DE915490C - Filtriervorrichtung - Google Patents
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Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 22. JULI 1954
p 53017 VII129 a D
Filtriervorrichtung
Die Erfindung bezieht sich auf eine Filtervorrichtung, welche bei der Entfernung von Verunreinigungen
aus gereiften Viskosespinnlösungen auf dem Wege zwischen deren Lagerung und der Spinndüse benutzt wird.
Beim Spinnen von Viskosekunstseide reift die Viskoselösung während einiger Tage in Behältern,
und wenn sie zur völligen Reifung gelangt ist, ist dieselbe in kurzmöglichster Zeit zu Fäden zu verspinnen,
damit ein weiteres Reifen vermieden wird. Demgemäß wird eine gereifte Menge Viskose nach
einem strengen Zeitschema behandelt; danach wird dieselbe von den Behältern aus zunächst in eine
Hauptleitung und darauf in Leitungen gepumpt, welche zu den Spinndüsen der Spinnmaschine
führen. Weil es ja nie möglich ist, das Vorhandensein einiger ungelöster Zelluloseteile und etwaiger
Verunreinigungen in den Viskoselösungen zu vermeiden, ist es üblich, die Lösung durch in der
Speiseleitung zwischen der Hauptleitung und den einzelnen Spinndüsen angeordnete Siebe oder
Kerzenfilter hindurchgehen zu lassen.
Es ist bereits bekannt, bei Filtriervorrichtungen für Zelluloselösungen den Filterbelag zwischen
zwei mit Rinnen versehene Teile einzuspannen. Es ist ferner bekannt, den Filterbelag zwischen einem
Kern mit schraubenförmig verlaufenden, stetig ansteigenden Umfangskanälen und einen daraufgestülpten
Mantel mit entsprechenden, jedoch in entgegengesetzter Richtung verlaufenden Innenkanälen
einzuklemmen, wobei die Flüssigkeit durch eine schraubenförmig um den Kern umlaufende
Rinne zutritt, derart, daß die Flüssigkeit nicht in einen nächstfolgenden Kanal steigen kann, ohne die
vorhergehenden ein wenig angefüllt zu haben, so daß die Filterwirkung nicht eher anfängt, als his
das Unterende aller Kanäle des Kernes gefüllt ist, indem der Innenkanal des Mantels erst oberhalb
des höchsten Punktes der Rinne beginnt.
Es ist auch bekannt, die Filterschicht an der Kerze mittels Draht oder Bindfaden zu befestigen,
oder die Befestigung der Filterschicht durch Einlegen
der Filterschichtenden in eine hierfür an der Kerze vorgesehene Längsnut zu bewirken, so daß
es bei von außen nach innen durch die Kerze hindurchgeführter Spinnflüssigkeit genügt, die
Filterschichtenden ohne Zuhilfenahme irgendeines Befestigungsmittels in die Nut der Kerze einzulegen;
wenn die Spinnflüssigkeit von innen nach außen durch die Kerze hindurchgeführt wird,
werden die Filterschichtenden in der Nut durch ein Preßstück festgeklemmt.
Es ist selbstverständlich, daß das benutzte Filter einen genügenden Strömungsraum bieten soll.
Zwecks Vermeidung einer Verjüngung in der Leitung war es üblich, Filter mit einer zylindrischen
filtrierenden Oberfläche ausreichenden Querschnitts und genügender Länge anzuwenden.
Für das Anordnen solcher Filter ist es natürlich notwendig, diese filtrierende Oberfläche in einem
Gehäuse unterzubringen, welches bedeutend größer als die Viskoseleitungen nach und von dem Filter
her ist. Diese Ausbildung läßt sich ziemlich leicht ausführen und weist eine ausreichende Filteroberfläche
für die strömende Viskose auf. Trotz dieser Vorteile war diese Ausbildung des Filters die
Ursache bedeutender Störungen infolge der Benutzung von Kammern einer derartig großen Kapazität,
daß die Viskoselösung sich nicht schnell genug hindurchbewegte. Die mehr oder weniger
zum Stillstand gebrachte Viskose wurde überreif; dies hatte zur Folge, daß dieselbe die Neigung
zeigte, Schichten zu bilden und zu erstarren. Dadurch wurden Kunstseidefäden schlechter Qualität
hergestellt; auch wurden die Spinndüsen verstopft, was häufig zum Ausfall der Maschinen
Anlaß gab und mit sich brachte, daß das ganze System sauber gemacht werden mußte, wodurch
Verzögerungen entstanden, was kostspielig wie auch unpraktisch war.
Erfindungsgemäß hat es sich nun ergeben, daß
das Problem völlig durch eine Filtriervorriehtang
gelöst werden kann, bei der die Strömungsgeschwindigkeit der Viskose in der Filterkammer
auf demselben oder annähernd demselben Wert wie die Geschwindigkeit in den Leitungen nach und von
der Kammer her gehalten wird. Es ist gleichfalls zu empfehlen, die Viskose so schnell wie möglich
durch die Kammer passieren zu lassen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht es, jene Strömungsbedingungen aufrechtzuerhalten,
welche sich als vorteilhaft erwiesen, und durch eine geeignete Einstellung ist es mit dieser Vorrichtung
möglich, verschiedene Strömungsbedingungen in der Nähe eines Filters zu liefern. Die Vorrichtung
ist somit von großer allgemeiner Brauchbarkeit,
j Die Erfindung wird hiernach an Hand der ! Zeichnung näher beschrieben, in der beispielsweise
; einige Ausführungsformen der erfindungsgemäßen : Vorrichtung veranschaulicht worden sind.
Fig. ι zeigt eine Ansicht eines Teiles des j Leitungssystems zwischen einem Reifungsbehälter
j für die Viskose und einer Spinndüse mit der Filtervorrichtung gemäß der Erfindung;
Fig. 2 zeigt einen vertikalen Querschnitt in größerem Maßstabe durch die Filtervorrichtung
gemäß Fig. 1;
Fig. 3 zeigt teilweise eine Draufsicht und teilweise
einen Schnitt gemäß der Linie 3-3 von Fig. 2; Fig. 4 zeigt einen horizontalen Schnitt gemäß der
Linie 4-4 von Fig. 2;
Fig. S zeigt einen senkrechten Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Filter in abgeänderter Ausführungsform;
Fig. 6 zeigt einen horizontalen Schnitt durch eine andere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Filters.
In der Fig. 1 stellt die Ziffer 10 die ganze Filtervorrichtung
gemäß der Erfindung dar.
Die Viskoselösung, welche reif und fertig zum Spinnen ist, wird durch die Speiseleitung oder
Hauptleitung 11 zugeführt. Über die Länge der Hauptleitung befinden sich an verschiedenen go
Punkten T-Stücke 12, durch welche die Viskoselösung auf die verschiedenen Spinndüsen verteilt
wird. Jedes T-Stück 12 kann eine ganze Maschine oder einen Maschinenteil oder sogar einzelne
Spinndüsen bedienen. Von den T-Stücken 12 geht die Viskose, welche zu einer oder einer Anzahl
Spinndüsen geführt wird, durch ein Absperrventil 13 und eine Leitung 14 und strömt schließlich in
die Filtervorrichtung 10. Nachdem sie das Filter passiert hat, fließt die Viskose durch ein anderes
T-Stück 15 und kommt von dort durch ein Ventil 16
in eine Leitung 17, welche zu den (nicht dargestellten) Spinnpumpen und Spinndüsen führt. Die
Abzweigung des T-Stückes 15, welche nicht zum Ventil 16 führt, leitet zu einem kleineren Ventil 18,
welches mit der Entlüftungsleitung 19 in Verbindung
steht, die mit jedem geeigneten Ablaßsystem verbunden werden kann.
Es leuchtet ein, daß die vorgehende Beschreibung dazu dient, die Stelle bei der Benutzung und die
allgemeine Umgebung der Filtervorrichtung 10 festzulegen. Der Zweck, zu welchem die verschiedenen
Absperrventile 13, 16 und 18 bestimmt werden können, ist derartig deutlich, daß es kaum
einer näheren Erörterung bedarf. Für den Fall, daß die Filtervorrichtung 10 irgendeiner Ausbesserung
bedarf, kann die Viskosezufuhr durch das Ventil 13 abgesperrt werden. Sollte man der Annahme sein,
daß sich Gas in der Leitung befindet, so kann dies durch das Ventil 18 entweichen, welches Ventil ge- 12α
öffnet wird, wenn das Ventil 16 geschlossen ist. In verschiedenen Vorrichtungen ist es möglich, daß
die Anordnung der Absperrventile und der Leitungen zwischen der Zufuhrstelle für Viskose
und der Spinndüse sich von der in Fig. 1 dargestellten Aufstellung unterscheidet; aber es ist
klar, daß die Filtervorrichtung io gerade so gut brauchbar ist, unabhängig von der benutzten
Leitungsanordnung.
Wie in den Fig. 2, 3 und 4 veranschaulicht ist, setzt sich die Vorrichtung 10 aus einer Kammer 21,
einem gelochten Filterkörper 22, der im allgemeinen zylindrisch ist, und aus einem innerhalb dieses
Körpers angeordneten hohlen, nicht gelochten Kern 23 zusammen. Die Kammer 21 ist an der oberen
Seite mit einem ringförmigen Flansch 24 versehen, der mittels Bolzen 25 an einem Flansch 26 befestigt
ist, welcher auf dem Filterkörper 22 aufsitzt und diesen abstützt. Zwischen den Flanschen 24
und 26 ist eine ringförmige Packung 27 und eine dickere Abdichtungspackung 28 mit kleinerem
Durchmesser angeordnet.
Das untere Ende des Filterkörpers 22 ist an einer Scheibe 29 befestigt, welche wieder mittels eines
Bolzens 31 an einer Scheibe 30 befestigt ist. Der
ao hohle, nicht gelochte Kern 23, welcher die gleiche
Länge wie das Filter 22 hat und welcher nahe der oberen Seite des Filters 22 kuppeiförmig ausgebildet
ist, wird durch die Scheibe 30 unterstützt und ist darauf z. B. durch Schweißen befestigt.
Die Kammer 21, das Filter 22 und der Kern 23 sind langgestreckt und koaxial angeordnet. Auf
diese Weise wird je ein ringförmiger Raum A bzw. B zwischen dem Kern und dem Filter 22
sowie zwischen dem Filter und der Innenwand der Kammer 21 (s. Fig. 4) gebildet.
Das untere Ende der Kammer 21 ist durch einen ringförmigen Boden 32 abgeschlossen, welcher ein
Zemtralau'slaßrohr 33 besitzt, das mittels Schweißens
oder in anderer Weise daran befestigt ist. Das Rohr 33 ist mit einem Flansch 34 mit Bolzenlöchern
35 versehen, so daß es sich leicht auf einem ähnlichen Flansch am Ende der Leitung 14 befestigen
läßt, damit die Filtervorrichtung 10 im System installiert werden kann.
♦0 Im Flansch 26 sind an verschiedenen Stellen mit
Schraubengewinde versehene Löcher 36 zum Aufnehmen von Schrauben 37 eines Flansches 38 auf
der Leitung 39 vorgesehen, die zum Absperrventil 20 führt, so daß das andere Ende der Filtervorrichtung
10 mit dem System verbunden werden kann. Die Querschnittsfläche der Rohre oder Leitungen
33 und 39 ist gleich, während die Querschnittsfläche der Kammer 21 erheblich größer als jene der
einzelnen Leitungen ist. Die Summe der Querschnittsflächen
der Räumet und B ist jedoch der
Querschnittsfläche der Leitung 33 und 39 gleich oder annähernd gleich. Demzufolge weist die Kammer
21 keine toten Winkel oder Stellen mit kleinerer Strömungsgeschwindigkeit im Viskosefluß auf,
obwohl der große Filterkörper 22 in dieser Kammer untergebracht ist.
Durch Änderung des Durchmessers des hohlen Kernes 23 ist es natürlich möglich zur Erhaltung
jeglichen gewünschten Resultates, die Strömungsbedingungen der Filtervorrichtung zu ändern. Mit
Rücksicht auf die Tatsache, daß die gereifte Viskose im Stillstand einer schnellen Erstarrung bzw. Alterung
ausgesetzt ist, ist es notwendig, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung, wenn sie in der Speiseleitung
für Viskose verwendet wird, mit einem Kern eines solchen Durchmessers versehen ist, daß die
Summe der Querschnittsflächen der Räume A und B der Querschnittsfläche der Leitungen 33 oder 39
gleich oder geringer als dieselbe ist. Andererseits ist die Erfindung allgemein brauchbar. Falls eine
kleine Verringerung der Strömungsgeschwindigkeit nötig ist, so kann dies dadurch erfolgen, daß der
Durchmesser des Kernes 23 im Verhältnis zum Durchmesser der Kammer 21 verkleinert wird.
Obwohl die vorgehende Beschreibung ein klares Bild der Erfindung gibt, so sind doch Abänderungen
möglich. Die Kammer braucht nicht die Form eines geraden Zylinders zu haben; beispielsweise ist in
der Fig. 5 eine glockenförmige Kammer dargestellt, welche ein zufriedenstellendes Resultat ergibt. In
diesem Falle wird die Kammer durch eine Leitung 41 gespeist, und die Spinnlösung wird durch eine
Leitung 42 abgeführt. Der untere Rand der Kammer 40 ist mit einem ringförmigen Flansch 43 versehen,
der mittels Bolzen 44 mit einem Radialflansch 45 verbunden ist, welcher auf dem Ende des Rohres
41 aufsitzt. In der Kammer 40 ist ein Hohlfilter 46 in der Form eines geraden Zylinders angeordnet,
welches an der inneren Wand der Kammer 40 bei 47 verankert ist. Das untere Ende des Filters 46 ist
mit einer Scheibe 48 versehen, auf der ein zentral angeordneter Kern 49 befestigt ist, welcher äußerlich
der Innenwand der Kammer 40 gleichförmig ist. Durch diesen Umstand ist der Querschnitt durch
die Filtriervorrichtung gemäß Fig. 5 in Höhe der Kernmitte dem in der Fig. 4 dargestellten Querschnitt
ganz ähnlich. Hier ist die gesamte Querschnittsfläche des Arbeitsraums zwischen der Außenoberfläche
des Kernes 49 und der inneren Oberfläche der Kammer 40 wieder der Querschnittsfläche der
Leitungen 41 und 42 gleich oder kleiner als dieser. Fig. 5 ist wertvoll für die Veranschaulichung der
Wirkungstheorie der vorliegenden Erfindung.
Fig. 6 zeigt eine Ausführungsform gemäß der Erfindung, in der der Kammerquerschnitt die Form
eines sechsspitzigen Sternes aufweist. Die Kammer ist hier mit der Ziffer 50 bezeichnet, während
der Kern die Ziffer 51 trägt. Die Außenoberfläche des Kernes ist der Innenoberfläche der Kammer
gleichförmig. Der eigentliche Filterkörper 52 weist ebenfalls einen sternförmigen Querschnitt auf und
ist im Raum zwischen dem Kern und der Innenwand der Kammer gelagert.
Es leuchtet ein, daß verschiedene andere abgeänderte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung vorgesehen werden können, ohne außerhalb des Erfindungsbereiches zu treten.
Claims (4)
- Patentansprüche:i. Aus einer langgestreckten Kammer mit Zu- und Ableitung bestehende Filtriervorrichtung, insbesondere für Viskosespinnlösungen, bei der in der Kammer ein dieser Kammer gleichförmiger, nicht gelochter Körper angeordnet und ein Filterbelag zwischen Kammer und Körper vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet,daß die Wände der Körper jenen der Kammer parallel laufen und in einem solchen Abstand von den Kammerwänden verlaufen, daß die Querschnittsfläche des Raumes zwischen der Kammer und dem Körper nicht größer als die Querschnittsfläche jeder einzelnen Zu- und Ableitung ist.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer (21) innen eine Zylinderform aufweist.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer (40) innen eine Glockenform aufweist.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der Kammer (50) die Gestalt eines regelmäßigen Vielecks hat.Angezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 561 645, 257 144.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen1 9530 7.54
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