DE917401C

DE917401C - U-foermiger Spannbackentraeger an Maschinen zum Biegen von Rohren u. dgl. mit drehbarem Formstueck

Info

Publication number: DE917401C
Application number: DEH3984D
Authority: DE
Inventors: Alexander Schmehmann
Original assignee: HILGERS MASCHINEN und APPBAU A
Current assignee: HILGERS MASCHINEN und APPBAU A
Priority date: 1938-03-05
Filing date: 1938-03-05
Publication date: 1954-09-02

Description

Hilgers Maschinen- und Apparatebauanstalt m. b. H., Rodenkirchen bei Köln Es sind Biegemaschinen bekanntgeworden, bei welchen das Anziehen der losen Spannbacke durch Exzenter oder Hebel bewirkt wird, welche in einem starr mit dem Formstück verbundenen Spannbackenträger gelagert sind und vom Drehtisch aus verschwenkt werden. Bei diesen Einrichtungen ergibt sich der Nachteil, daß bei den häufig vorkommenden Biegungen von go° zusätzlich Handgriffe erforderlich sind, um das gebogene Rohr von der Maschine entfernen zu können.
Bei anderen bekannten Maschinen sind Formstück und Spannbackenträger unabhängig voneinander um die Biegewelle schwenkbar. Die Festspannbewegung erfolgt dabei vom Maschinenantrieb aus über Gestänge und Exzenterhebel, welche im Spannbackenträger gelagert sind. Bei dieser Einrichtung ergeben sich verschiedene konstruktive Schwierigkeiten, die in der Unabhängigkeit von Spannbackenträger und Formstück voneinander begründet liegen und zu deren Beseitigung Einrichtungen von erheblichem baulichem Aufwand erforderlich sind. Eine Verriegelung oder Sperre zwischen dem Formstück und dem Spannbackenträger bzw. zwischen diesem und dem Maschinengestell ist notwendig, um zu verhindern, daß während ,des Festspannens das Formstück willkürlich ausweicht. Das geringste Nachgeben des Formstückes, welches die Gegenbacke zu der beweglichen Spannbacke bildet, macht ein zuverlässiges Festspannen und damit ein exaktes Biegen unmöglich. Außerdem wirken sich diese zusätzlichen baulichen Einrichtungen auf dem Biegetisch platzraubend und störend aus. Sie beeinflussen die Einrichtezeit nachteilig.
Gegenstand der Erfindung ist ein U-förmiger Spannbackenträger an Maschinen zum Biegen von Rohren und vollen Stangen mit drehbarem Formstück, der von diesem unabhängig um die Biegewelle schwenkbar ist und auf den die Spannbewegung vom Drehtisch aus über ein im Formstück außermittig gelagertes Vorgelege übertragen wird. Die Erfindung besteht darin, daß der Spannbackenträger zum Festspannen der beweglichen Spannbacke senkrecht zur Werkstücklängsachse beweglich ist. Bei dieser Ausführung werden also die beiden. Spannbacken, nämlich das Formstück und die bewegliche Backe, unmittelbar gegeneinander gezogen. Dabei erfolgt das Einspannen des Werkstückes selbsttätig, und erst wenn das Einklemmen beendet ist, folgt das Formstück der weiteren Bewegung des Drehtisches zur Bewirkung der gewünschten Verformung.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt Fig. i einen senkrechten Querschnitt durch die Biegevorrichtung etwa nach der Linie i-i der Fig. 5, Fig. a eine Seitenansicht, Fig. 3 bis 6 Oberansicht bei verschiedenen Stellungen der Teile zueinander.
Auf einem nicht gezeichneten Maschinengestell ist der Drehtisch d angebracht, der beispielsweise durch ein Schneckengetriebe in einer oder beiden Richtungen gedreht werden kann. Unmittelbar auf dem Drehtisch a ist konzentrisch ein Ritzel b befestigt. Das Formstück c ist um die Biegewelle d drehbar. Der Spannbackenträger f ist U-förmig ausgebildet. Er umgreift mit seinen Schenkeln g das Formstück c und ist dabei, wie die Fig. 3 bis 6 erkennen lassen, mit einem Langloch h an der Biegewelle d geführt. Von dem Spannbackenträger f wird die lose Spannbacke i getragen, die durch eine Schraubspindel k eingestellt werden kann.
Der Kopf der beiden Schenkel g des Spannbackenträgers f trägt eine Zahnung, die aus einem geradlinig verlaufenden Teil m besteht, der in einen kreisbogenförmigen Teil n übergeht, welcher das eine Ende des Langloches h umläuft.
In dem Formstück c ist die Vorgelegewelle o ge- i lagert, die auf der Unterseite des Formstückes mit einem Ritzel p sowohl in die Zahnung des Ritzels b als auch in die Zahnung m, n der Schenkel g des Spannbackenträgers f eingreift. Auf der Oberseite des Formstückes c greift ein ebenfalls mit der Mitnehmerwelle o verbundenes Ritzel q in die Zähnung des Schenkels g des Spannbackenträgers ein.
Bei dieser Ausführung ergibt sich folgende Wirkungsweise: Befinden sich die Teile zunächst in der in Fig. 3 dargestellten Lage, so kann das Werkstück r bequem zwischen dem Formstück c und der losen Spannbacke i eingeführt werden. Wird alsdann der Drehtisch a. entgegen dem Uhrzeigersinn angetrieben, so wird das Formstück c zunächst nicht mitgenommen. Es wird vielmehr durch das Vorgelege nur bewirkt, daß der Spannbackenträger f und damit die lose Spannbacke i gegen das Formstück c gezogen werden, um das Werkstück fest einzuspannen. Das Ritzel q kämmt dabei mit der geradlinig verlaufenden Zahnung m des Spannbackenträgers f. Ist das Werkstück fest eingespannt, so daß der Spannbackenträger nicht mehr weiter angezogen werden kann, so bildet die Vorgelegewelle o das Kupplungsglied zwischen dem Drehtisch a und dem Formstück c. Diese Stellung der Teile ist in Fig., q: der Zeichnung ersichtlich. Wird der Drehtisch a noch weiter gedreht, so wird nunmehr auch das Formstück c so lange mitgenommen, bis die Lage nach Fig. 5 der Zeichnung erreicht ist. Während dieses Arbeitsvorganges erfolgt die Verformung des Werkstückes r.
Nach beendetem Biegevorgang wird der Drehtisch a in entgegengesetzter Richtung, also im Uhrzeigersinn, zurückgedreht. Das hat zur Folge, daß zunächst durch das Vorgelege o, q die bewegliche Spannbacke i zurückgeschoben wird. Die Zahnung q kämmt während dieser Bewegungsphase mit der geradlinig verlaufenden Zahnung m des Spannbackenträgers. Dieser verschiebt sieh dabei so weit, bis die Biegewelle d an dem anderen Ende des Langloches h anliegt. Dann erfolgt bei weiterer Drehung der Vorgelegewelle o eine Verschwenkung des Spannbackenträgers f aus der in Fig.5 dargestellten Lage in die Stellung nach Fig. 6. In dieser ist angedeutet, daß nunmehr das Werkstück r frei vorgezogen werden kann.
Liegt die Vorgelegewelle o symmetrisch in dem U-färmigen Formstück c, so ergibt sich bei dieser Einrichtung der weitere Vorteil, daß der Spannbackenträger fauch zur anderen Seite des Biegekörpers herübergebracht werden kann. Die zunächst für Linksbiegungen eingestellte Maschine wird dann ohne weiteres für Rechtsbiegungen brauchbar.
Statt des beschriebenen Zahnradvorgeleges kann auch ein Hebelvorgelege Anwendung finden.
Um während des eigentlichen Biegevorganges das Vorgelege zu entlasten, können Anschläge s und t an dem Drehtisch a und dem Spannbackenträger f oder auch am Formstück c angebracht sein, welche voreinander stoßen und während des Biegens eine unmittelbare Übertragung des Drehmoments bewirken, wie in Fig. q. angedeutet ist.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. U-förmiger Spannbackenträger an Maschinen zum Biegen von Rohren und vollen Stangen mit drehbarem Formstück, der von diesem unabhängig um die Biegewelle schwenkbar ist und auf den die Spannbewegung vom Drehtisch aus über ein im Formstück außermittig gelagertes Vorgelege übertragen wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Spannbackenträger senkrecht zur Werkstücklängsachse beweglich ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daB der von dem Zahnradvorgelege (o, p, q) angezogene Spannbackenträger (f) mit einem in der Spannrichtung liegenden Langloch (h) auf der Biegewelle (d) geführt ist und parallel zu diesem Langloch (h) eine Zahnstange (m) trägt, in welche ein Ritzel des Zahnradvorgeleges (o, p, q) eingreift.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Teilkreis der Verzahnung (m, q) etwa in der Achse der Druckspindel (k) der beweglichen Spannbacke (i) liegt. q..
Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnstange (m) des Spannbackenträgers (f) durch eine sich kreisbogenförmig um das eine Ende des Langloches (h) hinziehende Zahnung (n) fortgesetzt ist.
Vorrichtung nach Anspruch r, gekennzeichnet durch einen Anschlag (s) des Drehtisches (a), welcher nach erfolgter Anpressung der losen Spannbacke (i) das zum Biegen erforderliche Drehmoment unmittelbar auf den Spannbackenträger (f) oder das Formstück (c) überträgt.
6. Vorrichtung nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daB das Zahnradvorgelege (o, p, q) in der Symmetrieebene des etwa U-förmigen Formstückes (c) gelagert ist. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 314:226, 627 458, 627662.