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Mit strömender Heißluft arbeitende Trocken- oder Heizvorrichtung Die
Erfindung betrifft eine Trocken- oder Heizvorrichtung, die mit strömender Heißluft
arbeitet und zu diesem Zweck an einen tragbaren oder ortsfesten Heißlufterzeuger
angeschlossen wird.
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Vorrichtungen dieser Art sind im Friseurgewerbe als Haartrockner allgemein
bekannt. Stehende Trockner mit eingebautem Heißlufterzeuger sind jedoch kostspielig
und in der Anwendung unbequem, da die zu behandelnde Person ihren Kopf kaum bewegen
darf.
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Für den Haushaltsgebrauch bequemer ist eine ebenfalls bekannteHeißlufthaartrockenhaube.
Diese besteht aus einem den Kopf bis auf eine eng anschließende Einschlupföffnung
lose umgebenden Beutel aus Gummi od. dgl. luftundurchlässigem Werkstoff, der mit
einem Schlauchanschluß für die Zuführung sowie mit mehreren öffnungen für den Austritt
der Heißluft versehen ist. Ähnliche Einrichtungen wie die letztgenannten sind auch
für medizinische Zwecke bekannt und vielseitig verwendbar. Als sogenannte Heilbeutel
dienen sie in verschiedener Gestalt zur Beheizung erkrankter oder schmerzender Körperteile
in allen Fällen, in denen die Zufuhr von trockener Wärme angebracht ist. Sie haben
gegenüber den Heizkissen u. dgl. mit an Ort und Stelle erzeugter Wärme sowie gegenüber
den Bestrahlungsgeräten den Vorteil, daß durch den Überdruck, die ständige Bewegung
und den Wechsel der Luft eine anregendere und stärkere Wirkung erzielt wird. Auch
besteht keine Brandgefahr, die besonders bei Kurzschluß von im Bett angewandten
elektrischen Heizkissen zu beachten ist.
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Nachteilig ist bei allen diesen Einrichtungen noch die mangelhafte
Verteilungsmöglichkeit des Heißluftstrahls bei dessen Auftreffen auf die zu
beheizenden
Stellen, die bei nicht ganz sachgemäßer Handhabung u. a. die Gefahr zeitweiliger
örtlicher Überhitzung und sogar schmerzhafter Verbrennungen mit sich bringt oder
aber zur Beschränkung auf in jedem Fall ertragbare Lufttemperaturen nötigt. Auch
können benachbarte Körperstellen durch die ungleichmäßige Wärmeverteilung wieder
zu wenig erwärmt werden, wodurch unter Umständen infolge einseitiger Abkühlung schädliche
ebenwirkungen auftreten.
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Die Erfindung setzt sich zum Ziel, die geschilderten Nachteile
durch eine unbedingt sichere gleichmäßige Verteilung des Heißluftstrahls zu vermeiden.
Ihr Grundgedanke besteht darin, die Trockenhaube, den Heilbeutel od. dgl. wenigstens
teilweise mit einer doppelten Wandung zu versehen, die Heißluft in den Raum zwischen
Außen-und Innenwandung einzuführen und von dort durch viele kleine öffnungen in
der letzteren auf den Innenraum zu verteilen.
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Ein die erfindungsgemäße Trocken- oder Heizvorrichtung bildender beutelartiger
Behälter, der den mit strömender Heißluft zu beheizenden Gegenstand lose umgibt,
weist demnach im wesentlichen Teil zwei in Abständen durch Punkthaftung miteinander
verbundene Wandungen aus gummiertem Tuch, Kunststoffolie od. -dgl. auf, deren Zwischenraum
die Heißluft zugeführt und durch eine Vielzahl von über die Fläche der Innenwandung
verteilten Öffnungen bzw. Poren in den Innenraum geleitet wird.
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In Nähe der Einströmöffnung, die in üblicher Weise an eine Heißluftdusche
od. dgl. angeschlossen wird, ist dabei unter Umständen immer noch eine stärkere
Beheizung als an weiter entfernten Stellen zu spüren. Daher wird zweckmäßig schon
eine Vorverteilung der dem Zwischenraum zuzuführenden Heißluft vorgenommen.
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InweitererAusgestaltung derErfindunggeschieht dies durch Verbindung
der Einströmöffnung mit einem schlauchartigen Heißluftkanal, der an den von den
beiden Wandungen gebildeten Zwischenraum derart angrenzt, daß die Heißluft aus mehreren
über die Kanallänge verteilten Öffnungen in den Zwischenraum übertritt.
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Ist der Raum, der den zu beheizenden Gegenstand umgibt, nach außen
luftdicht abgeschlossen, z. B. bei Trockenhauben mit elastischer oder zusammenziehbarer
Einschlupföffnung, so muß auch für eine Abführung der zuströmenden Heiß- -luft gesorgt
werden. Diese kann erfindungsgemäß über die Haftstellen der Doppelwandung erfolgen,
und zwar dadurch, daß die Haftstellen zwischen der Außen- und Innenwandung sämtlich
oder zum Teil mit Öffnungen zum Austritt der Heißluft aus dem Innenraum ins Freie
versehen sind.
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Die Haftstellen selbst können z. B. als Näh- oder Klebestellen ausgebildet
sein. Besonders zweckmäßig bestehen sie aus in üblicher Weise angehefteten Nieten
oder Stielchen bzw. Hohlnieten.
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Anordnung und Anzahl der Haftstellen sind so zu bemessen, daß der
Zwischenraum sich unter der Wirkung des in ihm entstehenden Überdruckes nicht übermäßig
aufblähen kann. Die Verteilung der Austrittsöffnungen ist mitbestimmend für den
Durchströmwiderstand und damit für die Heizwirkung der Vorrichtung, die also gegebenenfalls
durch nachträgliches Verschließen einzelner dieser Öffnungen auch in gewissem Maß
beeinflußt werden kann.
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Durch den Gegenstand der geschilderten Erfindung wird offensichtlich
in einfacher und wirtschaftlicher Weise eine gleichmäßigere Heißluftverteilung erzielt,
die auch besonderen etwa zu stellenden Anforderungen leicht durch passende Ausgestaltung
in Einzelheiten gerecht zu werden vermag.
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So ist z. B. eine nach dem Erfindungsgedanken zu entwerfende Haartrockenhaube
dadurch gekennzeichnet, daß ein besonders eingesetzter Bodenteil im geschilderten
Sinn doppelwandig und mit Einström- bzw. Verteilungsöffnungen für die Heißluft versehen
ist, während die im übrigen einfache Wandung eine vorzugsweise mit einem Gummizug
versehene, den Kopf eng umschließende Einschlupföffnung und in deren Nähe eine Reihe
von Luftaustrittsöffnungen aufweist.
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In entsprechender Weise können Heilbeutel zur Heißluft- oder Dampfbehandlung
anderer Körperteile ausgebildet sein. Ihre Gestaltung im einzelnen richtet sich
nach dem Verwendungszweck; eine Beutelform ist etwa für die Enden von Gliedmaßen,
z. B. für Hände (einschließlich Armteilen), eine Schlauchform für Arm-, Bein-, Hals-
oder Thoraxteile zweckmäßig. Auch hier braucht nicht die gesamte Oberfläche doppelwandig
und andererseits die Innenwandung nicht über ihre ganze Fläche mit Durchtrittsöffnungen
für die Heißluft ausgestattet zu sein. Im übrigen kann die Innenwandung statt aus
durchlochtem Gummituch, Zelluloid od. dgl. auch aus einem porösen Stoffgewebe, z.
B. Nessel, bestehen.
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Eine weitere Anwendungsmöglichkeit des Erfindungsgedankens bietet
sich in Gestalt einer kissenartigen Platte u. dgl., bei der auch beide Wandungen,
die längs eines gemeinsamen Randes und außerdem in der Fläche wieder in Abständen
durch Punkthaftung miteinander verbunden sind, Löcher bzw. Poren aufweisen können,
aus denen die in den Zwischenraum zu leitende Heißluft jetzt unmittelbar in die
zu beheizende freie Umgebung der Platte u. dgl. tritt.
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Eine solche Platte kann ebenfalls für Heilzwecke, z. B. zur Heißluft-
oder Dampfbehandlung des menschlichen Körpers, verwendet werden. Aber auch für sonstige
technische Zwecke ist sie anwendbar: Legt man sie beispielsweise in ein Trockengestell
für photographische Platten oder Filme, so vermeidet man durch die erzielte Verteilung
der einzuführenden Heißluft die Gefahr des Abschmelzens von Emulsionsschichten,
die bekanntlich bei etwas unvorsichtigem Gebrauch einer Heißluftdusche sehr leicht
besteht.
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In der Zeichnung und im folgenden wird der Erfindungsgegenstand an
Hand zweier Ausführungsbeispiele erläutert. Im einzelnen zeigt
Abb.
i eine Haartrockenhaube in seitlicher Ansicht, teilweise im Schnitt, Abb. 2 und
3 eine kissenartige Platte in Draufsicht und von der Seite, teilweise im Schnitt
A-B, gesehen.
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Die Haartrockenhaube aus Gummituch besteht aus einem rund geschnittenen
Bodenteil mit den beiden Wandungen a1, a2, die längs ihres gemeinsamen Randes und
außerdem in der Mitte durch einen Niet b miteinander verbunden sind. Die Außenwandung
a1 ist luftundurchlässig, die Innenwandung a2 mit einer Vielzahl kleiner Öffnungen
c versehen. Der Rohr- oder Schlauchstutzen d dient zum Einführen der Heißluft in
den Raum zwischen den Wandungen a1, a2. Von hier aus verteilt sich die Heißluft
durch die Öffnungen c auf den Innenraum.
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Die Seitenwand e ist einfach ausgeführt. Der freie Rand bildet mit
seinem elastischen Bund f die Einschlupföffnung für den Kopf der zu behandelnden
Person. Oberhalb des Bundes sind in zwei Reihen die Austrittsöffnungen g für die
feuchtigkeitsgesättigte Heißluft angeordnet.
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Die kissenförmige Platte besteht aus den beiden Wandungen hl, 1z2
von rechteckigem Schnitt, die längs ihres gemeinsamen Randes miteinander und mit
einem umgebenden Randschlauch i verbunden sind; außerdem sind sie an den über ihre
Fläche verteilten Stellen k beispielsweise mittels Niete punktweise aneinandergeheftet.
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Der Innenraum steht mit dem Randschlauch i durch eine Reihe von seitlichen
Öffnungen m und mit dem Außenraum durch eine Vielzahl von über die Fläche beider
Wandungen hl, h2 verteilten Öffnungen n in Verbindung, so daß die in den Schlauchstutzen
d einströmende und durch den Randschlauch i und den Innenraum geleitete Heißluft
schließlich wieder ins Freie tritt.