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Vorrichtung zur Behandlung insbesondere von Fasergut mit flüssigen
oder gasförmigen Mitteln Die Erfindung bezieht sich :auf eine Vorrichtung, in welcher
ein als Band oder Strang vorliegendes Behandlungsgut, dessen Länge .sich bei der
Behandlung ändert, so in seiner Längsrichtung bewegt wird, daB seine Spannung .im
wesentlichen den gleichen: Wert :behält.
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Die Erfindung wird nachstehend an der Behandlung von Fasergut beschrieben,
da gerade hier das Weiterführen eines Gutes, dessen Länge sich durch Schrumpfung
oder Dehnung infolge Einwirkung ,des Behandlungsmittels ändert, beträchtliche Schwierigkeiten
macht. Die Erfindung beschränkt sich :indessen nicht auf diese, nur als Beispiel
genannte Führung von Fasergut.
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Die gewenb:ldche Verarbeitung von Fasergut macht meistens eine Reihe
von, Behandlungen notwendig, wie Waschen, Färben, Bleichen, Trocknen uAgl. Um den
Anforderungen der neuzeitlichen Fertigungstechnik gerecht zu werden, ist es erwünscht,
das Band oder :den Strang des Fasergutes fortlaufend und mit hoher Geschwindigkeit
durch :den Behälter zu führen, in welchem es der Einwirkung des jeweilIgen Behandlungsmittels,
Flüssigkeit oder Gas, unterworfen wird. Man hat hier bereits vorgeschlagen, das
Behandlungsgut in dem Behälter Übereine Reihe von oberen. und unteren Walzen. zu
führen und es :durch am AuslaBende des Biehälters angeordnete Albz-iE:hwalzen durch
,dieses zu ziehen. Eine derartige Führung des Gutes ;konnte indessen nicht befriedigen,
weil sich, die Länge des Gutes -infolge der Einwirkung des flüssigen oder gasförmnigen
Behandlungsmittels ändert, indem es entweder schrumpft oder sich dehnt; diese Längenänderungen
aber verursachen starke Schwankungen: in der Spannung des Gutes. Die Spannung kann
dabei so hoch werden, daB das
Fasergut Schädigungen erleidet. Außerdem
ändert sich im allgemeinen, je weiter .das Gut in dem Behälter läuft, die
Geschwindigkeit und manchmal sogar ,die Richtung der Längenänderung. Die Beseitigung
dieser Schwierigkeiten wird ferner dadurch erschwert, daß die verschiedenen Fasergüter
hinsichtlich Größe und Geschwindigkeit der Längenänderung verschieden auf das Behandlungsmittel
reagieren.
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Man hat bei der Bewegung des Fasergutes bereits auf verschiedene Weise
versucht, die Steigerung der Dehnungsheanspruc'hung bis in den Gefahrenbereich zu
verhindern. So. hat man z. B. -die oberen oder die unteren Walzen oder beide mit
etwa der gleichen Umfangsgeschwindigkeit wie die' Abziehwalzen angetrieben, idann
hat man auch wieder,denunteren Walzen eine wesentlich größere Umfangsgeschwindigkeit
als den Abziehwalzen gegeben. Man hat auch versucht, zu hohe Spannungen. dadurch
auszugleichen, daß man .bewegliche Walzen verwendete, welche bei Spannungsänderungen
ihre Lage veränderten. Schließlich hat man für diesen Zweck Förderhaspeln mit einer
oder mehreren Auflageleisten vorgeschlagen., die an ihren Enden federnd gelagert
waren. Auch die Erfindung bedient sich einer solchen Förderwalze oder -haspel mit
veränderlichem Halbmesser. Die Erfindung besteht darin, :daß idie Zuführungsgeschwindigkeit
des Gutes gleich der Umfangsgeschwindigkeit der angetriebenen nachgiebigen Förderwalze
bei mittlerem Halbmesser ist.
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Die elastische Walze wird mit gleichbleibender Winkelgeschwindigkeit
anigetrioben. Ihre Außenfläche ist je nach der Spannung des Gutes von einem Höchstwert
bis zu einem Tiefstwert des. H.alibmessers deformierbar, so daß sich die Umfangsgeschnvindigkeit
der Walze umgekehrt reit der Spannung des Gutes ändert. Diese Deformiierbärkeit
der Walze entsteht vorzugsweise durch elastische Körper, welche,die mit dem Fasergut
in Berührung kommende Zylinderfläche bilden und zu diesem Zweck kreisförmig angeordnet
eine entsprechende Ausnehmung der Walze überbrücken, oder durch ebenfalls federnde
Flächen, welche tangent-ial auf der Walze .angebracht sind und mit ihren freien
Enden die wirksame Außenfläche,der elastischen Walze bilden. Die Umdrehungsgeschwindigkeit
dieser @el.astischen Transportwalze ist erfindungsgemäß so auf die Zuführungsgeschwindigkeit
des Gutes eingestellt, daß die lineare Geschwindigkeit des Fasergutes kleiner als
die Umfangsges.chwindigkeit der Walze bei größtem Halbmesser, aber größer als idie
Umfangsgesch, #vindi'keit der Walze ;bei kleinstem Halbmesser ist. Infolgedessen
wird das Gut zwischen Zuführungsvorrichtung und Transportwalze norm.a,lerweise auf
einer verhältniismäßig geringen Spannung gehalten. Diese normale Spannung reicht
nur aus, um,den wirksamen Halbmesser der Walze so weit herabzusetzen, :daß ,ihre
Umfangsgeschwin-.di,keitgleich der linearen Zuführungsgeschwindigkeit ,ist. Wenn
sich indessen Idas Gut dehnt und dadurch die Spannung .auf -Odem Wege von Zufähruni
zu Transpörtwalze herabgesetzt wdrd, -vergrößern sich Halbmesser und damit Umfangsgeschwindigkeit
der Walze infolge ihrer elastischen Außenfläche so weit, ,daß die Spannung im wesentlichen
wieder ausaaeglichen ist; wenn umgekehrt .das Gut schrumpft und infolgedessen seine
Spannung zwischen Zuführung und Transportwalve höher .wird, nehmen Halbmesser und
damit Umfangsgeschwindigkeit der Walze so weit ab, daß ,auch.dann die Spannung .im
wesentlichen unverändert geblieben äst.
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Wenn das Gut fortlaufend durch ein in einem Gefäß befindliches Behandlungsmittel
geführt werden soll, ibesteht die Vorrichtung in ihrer bevorzugten Ausführungsform
im wesentlichen, aus einer Reihe von Transportwalzen mit elastischer Außenfläche,
die das Gut zum Teil in ihrer Drehrichtung mitführen, wie oben beschrieben -wurde.
Das Gut -wird so- von- der einen elastischen WaJIZe bis zur nächsten über eine dazwischengeschaltete
Führungswalze geführt, @daß es .in. schrawbenlin:ienförmiger Bahn über die Walzen
läuft. Die Transportwalzen -werden mit einer solchen gleichbleibenden Winkelgeschwindigkeit
angetrieben, daß .die U.mfangegeschwindiakeit jeder Transportwalze bei größtem Halbmesser
größer, bei kleinstem Halbmesser aber kleiner als die lineare Zuführungsgeschwindigkeit
des. Gutes bis zur ersten Transportwalze . ist, wodurch die obererwähnte Normabspannung
gegeben ist.- Da die eiinzelnen Transportwalzen ihren Halbmesser und damit ihre
Umfangsgeschwindigkeit unabhängig voneinander ändern können, wird jeder örtlichen
Dehnung oder Schrumpfung des Gutes zwischen: einer Transport- und einer Führungswatze
,durch eine Veränderung des jeweiligen wirksamen Walzenhalbmessers und damit der
Umfangsgeschwindigkait schnell begegnet, ohne daß davon die selbsttätige Einstellung
von Halbmesser bzw. Umfangsgeschwindigkeit der anderen Walzen auf ,die dortige Spannung
berührt wird. Wenn also z. B. das Gut zuerst plötzlich schrumpft und: dann mit seinem
Fortschreiten durch das Behandlungsmittel sich allmählich wieder dehnt, wird der
Halbmesser der ersten elastischen Walze; bzw. der Wälzen auf einen Wert herabgesetzt,
welcher unter Normal, aber noch über seinem Tiefstwert liegt, "während von der :beginnenden
Dehnung ab [die Halbmesser der folgenden Walzen von einer zur anderen Stufe wieder
größer werden. Die Normalspannung des Gutes kann durch Veränderung des Verhältnisses
von Winkelgeschwindibmkeit der angetriebenen elastischen Walze zur linearen Zuführungsgeschwindigkeit
geregelt werden.
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In den Zeichnungen stellt dar Fig. i einen senkrechten Schnitt durch
eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, wobei ein Teil der Vorrichtung
schematisch dargestellt ist; Fig. 2 ist ein Schnitt nach 2-2 der Fig. i ; Fig. 3
ist eine vergrößerte Vorderansicht der in Fig. i und? abgebildeten elastischen Walzen;
Fig. 4 ist ein Schnitt nach 4-4,der Fig. 3;
Fig. 5 zeigt eine abgeänderte
Zuführungsvorrichtung; Fig.6 ist die Draufsicht einer anderen Ausführungsform; Fig.
7 .ist ein Schnitt nach 7-7 ,der Fig. 6; Fig. 8 ist ein vergrößerter Querschnitt
einer der in den Fig. 6 und 7 gezeigten elastischen Walzen.
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Inder in den Fig. i bis q. gezeigtenAusführurngsforim wird, das Fasergut
F fortlaufend,durch einen Behälter io geführt, welcher mit Wasser oder einer anderen
Flüssigkeit zum Waschen oder sonstigen Behandeln .des Fasergutes bis zur Höhe A
gefüllt ist. Quer über dem oben offenen Behälter ist die Welle i i drehbar in den
beiden gegenüberliegenden Lagern 12 angeordnet. Diese Welle i i ist mit einer Reihe
von elastischen Walzen 13 ausgestattet, welche sich mit der Welle drehen. Jede einzelne
Walze 13 -besteht ihrerseits aus einem Paar runder Seitenscheiben oder Fl.ansch;e
13a, -welche starr sind und fest auf der Welle i i sitzen und, dadurch zwischen:
sich eine kreIsförmig um die Welle herum angeordnete Rinne bilden, sowie aus kreisförmig
um die Welle angeordneten axialen Körpern 13b aus Gummi oder anderem elastischem
Werkstoff. Diese elastischen Körper erstrecken sich von dem einen bis zu dem benachbarten
anderen Flansch 13a eines Flanschenpaares und überbrücken dadurch den gesamten rinnenförmnigen
Zwischenraum zwischen diesen beiden Flanschen. Zur Befestigung der Körper 13b an
den Flanschen i3 a ist jeder Flansch mit einer Reihe von kreisförmig angeordneten,
etwa keilförmigen Ausschnitten versehen, deren äußerer Teil 13e größer als -der
Innere Teil i3 d ist (Fig..I). Auf die beiden Enden eines jeden Körpers 13b wind
Köpfe 13e aufgesetzt, die durch, den weiten äußeren Teil 13e eines Flanschen: ausschnittes
gesteckt "werden können, nicht aber ,durch .den engen inneren Teil 13d, welcher
den Schaftdes Körpers 13b aufnimmt. Auf @diese Weise können -die elastischen Körper
in einfacher Weise an den Flanschen angebracht werden, so daß jeder elastische Körper
sich von Flansch zu Nachbarflansch erstreckt und ;durch die an der Außenseite der
Flansche sitzenden Köpfe 13e unter einer Anfangis-spannung gehalten werden. Jeder
zwischen den beiden Endflanschen angeordnete Flansch hat die -doppelt so große Anzahl
von Ausschnitten i3a, i3 d als ein Endflansch, da jeder dieser Zwischenflansche
zu zweibenachbarten Walzen 13 gehört und seine Ausschnitte infolgedessen abwechselnd
die elastischen Körper der einen und der anderen Walze aufnehmen, wie :in Fig. ,4
.gezeigt ist.
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Wenn die elastischen Körper 13b, welche die elastische Außenwand der
Walzen 13 darstellen, nicht sind (Fig. 3), so hat die betreffende Walze ihren größten
Halbmesser, wobei zu beachten ist, d.aß jeder einzelne elastische Körper unabhängig
von den anderen durch die Spannung des Fasergutes nach innen, gegen die Welle i
i, durchgebogen -werden kann. Alle Walzen 13 haben gleiche größte Halbmesser und
gleichen Widerstand gegen eine Verringerung desselben durch Eiritwirkung -des Behandlungsgutes
auf die elast4sehen Glieder i3b.
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In dem Gefäß iro ist unterhalb. der Flüssi.gkeitsoberfläche A eine
Spannwalze 15 drehbar in den Lagern 16 angeordnet. Das Behandlungsgut F,
welches in den Abbildungen in. Form eines Stranges oder schmalen Bandes gezeigt
ist, wird von einer Vorratswalze über ein Paar Haltewalzen 17, ,7a mit gleichbleibender
Geschwindigkeit in Aden Behälter eingeführt, und zwar läuft das Behandlungsgut von
diesen Zuführungswalzen 17, i7 a über die erste elastische 'U#'alze und z.um
Teil um diese herum, von dort weiter nach unten in.,die Flüss,igke it, dann über
und teilweise herum um,die Walze 15 und nun wieder aufwärts aus der Flüssigkeit
heraus und über und teilweise herum um die zweite elas.ti,sche Walze 13 und so fort
abwechselnd über die Spannwalze und die nüchstfol:genden eJast,ischenWalzen 13.
Das Gut läuft also 4n Schraubenlinienform über die Walzen ..und durch den B:ebälter,
wobei der untere Teil jeder Schraabenwindung in die Flüssigkeit eintaucht. Von der
letzten elastischen Walze 13 läuft das Gut nach oben weiter über eine weitere
elastische Walze 18, welche den Walzen 13 ähnelt, und von dort zu einer Aufnahmestelle
außerhalb der Vorrichtung. Zwischen den elastischen. Walzen 13 und der Spannwalze
15 ist ein Oluerstück ig angeordnet, welches mit einer Reibe von. St.iften2o zur
Führung jeder Schraulbenwindung auf die Mitte der jeweiligen Walze 13 versehen ist
(Fig. a).
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Die Zuführung des B.--handlungsgutes an die: erste elastische Walze
13 erfolgt durch das Walzenpaar 17, i7 a und den Motor 22, der über die Kette
23 mnit einer auf der einen Zuführungswalze sitzenden Kettenscheibe 23"
verbunden ist, z. B. auf der unteren Walze 17a. Die elastdsclhen Walzen
13
werden durch ,den Mater 24 angetrieben, der über .die Kette 25 mit
der Kettenscheibe 26 an einem Ende der Welle i i verbunden ist. Die Geschwindigkeit
der Motoren 22 und ?4 ist so aufeinander abgestimmt, -daß die lineare Zuführungsgeschwindigkeit
kleiner als die Umfangsgeschwindigkeit jeder Walze 13 bei größtem Halbmesser, aber
größer als bei kleinstem Halbmesser ist. Am anderen Ende der Welle i i sitzt die
Kettenscheibe 27, -welche doer,die Kette 28 mit der Kettenscheibe 29 zum Antrieb
.der elastischen Aufnahmewalze 18. verbunden ist.
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D;i,e Wirkungsweise d!er Vorricht:un:g ist folgende: Wenn auf dem
Wege des Behandlungsgutes von den Zuführungswalzen 17, i7 a bis zu der Aufnahmewalze
18 weder eine Schrumpfung noch eine Deihnung erfolgt, indem z. B. der Behälter io
ke-in Behandlungsmittel enthält, wird die Außenfläche einer jeden, .elastischen
Walze 13 an dem Berührungsbogen mit -dem Gut :F entsprechend der Spannung des Gutes
von größtem Halbmesser auf einen Wert deformiert, für -welchen die Umfangsgeschwindigkeit
gleich der Ehearen Zuführungsgeschwindigkeit ist. Diese Deformation hat bei allen.
elastischen Walzen 13 den gleichen Wert, wenn an allen Stellen des Fasergutes die
gleiche
Spannung herrscht. Dieser Zustand ist in der Fig. i abgebildet.
In dieser Abbildung scheinen zwar -die verschiedenen Walzen 13 verschieden
weit deformiert zu sein, indem der oberste elastische Körper der zweiten, vierten
und sechsten Walze 13 etwas höhergezeichnet ist als beiden benachbarten Walzen.
Der Grund hierfür liegt natürlich darin, daß die elastischen Körper i3 b je zweier
benachbarter Walzen 13 gegeneinander versetzt sind, wie au-s den Fig. 3 und
4 zuerkennen ist. In Wirklichkeit ist also. der durchschnittliche Halbmesser jeder
Walze 13 an der Berührungsstelle mit dem Behandlungsgut bei allen Walzen
13 der gleiche. Die Spannung, :unter welcher das Gut bei diesen angenommenen
Bedingungen durch den Behälter io geführt wird, soll als die normale Arbeitsspannung
abgezeichnet werden. Ihre Größe hängt davon ab, wie weit die Umfangsgeschwindigkeit,der
Walze 13 bei größtem Halbmesser die lineare Zuführungsgeschwindligkeit ,des von
den Walzen 17, i7a ablaufenden. Gutes übersteigt, und ferner von dem Widerstand
der elastischen Körper i3 b gegen die Biegungsibeanspruchung. Wenn der Motor 24
mit einer nicht eingezeichneten Tonnenregelung ausgerüstet ist, kann die Normalspannung
einfach auf den für das behandelte Gut geeigneten Wert eingestellt werden. Diese
Normalspannung kann auch durch Tourenregelung des Motors 22, d. 'h. ,durch Änderung
der Zuführungsgeschwindigkeit eingestellt werden, obgleich es im allgemeinen zweckmäßig
sein wird, die Zuführungsgeschwindigkeit gleich der Geschwindigkeit des Gutes in
der vorhergehenden _ Verarbeitungsstufe zu wählen.
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Wenn nun .das Behandlungsgut infolge -der Einwirkung des Behandlungsmittels
Längenänderungen erfährt, wird infolge der gleichzeitigen Spannungsänderung der
Halbmesser der elastischen Walzen 13 selbsttätig verändert. Die sich ,daraus ergebende
Verringerung oder Vergrößerung .der Umfangsgeschwindigkeit wirkt,der Spannungsänderung
des Gutes entgegen. Da sich auf jeder Walze 13 ein .anderer Halbmesser einstellen
kann, wird auch örtlichen Längenänderungen begegnet, während die anderen Walzen
13 davon unbeeinfiußt bleiben und ,die in den einzelnen Windungen des schraubenlinienförmigen
Bahnverlaufs auftretenden Längen-,bzw. Spannungsänderungen ausgleichen können. Wenn
die Länge irgendeiner Windung zwischen zwei benachbarten Walzen 13 zunimmt, sinkt
die Spannung in dieser Windung ab, was eine Vergrößerung des wirksamen Halbmessers
der führenden vorderen Walze 13 zur Folge hat. Hierdurch steigt ihre Umfangsgeschwindigkeit,
so daß das Gut mit einer höheren Geschwindigkeit abgezogen wird. Wenn man nun zwar
zunächst anavJhmen könnte, daß der Halbmesser der Walze am hinteren Ende derselben
Windung um den gleichen Betrag zunimmt wie die vordere Walze, so vergrößert sich
der Halbmesser der hinteren Walze tatsächlich um einen geringeren Betrag, was aus
der tatsächlichen. Wirkung zu ersehen .ist, @daß nämlich bei einer Verlängerung
.der Windung das Gut .schneller vom ,der Windung abgezogen als ihr durch die hintere
Walze zugeführt !wird. Umgekehrt verursacht das Schrumpfen ides Gutes ebenfalls
die selbsttätige Einstellung der Halbmesser (der beiden beteiligten Walzen 13
infolge der Spannungszunahme, so daß die Walze am vorderen. Ende der Windung genügend
an Halbmesser und damit an Umfangsgeschwindigkeit aibnimmt, damit (dais Gut @langsamer
von der Windung abgezogen als ihr durch die hintere Walze zugeführt wind.
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Wenn man beispielsweise annimmt, daß die Einwir'kung,des Behandlungsmittels
auf das Fasergut bis zur dritten Walze 13 zur Schrumpfung führt und daß von da ab
auf dem übrigen Wege durch die Vorrichtung die Länge wieder zunimmt, und zwar bis
auf einen Wert, der noch unterhalb des ursprünglichen liegt, tritt folgendes ein:
Die ersten drei Walzen 13 werden, infolge des allmählichen Fortschreitens oder Schrumpfung
und der entsprechenden Spannungszunahme geringere Halbmesser annehmen, als es der
obererwähnten Normalspannung entspricht. Infolgedessen ist der Weg,des Gutes zwischen
den ersten beidenWalzenpaanen, um einen Betrag verkürzt, welcher im wesentlichen
gleich der Schrumpfung auf dieser Länge ist, und die Umfangsgeschwindigkeit der
dritten Walze 13 ist so weit verringert, @daß s,ie das Gut mit einer solch herabgesetzten
Geschwindigkeit aibzieht"daß die Schrumpfung im wesentlichen ausgeglichen ist. In
der dritten Windung, unmittelbar hinter der dritten Walze 13, :beginnt die Spannung
des Gutes infolge des beginnenden Längens abzunehmen, während die entgegengesetzte
Neigung zur Erhöhung der Spannung von der Geschwindigkeitsverminderung herrührt,
mit welcher das Gut von der dritten Walze 13 weitergeführt -wind. Wenn, sich
,diese entgegengesetzten Tendenzen in ,der dritten Windung nicht ausgleichen sollten,
so erfolgt der Ausgleich im wesentlichen durch die vierte Walze 13, deren Halbmesser
sich so. einstellt, daß in der Windung ,die Spannung annähernd gleich bleibt. Die
Halbmesser der nachfolgenden Walzen 13 werden .dann infolge der Längenzunahme
des Gutes allmählich von Walze zu Walze zunehmen. Sie werden indessen kleiner als
bei Normalspannung bleiben, weil angenommen , wurde, daß sich das Gut nicht mehr
bis zu seiner ursprünglichen Länge dehnt.
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Infolge der Wirkung der elastischen Walze 13 und der obererwähnten
Beziehung zwischen den Geschwindigkeiten der Motoren 22 und 24 wird .das Behandlungsgut
fortlaufend und gleichmäßig durch ,aas Behandlungsmittel geführt, ohne daß wesentlicheSpannungsünderungen
eintreten, gleich-gültig, ob sich Größe und Geschwindigkeit (der Längenänderung
infolge Schrumpfung oder Deh, nung örtlich oder im ganzen ändern. Demzufolge kann
die Vorrichtung für alle Arten von Fasergut verwendet werden, ganz gleich, wie dieses
auf .das Behandlungsmittel hinsichtlich Schrumpfung oder Dehnung reagiert. Überdies
,ist es bei der neuen Vorrichtung ausgeschlossen, .daß sich das Behandlungsgut @um
eine oder um mehrere Walzen
herumwickelt, wie dies bei manchen Vorrichtungen
,der bisherigen Bauart eintrat.
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Die Zuführung,des Fasergutes F in den Behälter io mit gleichbleibender
Geschwindigkeit kann auch in anderer Weise erfolgen, als es in .den Ei-. i bis 4
gezeigt ist. So können z. B. zwei oder mehr Spannstangen 30, 30" als Zuführung
dienen, wobei das Gut zum Teil um,die erste Stange 30a herum, dann rückwärts und
teilweise um die' zweite Stange 301 herum und von :dieser zur ersten Transportwalze
13 geführt wird, wie in Ei-. 5 gezeigt ist. Die Spannstangen 3a, 3,0P setzen dem
durch die Transportwalz-e 13 bewirkten Abziehen :des Gutes einen Re,iib,ungswiderstand
entgegen, welcher ausreicht, um den wirksamen Halbmesser der Walze von seinem Höchstwert
bis auf einen. Mittelwert herabzusetzen, der der früher erwähnten Normalspannung
entspricht.
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Die in den Fig. i bis 4 gezeigte Vorrichtung ist in erster Linie zur
Behandlung von Fasergut geeignet, welches in Form eines Strang-es oder Beines schmalen,
Bandes vorliegt. Wenn das Be!h.andlungsgut eine -,größere Breite hat, kann :die
in den Fig. 6 bis 8 gezeigte Ausführungsform Verwendung finden. Bei dieser Ausführungsform
ist der Behälter 31
bis zur Höhe A mit dem Behandlungsmittel, z. B.
einer Flüssigkeit, gefüllt. Auf dem oben offenen Behälter ist eine Reihe von parallel
zueinande gelagerten elastischen Transportwalzen 32 drehbar angeordnet, wie aus
Fig. 6 zu erkennen ist. Diese Walzen 32 sind an .ihren Enden mit den Zapfen 33 ausgerüstet,
die in geeigneten, nicht eingezeichneten Lagern auf den beiden Längsseiten des Gefäßes
angebracht sind. Jede Walze 32 hat eine Anzahl von der gesamten. Länge nach angeordneten
ebenen Begrenzungsflächen, an denen die sich tangential In die Drehrichtung der
Welle erstreckenden Ansatzflächen 32a befestigt sind. Diese Tagentialflächen 32a
sind aus federndem Metall gefertigt. Sie sind .an ihren freien Enden gegen die Drehrichtung
abgewinkelt, wie in Ei-. 8 :bei 32b gezeigt ist, und stellen die elastische Außenfläche
der Walze ;dar, indem sie durch diee Spannung des Fasergutes eo abgebogen werden,
wie es durch die strichpunktierten Linien, in :der Fig. 8 angedeutet ist. Der Halbmesser
.der Walze hat seinen Höchstwert bei ebenen Tangentialflächen, während sein Tiefstwert
dadurch gegeben ist, daß die freien Endteile der elastischen Flächen soweit wie
möglich nach innengegen die Walze gebogen sinid.
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Unterhalb der elastischen Transportwalze 32 sind Spann- oder Führungswalzen
33a drehbar in der Nähe des Gefäßbodens, also unterhalb der Flüss:igkeitso#berfläche
A angeordnet. Das Gut F wird mit gleichbleibender linearer Geschwindigkeit mittels
des Walzenpaares 34, 34a zugeführt. Das Gut läuft von diesem Walzenpaar 34, 34a
nach unten in die Flüssigkeit, dann unter die erste Spannwalze 33a, dann aufwärts
aus der Flüssigkeit heraus und über die erste elastische Walze 32 zur nächsten Tauchwalze
und zur nächsten elastischen Walze usw. .Auf diese Weise wird.,das Gut in einer
Reihe von Schleifen durch den Behälter geführt, wobei :die unteren Partien jeder
Schleife in die Flüssigkeit eintauchen. Von der letzten Fü!hrtingswalze 33d läuft
das Gut nach oben :und verläßt die Vorrichtung über eine weitere elastische Walze
35, von der es nach unten zu einer Aufnahmestelle außerhalb des Gefäßes läuft.
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Die Zuführung erfolgt durch das Walzenpaar 34, 34" und den Motor 36,
der mittels der Antriebskettz 37 mit einer der beiden Walzen des Paares 34, 3-1-a
verbunden ist. Die -elastischen Transportwalzen 32 werden !durch den Motor 38 in
Drehung versetzt. Dieser Motor ist mittels der Antriebsketten 39, 39a, 39b 'und
39c mit jeder Walze 32 ver-,bunden. Wie :bel der zuerst beschriebenen Ausführungsform
sind die beiden Motoren so aufeinander abgestimmt, daß,die Umfangsgeschwindigkeit
jeder Walze 32 bei größtem Halbmesser größer, bei kleirnstem Halbmesser aber kleiner
als die Zuführungsgeschwindigkeit ist.
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Die Arbeitsweise dieser Vorrichtung ist nach der für die .erstgenannteAusführungsform
beschriebenen Arbeitsweise leicht zu verstehen.