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Kondensatormikrofonkapsel mit einstellbarem Abstand zwischen Membrane
und Gegenelektrode ' Damit ein Kondensatormikrofon eine möglichst hohe Spannung
abgibt, muß der Abstand zwischen Membrane und Gegenelektrode sehr klein sein. Dadurch
ergibt sich eine sehr enge Toleranz für diesen Abstand, so,daß man vorteilhafterweise
diesen Abstand einstellbar macht, wie dies auch bei :den meisten gebräuchlichen
Kondensatormikrofonkapseln üblich ist. Es sind sehr verschiedene Anordnungen bekannt,
welche den Abstand zwischen Membrane und Gegenelektrode durch Lagenveränderung der
Gegenelektrode einstellbar machen. Bekannte Ausführungsformen haben als Körper für
die Kapsel ein ringförmiges Gebilde mit einer im allgemeinen mehrfach abgesetzten
Bohrung, wobei einzelne dieser Absätze Innengewinde tragen. Diesen Ausführungsformen
ist gemeinsam das Merkmal, daß die Gegenelektrode von der der Membrane abgewandten
Seite in den Körper eingeführt wird. Die einzelnen Teile der bekannten Ausführungsformen
sind verhältnismäßig kompliziert herzustellen, so. -daß eine solche Kondensatormikrofonkapsel
ziemlich teuer ist.
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Die Erfindung ermöglicht eine sehr billige Herstellung von Kondensatormikrofonkapseln,
deren Konstruktionselemente sehr einfach herzustellen sind. Sie betrifft eine Kondensatormikrofonkapsel
mit einstellbarem Abstand zwischen Membrane und Gegenelektrode; der metallene Körper
der Kapsel, welcher auch die Einspannvorrichtungen für die Membrane trägt, weist
von der Membranseite her eine nicht durchgehende, nicht abgesetzte Bohrung von einem
etwas größeren Durchmesser
als dem der Gegenelektrode auf; in diese
Bohrung ist ein zylindrischer, vorzugsweise ganz aus Isoliermaterial bestehender
Körper eingesetzt, der seinerseits als Träger für die Gegenelektrode .dient. Im
Gegensatz zu bekannten Anordnungen ist also bei einer erfindungsgemäßen Kondensatormikrofonkapsel
die Gegenelektrode mit ihrem Träger von .der Membranseite her in den metallenen
Körper der Kapsel eingesetzt. Alle wesentlichen Konstruktionselemente einer erfindungsgemäßen
Mikrofonkapsel können als einfache Drehteile hergestellt werden, wobei die Zahl
der erforderlichen Arbeitsgänge durch Verwendung ziemlich einfacher Profilstähle
weitgehend herabgesetzt werden kann, ohne daß -die erzielte Präzisidn darunter leidet.
Insbesondere können der Träger für die Gegenelektrode sowie die Bohrung, welche
ihn aufnimmt und bei axialer Verschiebung zur Einstellung des Abstandes zwischen
Membrane und Gegenelektrode führt, durch sehr einfache Arbeitsvorgänge auf der Drehbank
mit erheblicher Genauigkeit gefertigt werden. Eine sehr einfache Einstellung des
Luftabstandes zwischen Membrane und Gegenelektrode ist erfindungsgemäß dadurch gegeben,
daß eine axiale Vierschiebung des Gegenelektrodenträgers mittels einer vorzugsweise
zentrisch angeordneten Schraube vorgenommen wird, wobei zwischen dem zylindrischen
Gegenelektrodenträger und dem Boden, der nicht durchgehenden Bohrung ein federndes
Element angeordnet ist; eine Drehbewegung des Gegenelektrodenträgers wird dabei
durch eine oder mehrere Führungsstifte verhindert. Das federnde Element verhindert
toten Gang in der Einstellbewegung, und ein genügend feines .Gewinde der die Einstellbewegung
bewirkenden Schraube sichert eine genügend genaue Einstellung des Abstandes zwischen
Membrane und Gegenelektrode. Die Ebene der Gegenelektrodendberfläche soll vorzugsweise
senkrecht stehen auf der Symmetrieachse -des zylindrischen Gegcnelektrodenträgers.
Kleine Abweichungen sind jedoch völlig unschädlich. Da die genannten Führungsstifte
eine Drehbewegung der Gegenelektrode und ihres Trägers um - die Symmetrieachse des
letzteren verhindern, bleibt die Gegenelektrodenoberfläche bei der Abgleichbewegung
stets parallel zu sich selbst, und es genügt also, dafür Sorge zu tragen"daß dieseEbene
parallel zur Membranebene liegt. Diese Bedingung wird dann: bei einer Veränderung
des Luftabstandes zwangsläufig eingehalten.
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Die zeichnerische Darstellung zeigt ein Ausführungsbeispiel zur Erläuterung
der Erfindung. Der metallene Körper i der Kapsel weist erfindungsgemäß von der Mernbranseite
her eine nicht durchgehende glatte Bohrung auf, in welche der zylindrische Gegenelektrodenträger
2 von der Membranseite aus eingesetzt ist. Er trägt die Gegenelektrode 3, welche
in bekannter Weise mit Schlitzen oder Bohrungen zur Erzielung einer günstigen Luftpolsterwirkung
versehen sein kann. Die Einstellung des Elektrodenabstandes erfolgt , durch eine
Drehbewegung der Schraube q:, wobei ein als federndes Element wirkender, unter den
Gegenelektrodenträger eingelegter Federring 5 jeden toten Gang vermeidet. Solange
die Höhe des aus Isoliermaterial gefertigten Gegenelektrodenträgers nicht zu klein
ist, ergibt sich in der ohne besonderen Aufwand sehr genau gearbeiteten Bohrung
eine hervorragend gute Parallelführung für :den Gegenelektrodenträger und damit
für die Gegenelektrode selbst. Ein Führungsstift 6 verhindert eine Drehbewegung
des zylindrischen Gegenelektroden trägers um seine Symmetrieachse. In einer Bohrung
des Trägers 2 sitzt eine Schraube mit in dem Träger versenktem Schraubenkopf, welche
in .die Gegenelektrode 2 hineingeschraubt ist und über eine Lötfahne 7 die Stromzuführung
zur Gegenelektrode herstellt. Diese Lötfahne 7 durchdringt den Körper i durch eine
entsprechend angeordnete Bohrung. Die Membrane liegt genau parallel zu der Oberfläche
der Gegenelektrode 3. Dieses kann sehr einfach dadurch erreicht werden, daß die
Gegenelektrode vor dem Aufsetzen der Membrane so weit herausgeschraubt wird, daß
sie in der Membranebene liegt; dann wird der die Membranebene bestimmende kreisförmige
Rand 8 zusammen mit der Oberfläche der Gegenelektrode 3 etwas abgeschliffen, so
daß Rand 8 und Oberfläche der Elektrode 3 genau in einer Ebene liegen. Mittels der
Schraube q. kann sodann die Gegenelektrode 3 um ein: gewünschtes Maß zurückbewegt
werden, wobei die Parallelität der durch den Rand 8 bestimmten Ebene mit der Oberfläche
der Elektrode3 gewahrt bleibt, da die Gegenelektrode zusammen mit ihrem Träger 2
mittels Führungsstift 6 gegen Verdrehen gesichert ist. Die an sich bekannten Methoden
zur Einspannung der Membrane lassen sich ohne weiteres anwenden. Beim dargestellten
Ausführungsbeispiel wird,die Membrane zwischen der konischen Flanke 9 und einem
innen konischen Ring io festgehalten, sobald der Überfangring i i mittels vorgesehenen
Gewindes auf dem Körper i festgeschraubt wird. Ein Drahtring 12 drückt die Membrane
in die Rille 13 und sorgt so für die notwendige Spannung der Membrane. Abmessungen
der Rille i3 und des Drahtringes 12 sind so bemessen, daß sich bei gegebenem Membranmaterial
gerade im verschraubten Zustand des Überfangringes i i und des Körpers i die richtige
Membran spannung ergibt. Dies hat den Vorteil, daß bei einem Auswechseln der Membrane
sich unbedingt wieder der richtige Spannungszustand für die Membrane ergibt, sobald
nur das richtige Material benutzt wird. Eine besondere Einstellung erübrigt sich
sodann erfahrungsgemäß. Das durch 8, 9 und 13 bestimmte Profil läßt sich bei der
Herstellung durch einen nicht komplizierten Profilstahl in einem einfachen Drehvorgang
mit ausreichender Genauigkeit fertigen. Der Überfangring i i kann vor der Membrane
eine freie Öffnung tragen, in welchem Fall ein Schutz der Membrane gegen mechanische
Beschädigungen :durch eine besondere, Einsprechöffnungen tragende Kappe erforderlich
ist, oder aber er kann vor der Membrane Löcher oder- Schlitze aufweisen, welche
als, Einsprechöffnungen wirken. Die Befestigung der Mikrofonkapsel
in
einem Gehäuse kann auf irgendeine der an sich bekannten Weisen geschehen; es ist
dies für das Wesen der Erfindung ohne Bedeutung.