DE9004366U1

DE9004366U1 - Gelenk-Orthese

Info

Publication number: DE9004366U1
Application number: DE9004366U
Authority: DE
Original assignee: Jauch Orthopaedietechnik Sanitaetshaus 7730 Villingen-Schwenningen De GmbH
Current assignee: Jauch Orthopaedietechnik Sanitaetshaus 7730 Villingen-Schwenningen De GmbH
Priority date: 1990-04-14
Filing date: 1990-04-14
Publication date: 1990-06-21
Anticipated expiration: 2000-04-15
Also published as: CH685424A5

Description

Dipl.-Ing. KLAUS WESTPH/J.L ."..". Waldstrasse 33 Telefon &Oacgr;7721) 56007

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Dr. rer. nat. BERND M&/SS{3N0-ii** * :: . D-7730 VS-VILUNGEN Telefax (07721) 55164 Dr.rer.natOTTO BUC H N ER Flossmannstrasse 30 a Telefon (089)832446

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PATENTA N WA UTE D-8000 MÜNCHEN 60 Telefax (0 89) 8 34 09 European Patent Attorneys

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Jauch Orthopädietechnik

Sanitätshaus GmbH
Dauch'nger Straße 31
773o ViI: .ngen-Schwenningen

GELENK-ORTHESE

£.\j Erfindung betrifft eine Gelenk-Orthese gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Bekannte Gelenk-Orthesen dieser Gattung, die insbesondere als Knie-Orthese verwendet werden, bestehen aus einem proximalen Rahmen, der z. B. an den Oberschenkel angepaßt ist, und einem distalen Rahmen, der entsprechend an den Unterschenkel angepaßt ist. Die beiden Rahmen sind durch mediale und laterale Gelenke miteinander verbunden, die eine Bewegung der Rahmen entsprechend den Bewegungsabläufen des Gelenkes ermöglichen. Die Gelenke sind vorzugsweise jeweils durch Pelotten abgepolstert. Weiter sind an den Rahmen jeweils Pelotten angebracht.

Die bekannten Gelenk-Orthesen werden aus vorgefertigten

l'n·.IqiroMmt Karlsruhe /09/9-/54 :Öäplikonl<j^: fc>E!ijt!iche'l}nr* /V.lVijlinqen (BLZ 69&Iacgr;70039) Mi ' !&iacgr;>

Rahmen aus thermoplastischen Bügeln hergestellt, wobei die Bügel erwärmt und zur Anpassung verformt werden. Anschließend werden die Bügel zur Verstärkung und Versteifung mit Carbonfaser-Bändern ummantelt. Für die Pelotten werden an diesen. Rahmen nachträglich 'iunst stoff platten angebracht. Durch dia ummantelten Bügel erhalten die Rahmen eine erheb-1iche Wandstärke. Da die Bügel in thermoplastischem Zustand, d. h. vor der Ummantelung angepaßt v/erden, kann die nachträglich aufgebrachte Ummantelung zu einem imgenauen Sitz der Orthese führen. Die nachträglich angebrachten Pelotten führen weiter zu einer Verdickung des Rahmens. Müssen die vorgefertigten Rahmen besonderen Patientengegebenheiten angepaßt, insbesondere verlängert oder mit großflächigen äußeren Pelotten versehen werden, so ist es notwendig, zusätzliche Teile an die Rahmen anzusetzen. Diese Ansatzstellen führen häufig zu Festigkeitsproblemen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gelenk-Orthese zu schaffen, die eine gute individuelle Paßform, eine geringe Wandstärke und eine hohe Stabilität aufweist.

Diese Aufgabe wird bei einer Gelenk-Orthese der eingangs genannten Gattung erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles des Anspruchs 1.

Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Bei der erfindungsgemäßen Gelenk-Ürthese werden keine vorgefertigten Rahmen verwendet. Die Rahmen sind vielmehr aus mit Kunstharz vergossenen Carbonfaser-Matten laminiert. Die Carbonfaser-Matten werden individuell angepaßt auf einen Gipsabdruck des Gelenks aufgelegt- und auf diesem Gipsabdruck mi¹: dem Kunstharz, vorzugsweise einem Zwei-Komponenten-Harz,

vergossen. Die Rahmen können auf diese Weisn mit geringer Wandstärke und hoher Festigkeit hergestellt werden u·.· die Caruünfasei Matten im Handauflegeverfahren unmittelbar auf den Gipsabdruck des Gelenks aufgelegt und auf diesem vergossen werden, ergibt sich auch eine exakte Paßform der Rahmen.

Die Gelenke weisen Verankerungsteile auf, die in die Carbonfaser-Matten eingebettet werden, so daß sich eine einfache und stabile Verbindung zwischen dem Rahmen und den Gelenken ergibt, die außerdem die Wandstärke wenig vergrößert. Erforderlichenfalls können in die Carbonfaser-Matten auch noch Verstärkungsstreifen aus Carbonfaser-Material eingelegt werden.

Di*= Rahmen können jeweils in der gewünschten Größe einstückig angefertigt werden, so daß auch Sondergrößen der Rahmen individuell mit der gleichen hohen Stabilität angefertigt werden können.

Die proximalen und distalen Pelotten werden einstückig an die Rahmen angeformt. Dazu werden an den die Rahmen bildenden Carbonfaser-Matten Ansätze vorgesehen, die die Pelotten bilden. Die Pelotten führen somit nicht zu einer Vergrößerung der Wandstärke der Orthese, sind mit hoher Stabilität an den Rahmen angebracht und weisen eine exakte Paßform auf. Das Anbringen der Pelotten erfordert keinen zusätzlichen Arbeitsgang.

Eine Knie-Orthese der erfindungsgemäßen Art kann vorzugsweise in einer Standardausführung mit einem Gevicht von ca.
400 g hergestellt werden. In einer verstärkten Ausführung, z. B. für den Sport, erhöht sich das Gewicht auf ca 500 g.

Die Orthese wird hauptsächlich bei traumatischen Instabili-

täten des Gelenkes, zur Verletzungsprophylaxe und zur Rezidivprophylaxe eingesetzt.

Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen

Figur 1 eine Vorderansicht einer Knie-Orthese und
Figur 2 eine Seitenansicht dieser Knie-Orthese.

Die in de- Zeichnung dargestellte Knie-Orthese weist einen proximalen Rahmen 10, der dem Oberschenkel des Patienten angepaßt ist, und einen distalen Rahmen 12 auf, der dem Unterschenkel des Patienten angepaßt ist. Medial und lateral sind die beiden Rahmen 10 und 12 jeweils durch Gelenke 14 miteinander verbunden. Die aus Edelstahl hergestellten Gelenke 14 weisen jeweils zwei starr miteinander verbundene Lagerplatten 16 auf, zwischen denen zwei ineinandergreifende Zahnsegmente 18 schwenkbar gelagert sind. An den Zahnsegmenten 18 sind jeweils Verankerungsteile 20 angeformt. Auf der Innenseite der Gelenke 14 sind jeweils an der inneren Lagerplatte 16 Pelotten 22 befestigt, die aus einer mit Schaumstoff gepolsterten gummielastischen Platte bestehen.

Die Rahmen 10 und 12 werden auf einem Gipsabdruck des Knies des Patienten modelliert. Hierzu werden Carbonfaser-Matten im Handauflegeverfahren auf den Gipsabdruck aufgelegt, wobei die Verankerungsteile 20 der Gelenke 14 zwischen die Carbonfaser-Matten eingebettet werden. Über die Carbonfaser-Matten wird ein Kunststoffschlauch gezogen, der dann mit einem Zwei-Komponenten-Acrylharz ausgegossen wird. Das Acrylharz wird in dem Kunststoffschlauch von Hand verteilt und in die Carbonfaser-Matten eingedrückt. Nach dem Aushärten des

Acrylharzes wird der Kunststoffschlauch abgezogen.

Erforderlichenfalls können zwischen die Carbonfaser-Matten noch Verstärkungsstreifen aus Carbonfaser-Material eingelegt werden, um besonders beanspruchten Teilen des Rahmens eine erhöhte Festigkeit zu geben.

An die Rahmen 10 und 12 sind jeweils an der Außenseite des Oberschenkels bzw. Unterschenkels Pelotten 24 angeformt. Die Pelotten 24 sind einstückig mit den Rahmen 10 bzw. 12 durch die Carbonfaser-Matten gebildet und zusammen mit diesen vergossen. Die Pelotten 24 sind auf diese Weise einstückig mit den Rahmen 10 bzw. 12 ausgebildet und können mit derselben hohen Festigkeit großflächig angeformt sein.

Die Innenflächen der Rahmen 10 und 12 und der Pelotten 24 sind mit einem Schaumstoff 2 6 ausgepolstert.

Die Pelotten 22 und 24 bilden eine Drei-Punkt-Abstützung des Kniegelenks.

In den Vez'ankerungsteilen 20 der Gelenke 14 sind jeweils Gewindebohrungen vorgesehen zur Befestigung von Ösen 28 für die Befestigungsgurte der Orthese.

Claims

1. Gelenk-Orthese, insbesondere Knie-Orthese, mit einem proximalen und einem distalen carbonfaser-verstärkten Rahmen, die medial und lateral durch Gelenke, die vorzugsweise aus Edelstahl bestehen, miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Rahmen (10 und 12) aus mit Kunstharz vergossenen Carbonfaser-Matten laminiert sind.

2. Orthese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Carbonfaser-Matten im Handaufiegeverfahren auf einen Abguß des Gelenks aufgebracht sind.

3. Orthese nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenke (14) jeweils Verankerungsteile (20) aufweisen, die in die Carbonfaser-Matten te- Rahmen (10, 12) eingebettet sind.

4. Orthese nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in die Carbonfaser-Mat-Len Verstärkungsstreifen eingelegt sind.

5. Orthese nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprü-

Postgiroamt: Karlsruhe 76979-754 ; B^nj;kcritp': befjt§ch'e pkiik/VQv|llingen (BLZ 6947CO39! ^6332

ehe, dadurch gekennzeichnet, daß an den Rahmen (10, 12) jeweils einstückig Pelotten (24) angeformt sind.

6. Orthese nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Pelotten (24) durch Ansätze der die Rahmen (10, 12) bildenden Carbonfaser-Matten gebildet sind.