DE9017913U1 - Frequenzweiche - Google Patents
FrequenzweicheInfo
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Description
ANT Nachrichtentechnik GmbH BK 89/192
Beschreibung
Frequenzweiche
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Frequenzweiche, bestehend aus wenigstens zwei eingangsseitig parallel
geschalteten Filtern, welche beide über eine Leitungsverzweigung an eine gemeinsame Leitung- angekoppelt
sind, wobei die Leitungsverzweigung mit einer als Induktivität wirkenden kurzgeschlossenen Stichleitung
beschaltet ist, die so bemessen ist, daß die Filter gleichgroße Durchlaßdämpfungen aufweisen.
Eine Frequenzweiche, bei der wenigstens zwei Filter über eine Leitungsverzweigung an eine gemeinsame Leitung angekoppelt
sind, ist aus dem Taschenbuch der Hochfrequenztechnik, H. Meinke und F.W. Gundlach, dritte Auflage, 1968, Seite 478 480,
bekannt. Die Filter bestehen jeweils aus einem oder mehreren Koaxial- oder Hohlraumresonatoren. In der
DE 30 28 925 ist eine Frequenzweiche offenbart, deren Filter räumlich unmittelbar nebeneinander angeordnet sind, sodaß die
Länge der Verzweigungsleitung sehr kurz gehalten werden kann.
Wie weiter unten noch gezeigt wird, besitzen derartige Frequenzweichen den Nachteil, daß die Filterzweige
unterschiedliche Durchlaßdämpfungen aufweisen und zwar insbesondere dann, wenn die Zweige auf eng benachbarte
Frequenzen abgestimmt sind.
ANT Nachrichtentechnik GrcbH - BK 89/192
Um für alle Filterzweige einer Frequenzweiche gleiche
Durchlaßdämpfungen zu erreichen, ist in Patens Abstracts of Japan, E-163, March 10, 1983 VoI 7./No. 58 Kokai-Nr. 57-204603,
EP 0 356 572 Al und GB 21 88 789 Al offenbart, die an die einzelnen Filterzweige angekoppelte Leitungsverzweigung
mit einer Induktivität zu beschälten. Gemäß EP 0 356 572 Al
ist diese Induktivität durch eine kurzgeschlossene Streifenleitung realisiert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Frequenzweiche der eingangs genannten Art anzugeben, bei der mit wenig
aufwendigen Mitteln für alle Filterzweige möglichst die gleiche Durchlaßdämpfung erreicht werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs gelöst.
Eine nach der Erfindung ausgeführte Frequenzweiche hat den Vorteil, daß sie über ein breites Frequenzband durchgestimmt
werden kann und dabei die Durchlaßdämpfungen in den einzelnen Filterzweigen nahezu gleich bleiben.
Anhand mehrerer in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele wird nun die Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
Figur la, Ib zwei Ortskurven des Eingangsreflexionsfaktors
zweier Filter mit kapazitiver Kopplung und unterschiedlicher Bandbreite,
Figur 2a, 2b zwei Leitungsverzweigungen, über die zwei Filter an eine gemeinsame Leitung angekoppelt sind,
Figur 3 ein Ersatzsschaltbild eines Filters mit Berücksichtigung der Zuleitung,
Figur 4 die Ortskurve des Eingangsreflexionsfaktors
ANT Nachrichtentechnik GmbH;
BK 89/192
Figur 4 die Ortskurve des Eingangsreflexionsfaktors dieses Filters,
Figur 5 die Ortskurve des Eingangsreflexionsfaktors einer herkömmlichen Frequenzweiche,
Figur 6 das Ersatzschaltbild eines erfindungsgemäß beschalteten Filters,
Figur 7 die Ortskurve des Eingangsreflexionsfaktors dieses Filters,
Figur 8 eine gemäß der Erfindung beschaltete Frequenzweiche,
Figur 9 die Ortskurve des Eingangsreflexionsfaktors der
Frequenzweiche,
Figur 10a,10b, drei Ausführungsformen einer an die Leitungs-10c
verzweigung der Frequenzweiche angeschlossenen Induktivität und
Figur 11 die Ortskurven der Eingangsreflexionsfaktoren zweier auf die Grenzen des Durchstimmbereichs
abgestimmter Filter.
Übliche Bandpaßfilter mit kapazitiver Signaleinkopplung haben einen Eingangsreflexionsfaktor, der einen in Figur la oder Ib
dargestellten Verlauf haben kann. Diese Ortskurven beziehen sich der Einfachheit halber auf ein Filter mit einem
Resonanzkreis. Die im folgenden gemachten Aussagen gelten jedoch in gleicher Weise auch für Filter mit mehreren
Resonanzkreisen.
Von besonderem Interesse ist das Verhalten des Eingangsreflexionsfaktors S11 des Filters bei
Frequenzabständen
|Af| = (f - fo| (fo ist die Mittenfrequenz des Filters), die
vergleichsweise groß sind im Bezug auf die Bandbreite des Filters. Die beiden Enden der Ortskurven in den Figuren la
und Ib nähern sich einem Grenzwert, der unter einem Winkel
ANT Nachrichtentechnik GmbH ; , ; ; BK 89/192
vom Leerlaufpunkt (das ist der Punkt S11 = +1) entfernt ist
und mehr oder weniger deutlich im kapazitiven Bereich liegt. Ein Maß für die Verlagerung der Ortskurve des
Eingangsreflexionsfaktors S11 in den kapazitiven Bereich ist
vor allem die relative Bandbreite des Filters. Dies zeigt ein Vergleich der Ortskurven in den Figuren la und Ib, wobei das
Filter mit der Ortskurve gemäß Figur la eine relative Bandbreite von weniger als 1 %. und das Filter mit der
Ortskurve gemäß Figur Ib eine relative Bandbreite von ungefähr 3 % hat.
Die Figuren 2a und 2b zeigen zwei Ausführungsbeispiele für die Ankopplung einer Leitung LTl (z.B. einer TEM-Leitung vom
Koaxial- oder Streifenleitungstyp) an zwei parallel geschaltete Filter Fl und F2. Wenn die Frequenzweichen mehr
als zwei Filterzweige haben soll, ist die Leitungsverzweigung LV entsprechend zu erweitern. Gemäß Figur 2a ist die
Leitungsverzweigung LV in der Trennwand T zwischen den beiden Filtern Fl und F2 angeordnet, wobei ihre Enden in diese z.B.
als Hohlraumresonatoren ausgeführten Filter Fl und F2 hineinragen und dort eine kapazitive Ankopplung bewirken.
Beim in Figur 2b dargestellten Ausführungsbeispiel ragen die Enden der Leitungsverzweigung LV durch Stirnseiten in die
Filter Fl und F2 hinein und bewirken dort eine kapazitive Ankopplung.
Die Figur 3 zeigt ein Ersatzschaltbild eines Filters, das gemäß der Figur 2a oder 2b über eine Leitungsverzweigung LV
an die Leitung LTl angekoppelt ist. Es ist hier ein Filter mit nur einem einzigen Resonanzkreis L1, C1 dargestellt. Die
nachfolgend dargelegten Erkenntnisse lassen sich aber ohne weiteres auf mehrkreisige Filter übertragen. Die kapazitive
Ankopplung des Filters an die Leitung LTl ist in der Figur 4 durch die Kapazität Cq1 angedeutet. Das am Eingang des
ANT Nachrichtentechnik GmbH \ ; , ■ ' BK 89/192
Filters befindliche Leitungsstück der Länge lv und mit dem
Wellenwiderstand Zv gibt die Wirkung des Leitungsstücks der
Leitungsverzweiung LV wieder, das sich vom Verzweigungspunkt S aus bis zum Filter und in dieses hinein erstreckt. Der auf
den Verzweigungspunkt S bezogene Eingangsreflexionsfaktor S11
des einzelnen Filters weist die in der Figur 4 dargestellte Ortskurve auf. Diese Ortskurve liegt aufgrund der Leitung mit
der Länge lv und dem Wellenwiderstand Zv noch mehr im
kapazitiven Bereich
(z.B. bei y« -40°) als der Eingangsreflexionsfaktor eines
Filters ohne die Eingangsleitung (vergleiche Figuren la, Ib).
Um eine Frequenzweiche zu bilden, müssen die beiden parallel geschalteten Filter Fl und F2 auf zwei voneinander
verschiedene Frequenzen f-^ und f2 abgestimmt sein. Werden die
beiden Filter zu einer Weiche zusammengeschaltet, so zeigt der Eingangsreflexionsfaktor der gesamten Frequenzweiche eine
Ortskurve wie sie aus der Figur 5 hervorgeht. Hierbei fällt auf, daß insbesonders dann, wenn die Frequenzen f·^ und f2 eng
benachbart sind, das Filter Fl, das auf die Mittenfrequenz f1
abgestimmt ist, trotz gleicher Resonatorgüte, eine größere Durchlaßdämpfung besitzt als das Filter F2, das auf die
Mittenfrequenz f2 abgestimmt ist. Der Grund für dieses Verhalten ist folgender:
Da die Mittenfrequenz f-^ des Filters Fl kleiner ist als die
Mittenfrequenz f2 des Filters F2, befindet sich, wie aus
Figur 4 zu entnehmen ist, die Mittenfrequenz f-^ des Filters
Fl auf dem stark kapazitiven Ast der Ortskurve des Filters F2. Das hat zur Folge, daß die Bandbreite des Filters Fl
erheblich reduziert wird, und daraus resultiert der Anstieg der Durchlaßdämpfung des Filters Fl. Die Durchlaßdämpfung des
Filters Fl ließe sich verringern, wenn man die kapazitive Ankopplung C01 zu diesem Filter Fl hin verstärken würde.
Diese Maßnahme verbietet sich jedoch, wenn die Frequenzweiche
ANT Nachrichtentechnik GmbH - V'; BK 89/192
durchstimmbar sein soll, also der Frequenzabstand f2 - f^
variabel sein soll und unter Umständen die Filter Fl und F2 ihre Rolle tauschen sollen.
Folgende Maßnahme gewährleistet für beide Filter Fl und F2 bei den Mittenfrequenzen f± und f2 gleiche Durchlaßdämpfungen
und läßt eine Durchstimmung der Filter in einem breiten Frequenzbereich zu. Wie dem Ersatzschaltbild in Figur 6 zu
entnehmen ist, besteht diese Maßnahme darin, daß an dem Verzweigungspunkt S eine Induktivität L^ angeschaltet wird.
Bei geeigneter Dimensionierung dieser Induktivität L^ ergibt
sich eine Ortskurve des Eingangsreflexionsfaktors S11 dieses
Teilfilters gemäß der Figur 7, die eine fast perfekte Symmetrie bezüglich der reellen Achse aufweist, d.h. der
Winkel &psgr; ist nahezu Null.
Werden zwei in dieser Weise mit einer Induktivität L^
beschaltete Filter Fl und F2 zu einer Frequenzweiche zusammengeschaltet, so können die beiden Induktivitäten L^
durch eine einzige Induktivität L'^ ersetzt werden. Bei einer
Frequenzweiche mit zwei parallel geschalteten Filtern gilt für die gemeinsame Induktivität L'k = Lk /2.
Die Figur 8 zeigt eine Frequenzweiche, bestehend aus dem Filter Fl mit dem Resonanzkreis L1, C1 und der
Koppelkapazität C01 dem Filter F2 mit dem Resonanzkreis L2,
C2 und der Koppelkapazität C02 und der gemeinsamen an den
Verzweigungspunkt S angeschalteten Induktiviät L'k>
Die Orstkurve des Eingangsreflexionsfaktors der vorangehend
beschriebenen Frequenzweiche zeigt die Figur 9. Sie liegt symmetrisch zur reellen Achse, und deshalb besitzen die
beiden Filter Fl und F2 bei ihren jeweiligen Mittenfrequenzen f1 und f2 gleiche Durchlaßdämpfungen.
ANT Nachrichtentechnik GmbH ; BK 89/192
Die an den Verzweigungspunkt S angeschaltete Induktivität L'^
kann auf verschiedene Art und Weise realisiert werden. Die Induktivität L'k kann, wie der Figur 10a zu entnehmen ist, in
Form einer quasi konzentrierten Spule SP realisiert sein. Diese Ausführung ist vorzugsweise für tiefere Frequenzen
geeignet. Für höhere Frequenzen (d.h. oberhalb von einigen 100 MHz) empfiehlt es sich, eine kurzgeschlossene
Stichleitung LT2 zu verwenden, die vom Verzweigungspunkt S ausgeht (vergleiche Figur 10b).
Die Figur 10c zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, das in Verbindung mit einer Einkopplung gemäß Figur 2b zu verstehen
ist. Es ist dadurch gekennzeichnet, daß der Innenleiter LTl der als Koaxialleitung ausgeführten gemeinsamen Leitung LTl
über den Verzweigungspunkt S hinaus weitergeführt und nach einer zur Realisierung der gewünschten Induktivität L'k
erforderlichen Länge kurzgeschlossen ist. Auf diese Weise ergibt sich eine besonders einfache Lösung für die
Realisierung der Kompensationsinduktivität L'k.
Die Leitung LTl und auch die Induktivität L'^ können bei
entsprechend niedriger Leistung in Streifenleitungstechnik ausgeführt werden.
In einem konkreten Ausführungsbeispiel sollen in einer Frequenzweiche Filter verwendet werden, deren
Eingangsreflexionsfaktor S11 die in der Figur 4 dargestellte
Ortskurve besitzt (mit f = -40°). Wenn diese Filter nun durch
Beschälten mit einer Induktivität Lk gemäß Figur 6 bei einer
Mittenfrequenz von z.B. 950 MHz zu einem Verhalten gemäß Figur 7 gebracht werden, so muß die Induktivität Lk ungefähr
23 nH sein. Das heißt, daß bei einer aus zwei solchen Filtern bestehenden Frequenzweiche eine Induktivität L'^ von ungefähr
11,5 nH erforderlich ist. Diese Induktivität L'k ist z.B.
ANT Nachrichtentechnik Gm))H : BK 89/192
durch eine kurzgeschlossene Stichleitung darstellbar, deren Wellenwiderstand 120 Ohm und deren Länge ca. 26 mm (das
entspricht einer elektrischen Länge von ca. 30°) beträgt.
Im folgenden wird die Durchstimmbarkeit einer nach der Lehre
dieser Erfindung aufgebauten Frequenzweiche näher betrachtet. Die Bemessung der Kompensationsinduktivität Lk gilt streng
genommen nur für eine Frequenz. Es hat sich jedoch gezeigt, daß die Symmetrie der Durchlaßdämpfung in den beiden Zweigen
der Frequenzweiche auch dann noch nicht nennenswert gestört ist, wenn die Ortskurve des Eingangsreflexionsfaktors eines
Teilfilters um + oder -5° gegen die reelle Frequenzachse geneigt ist. Bei einer durchstimmbaren Weiche ist der Wert </ =
+5° der tiefsten Frequenzlage (fmin) und der Wert y = -5° der
höchsten Frequenzlage (fmax) zuzuordnen (siehe Figur 11).
Für das oben näher beschriebene konkrete Ausführungsbeispiel ergibt sich fm±n = 903 MHz und fmax = 998,5 MHz. Mit dieser
Frequenzweiche ist also ein Durchstimmbereich > 10 % realisierbar.
Claims (1)
- ANT Nachrichtentechnik GmbH BK 89/192SchutzanspruchFrequenzweiche, bestehend aus wenigstens zwei parallel geschalteten Filtern, welche beide über eine Leitungsverzweigung an eine gemeinsame Leitung angekoppelt sind, wobei die Leitungsverzweigung mit einer als Induktivität wirkenden kurzgeschlossenen Stichleitung beschaltet ist, die so bemessen ist, daß die Filter gleichgroße Durchlaßdämpfungen aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß die gemeinsame Leitung eine Koaxialleitung (LTl) ist, von der die Leitungsverzweigung (LV) seitlich abzweigt, und daß der Innenleiter der Koaxialleitung über den Verzweigungspunkt (S) hinaus weitergeführt ist und dieser weiterführende Innenleiterabschnitt (LT2) die induktiv wirkende Stichleitung darstellt.
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