DE915197C

DE915197C - Verzoegerungsstueck als Verbindung zwischen Sprengschnueren

Info

Publication number: DE915197C
Application number: DED11847A
Authority: DE
Inventors: Dr Josef Prior
Original assignee: Dynamit Nobel AG
Current assignee: Dynamit Nobel AG
Priority date: 1952-03-19
Filing date: 1952-03-19
Publication date: 1954-07-15

Description

Das Lösen von Sprengschüssen mit Kurzzeitverzögerung, insbesondere mit Verzögerung in der Größenordnung von hundertstel Sekunden, hat sich in den vergangenen Jahren bewährt und ist in der. modernen Sprengtechnik nicht mehr zu entbehren. Während zunächst nur eine Verzögerung in Verbindung mit elektrischen Zündern zu erreichen war, ist in den letzten Jahren auch eine Anordnung bekanntgeworden, die es gestattet, ohne Verwendung von elektrischen Zeitzündern beim Abtun von Sprengschüssen mit detonierender Schnur die Vorteile der Kurzzeitverzögerung auszunutzen. Diese in der USA.-Patentschrift 2475 $7-5 vorgeschlagene Anordnung zeigt aber handhabungstechnisch einige bedeutende Mängel, durch die die Sicherheit bei der Schießarbeit stark beeinträchtigt wird. Sie hat besonders den Nachteil, daß mit ihr eine Detonationsübertragung mit Verzögerung nur in einer einzigen Richtung möglich ist. Das kann zu schwerwiegenden Folgen führen und die Anordnung der Bergbehörde, nach der beim Schießen mit detonierender Schnur immer eine zweiseitige Initiierung .durch die detonierende Schnur vorgeschrieben ist, illusorisch machen, dann nämlich, wenn in der Anordnung der Sprengkammern nach Fig.I an irgendeiner Stelle, z. B. bei x, ein Abbruch der Detonation erfolgt. Dann müssen, da ja ein Fortschreiten der Detonation von A-a nicht erfolgt und infolge der Konstruktionseigentümlichkeit der Verzögerungseinrichtung eine Übertragung b-a nicht möglich ist, die Sprengkammern 3, 4 und 5 stehenbleiben, ein Ergebnis, das ja durch die vorgeschriebene doppelte Initiierung vermieden werden soll.
Diesen Nachteil vermeidet die vorliegende Erfindung. Danach besteht der Verzögerungsteil im wesentlichen aus einem Verzögerungssatz, auf den als beiderseitiger Abschluß sowohl in Richtung der ankommenden als auch in Richtung der vom Verzögerungsteil sich entfernenden Detonationswelle ein und derselbe Initialstoff aufgebracht ist. Damit ist die Lage des Verzögerungsteils zu der Richtung des Detonationsstoßes völlig gleichgültig, und der oben geschilderte Nachteil der bisher gebräuchlichen Anordnung wird damit behoben. Im einzelnen besteht das neue Verzögerungselement gemäß Fig.II aus folgenden Teilen: Sprengschnur i, Außenhülse 2, Innenhütchen 3, Verzögerungskörper4, Bleiazid5, Verzögerwngssatz6 (Pb, 04/S'), Abdeckfolie 7. Das bedeutet nicht, daß nicht auch andere Verzögerungssätze oder andere Initialstoffe für diesen Zweck verwendet werden können. Es muß nur der Initialstoff und der Verzögerungssatz so gewählt werden, daß der Initialstoff mit Sicherheit von der ankommenden Detonationswelle gezündet wird, seinerseits den Verzögerungssatz zündet, und daß nach dem Passieren des Verzögerungssatzes von der zweiten Initialladung eine Sprengschnur gezündet bzw. initiiert wird. Der Verzögerungssatz muß also so empfindlich sein, daß er durch den betreffenden Initialstoff gezündet wird, andererseits muh er auch den Initialstoff zünden, so daß dieser initiieren kann.
Beide, sowohl Initialstoff als auch Verzögerungssatz, können in gewohnter Weise in einem Röhrchen untergebracht werden. Um ein Durchschlagen der Detonationswelle durch den Verzögerungsteil zu verhindern, können zwischen den beiden Initialladungen eine oder mehrere Verengungen angebracht sein. Das Verzögerungselement kann aus mehreren Teilen bestehen, die zu dem dargelegten Zweck zusammengefügt werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verzögerungselement als Verbindung zwischen zwei Sprengschnurenden, bestehend aus einer Hülse (2), in der ein an sich bekannter Verzögerungssatz (6) untergebracht ist, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Verzögerungssatz zü den beiden Enden der Sprengschnur hin gerichtet je eine Initialladung aufgebracht ist, wobei die Empfindlichkeiten beider Teile so aufeinander abgestimmt sind, daß der Verzögerungssatz durch die Initialladung und die Initialladung durch den Verzögerungssatz gezündet wird, wenn an einem beliebigen Ende des Verzögerungselements (7) ein zum Zünden der Initialladung ausreichender Impuls auftritt.
2. Verzögerungselement nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Verzögerungssatz aus einem Gemisch Pb, 04/Si besteht.
3. Verzögerungselement nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Initialstoff aus Bleiazid besteht.
4. Verzögerungselement nach Anspruch i, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den beiden Initialladungen sich eine oder mehrere Verengungen befinden.
5. Verzögerungselement nach Anspruch i, 2, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß es aus mehreren Einzelteilen besteht, die zu dem gewünschten Zweck zusammengeführt werden.