen einen Zerstäuber im Schnitt, und zwar ist in Fig. 1 die Lage der einzelnen Theile im Ruhezustande und in Fig. 2 während des Betriebes veranschaulicht.

Der Zerstäuber besteht aus dem Obertheil a, welcher mit der Druckwasserleitung oder Pumpenleitung verbunden ist. In dem Untertheile b ist ein ringförmiger Körper e beweglich angeordnet, welcher durch eine Feder f gegen einen Sprengring r gedrückt wird. Der Ringkörper e besitzt einen Kanal zur Führung des Stiftes i und eine Sitzfläche nach Art der Ventile zur Aufnahme des Ventilkörpers d.

An dem unteren Ende des Stiftes i ist ein Kegel c (Conoidkörper) befestigt, welcher auf seiner Mantelfläche mit einem oder mehreren schrägen Einschnitten versehen ist. Sobald das Wasser in den Obertheil α tritt, wird der Ringkörper e mit dem Ventilkörper d niedergedrückt, indem die Feder f zusammengedrückt wird, bis der Kegel c sich in die Sitzfläche des Untertheils b. einlegt und dadurch ein weiteres Niedergehen des Ventilkörpers d verhindert. Das Wasser drückt nunmehr den Ringkörper e weiter nieder, so dafs der Ventilkörper d mit seiner Sitzfläche am Ringkörper e einen Schlitz s bildet, durch welchen das Wasser in den unteren Theil des Zerstäubers gelangt und durch die im Kegel c angebrachten Einschnitte austritt. Durch die schräge Anordnung der Einschnitte auf dem Kegel c erhält das aus dem Zerstäuber austretende Wasser eine drehende Bewegung und zerstäubt infolge dessen. Die Feinheit der Zerstäubung ist von der Schräge, Gröfse und Anzahl der Einschnitte abhängig. Der ringförmige ' Schlitz s läfst genau so viel Wasser durch wie die auf dem Kegel c angebrachten.Einschnitte, und verhindert infolge seiner Feinheit, welche von dem Umfang des Ventilsitzes abhängig ist, dafs gröfsere Verunreinigungen, welche vom Wasser mitgeführt werden, in den unteren Theil des Zerstäubers gelangen und dadurch die Einschnitte auf dem Kegel c verstopfen.

Setzt man den Zerstäuber aufser Betrieb, indem man die Wasserzuleitung absperrt, so hebt die Feder f den Ringkörper e empor, wodurch der Schlitz s durch den Ventilkörper d geschlossen und der Kegel c aus seinem Sitz

gehoben wird. Das im unteren Theile des Zerstäubers enthaltene Wasser läuft ab und spült etwaige Unreinigkeiten, die sich in den Einschnitten des Kegels c festgesetzt haben, fort.

Fig. 3 zeigt die besondere Ausführungsform eines solchen Zerstäubers, bei welchem nicht der Kegel c, sondern die Sitzfläche desselben mit schrägen Einschnitten versehen ist, wodurch die gleiche Wirkung erzielt wird.

In Fig. 4 ist ein Zerstäuber mit zweifacher Zerstäubung veranschaulicht. Die Sitzfläche des Kegels c bildet ein Hohlkegel h (Fig. 4), dessen äufserer Mantel im oberen Theile ebenfalls mit schrägen Einschnitten versehen ist, so dafs das durch die Einschnitte hindurchgehende Wasser beim Austritt aus dem ringförmigen Schlitz u eine drehende Bewegung erhält und infolge dessen zerstäubt.

Der Hohlkegel ist mit einem Bügel ν versehen, welcher auf dem Stifte i geführt wird und beim Heben des Kegels c den Hohlkegel h aus dem Sitze hebt, so dafs sowohl die schrägen Einschnitte auf dem Kegel c als auch auf Hohlkegel h frei werden, wodurch eine selbstthätige Reinigung dieser Einschnitte bewirkt wird.

Alle bis jetzt bestehenden Zerstäuber haben nach Angabe des Erfinders den grofsen Nachtheil, dafs dieselben bei geringem Wasserdruck das Wasser fast gar nicht oder nur sehr grob zerstäuben, und haben sich dieselben für Fälle, bei welchen eine gleichmäfsig feine Zerstäubung erforderlich ist, nicht bewährt. Dieser Uebelstand ist bei der vorliegenden Anordnung vermieden, indem der Zerstäuber infolge der Spannkraft der Feder f erst bei einem Druck, welcher die Federkraft überwindet, in Function tritt, dann aber sofort eine feine Zerstäubung der Flüssigkeit bewirkt. Ein sehr wesentlicher Vortheil ■— anderen Zerstäubern gegenüber — soll die Abhaltung der vom Wasser mitgenommenen groben Unreinigkeiten durch den sich bildenden feinen Schlitz s und die selbstthätige Reinigung der schrägen Schlitze auf den Kegeln c bezw. h sein.

Diese vorstehend beschriebenen Zerstäuber können sowohl nur zur Zerstäubung von Flüssigkeiten, als auch in Verbindung mit einer seitlichen Umhüllung in Verwendung kommen.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Ein Flüssigkeitszerstäuber, bei welchem zwei in der Richtung des Flüssigkeitsstrornes verjüngte Ventilkörper derart axial mit einander fest verbunden sind, dafs bei der Inbetriebsetzung zuerst der untere, auf seiner Kegelfläche mit schrägen Durchströmungsnuthen versehene Körper durch den Flüssigkeitsdruck zur Anlage an seinen feststehenden Sitz gebracht und dadurch der obere Körper am weiteren Vorgehen verhindert wird, so dafs sein vorher durch ihn geschlossen gehaltener, auf einer Feder ruhender, aber kolbenartig verschieblicher Ventilsitz bei genügendem Druck so weit vorgehen kann, dafs die Flüssigkeit durch die entstandene Ringöffnung hindurch zu den Nuthen gelangt und dort ausströmt, während bei nachlassendem Drucke dieser obere Ventilsitz durch die Feder angehoben wird, den Zuflufs absperrt und zugleich den unteren Ventilkörper so weit von seinem Sitz abhebt, dafs'dieser sich reinigt.

2. Die Abänderung, dafs die schrägen Nuthen anstatt im Ventilsitz- im Ventilkörper angebracht sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.