DE901809C - Elektrisches Kabel oder Leitung mit einem Schutzmantel aus waermebildsmaem Stoff - Google Patents

Description

• In neuerer Zeit haben sich für den Aufbau von Schutzmänteln von elektrischen Kabeln oder Leitungen vielfach wärmebildsame Kunststoffe, vor allem auf Basis von Kohlenwasserstöffen und chlorierten Kohlenwasserstoffen, wie Polyvinylchlorid u. dgl., eingeführt, die sich durch verhältnismäßig gute Feuchtigkeitsundurchlässigkeit und hohe mechanische Festigkeit auszeichnen. Die Stoffe besitzen aber im Zusammenhang mit ihrer Wärmebildsamkeit eine mehr oder weniger große Kerbempfindlichkeit, so daß, verursacht durch über den Schutzmänteln angebrachte weitere Umhüllungen oder Bewehrungen, die Gefahr von Beschädigungen des Mantels besteht. Diese Gefahr ist besonders groß bei Kabeln und Leitungen, die wiederholt ausgelegt und wieder aufgenommen werden müssen, wie das bei Anschlüssen für ortsbewegliche Geräte oder bei ortsveränderlichen Anlagen, insbesondere Fernmeldeanlagen, der Fall ist. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Gefahr solcher Beschädigungen des Mantels zu beseitigen. Dies kann den der Erfindung zugrunde liegenden Überlegungen zufolge am besten dadurch erfolgen, daß zwischen dem Kabelmantel aus wärmebildsamem Stoff und den darüber anzubringenden weiteren Hüllen eine Schutzschicht aus einem elastischen, plastisch nicht verformbaren Werkstoff angebracht wird, wie ihn beispielsweise natürlicher oder künstlicher Gummi darstellt. Wird diese Schutzhülle aber aus bereits fertigvulkanisierten Bändern aufgebaut, so ist eine innige Anschmiegung sowohl an den Mantel aus wärmebildsamem Werkstoff als auch an die darüberliegenden Schichten nicht zu erzielen, und außerdem besteht auch hier die Gefahr, daß sich die Kanten der Gummibänder in den Barunterliegenden Kabelmantel eindrücken. Eine Aufbringung des Gummis in urivulkanisiertem Zustand und anschließende Vulkanisierung in üblicher Art und Weise ist andererseits auch nicht möglich, da durch die für die Vulkanisierung benötigte Wärme der wärmebildsame Mantel beschädigt werden würde.
• Gemäß der Erfindung lassen sich diese Schwierigkeiten nun dadurch beseitigen, daß die zwischen dem Mantel aus wärmebildsamem Stoff und den darüber angeordneten Umhüllungen oder Bewehrungen angeordnete Schutzschicht aus einem in urivulkanisiertem Zustand aufgebrachten, bei Raumtemperatur jedoch selbst ausvulkanisierendem Gummi hergestellt wird. Diese Schutzschicht kann beispielsweise in der Weise erzeugt werden, daß Bänder aus einer urivulkanisierten Mischung aus natürlichem oder künstlichem Gummi, die durch einen Zusatz von Ultravulkanisationsbeschleunigern selbstvulkanisierend gemacht ist, auf den Mantel aus wärmebildsamem Stoff aufgesponnen oder achsparallel aufgelegt wird. Darüber werden dann die weiteren Schutzschichten oder Bewehrungen angeordnet. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines elektrischen Kabels gemäß der Erfindung dargestellt. Es kann sich dabei beispielsweise um ein Anschlußkabel für elektrische ortsveränderliche Geräte handeln, doch ist die Erfindung nicht hierauf beschränkt, sondern bei allen Kabeln mit Schutzmantel aus wärmebildsamem Stoff anwendbar. Über der beliebig aufgebauten Kabelseele i ist in bekannter Weise ein Schutzmantel z aus einem wärmebildsamen Stoff, z. B. einer Polyisobutylenmischung, aufgebracht, wozu vorzugsweise eine Spritzmaschine verwendbar ist. Hierüber ist nun gemäß der Erfindung eine dünne Schutzschicht 3 vorgesehen, die aus Gummibändern aufgebaut ist, die in urivulkanisiertem Zustand beispielsweise mittels einer Längsbedeckungsmaschine aufgebracht wurden. Diese Bänder können aber auch in jeder anderen Weise, beispielsweise mittels rotierender Spinner, aufgebracht werden. Die zur Herstellung der Schutzschicht 3 dienenden Bänder werden mit einem derart hohen Zusatz von Vulkanisationsbeschleunigern versehen, daß die Bänder ohne Wärmebedarf nach dem Aufbringen selbst zu einem elastischen, plastisch nicht mehr verformbaren Gebilde ausvulkanisieren. Über dieser Schutzschicht 3 liegt dann eine äußere Umhüllung, die bei dem dargestellten Beispiel in Form einer Beflechtung q. ausgeführt ist. Statt dessen kann aber auch eine andere Umhüllung, beispielsweise in Form einer Bewehrung aus Metalldrähten, vorgesehen werden.
• Die erfindungsgemäß vorgesehene Schutzschicht zwischen Kabelmantel und äußerer Umhüllung bietet über den Schutz des wärmebildsamen Mantels hinaus noch den weiteren Vorteil, daß sie auf den äußeren Mantel einwirkende Zugbeanspruchungen auf die Kabelseele übertragen hilft.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Elektrisches Kabel oder Leitung mit einem Schutzmantel aus wärmebildsamem Stoff und darüber angebrachten weiteren Umhüllungen oder Bewehrungen, gekennzeichnet durch eine zwischen dem Mantel und der Barüberliegenden Umhüllung oder Bewehrung angeordnete Schutzschicht aus einem in urivulkanisiertem Zustand aufgebrachten, bei Raumtemperaturen selbst ausvulkanisierenden Gummi. a. Verfahren zur Herstellung eines Kabels oder einer Leitung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Kabel- bzw. Leitungsmantel Bänder aus einer urivulkanisierten, durch Zusatz von Ultravulkanisationsbeschleunigern bei Raumtemperatur selbstvulkanisierend gemachten Gummimischung aufgesponnen oder achsparallel aufgebracht werden, worüber dann dieweiteren Umhüllungen oder Bewehrungen angeordnet werden.