DE891259C - Verfahren zur Hydrolyse von Hydantoinen - Google Patents

Verfahren zur Hydrolyse von Hydantoinen

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DE891259C DED5303A DED0005303A DE891259C DE 891259 C DE891259 C DE 891259C DE D5303 A DED5303 A DE D5303A DE D0005303 A DED0005303 A DE D0005303A DE 891259 C DE891259 C DE 891259C
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Description

  • Verfahren zur Hydrolyse von. Hydantoinen Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von a-Aminomonocarbonsäuren oder ihrer Alkalisalze aus Hydantoinen der allgemeinen Formel in der R und R' Wasserstoff oder ein einwertiges organisches Radikal darstellen, das mit einem Kohlenstoffatom am Hydantoinkern haftet. Es erstreckt sich besonders auf die Herstellung von Aminosäuren, wie Tryptophan und Methionin, die bei gewöhnlicher Temperatur nur wenig in Wasser löslich sind. Das Verfahren der Erfindung gestattet eine geeignete und wirtschaftliche Produktion von a-Aminomonocarbonsäuren, besonders solcher, die nur wenig in Wasser löslich sind, nach einem stetigen Verfahren.
  • Es ist bekannt, daß Hydantoine, die man einer Hydrolyse unterwirft, beispielsweise mit einer wäßrigen Alkalilösung, langsam unter Bildung einer Reihe von Zersetzungs- und Hydrolyseprodukten reagieren, wobei eine entsprechende Hydantoinsäure als Anfangsprodukt und eine a-Aminomonocarbonsäure als eines der darauffolgenden Produkte gebildet wird. Derartige Hydrolysen wurden bisher durch Erhitzen bei Atmosphärendruck ausgeführt, und zwar ein Hydantoin zusammen mit einer wäßrigen Lösung eines hydrolysierenden Mittels, wie Schwefelsäure, Salzsäure, Bromwasserstoffsäure, Bariumhydroxyd oder Kaliumhydroxyd. Infolge der langen Erhitzungsperioden,- besonders bei- Gebrauch von- alkalischen Hydrolysiermitteln, die erforderlich sind, um einen wesentlichen Betrag an a-Aminomonocarbonsäure zu bilden, ist eine derartige Hydrolyse, wie sie bisher ausgeführt wurde, infolge niedriger Ausbeute an Arninomonocarbonsäure und infolge Schwierigkeiten, die beim Reinigen des Rohproduktes auftreten, nicht als ein für die Herstellung von-a-Aminosäuren geeignetes Verfahren anzusehen.
  • Es ist nun festgestellt worden, daß Alkaliverbindungen, insbesondere Alkalihydroxyde oder -carbonate zur Hydrolyse von Hydantoinen benutzt werden können, um entsprechende a-Aminomonocarbonsäuren oder deren Alkalisalze schnell und in ausgezeichneter Ausbeute zu gewinnen, unter der Voraussetzung, daß die Hydrolyse bei überatmosphärischem Drück ausgeführt wird, und zwar bei Temperaturen- von über z30°, beispielsweise zwischen 140 und 300°. Die Anwendung dieser erhöhten Temperaturen und Drücke ergibt nicht nur einen vermehrten Umsatz. bei der. Hydrolyse über den, der bei Atmosphärendruck erzielt werden kann, sondern die Erhöhung von Hydrolysetemperatur und Druck ergibt entgegen der Erwartung eine verbesserte Ausbeute an a-Aminomonocarbonsäure.
  • Es -wurde weiterhin gefunden,- daß eine derartige Hydantoinhydrolyse mit einem wäßrigen Alkalihydroxyd oder -carbonat in geeigneter Weise kontinuierlich ausgeführt werden kann, beispielsweise durch Hindurchleiten der Hydrolysemischung durch einen rohrförn-iigen Autoklav. Bezüglich dieses Punktes kann angeführt werden,- daß bei Hydrolysebedingungen, wie sie die Erfindung erfordert, die Reaktion in einem so ausreichend schnellen Maße vor sich geht, daß es möglich ist, däß nahezu die- gesamte Reaktion während eines einzigen Durchgangs durch einen rohrförmigen Autoklav von üblicher Länge abläuft, daß ferner die Hydrolysemischung wesentlich nicht korrodierend auf übliche Baumetalle, z. B. Eisen oder Stahl, einwirkt und daß die Hydrolyse eines Hydantoins mit wäßrigem Alkalihydroxyd oder -carbonat die Bildung einer Fällung nicht bedingt und daher keine Neigung besteht, daß sich der Autoklav verstopft.
  • Es wurde weiterhin gefunden, daß, obgleich- der-Hydrolysevorgang der Erfindung dazu benutzt werden kann, ein beliebiges Hydantoin zwecks Bildung von a-Aninomonocarbonsäure in guter Ausbeute zu hydrolysieren, dieses Verfahren von besonderem Vorteil ist, wenn es bei der Hydrolyse von Hydantoinen benutzt wird, welche Aminosäuren liefern, die in freiem Zustand in Wasser wenig löslich sind, d. h. die gesättigte wäßrige Lösungen von weniger als 5 °/o bei 25° bilden. Die Hydrolyse läuft auf die Bildung einer wäßrigen Lösung eines Alkalisalzes der Aminosäure und eines Alkalicarbonats sowie anderer anorganischer Salze, z. B. Natriumchlorid oder Kaliumchlorid, hinaus, wenn entsprechende Materialien in den Ausgangsprodukten zugegen waren.
  • Während die Aminosäure in freier Form in Wasser nur wenig löslich ist, kann sie durch Behandeln mit alkalischer Hydrolysemischung mit einer Säuremenge, die hinreichend ist, um sie wesentlich zu neutralisieren, beispielsweise auf einen pn-Wert zwischen 5 und 8 -zu bringen, gefällt werden. Die gefällte Aminosäure kann abgetrennt, aus dieser die Mutterlauge ausgewaschen und das Produkt getrocknet werden. Man erhält es in ausgezeichneter Ausbeute und in hoher Reinheit. Ist dagegen die freie Aminosäure in Wasser sehr löslich, so ist eine derartige Fällung durch Neutralisation der Hydrolysemischung nicht möglich. Die Wiedergewinnung des kristallinischen Alkalimetallsalzes der Aminosäure in reiner- Form durch fraktionierte Kristallisation aus der Hydrolysemischung ist an sich möglich, aber schwer zu bewerkstelligen.
  • Es wurde auch gefunden, daß eine wasserlösliche Aminosäure aus einer alkalischen Hydrolysemischung dadurch gewonnen werden kann, daß man diese mit einer niederen aliphatischenCarbonsäure, z. B. Ameisensäure, Propionsäure oder vorzugsweise Essigsäure in ausreichenden Beträgen, um die Mischung annähernd . neutral oder leicht sauer zu machen, versetzt, darauf die Mischung wesentlich zur Trockne verdampft und das Salz, z.B. Natrium- oder Kaliumacetat, mit Methanol extrahiert, so daß die Aminosäure ungelöst zurückbleibt. Ein derartiges Verfahren zur Gewinnung einer kristallinischen wasserlöslichen Aminosäure aus einer Hydrolysemischung ist bei weitem weniger bequem als die obenerwähnte Fällungsmaßnahme, die bei der Gewinnung wenig löslicher Aminosäuren aus einer Hydrolysemischung angewendet werden kann. Überdies wurde im allgemeinen beobachtet, °daß die Ausbeute an kristallisierter Aminosäure höher .ist, wenn die Aminosäure, die bei der Hydrolyse erhalten wird, wenig in Wasser löslich ist, als wenn sie stark löslich ist. Ob dies der Differenz der Ausbeuten an Salzen der Aminosäuren, die bei den Hydrolysereaktionen gebildet werden, zuzuschreiben ist oder der Unmöglichkeit, eine wesentlich vollständige Gewinnung leicht löslicher freier Aminosäuren als kristallinischer Produkte zu erzielen, ist nicht bekannt.
  • Beispiele für Hydantoine, die entsprechend den _ Angaben der Erfindung hydrolysiert werden können, sind Hydantoin selbst, 5-Methylhydantoin, 5, 5-Diiriethylhydantöin, g-Äthylhydantoin, 5, 5-Diäthylhydantoin, 5-Propylhydantoin, 5-Isobutylhydantoin, 5-Phenylhydantoin, 5-Isopropylhydantoin, 5-Butylhydantoin, 5-sek.-Butylhydantoin, 5-Benzylhydantoin, 5-(P-Methylmercäptoäthyl)-hydantoin, 5-(3-Indolylmethyl)-hydantoin usw: Die Erfindung befaßt sich besonders mit der Hydrolyse von 5-(ß-Methylmercaptoäthyl)-hydantoin und 5-(3-Indolylmethyl)-hydantoin, um die entsprechenden wenig löslichen Aminosäuren, dl-Methionine und dl-Tryptophane zu gewinnen.
  • Die Hydrolyse eines Hydantoins entsprechend der Erfindung kann chargenweise oder kontinuierlich ausgeführt werden. Wenn man chargenweise arbeitet, wird eine Bombe oder ein Autoklav mit einer Mischung der zuvor angeführten Hydantoine und einer wäßrigen Lösung eines Alkalihydroxyds oder -carbonats, z. B. NaOH, K O H, Nag C 03 oder K2 C 03 beladen. Die wäßrige Alkalilösung kann jede gewünschte Konzentration aufweisen, enthält aber gewöhnlich zwischen 2 und ro Gewichtsprozent Alkali. 2 oder mehr, vorzugsweise 2 bis q. Molekularäquivalente Alkali werden üblicherweise auf i Mol Hydantoin gebracht, aber das Alkali kann in etwas kleineren Anteilen oder in gerade dem gewünschten Verhältnis angewandt werden.
  • Die Mischung wird in der geschlossenen Bombe oder dem Autoklav bei Temperaturen oberhalb 13o°, beispielsweise bei 13o bis 300°, erhitzt, bis die Hydrolyse nahezu vollständig ist. Da die Hydrolyse, bei der ein Aminocarbonsäuresalz gebildet wird, mit der Bildung eines Moläquivalents Ammoniak auf i Mol verbrauchtes Hydantoin verknüpft ist, kann der Verlauf der Reaktion jederzeit dadurch festgestellt werden, daß man einen bestimmten Anteil des Reaktionsgemisches abzieht und den Ammoniakgehalt desselben bestimmt. Arbeitet man bei einer Temperatur von 15o°, so wird die Reaktion in einer halben Stunde nahezu vollständig sein. Bei höheren Temperaturen kann sie in kürzerer Zeit, z. B. unter Umständen in etwa i Minute, abgeschlossen sein. Die Mischung wird vorteilhaft gekühlt, z. B. auf unter i3o°, und zwar so bald wie möglich nach Abschluß der Hydrolyse, da ein längeres Erhitzen die Zersetzung eines Teils des Produktes zur Folge haben kann. Nach Beendigung der Reaktion wird die Mischung mit einem Entfärbungsmittel behandelt, z. B. mit Aktivkohle oder einer Bleicherde, und filtriert. In Fällen, in denen das der Hydrolyse unterworfene Hydantoin Aminosäure bildet, die in freier Form in Wasser wenig löslich ist, wird das Filtrat auf einen pu-Wert von 5 bis 8, vorzugsweise von 6 bis 7,5, gebracht, und zwar durch Behandlung mit einer Säure, beispielsweise mit Salzsäure, Bromwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Essigsäure usw., wobei die Aminosäure in freier Form gefällt wird. Die Fällung wird z. B. durch Filtration abgetrennt, die anhaftende Mutterlauge abgewaschen und getrocknet. Das so erhaltene Produkt, eine kristallisierte Aminosäure, ist gewöhnlich von ausgezeichneter Reinheit.
  • Wenn das der Hydrolyse unterworfene Hydantoin eine Aminosäure von ziemlich hoher Löslichkeit in Wasser ergibt, so wird die rohe Hydrolysemischung durch Behandlung mit einer niederen aliphatischen Carbonsäure, vorzugsweise mit Essigsäure neutralisiert und die Mischung vorzugsweise unter Vakuum wesentlich bis zur Trockne verdampft. Als Rückstand wird die Aminosäure erhalten, die nur wenig in, Methanol löslich ist, sowie Salze, wie Natriumacetat oder Kaliumacetat, die in Alkohol leichter löslich sind. Die Salze werden aus dem Rückstand mit einem niederen aliphatischen Alkohol ausgezogen, vorzugsweise mit Methanol, und es hinterbleibt die kristallinische Aminosäure in gereinigter Form.
  • Die Herstellung einer Aminosäure nach einem kontinuierlichen Verfahren entspricht der soeben beschriebenen, ausgenommen, daß die Hydrolyse dadurch bewirkt wird, daß das wäßrige, aus einer Mischung von Hydantoin und Alkalihydroxyd oder -carbonat bestehende Hydrolysegemisch bei einem Druck, der ausreicht, um dieses größtenteils oder vollständig in flüssiger Form zu erhalten, durch einen Autoklav von vorzugsweise rohrförmiger Konstruktion geführt wird, wobei die Mischung auf Temperaturen oberhalb von 13o° erhitzt wird. Die Mischung fließt über ein Druckreduzierventil aus dem Autoklav ab. Vorzugsweise wird die Mischung gekühlt, z. B. während des Durchflusses durch einen Endabschnitt des rohrförmigen Autoklavs, und zwar auf eine Temperatur von ioo° und darunter, bevor der Druck herabgesetzt wird. Doch kann die Mischung aus dem Autoklav ausströmen, während sie sich noch auf der Hydrolysetemperatur befindet, in welchem Fall die in der Mischung gespeicherte Wärme eine Verdampfung von Flüssigkeit verursacht und eine Konzentration der Aminosäure bewirkt. Die Maßnahmen zur Gewinnung der kristallinischen Aminosäure aus der Hydrolysemischung sind die gleichen, wie sie bei der chargenweisen Ausführung des Verfahrens getroffen werden.
  • Die folgenden Beispiele beschreiben Ausführungsformen, bei denen das Prinzip der Erfindung angewandt worden ist und erläutern gewisse Vorzüge der Erfindung. Beispiel 1 Bei jedem einzelnen Experiment einer Versuchsreihe wird eine Mischung von I Mol 5-(3-Indolylmethyl)-hydantoin und 3,2 Mol Natriumhydroxyd, vorliegend als verdünnte wäßrige Lösung von Natriumhydroxyd, mit einer Konzentration von annähernd q. %, auf die Reaktionstemperatur erhitzt. Die Einzelexperimente unterschieden sich bezüglich der Temperatur und der Zeitdauer des Erhitzens. Bei einem Experiment wurde die Mischung auf Siedetemperatur erhitzt und am Rückflußkocher bei atmosphärischem Druck während einer Zeitdauer von 16 Stunden behandelt. Bei jedem der anderen Experimente wurde die Mischung in einer Stahlbombe unter Bewegen des Inhalts bei Eigendruck erhitzt. Darauf wurde jede Mischung auf unter ioo° abgekühlt, in der Wärme beispielsweise bei etwa 8o bis go° mit einer geringen Menge Aktivkohle zur Entfernung gefärbter Verunreinigungen behandelt und filtriert. Das Filtrat wurde mit Essigsäure neutralisiert und hierbei Tryptophan gefällt. Die Fällung wurde durch Filtration abgetrennt, mit Alkohol gewaschen und getrocknet. Das Produkt wurde gewogen und sein Schmelzpunkt bestimmt. Tabelle I führt Zeit und Temperatur des Erhitzens bei Ausführung der einzelnen Hydrolysen an, ferner die Ausbeute an Tryptophan, berechnet auf die Menge an 5-(3-Indolylmethyl)-hydantoin im Ausgangsmaterial und den Schmelzpunkt des kristallinen Tryptophans. Rein schmilzt dl-Tryptophan bei etwa 283 bis 286°.
    Tabelle I
    Hydrolysebedingungen Tryptophan
    Zeit I Tem I °#o Druck Aus- Schmelz-
    peratur I beute Punkt
    16 Std. 1o5° Atmosphäre 75,5 275°
    2 Std. 13o° Eigendruck 57,8 27q.°
    40 Min. i5o° Eigendruck go,o 282 bis 28q.°
    Beispiel 2 Eine Reihe von Experimenten, ähnlich denen nach Beispiel i, wurde mit dem Unterschied ausgeführt, daß das der Hydrolyse unterworfene Hydantoin das 5-(ß-Methylmercaptoäthyl)-hydantoin und die Aminosäure dl-Methionin war, die rein bei etwa 28z° schmilzt. Tabelle II führt die Bedingungen der Zeit und Temperatur an, unter denen j ede Hydrolyse ausgeführt würde, ferner die Ausbeute an dl-Methiönin, berechnet auf die Menge an 5-(ß-Methylmercaptoäthyl)-hydantoin, die der Hydrolyse unterworfen wurde und den Schmelzpunkt des Methionins.
    Tabelle II
    Hydrolysebedingungen Methionin
    Tem- °/o Aus Schmelz-
    Zeit 1 peratur Druck beute I Punkt
    16 Std. 1o5° Atmosphäre 48,o , 230°
    25 Min. 15o° Eigendruck 74,0 264 bis 267°
    1o Min. x65° (Eigendruck 74,3 270°
    Beispiel 3 Bei jedem der beiden Experimente wurde ein Mol 5-(3-Indolylmethyl)-hydantoin vermischt mit 3,2 Mol Alkali in Form einer wäßrigen Lösung von annähernd 1,o5 molarer Konzentration, beispielsweise 1,05 Gramm Alkali auf den Liter an wäßriger Lösung. Die bei den entsprechenden Experimenten benutzten Alkalien waren Natriumcarbonat und Kaliumhydroxyd. Bei jedem Experiment wurde die Hydrolysenmischung unter Bewegen 3o Minuten lang in einer Bombe auf 15o° erhitzt, hierauf wurde die Bombe abgekühlt, geöffnet und das Tryptophan wurde in kristallinischer Form, wie in Beispiel 1, abgetrennt. Bei dem Experiment, bei dem Natriumcarbonat als Hydrolysiermittel benutzt wurde, betrug die Ausbeute an Tryptophan 74,4 % -der theoretischen, berechnet auf das im Ausgangsmaterial enthaltene 5-(3-Indolylmethyl)-hydantoin. Bei dem Experiment, bei dem Kaliumhydroxyd als Hydrolysiermittel gebraucht wurde, betrug die Ausbeute an Tryptophan 84,3 °/o der theoretischen.
  • Beispiel 4 Bei jeder Serie von Experimenten wurde die Mischung eines molekularen Äquivalents Hydantoin, das in Tabelle III angeführt ist, und 3,2 Mol Natriumhydroxyd als wäßrige Natriumhydroxydlösung in annähernd 4°/öiger Konzentration vorliegend, unter Bewegung während der in der Tabelle angegebenen Zeit und bei der dort angegebenen Temperatur erhitzt. Die Bombe wurde dann abgekühlt, geöffnet, das Hydrolysegemisch mit Aktivkohle behandelt und filtriert. Das Filtrat wurde mit Essigsäure neutralisiert. Die Mischung wurde dann unter Vakuum zur Trockne verdampft und der Rückstand mit Methanol gewaschen, um das Natriumacetat daraus auszuziehen. Die Tabelle gibt Art und Prozentsatz der Ausbeute an gereinigter kristallinischer Aminosäure an, die man als Rückstand nach den Waschmaßnahmen erhält.
    Tabelle III
    Hydrolysebedingungen Aminosäure
    Hydantoin Zeit - Tem- Art °/o Aus-
    peratur I beute
    5-Isobutylhydantoin ...... 30 Min. z50° Leucin 84
    5-(sec.-Butyl)-hydantoin .... 30 Min. 15o° Isoleucin 58
    5-Methylhydantoin-......... 40 Min. 150° Alanin 65
    -Beispiel 5 Bei jedem einzelnen einer Serie von Experimenten wurde 5-(3-Indolylmethyl)-hydantoin mit einer wäßrigen Natriumhydroxydlösung einer Konzentration von etwa 4 °/o zur Reaktion gebracht, und das Tryptophan wurde dann wie in Beispiels isoliert. Jede Hydrolyse wurde durch Erhitzen eines molekularen Äquivalents 5-(3-Indolylmethyl) -hydantoin mit 3,2 Mol Natriumhydroxyd vorliegend in wäßriger Lösung der soeben angeführten Konzentration in einer Bombe und unter Bewegen des Inhaltes derselben ausgeführt. Die Experimente waren bezüglich der Zeitdauer und der Temperatur des Erhitzens unterschiedlich. Die Tabelle 4 bringt Angaben über Zeitdauer und Temperatur des Erhitzens für jede Hydrolysenreaktion sowie Angaben über Ausbeute an Prozenten und Schmelzpunkte des kristallinischen dl-Tryptophans.
    Tabelle IV
    Hydrolysierbedingungen dl-Tryptophan
    Zeit in Schmelz- Ausbeute
    Minuten Temperatur Punkt in °/o
    1 200° 276° 66,5
    10 200° 275" 82,1
    1 225° 282° 69,5
    10 225° 270° 78,3
    10 250° 276° 75,4
    . Aus diesen Angaben ist ersichtlich, daß Ausbeute und Reinheit des Produktes -von den Bedingungen der Zeit und Temperatur abhängig. sind, die bei der Hydrolyse angewandt werden und daß, wenn man die Temperatur heraufsetzt, die Zeitdauer des Erhitzens vorteilhaft herabgesetzt werden kann. Es ist außerdem ersichtlich, daß durch Beschränkung der Reaktionszeit Temperaturen von 25o° und höher bei Ausführung der Hydrolyse zufriedensten end angewandt werden können. Durch die Ausführung der Reaktion in einem stetigen Verfahren, z. B. in einem rohrförmigen Autoklav, kann die Erhitzungszeit bequem kontrolliert werden.
  • Beispiel 6 Eine Mischung von annähernd" 1,48 Grammol 5-(3-Indolylmethyl)-hydantoin, 3 Grammol Natriumhydroxyd und 5 kg Wasser wurde bei einem Druck von etwa 14 kg/cm2 durch einen rohrförmigen Autoklav geführt, in dem sie auf annähernd 165° erhitzt wurde. Die Mischung strömte durch ein Ventil aus dem Autoklav zu einem Kondensator, in dem sie auf unter ioo° abgekühlt wurde. Die Strömungsgeschwindigkeit war derart, daß die Kontaktzeit, also die Zeit, die erforderlich ist, damit ein kleinstes Teilchen der Mischung durch den Autoklav passiert, annähernd 1o Minuten beträgt. In dem Maße, in dem die Mischung aus dem Reaktionssystem abfließt, wurde sie mit einem geringen Betrag an Aktivkohle behandelt, filtriert und das Filtrat mit Essigsäure neutralisiert, um das Tryptophan zu fällen. Letzteres wurde durch Filtration abgetrennt, mit Äthylalkohol gewaschen und getrocknet. Man erhielt ein weißes kristallinisches dl-Tryptophan vom Schmelzpunkt 283 bis 286° in einer Ausbeute von 82,6 °/o der theoretischen, berechnet auf Grund der Menge an 5-(3-Indolylmethyl)-hydantoin, die der Hydrolyse unterworfen wurde.
  • Beispiel 7 Eine Mischung von annähernd 0,5 Grammol 5-(ß-Methylmercaptoäthyl)-hydantoin, 1,5 Grammol Natriumhydroxyd und 1,5 kg Wasser wurde bei einem Druck von etwa 14 kg/cm2 durch einen rohrförn-igen Autoklav gedrückt, in dem sie auf 165° erhitzt wurde. Die Mischung strömte durch ein Auslaßventil zu einer Kühleinheit. Die Strömungsgeschwindigkeit entsprach einer Kontaktzeit von 1o Minuten. Die Gewinnung der Aminosäure aus der Reaktionsmischung entsprach der in Beispiel 6 angewandten Methode. Weißes kristallinisches dl-Methionin mit einem Schmelzpunkt von 274 bis 275° wurde in einer. Ausbeute von 8o,6°/0 der theoretischen erhalten, berechnet auf Grund der Menge an 5-(ß-Methylmercaptoäthyl)-hydantoin, die man der Hydrolyse unterworfen hatte.
  • Andere Hydantoine können nach der hier beschriebenen Methode hydrolysiert werden, um a-Aminomonocarbonsäure in guten Ausbeuten zu erhalten. Zum Beispiel kann die Erfindung bei der Hydrolyse von 5, 5-Dimethylhydantoin angewandt werden zwecks Gewinnung von a-Aminoisobuttersäure oder bei der Hydrolyse von 5-Äthyl-5-methylhydantoin, um a-Amino-a-methylbuttersäure zu erhalten usw.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Hydrolyse von Hydantoinen der allgemeinen Formel in der R und R' unabhängig voneinander Wasserstoff oder ein einwertiges Radikal bedeuten, das mit einem Kohlenstoffatom an den Hydantoinkern gebunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß man 1 Mol Hydantoin mit einer wäßrigen Lösung von wenigstens 2 Mol eines Hydroxyds eines Alkalimetalls oder eines Carbonats eines Alkalimetalls bei Eigendruck oder höherem Druck auf über 13o° erhitzt, während einer Zeitdauer, die die zum Ablauf der Hydrolyse erforderliche Zeitdauer nicht erheblich übersteigt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydrolyse kontinuierlich ausgeführt wird, indem eine wäßrige Mischung des Hydantoins und des Alkalis durch eine Reaktionszone geführt wird, in der sie bei Eigendruck oder darüber auf eine Reaktionstemperatur zwischen 130 *und 3oo° erhitzt wird, während einer Zeitdauer, die ausreichend ist, um den größten Teil des Hydantoins zu hydrolysieren, die aber nicht erheblich über die Zeitdauer hinausgeht, die zum Abschluß der Hydrolyse erforderlich ist.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydrolyse bei einer Reaktionstemperatur zwischen 140 und 25o° ausgeführt wird. q..
  4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsgemisch nach Beendigung der Hydrolyse unmittelbar auf eine Temperatur unterhalb 13o° abgekühlt wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis q., dadurch gekennzeichnet, daß beim Entstehen des Alkalisalzes einer in Wasser wenig löslichen Aminosäure das Reaktionsgemisch zwecks Ausfällung der Aminosäure abgekühlt und auf einen p#I-Wert zwischen 5 und 8 gebracht wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangsmaterial 5-(3-Indolylmethyl)-hydantoin verwendet wird.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangsmaterial 5-(ß-Methylmercaptoäthyl)-hydantoin verwendet wird.
DED5303A 1946-11-07 1950-08-19 Verfahren zur Hydrolyse von Hydantoinen Expired DE891259C (de)

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