DE898272C

DE898272C - Bauelement und Verfahren zu seiner Herstellung

Info

Publication number: DE898272C
Application number: DES24454A
Authority: DE
Inventors: Mohamed Medhat Sharara
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1950-08-16
Filing date: 1951-08-17
Publication date: 1953-11-30

Description

Bauelement und Verfahren zu seiner Herstellung . Diie Erfindung betrifft idie Herstelüung von Ziegeln, Platten und ähnlichen Bauelementen, für welche neuartige Rohstoffe benutzt werden und welche. ohne Anwendung eines. Erhiftzungsvomganges hergestellt werden können.
Die Erfindung macht von gerösteten ReishüLsen Gebrauch,. Beim Schälen von, Reis wird eline beträchtliche Menge an Hülsten erhalten, und es ist daher von Bedeutung, für dieses sonst als Abfall geltendle MaterliaJ eine technische Verwendung zu finden. Werden die Hülsen geröstet, bis 15 biis 9o % des Gewichtes weggebrannt isiind, d. h. ein Teil der Cellu@losestofe, zerstört ist, dann wied ein außerordentlich leichtes Pulver erhalten, das. sich mit stei(gendlem Röstungsigrad in der Farbe von Grau bis Schwarz ändert und, das eine (hohe Porositätbesitzt. Dieses Pul!ver besteht im wesenttlüichen aus kilelse'lsäulrehaltvgem Stoffen.
Gemäß der Erfindung enthält ein Ziegel, eine Baupliatte oder ein ähnliches Bauelement im wesentlichen geröstete Reishülsen und ein ealciumhaltiges Bindemittel.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung besteht ein Verfahrnen zur Herstellung von Ziegeln, Bauplatten und ähnlliehen Bauelementen darin, daß geröstete Reisbül;sen nach dem Vermischen mit einem, caleium faltigen Bindemittel und Anfeuchten mit Wasser bei gewöhnlicher Temperatur in Formen zu der gewünschten Gestalt gep.reBt werden, worauf idüe Formlinge bei gewöhnlicher Temperatur teilweise getrocknet, (dann mit einer verdünnten Lösung eines Aluminiumsialzes getränkt und schließil:irh bei einer 35° :nicht übersteigenden Temperatur getrocknet werden.
Es ist zu bemerken, daß das. Verfahrnen den Vorteil bietet, tdaß keim: Erhitzen oder Berennen der Ziegel oder anderen Erzeugnisse erforderlich ist. Durch geeignete Wahl der Zugamtmensetziung dler Mischung und durch sorgf'älltibge Regelung der Arbeitsbedingungen können Bauelemente erhalten werden, idie eine Druckfestigkeit bis zu 2,55 kg/cm2 und eine Zerreißfestig keilt von 13nol kg/cm2 besitzen. Außerdem sind solche Bauelemente sehr leicht, wobei ihre Dichte zwischen o,6 und 2 liegt; sie sind feuerbeständig und bilden gute Iisolatomn, sowohl für Wärme, als auch für Schall. Die Druck- und Zerreißfestigkeit der Bauelemente eteht im allgemeimen im umgekehrten VerhäTtnis zum Gehalt an gerösteten Reishülsen; idie Druckfesti@gkei,t kann zwischen 30 und 255 kg/cm2 und -die Zerreißfestigkeit zwischen 215 und r3o kg/cm2 schwanken. Die, Bauelemente können mit gewöhnlichen Werkzeugken bearbeitet werden; se können so z. B. genagelt, gesägt oder gebohrt werden..
Die Erfindung wird nachstehend an einem Denspiel näher erläut°irt. Beispiel i Gewichtsteil feingepulverter, trockener gelöschter Kalk wird mit i Gewichtsteil Portlandze@en innig vermischt. Zu dier Mischuni werden 2 Gewichtsteile -trockene geröstete Reishülsen hinzugefügt, worauf der Mischvorgang fortgesetzt wird.
Die Mischung wird dann mit Wasser angefeuchtet, wobei ,die Wassermenge genügen muß, um eine allgemeine Befeuchtung der Teilchen; der Mischung zu bewirken,; die Wassietrmenige darf aber nicht so groß sehn, daß aus der Mischung Wasser ausgepreßt werden kann.. Gewöhnlich beträgt der Anteil an Wasiser 6 bis. io1/o, z. B. etwa 8 Va, -bezogen auf das Geweicht der Mischung.
Die befeuchtete Mischung wird dann in Metallformen von dien gewünschten Abmessungen gebracht Lund einem rasch, wirkenden Druck von. io bis 15, kg/em2 unterworfen. Die so erhaltenen geformten Erzeugnisse werden tdann aus dien Formen genommen und getrennt im achattiigen Freien oder auf einer einem Luftzug ausgesetzten hölzernen Plattform ausgelegt und 24 Stunden stehengelassen. Während diierser Zeit findet eine teilweise Trocknung der Erzeugnlisse statt.
Die Erzeugnisse werden dann in ein Bad getaucht, das auf je ioi cbm Wasser i kg Aluminiumsul,fat oder Alumiinitumchloriid enthält. Die Al:uminiumsal.zkonzentration des Bades wind überwacht, und es wird ;dafür gesorgt, daß sie: nicht unter 3/4 des anfänglichen Werteis fläillt; im Bedarfsfall wird das Bad im dem erforderlichen Maß ergänzt oder erneuert. Die gesamte Eintauchzeit der Erzeugnisse in .dem Bad, ;beträgt etwa 1,2 Stunden,.
Die -Produkte werden dann aus dem Baid herausgenommen und -getrennt zum Trocknen ausgelegt. Die Trocknung kann in 24, Stunden tim schattigen Freden oder in 5 Stunden ein einem Trockner, durch welchen warme Lauft strömt, herbeigeführt werden, jedoch läßt man, nm letzteren Fall die Temperatur nicht über 35° ansteigen.
Auf diese Weise lassen isich Ziegel, Mauerplatten und, andere Bauelemente herstellien, welche die ein-,gangs genannten günstigen physikalischen Eigenschuften besitzen.
Es isst zu bemerken, daß das vorstehend beschriebene Beiispi(eil in seinen Einzelheiten in weiten Grenzen geändert werden. kann. So könnten die Anteile an gelöschtem Kalk, Zement und gerösteten Reifshülsen, weitgehend :geädert werden, wobei. z. B. ider Anteil an gerösteten Reishülsen jeden Wert zwis@chen 5 und 75 o/a des Gesamtgewichtes annehmen kann. Die ;gerösteten Reishülsen können durch Erhitzen von rohen Reishülsen Ibis zur Erzielung eines Gewichtsverlustes von 15 -bis go o/o gewonnen werden.
Die Behandlung mit dem Al:umi,üiiumsalz'bad liefert annähernd die besten Ergebnisse, wenn es in der vorstehend anbgegebenen Konzentration verwendet wird; es ist zweckmäßig, vom dieser Konzentration nicht weiter als etwa um io o/o aibz.uweichen. Die Ein,tauchzeit indem Bad kann ebenfalls geändert werden:; sie mwß jedoch genügen, um eine vollkommene Tränkungdes geformten. Erzeugnisses herbeizuführen. Im allgemeinen wird .dies in 8 bis. 16 Stunden, bewirkt. Gewünschten@falfs kann tdem Alumiiniumsalzbad Gummi oder Leim zugesetzt werden., um idie Dichte des Erzeugnisses zu erhöhen und seine Porosittät herabzuisetzen.
Die Erfindung ist nicht auf die im Beispiel angegebenen, calciumhaltigen Bindemittel beschränkt. Es kann irgendeine der bekannte- B.inidemi.ttelsorten, ;die Gips oider andere Calcilum;s!alze zur Grundhage halben, mit oder ohne Zusatz von Kalk verwendet werden.
Schließlich isst zu bemerken, idaß auch andere Bestandteile dem Zement und ;den gerösteten Reishülsen, beigemischt werden können., beispielsweise Sand, Kies und tonendehaltige Stoffe (letztere z. B. in Form von gepulverten Backsteinen).

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Bauelement, dadurch gekennzeichnet, idaß es aus gerösteten Reiisthülsen, einem calciumhaltigem, Bindemittel und einer kleinen. Menge eines Aluminiiumsalzes besteht. z. Bauelement mach Anspruch i, dadurch m°.-kennzeicahnet, da.ß es geröstete Reishülsen enthält, -die @diuirch Erhitzen von ruhten Reiishü lesen bis zu einem Gewichtsverlust von 15 Ibis gc: 1/o gewonnen werden. 3. Bauelement -nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Idas caIciumhaltige Bindemittel aus einer Mischung aus Kalk und Zement besteht. 4. Biaueiement nach Anspruch V bis 3, dIadurch gekennzeichnet, daß der Anteil am gerösteten Reitshülsen a5. bis 75 Gewichtsprozent ,des. Erzeugnisses ausmacht. 5. Verfahren zur Herstellung eines Bauelementes nach Anspruch i briis 4, dbdürcih ge- ,kennzeichnetAaß gerbstete Reishülsen nach üem Vermns,chen mit einem ca@lc'vu(mhalitilgen Bin.deimittel und Anfeuchten mit Wasser bei gewöhnlicher Temperatur durch Pressen verformt und die Formlingle bei @gewo`:nIi:ähr T@emp@eriatür weise getrocknet, darauf mit einor verdünnten Lösung eines Alumiiniums,alzes getränkt und schließlich bei einer 35° nicht Übersteigenden Temperatur getrocknet werden. 6. Verfahren nach Anspruch 5, @dadümch. gekennzeichnet, daß die trockene Mischung vor ,dien Farmen mit 6b:is zo°/o Wasser angefeuchtet wird. 7. Verfahren nach Anspruch 5 und 6, dadwrc!h gekennzench:net, @daß eine Al@wmiini@u)ms@alz-Iösungverwendet wird, die auf io ooo Gewichtsteile Wasser o,ig, 'bis i,i Gewichtsteile Aluminiums.alz enthält. -8. Verfahren nach Anspruch 5 bli-s 7, da-(durch gekennzeichnet, @daß die For-ml.inge 8 bns 16 Stundlen mit der Aluminiiwms'alizlöis@ung getränkt werden.