DE89532C

DE89532C -

Info

Publication number: DE89532C
Application number: DENDAT89532D
Authority: DE
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 54: Papiererzeugnisse.

in DRESDEN.

Fatentirt im Deutschen Reiche vom 7. Mai 1896 ab.

Runde oder ovale Pappschachteln wurden bisher in der Weise hergestellt, dafs Seitentheil und Boden durch einen mit je einer Hälfte seiner Breite auf jeden der Schachteltheile zu liegen kommenden Klebstoffstreifen verbunden wurde, wobei die auf den Boden niederzulegende Streifenhälfte zur Verhütung von Faltenbildung mit Einschnitten versehen wird.

Die Verwendung eines Verbindungsstreifens bedingte, dafs die Schachteln einen Ueberzug erhalten mufsten, wenn auf deren Aussehen einiger Werth gelegt wurde. Durch das den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende Verfahren ist es möglich, den Verbindungsstreifen in Fortfall kommen zu lassen, so dafs sich zur Herstellung von runden Schachteln solche Pappen verwenden lassen, die von Fabrikanten mit farbiger oder dergl. Oberfläche geliefert werden.

Das Verfahren gestaltet sich wie folgt:

Pappstücken, deren Länge den aus ihnen herzustellenden Schachtelrändern entspricht und deren Breite sich aus Folgendem ergiebt, werden in Abständen von ihren beiden Längskanten, die der Höhe der verlangten Schachtelränder gleich sind, durch Stauchen oder dergl. mit an der Unterseite der Pappe vortretenden, die dieselbe an diesen Stellen biegsam machenden Wulsten α (Fig. 1 und 2) versehen, zufolge deren die nach aufsen liegenden, in der Zeichnung mit b benannten Streifen des Pappstückes gegenüber dessen mittleren, zwischen den beiden Wulsten liegenden Theil c eine geneigte Lage annehmen (Fig. 2).

Nachdem die Pappstücke an ihrer Unterseite zwischen den Wulsten a mit Klebstoff bestrichen worden sind, werden sie durch einen längs ihrer Mitte geführten profilirten Schnitt (Fig. 3 oder 4) in zwei gleiche Hälften zerlegt, deren jede einen mit einer Wulst α und einem profilirten Saum ausgestatteten Randtheil ergiebt.

Die einem solchen zu Randtheilen bestimmten Pappstück zu gebende Breite setzt sich demnach zusammen aus zwei Randhöhen, dem erfahrungsgemäfs für Bildung der Wulsten erforderlichen Material und der Breite des profilirten Schnittes.

Wird ein so vorbereiteter Pappstreifen durch Verbinden seiner Enden zu einem Randtheil gestaltet, so zeigt der profilirte Saum eine Neigung nach einwärts (Fig. 5), welche durch die früher erwähnte Wulstbildung hervorgerufen ist.

In dem Randtheil wird das Bodenstück von innen eingelegt und findet hier seine Auflage auf der Wulst α (Fig. 6). Hierauf wird der Randtheil mit seinem nach unten gekehrten profilirten Saum auf eine ebene, für den Schachtelrand eventuell profilirte Platte gesetzt und ein seinem Inneren entsprechender Stempel auf das Bodenstück niedergetrieben. Der auf letzteres ausgeübte Druck bewirkt, dafs sich der profilirte Saum des Randtheils nach einwärts umlegt, wodurch der Saum und das Bodenstück

zusammengeprefst und durch den aufgetragenen
Klebstoff verbunden wird (Fig. 7). Die Prefsform kann geheizt sein.

Das Verfahren läfst sich auch bei Herstellung
eckiger Schachteln verwenden, besonders solche
mit abgerundeten Ecken.

Claims

Patent-Anspruch:

Ein Verfahren zur Herstellung der Seitenwände von runden, ovalen oder dergl. Pappschachteln, dadurch gekennzeichnet, dafs Pappstreifen von der Länge des Schachtelumfanges
mit Wulsten faj, und zwar in- einem Abstande
vom Rande des Streifens gleich der Breite der

Seitenwand der Schachtel versehen werden, wobei gleichzeitig die seitlich der Wulste liegenden Theile (b) eine Biegung nach abwärts erhalten, und darauf der zwischen den Wulsten liegende Streifen (c) von unten mit Klebstoff versehen und durch einen gezackten Schnitt der Länge nach getheilt wird, so dafs nach dem Zusammenrollen jeder dieser durch den Schnitt gebildeten Hälften zur Seitenwand der Schachtel die Wulst für den von oben einzulegenden Boden als Auflage dient und die unterhalb der Wulst liegenden gezackten Theile sich beim Aufdrücken der Schachtel auf eine Unterlage von unten an den Boden anlegen und. dort angeklebt werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.