DE918765C - Verfahren zur Gewinnung reiner Kohlenwasserstoffe oder reiner Gemische derselben aus solche enthaltenden Gasen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung reiner Kohlenwasserstoffe oder reiner Gemische derselben aus solche enthaltenden Gasen

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DE918765C
DE918765C DEM4338D DEM0004338D DE918765C DE 918765 C DE918765 C DE 918765C DE M4338 D DEM4338 D DE M4338D DE M0004338 D DEM0004338 D DE M0004338D DE 918765 C DE918765 C DE 918765C
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C7/00Purification; Separation; Use of additives
    • C07C7/04Purification; Separation; Use of additives by distillation
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung reiner Kohlenwasserstoffe oder reiner Gemische derselben aus solche enthaltenden Gasen Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, gleichzeitig mehrere technisch reine Kohlenwasserstoffe als Seitenprodukte aus einer einzigen Trennsäule abziehen zu können. Bei der Zerlegung von Gasgemischen (Synthesegas, Spaltgas od. dgl.) durch Verflüssigung der in ihnen enthaltenen Kohlenwasserstoffe und gegebenenfalls Entspannung der verflüssigten Produkte mit nachfolgender Aufarbeitung der Restflüssigkeit durch Destillation in einer Kolonne, wobei die unerwünschten, leicht siedenden Bestandteile an der Spitze der Kolonne austreten, hat man bisher mit zwei oder mehreren hintereinandergeschalteten Trennsäulen gearbeitet, um nacheinander zwei oder mehrere technisch reine Kohlenwasserstoffe, wie Propan und Butan, abzutrennen. Die gleichzeitige Gewinnung mehrerer technisch reiner Seitenprodukte aus einer einzigen Trennsäule hielt man bisher für unmöglich, weil bei einer derartigen Arbeitsweise, bei der sowohl der niedrigersiedende Kohlenwasserstoff (Propan) als auch die unerwünschten Gase zusammen mit dem höhersiedenden Kohlenwasserstoff (Butan) abgetrieben werden, eine derart große Menge von Propan und unerwünschten Gasen in das Butan übergehen, daß kein technisch reines Butan als erstes Seitenprodukt erhalten werden konnte.
  • Nach der Erfindung gelingt die Erzeugung von reinen Kohlenwasserstoffen oder reinen Gemischen derselben aus solche enthaltenden Gasen (Synthesegas, Spaltgas od. dgl.), gegebenenfalls nach Anreicherung des Gehaltes an diesen, durch eine Ad-oder Absorptionsanlage unter Zuhilfenahme von Kompression, Verflüssigung, gegebenenfalls Entspannung der verflüssigten Produkte und nachfolgende Zerlegung der Restflüssigkeit durch Destillation in einer einzigen Kolonne, aus der die unerwünschten, leicht siedenden Bestandteile an der Spitze austreten, dadurch, daß der Kompressions- und Entspannungsdruck auf Grund der Zusammensetzung des Gases so gewählt wird, daß die unerwünschten, leichter siedenden Bestandteile zu etwa 5 bis 15 Volumprozent, bezogen auf die rein herzustellenden Kohlenwasserstoffe und berechnet auf deren gasförmigen Zustand, in der Restflüssigkeit verbleiben, die Restflüssigkeit in einer Kolonne mit dem etwa 2- bis 6fachen des Minimumrückflusses destilliert wird und die reinen Kohlenwasserstoffe oder die reinen Gemische derselben in verschiedenen Höhen der Kolonne als Seitenprodukt entnommen werden Bei den bekannten Destillationsverfahren muß man zur Erzielung einer möglichst hohen Ausbeute an Propan mit Drücken und Temperaturen arbeiten, bei denen der Gehalt der verflüssigten Kohlenwasserstoffe an unerwünschten Gasen, bezogen auf die rein herzustellenden Kohlenwasserstoffe, weit höher als die erfindungsgemäß einzuhaltende Grenze von etwa 5 bis 15 Volumprozent liegt, nämlich bei beispielsweise 31% bei einem unter 35 atü und bei -1-3C0° komprimierten Hydriergas, dessen aus der Kompressionsanlage austretende Restflüssigkeit etwa folgende Zusammensetzung hat: 9,o V olumprozent C1 Kohlenwasserstoffe, 14,5 - C2 Kohlenwasserstoffe, 29,8 - C3 Kohlenwasserstoffe, 29,2 - C4 Kohlenwasserstoffe, 17,5 - C.- Kohlenwasserstoffe. Bei Verwendung von noch höheren Drücken und/oder tieferen Temperaturen zur Erzielung höherer Propanausbeuten von mindestens 9o bis 95 0/0 wird der prozentuale Anteil an unerwünschten Gasen in der Restflüssigkeit noch größer. Infolgedessen kann man ohne die bei dem Verfahren nach der Erfindung als besonderes Kennzeichen beanspruchte geeignete Wahl des Druckes für die auf die Kompression folgende Entspannung nicht auf einen Gehalt von etwa 5 bis 15 Volumprozent an unerwünschten Gasen in der zur Destillation gelangenden Restflüssigkeit kommen. Durch diese Wahl des Druckes nach der Erfindung wird der Vorteil erreicht, daß anstatt zwei oder mehreren Trennsäulen die Zerlegung in reine Kohlenwasserstoffs in einer einzigen Säule bei gleichzeitigem Abziehen mehrerer Seitenprodukte ermöglicht wird. Sollen z. B. aus einer Trennsäule zwei technisch reine Kohlenwasserstoffs, wie Propan und Butan, nach dem Verfahren der Erfindung als Seitenprodukte abgezogen werden, so wird zwar die einzige Trennsäule mit mehr Rektifizierböden als jede einzelne der bisher hierzu notwendigen zwei Trennsäulen ausgestattet, aber die Gesamtanzahl an Rektifizierböden beträgt insgesamt nur etwa drei Viertel der bisher für zwei Kolonnen notwendigen Böden, da der Abtriebteil einer zweiten Trennsäule ganz wegfällt. Außerdem wird durch Wegfallen doppelter Pumpen, Aufkocher, Kondensatoren, Rückflußbehälter u. dgl., die bei den bekannten Verfahren für jede der mindestens zwei Trennsäulen getrennt vorgesehen werden müssen, eine bedeutende Ersparnis erzielt, wozu noch die laufende Ersparnis an Betriebskosten kommt.
  • Die nach der Erfindung durch entsprechende Wahl des Entspannungsdruckes einzuhaltende Menge an unerwünschten Gasen in der Restflüssigkeit ist, wie nachträglich erkannt wurde, dadurch bedingt, daß bei Unterschreitung eines Gehaltes unter die Grenze von etwa 5 % an unerwünschten Kohlenwasserstoffgin in der Restflüssigkeit die Topgasmenge derart gering ausfällt, daß es schwierig ist, besonders bei schwankenden Gaszusammensetzungen oder Veränderungen in der Kühlung der Gase einen konstanten Druck innerhalb der Fraktionieranlage, insbesondere in der Scheideflasche, zur Aufnahme der verflüssigten Topgase und der unverflüssigt gebliebenen Gase aufrechtzuerhalten. Sobald andererseits die nach der Erfindung angegebene obere Grenze von etwa 15'10 überschritten wird, wird die Erzeugung reiner Produkte durch diese größere Menge an unerwünschten Kohlenwasserstoffgin ebenfalls erschwert, da das Kondensat auf den einzelnen Rektifizierböden ebenfalls einen entsprechend höheren Anteil an unerwünschten Kohlenwasserstoffgin enthält. Überraschenderweise erreicht dieser Anteil beim Arbeiten mit einem Kohlenwasserstoffgemisch von unter 15'10 Gehalt an unerwünschten Kohlenwasserstoffgin ein Optimum, wodurch es gelingt, bei entsprechend großer Anzahl von Fraktionierböden und Einstellung des obengenannten Rücklaufverhältnisses unmittelbar verkaufsfähige Kohlenwasserstoffe von über 930/0, teilweise über 97%, Reinheitsgrad als Seitenprodukte aus der Fraktionierkolonne direkt abzuziehen. Ferner kann die Reinheit der erzeugten Kohlenwasserstoffe in an sich bekannter Weise noch gesteigert werden, wenn die aus der Hauptfraktionierkolonne abgezogenen Seitenprodukte in Seitenkolonnen unter Anwendung von Wärme unter dem Druck der Hauptkolonne nachdestilliert werden, wobei das aus der Hauptkolonne abgezogene Seitenprodukt in der Seitenkolonne als Rücklauf dient und die abgeschiedenen Dämpfe in die Hauptkolonne zurückgeleitet werden.
  • Die Herstellung von fast ioo% reinen Kohlenwasserstoffgin gelingt nach dem Verfahren der Erfindung durch eine weitere Maßnahme, indem die Seitenkolonne oberhalb der Einführungsstelle des Seitenproduktes der Hauptkolonne mit einigen Verstärkungsböden und einem Rücklaufkondensator ausgerüstet wird. In diesem Fall werden die aus der Seitenkolonne abgehenden Dämpfe in einen Boden der Hauptkolonne zurückgeführt, der zweckmäßig einige Böden oberhalb des Abzugsbodens für das Seitenprodukt liegt.
  • Ferner wurde als zweckmäßig gefunden, besonders bei Gasen mit geringem Gehalt an wertvollen Kohlenwasserstoffgin, zur Erhöhung der Ausbeute an diesen wertvollen Stoffen eine Vordephlegmierung unter hohem Druck vorzunehmen, derart, daß das unter Druck gebrachte Gasgemisch bei erhöhter Temperatur, z. B. 4o bis 7ä°, vorverflüssigt wird und dieses vorverflüssigte Gemisch zusammen mit dem nicht verflüssigten Anteil an einer Stelle in eine zweckmäßig mit Raschigringen oder ähnlichen Körpern gefüllte Kolonne unter dem Druck der Kompression eingeführt wird, in der gegebenenfalls durch geringe Wärmezufuhr bis auf z. B. 8ov und Kühlung am Kopf der Kolonne eine Vorzerlegung stattfindet in der Richtung, daß die abgehenden Topgase ein Minium an wertvollen Stoffen enthalten. Die nachfolgende Entspannung des gegebenenfalls gekühlten Rückstandes wird bis auf einen Restgasgehalt von etwa 5 bis i 5 Volumprozent von unerwünschten Bestandteilen vorgenommen. Ferner erwies es sich als zweckmäßig, zur Erhöhung der Ausbeute an wertvollen Bestandteilen, besonders bei Gasen mit geringem Gehalt, wenn die bei der Entspannung des Restgases frei werdende Kälte zur Kühlung des Kopfes der Vorkolonne benutzt wird. Eine ähnliche Bedeutung für die Erhöhung der Ausbeute an wertvollen Stoffen hat auch die Maßnahme, die Topgase der Hauptfraktionierkolonne wieder der ersten oder einer folgenden Stufe der Kompression zuzuführen.
  • Die nachfolgende Beschreibung soll an Hand der Schemazeichnung und unter Annahme eines Gasgemisches, das neben zu gewinnenden C3 -, C4 und C.-Kohlenwasserstoffen noch C2- und Cl-Kohlenwasserstoffe und CO., H2, NT2 usw. enthält, das Verfahren der Erfindung erläutern.
  • Aus der Leitung i der Abb. 1 saugt der zwei-oder mehrstufige Kompressor 2 das zu verarbeitende Kohlenwasserstoffgemisch (Hydriergas, Synthesegas, Erdgas, Krackgas) an und drückt die Gase durch die Leitung 3 in den Verflüssigen (Kühler :4) und von dort durch die Leitung 4a in den Abscheider 5, in dem das Gemisch in verflüssigtes Produkt, Restgas und gegebenenfalls Wasser zerlegt wird. Das Wasser wird durch Entspannungsventil 6 und Leitung 7 ins Freie geführt. Um den Gehalt an gelösten unerwünschten Bestandteilen der flüssigen Phase im Abscheiden 5 zu vermindern, kann man auch im Verflüssigen 4 nur bis auf 40 bis 7öv kühlen und die restliche Kühlung im Kondensator 8 durchführen. In diesem Fall wird das im Kondensator 8 Verflüssigte von dem Restgas im Abscheiden g getrennt, und das Restgas verläßt die Anlage durch Entspannungsventil i o und Leitung 11.
  • Die verflüssigten Teile fließen durch Leitung 12 mit Syphonverschluß als Rückfluß in die zweckmäßig mit Füllkörpern gefüllte Säule 13, in der sie dephlegmierend auf die aufsteigenden Dämpfe einwirken.
  • Aus dem Abscheiden 5 fließen die vom Wasser befreiten verflüssigten Teile durch Entspannungsventil 14 und Leitung 15 in den Behälter 16, dessen Druck durch das Entspannungsventil 17 so eingestellt wird, daß in der entspannten Flüssigkeit nach Abscheidung der Entspannungsgase noch etwa bis 15 Volumprozent gasförmige Bestandteile enthalten sind. Die Entspannungsgase verlassen den Behälter 16 durch die Leitung 18 und werden zweckmäßig der zweiten Stufe des Kompressors 2 «nieder zugeführt.
  • Die Restflüssigkeit aus dem Behälter 16 wird durch Leitung ig und Pumpe 2o nach Wärmeaustausch und Vorwärmung in den Apparaten 21 und 22 in die Kolonne 23 an geeigneter Stelle zweckmäßig in der unteren Hälfte eingeführt. Die Kolonne ist in bekannter Weise mit Glockenböden oder Füllkörpern gefüllt. Die Dämpfe verlassen den Kopf der Kolonne 23 durch Leitung 24 und werden in den Kühlern 25 gekühlt und verflüssigt. In der Scheideflasche 26 werden die verflüssigten Teile von den Topgasen getrennt. Die Topgase verlassen die Scheideflasche 26 regelbar durch das Entspannungsventil 27 und werden durch die Leitung 28 dem Kompressor 2 an geeigneter Stelle wieder zugeführt. Die verflüssigten Teile werden durch die Pumpe 29 und Leitung 3o dem obersten Boden der Kolonne 23 als Rückfluß wieder zugeführt. Einige Böden tiefer, etwa vom zweiten bis sechsten Boden von oben, kann ein Reinpropan mit hohem Reinheitsgrad durch die Leitung 31 abgezogen werden, das direkt nach Kühlung in einem Behälter gespeichert wird oder zur Erhöhung seiner Reinheit der Seitenkolonne 32, die mit etwa fünf bis zehn Böden ausgerüstet wird, als Rücklauf zuläuft. In dieses Kolonne «-erden durch Wärmezufuhr im Aufkochen 33 in an und für sich bekannter Weise die leichten Bestandteile abgetrieben und der Hauptkolonne 23 durch Leitung 34 wieder zugeführt. Das fertig abgetriebene Reinpropan wird gegebenenfalls nach Kühlung durch die Leitung 35 über Entspannungsventil 36 abgeführt.
  • Weitere z. B. sechs bis zwölf Böden tiefer kann aus der Kolonne durch Leitung 37 ein Reinbutan mit hoher Reinheit abgezogen werden und nach Kühlung gespeichert oder in gleicher Weise wie oben in einer Seitenkolonne 38 durch Wärmezufuhr in 39 zur Erhöhung seines Reinheitsgrades nachbehandelt werden. In diesem Fall verläßt das Reinbutan die Anlage durch Leitung 40, und die Dämpfe werden durch Leitung 41 wieder zurückgeführt.
  • Auf den Böden unterhalb des Einlaufes ig der Hauptkolonne 23 wird das Gemisch von C3- und C4 Kohlenwasserstoffen in an und für sich bekannter Weise durch Wärmezufuhr im Aufkochen 42 getrennt, so daß C.-Kohlenwasserstoffe und höhere übrigbleiben, die nach Abgabe ihrer Wärme im Wärmeaustauscher 2 1 die Anlage durch Leitung 43 verlassen.
  • In Abb. 2 ist eine Abwandlung des obigen Verfahrens dargestellt, die zur Erhöhung der Ausbeute an wertvollen Stoffen dient. Das durch Leitung 4a aus dem Verflüssigen 4 (Abb. i) kommende Gemisch tritt mit einer Temperatur von etwa 4o bis 7ö° in die Kolonne 13 ein. Die Dämpfe werden im wassergekühlten Kondensator 8 und in dem mit den durch Expansion stark gekühlten Abgasen beschickten Kondensator 44 niedergeschlagen. Dadurch wird eine weitere Abkühlung des Kopfes der Vorkolonne und eine bessere Ausbeute an wertvollen Stoffen erzielt. Wärme zur Verbesserung des Abtriebes an unerwünschten Stoffen kann durch den Aufkocher45 zugeführt werden. Durch Leitung 15 wird der Rückstand so weit in den Behälter 16 entspannt, daß ein Gasgehalt von etwa 5 bis 15 V olumprozent, bezogen auf den Propan- und Butangehalt, noch in der Flüssigkeit verbleibt. Durch diese Maßnahme wird der Kreislauf an Entspannungsgas zur Kompression wesentlich gesenkt, womit sich die Betriebskosten verringern.
  • Ferner hat es sich als zweckmäßig erwiesen, die Seitenkolonne 38 (Abb. 3) mit einigen Böden 46 oberhalb des Eintritts der Leitung 37 zu versehen sowie einen Rückflußkondensator 47 anzuordnen, der einen geringen Rückfluß erzeugt. Die hierdurch erheblich an z. B. C4 ärmer gewordenen Dämpfe werden durch Leitung 48 einem Teil der Hauptkolonne 23 zugeführt, der höher als die Abnahmestelle der Leitung 37 liegt. Diese Maßnahme kommt nur für die zweite und jede weitere Seitenfraktion, vom Kopf der Kolonne gerechnet, in Frage.
  • Zwei Beispiele aus der Praxis sollen das Verfahren der Erfindung näher erläutern. Beispiel i Aus einem Synthesegas der Fischer-Synthese mit etwa 32'/o CO., wurde nach Kompression auf 35 atü und Verflüssigung bei 25'° sowie nach Entspannung des flüssigen Produktes der Kompression auf 16 atü und Zumischung von unstabilem Benzin in das entspannte Komprimat vor Eintritt in die Zerlegungskolonne ein Zuflußgemisch zur Kolonne von folgender Zusammensetzung erhalten: C, ............... 0,3 Molprozent CO2 .. .. .. .. .. ... 1,3 -C2 ungesättigt . . . . 1,6 -C2 gesättigt ...... 1,2 -C3 ... . ........... 15,5 -C4 .... ........... 18,5 -C5 + (Benzin) ... 61,6 -Der Druck in der Anlage betrug 21,9 ata. Es sollte aus diesem Gemisch neben einem stabilen Benzin ein überschußbutan und ein verkaufsfähiges Gasol (Treibgas) hergestellt werden.
  • Das Treibgas wurde vom sechsten Boden, von oben gerechnet, bei einer Temperatur von 76° abgezogen, das iJberschußbutan vom sechzehnten Boden, von oben gerechnet, bei einer Abnahmetemperatur von ii0° aus der Hauptkolonne entnommen. Die aus der Kolonne direkt abgezogenen Seitenprodukte hatten folgende Zusammensetzung
    Treibgas: Butan:
    Abzugsboden Abzugsboden
    Nr. 6 Nr. 16
    C1 .......... o,o Molprozent o,o Molprozent
    C 02 ........ 0,4 - 0,2 -
    C2 ungesättigt 0,4 - 0,2 -
    C2 gesättigt . 0,7 - 0,3 -
    C3 .......... 51, 0 - 6,8 -
    C4 .......... 47,5 - 92,0 -
    C5 .......... 0,0 - 0,5 -
    Das Treibgas war durch diese Zusammensetzung ohne weitere Nachbehandlung verkäuflich, da der C3 -I- C4 Gehalt über 989/o betrug und somit ein Produkt hoher Reinheit darstellte.
  • Das mit 92% Reinheit aus der Hauptkolonne abgezogene Butan konnte durch Aufheizung auf I16° und Verdampfung einer entsprechenden Gasmenge in einer kleinen Seitenkolonne auf einen C4 Gehalt von 95,2% gebracht werden.
  • Das gleichzeitig erzeugte Benzin war propanfrei und hatte einen Dampfdruck von 0,72 ata. Beispiel e Aus einem Synthesegas ähnlicher Zusammensetzung wurde bei 35 atü und Entspannung auf 18 atü nach Zugabe einer entsprechenden Menge unstabilen Benzins zur gleichzeitigen Verarbeitung in der gleichen Kolonne ein Eintrittsgemisch folgender Zusammensetzung erzielt: C 02 ............ 5,2 Molprozent C2 .............. 1,3 -C3 .............. 26,o -C4 .............. 29,0 -C5 -I- ............ 38,5 -Es sollte ein Reinpropan und ein Reinbutan möglichst hoher Reinheit hergestellt werden.
  • Der Druck in der Anlage betrug 26,o ata, das Reinpropan wurde vom vierten oberen Boden abgezogen bei 65°, das keinbutan vom zwanzigsten Boden von oben gerechnet bei 1140.
  • Die Zusammensetzungen der aus der Hauptkolonne entnommenen Seitenprodukte waren folgende:
    Propan: Butan:
    Abnahmestelle Abnahmestelle
    4. Boden 2o. Boden
    C 02 ........ o,8 Molprozent o,2 Molprozent
    C., .......... I, I - 0,I -
    C3 .......... 97,3 - 6,o -
    C4 .......... o,8 - 93,o -
    C5 .......... 0,0 - 0,7 -
    Bei den obigen Gehalten an reinen Kohlenw asserstoffen war auch das Butan als technisch reines Produkt anzusprechen. Durch eine Nachbehandlung in einer Seitenkolonne gelang es jedoch, die Reinheit auf 95,8% zu steigern.
  • Bei beiden Zuflußmischungen liegt der Gehalt an wertlosen Xohlenwasserstoffen und Gasen unter 15 Volumprozent, bezogen auf die wertvollen Produkte Propan und Butan. Die gleichzeitige Verarbeitung von unstabilem Benzin in den Anlagen hat auf die Eigenart des Verfahrens keinen Einfluß, da das in Mischung mit dem in der Kompression und Entspannung erzeugten Rohprodukt gleichzeitig in die Kolonne eingepumpte unstabile Benzin im wesentlichen in flüssiger Phase, vom Eintritt aus gerechnet, direkt dem Fuß der Kolonne zuströmt und die Verhältnisse in der Anlage nicht beeinflußt, soweit beanspruchte neue Erkenntnisse in Frage stehen.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung reiner Kohlenwasserstoffe oder reiner Gemische derselben aus solche enthaltenden Gasen (Synthesegas, Spaltgas u. dgl.), gegebenenfalls nach Anreicherung des Gehaltes an diesen durch eine Ab- oder Adsorptionsanlage unter Zuhilfenahme von Kompression, Verflüssigung mit nachfolgender teilweisen Entspannung der verflüssigten Produkte und nachfolgender Zerlegung der Restflüssigkeit durch Destillation in einer Kolonne, wobei die unerwünschten, leicht siedenden Bestandteile an der Spitze austreten, dadurch gekennzeichnet, daß der Kompressions- und Entspannungsdruck auf Grund der Zusammensetzung des Gases so gewählt wird, daß die unerwünschten, leichter siedenden Bestandteile zu etwa 5 bis 15 Volumprozent, bezogen auf die rein herzustellenden Kohlenwasserstoffe und berechnet auf deren gasförmigen Zustand, in der Restflüssigkeit verbleiben, die Restflüssigkeit in einer Kolonne mit dem etwa 2- bis 6fachen des Minimumrückflusses destilliert wird und die reinen Kohlenwasserstoffe oder die reinen Gemische derselben in verschiedenen Höhen der Kolonne als Seitenprodukte entnommen werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenprodukte in an sich bekannter Weise in Seitenkolonnen durch indirekte Wärme nachgereinigt, die abdestillierten Dämpfe auf den Entnahmeboden der Hauptkolonne zurückgeführt und das bzw. die schwereren der Seitenprodukte in einer Seitenkolonne nachbehandelt werden, die mit einigen Böden über der Eintrittsstelle des Seitenproduktes und mit einem Rückflußkondensator ausgerüstet ist, wobei die abgetriebenen Dämpfe in die Hauptkolonne einige Böden oberhalb der Abzugsstelle des Seitenproduktes eingeführt werden.
  3. 3. Verfahren nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verflüssigung bei erhöhter Temperatur vorgenommen wird und die nicht verflüssigten Dämpfe in einer Dephlegmierkolonne mit Rückflußkondensator nachbehandelt werden. ,..
  4. Verfahren nach Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Entspannungskälte der Abgase der Dephlegmierkolonne in an sich bekannter Weise zur Herabsetzung der T optemperatur der Dephlegmierkolonne ausgenutzt wird.
  5. 5. Verfahren nach Ansprüchen i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß die Topgase der Hauptkolonne 23 dem Kompressor wieder zugeführt werden.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2734080A1 (de) * 1977-07-28 1979-02-15 Linde Ag Verfahren zum abtrennen von methan aus einem methanhaltigen rohgas

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE2734080A1 (de) * 1977-07-28 1979-02-15 Linde Ag Verfahren zum abtrennen von methan aus einem methanhaltigen rohgas

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