DE9106313U1

DE9106313U1 - Vorrichtung zur Erzeugung von Magnetfeldern im ELF-Bereich zur Einwirkung auf den menschlichen Organismus

Info

Publication number: DE9106313U1
Application number: DE9106313U
Authority: DE
Original assignee: Grethen Peter Dipl-Ing 4421 Legden De; Petoefavli Stefan Dipl-Geophys 4290 Bocholt De
Current assignee: Grethen Peter Dipl-Ing 4421 Legden De; Petoefavli Stefan Dipl-Geophys 4290 Bocholt De
Priority date: 1991-04-22
Filing date: 1991-05-23
Publication date: 1991-08-08
Anticipated expiration: 2001-05-24

Description

Vorrichtung zur Erzeugung von Magnetfeldern im ELF-Bereich zur Einwirkung auf den menschlichen Organismus

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen können Magnetfelder im ELF-Bereich (extremely low frequency) mit Impulsfolgefrequenzen größer 10 Hz und mit Induktionswerten um 500 pTesla, die etwa dem zehnfachen Wert des Erdmagnetfeldes entsprechen, bei Applizierung im Kopfbereich eines Menschen die Infrarotstrahlung lokaler Bereiche der Körperoberfläche des Menschen verändern und somit für therapeutische Zwecke genutzt werden. Für diese Anwendung sind auf dem Markt verschiedene Vorrichtungen der eingangs genannten Art bekannt, deren Impulsfolgefrequenz auf einen Wert zwischen etwa 1 und 100 Hz und deren Magnetfeldintensität auf einen Wert zwischen etwa 1 und 10 mTesla einstellbar ist. Als nachteilig wird bei diesen bekannten Vorrichtungen angesehen, daß die Auswahl der Impulsfolgefrequenz dem Anwender des Gerätes überlassen bleibt und daß dabei das Risiko einer falschen Frequenzeinstellung und dadurch einer verminderten oder gänzlich ausbleibenden Wirkung bei der Anwendung der Vorrichtung besteht.

Es stellt sich daher die Aufgabe, eine Vorrichtung der

eingangs genannten Art zu schaffen, die die aufgeführten Nachteile vermeidet und die insbesondere eine weitgehend anwenderunabhängige hohe Wirksamkeit bei ihrer Anwendung gewährleistet. Außerdem soll die neue Vorrichtung auch weitere Anwendungen erlauben.

Die Lösung der gestellten Aufgabe gelingt erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung der eingangs genannten Art, welche dadurch gekennzeichnet ist, daß der Spannungsgenerator mit einer Wobbeieinrichtung ausgestattet ist.

Mit der Erfindung wird erreicht, daß die mit der neuen Vorrichtung erzeugbaren Magnetfelder nicht nur eine bestimmte Frequenz aufweisen sondern stets einen bestimmten Frequenzbereich durchlaufen, d.h. ein Frequenzspektrum einer bestimmten Breite umfassen. Hierdurch wird sichergestellt, daß die für eine bestimmte, konkrete Anwendung optimale Frequenz zumindest über einen Teil der Anwendungszeit angewendet wird, auch wenn der optimale Frequenzwert zuvor nicht genau bekannt ist. Anwendungsmißerfolge werden somit weitgehend vermieden.

Weiter ist vorgesehen, daß mit dem Spannungsgenerator der Vorrichtung trapezförmige Impulse erzeugbar sind. Hierdurch wird ein Aufbau des Magnetfeldes in der Spule mit gleichmäßig ansteigender Intensität erreicht, wobei die Spule eine Luftspule oder eine Spule mit Ferritkern sein kann.

In weiterer Ausgestaltung der Vorrichtung ist vorgesehen, daß mit dem Spannungsgenerator zwischen 0,5 und 20 Impulse je Sekunde erzeugbar sind. Hierdurch wird das für die einschlägigen Anwendungen benötigte Frequenzspektrum in ausreichender Breite abgedeckt.

Weiter sieht die Erfindung vor, daß die Wobbeieinrichtung mit einer Zeitbasis zwischen 20 und 30 s, vorzugs-

weise von 25 s, betreibbar ist. Mit einer solchen Länge der Zeitbasis wird sichergestellt, daß die für den jeweiligen Anwendungsfall optimale Impulsfolgefrequenz je Durchlauf der Zeitbasis über einen ausreichend langen Zeitanteil zur Anwendung kommt.

Zur Steigerung der Wirksamkeit ist vorgesehen, daß die Wobbeieinrichtung umschaltbar ist zwischen mehreren Wobbeibereichen. Damit kann die Vorrichtung zumindest für bestimmte Anwendungsbereiche, die jeweils mehrere konkrete Einzelanwendungen umfassen, vorab eingestellt werden, so daß die allzu lange Anwendung von unwirksamen Frequenzen von vornherein ausgeschlossen wird. Eine bevorzugte Ausgestaltung hierzu sieht vor, daß ein erster Wobbeibereich den Bereich zwischen 0,5 und 4 Impulsen je Sekunde und ein zweiter Wobbeibereich den Bereich zwischen 7 und 20 Impulsen je Sekunde umfaßt. Diese Bereichseinteilung entspricht den Ergebnissen von Versuchen hinsichtlich der Heilwirkung der genannten Magnetfelder, wobei Magnetfelder im Bereich zwischen 0,5 und 4 Impulsen je Sekunde insbesondere hinsichtlich Schlafstörungen, Herzbeschwerden, Migräne oder Nervosität und Magnetfelder im Bereich zwischen 7 und 20 Impulsen je Sekunde insbesondere bei Allergien, rheumatischen Schmerzen, Muskelschmerzen oder Beschwerden im Skelettbereich positive Wirkungen ausüben.

Eine Weiterbildung der Vorrichtung sieht vor, daß mit der Wobbeieinrichtung wahlweise eine ansteigende oder eine abfallende Impulsfolgefrequenz erzeugbar ist. Hierdurch ist eine weitere Anpassung der Vorrichtung und Optimierung ihrer Anwendung möglich. Eine alternative Ausgestaltung der Vorrichtung schlägt vor, daß mit der Wobbeieinrichtung abwechselnd für die Dauer einer Zeitbasis eine ansteigende und für die Dauer der nächstfolgenden Zeitbasis eine abfallende Impulsfolgefrequenz erzeugbar ist. Hierdurch werden also in einer Anwendung beide Ver-

anderungsrichtungen der Impulsfolgefrequenz angewendet, so daß auch hier Fehler durch die Auswahl der Veränderungsrichtung ausgeschlossen werden.

Um die Vorrichtung für unterschiedliche Anwendungen nutzbar zu machen, ist vorgesehen, daß diese umschaltbar ist zwischen einer ersten Betriebsart mit maximalen magnetischen Flußdichten der Spule zwischen 2 und 20 mTesla und einer zweiten Betriebsart mit maximalen magnetischen
Flußdichten der Spule zwischen 1 und 100 nTesla. In ihrer ersten Betriebsart mit maximalen magnetischen Flußdichten der Spule zwischen 2 und 20 mTesla kann die Vorrichtung insbesondere für therapeutische Zwecke und für Versuche und Forschungen in der Magnetfeldtherapie eingesetzt werden, wobei bei dieser Anwendung üblicherweise die Spule in unmittelbare Nähe des Körpers des zu behandelnden Menschen gebracht wird. In ihrer zweiten Betriebsart mit maximalen magnetischen Flußdichten der
Spule zwischen 1 und 100 nTesla eignet sich die Vorrichtung insbesondere zur Erzeugung von das Raumklima im Inneren von Gebäuden positiv beeinflussenden Magnetfeldern. Die hier angewendeten magnetischen Flußdichten entsprechen demnach auch im wesentlichen den in der Natur
vorkommenden Werten.

Hinsichtlich der einen Teil der Vorrichtung bildenden
Spule ist vorgesehen, daß diese als Ringspule, d.h. in
einer sehr flachen Bauweise, ausgeführt und in einem separaten, über Kabel mit dem übrigen Teil der Vorrichtung verbundenen Gehäuse angeordnet ist. Hierdurch wird ein
variabler und flexibler Einsatz der Vorrichtung ermöglicht, da lediglich die Spule in die jeweils optimale
Anwendungsstellung gebracht werden muß, während der übrige Teil der Vorrichtung an einem festen Platz verbleiben kann.

Das Gehäuse für die Spule kann alternativ oder auch in

Kombination als Körperapplikator mit einem gepolsterten Kissen und/oder mit einer Montageeinrichtung zur Anbringung an einer Wandfläche ausgebildet sein.

Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung anhand einer Zeichnung beschrieben. Die einzige Figur der Zeichnung zeigt eine Vorrichtung zur Erzeugung von Magnetfeldern im ELF-Bereich zur Einwirkung auf den menschlichen Organismus in Form einer schematischen Blockdarstellung.

Wie aus der Figur ersichtlich ist, umfaßt die Vorrichtung 1 im wesentlichen eine Stromversorgung 2, einen Spannungsgenerator 3 mit einer Wobbeieinrichtung 30 und eine Spule 4.

Die Stromversorgung 2 kann wahlweise oder auch kombiniert ein Netzteil und/oder ein Akkumulator sein. Der Stromversorgung zugeordnet ist zum einen ein Ein/Aus-Schalter 21 und eine Zeitvorgabe-Schaltuhr 22. Mit dem Ein/Aus-Schalter 21 kann die ganze Vorrichtung ein- und ausgeschaltet werden; mit der Zeitvorgabe-Schaltuhr 22 kann eine bestimmte Anwendungszeit der Vorrichtung 1 für einen bestimmten Behandlungsfall festgelegt werden.

Der Spannungsgenerator 3 mit der Wobbeieinrichtung 30 wird von der Stromversorgung 2 mit der benötigten Spannung bzw. den benötigten Spannungen versorgt. Außerdem ist dem Spannungsgenerator 3 und seiner Wobbeieinrichtung 30 eine Schalteinheit 31 zur Vorwahl eines von mehreren Wobbeibereichen und eine Schalteinheit 32 zur Auswahl einer bestimmten Intensität des erzeugten Magnetfeldes zugeordnet.

Die Stromversorgung 2 mit ihren zugeordneten Einheiten 21 und 22 und der Spannungsgenerator 3 mit der Wobbeieinrichtung 30 und den zugeordneten Einheiten 31 und

sind in einem gemeinsamen Vorrichtungsgehäuse 10 untergebracht, wobei die Einheiten 21, 22, 31 und 32 in einem Eingabebereich 10' des Gehäuses 10 der Vorrichtung 1 angeordnet sind, um von außen manuell die entsprechenden Einstellungen vornehmen zu können.

Die Spule 4 ist mit einem eigenen Gehäuse 42 ausgeführt und über eine elektrische Verbindung, hier ein flexibles Kabel 41, mit dem Ausgang des Spannungsgenerators 3 mit Wobbeieinrichtung 30 verbunden. Die Spule 4 ist bevorzugt eine flach bauende Ringspule, die entweder eine Luftspule oder eine Spule mit einem Ferritkern sein kann. Das Gehäuse 42 der Spule 4 kann beispielsweise ein Körperapplikator mit einem geposterten Kissen sein, welches vorteilhaft ein geschäumter, die Spule umgebender Kunststoffkörper ist.

Claims

Schutzansprüche:

1. Vorrichtung zur Erzeugung von Magnetfeldern im ELF-Bereich (extremely low frequency) zur Einwirkung auf den menschlichen Organismus, wobei die Vorrichtung (1) zumindest eine Stromversorgung (2), einen Spannungsgenerator (3) und eine Spule (4) umfaßt, dadurch gekennzeichnet,

daß der Spannungsgenerator (3) mit einer Wobbeieinrichtung (30) ausgestattet ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Spannungsgenerator (3) trapezförmige Impulse erzeugbar sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Spannungsgenerator (3) zwischen 0,5 und 20 Impulse je Sekunde erzeugbar sind.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wobbeieinrichtung (30) mit einer Zeitbasis zwischen 20 und 30 Sekunden, vorzugsweise von 25 Sekunden, betreibbar ist.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Wobbeieinrichtung (30) umschaltbar ist zwischen mehreren Wobbeibereichen.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein erster Wobbeibereich den Bereich zwischen

0,5 und 4 Impulsen je Sekunde und ein zweiter Wobbeibereich den Bereich zwischen 7 und 20 Impulsen je Sekunde umfaßt.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Wobbeieinrichtung

(30) wahlweise eine ansteigende oder eine abfallende Impulsfolgefrequenz erzeugbar ist.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Wobbeieinrichtung

(30) abwechselnd für die Dauer einer Zeitbasis eine ansteigende und für die Dauer der nächstfolgenden Zeitbasis eine abfallende Impulsfolgefrequenz erzeugbar ist.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (1) umschaltbar ist zwischen einer ersten Betriebsart mit maximalen magnetischen Flußdichten der Spule (4) zwischen 2 und 20 mTesla und einer zweiten Betriebsart mit maximalen magnetischen Flußdichten der Spule (4) zwischen 1 und 100 nTesla.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Spule (4) als Ringspule ausgeführt und in einem separaten, über Kabel (41) mit dem übrigen Teil der Vorrichtung (1) verbundenen Gehäuse (42) angeordnet ist.

11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (42) für die Spule (4) als Körperapplikator mit einem gepolsterten Kissen ausgebildet ist.

12. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (42) für die Spule (4) mit ei-

ner Montageeinrichtung zur Anbringung an einer Wandfläche ausgebildet ist.