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Sekundärstrahlenblende für die Untersuchung mit Röntgenstrahlen Die
Erfindung betrifft eine Sekundärstrahlenblende für die Untersuchung mit Röntgenstrahlen,
deren Raster während einer Röntgenaufnahme eine einsinnige Bewegung auf begrenztem
Weg ausführt. Bei den bekannten Sekundärstrahlenblenden dieser Art wird der Blenden.raster
bei einer Aufnahme mit einer der jeweiligenAufnahmedauer entsprechenden gleichmäßigen
Geschwindigkeit von der einen Endstellung in die andere Endstellung gebracht. Dabei
ist es nachteilig, daß die Geschwindigkeit des Rasters bei jeder Aufnahme mit verschiedener
Aufnahmedauer je nach der gewählten Aufnahmedauer besonders eingestellt werden muß.
Ferner ist es nachteilig, daß hierbei besonders darauf geachtet werden muß, daß
bestimmte Geschwindigkeiten, bei denen der sogenannte stroboskopische Effekt auftritt,
vermieden werden. Es ist zwar eine Blende bekannt, bei der die den gewählten Aufnahmezeiten
entsprechenden Geschwindigkeiten für den Raster beim Einstellen der Aufnahmezeiten
zwangsläufig mit eingestellt werden und wobei die kritischen Geschwindigkeiten,
bei denen der stroboskopische Effekt auftritt, durch besondere Mittel möglichst
vermieden werden. Für den Antrieb und die automatische Geschwindigkeitseinstellung
sind aber besondere Einrichtungen erforderlich, die die Anschaffungskosten dieser
Blende erhöhen. Der bei dieser Blende verwendete Motorantrieb kann außerdem von
dem zu untersuchenden Patienten sowie von dem untersuchendenArzt als stören.dempfunden
werden. Da hierbei die automatische Einstellung der Rastergeschwindigkeit an die
Einstellung der
Belichtungsdauer einer Röntgenaufnahme gebunden
ist, kann diese Blende bei den neueren Röntgenapparaten, bei denen die für eine
Röntgenaufnahme benötigte Strahlendosis nicht durch die Belichtungsdauer, sondern
beispielsweise durch das erforderliche Milliamperesekundenprodukt bemessen und eingestellt
wird, nicht ohne weiteres verwendet -werden.
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Die geschilderten Nachteile treten bei der die Erfindung betreffenden
Sekundärstrahlenblende nicht auf. Bei der neuen Blende sind. gemäß.. der Erfindung
Mittel vorgesehen, die eine Abnahme der Ablaufgeschwindigkeit des Rasters während
des Ablaufs bewirken. Für die Erzielung einer guten Verwischung des Rasterschattens
auf der Röntgenaufnahme sind, wie Untersuchungen gezeigt haben, keine großen Ablaufwege
des Rasters nötig. Bei einer guten Blende genügt es schon, wenn der Raster während
einer Röntgenaufnahme um einige, beispielsweise zwanzig Teilungsbreiten der einzelnen
Absorptionskörper stetig verschoben wird. Es ist also grundsätzlich nicht nötig,
den Raster bei einer Aufnahme, insbesondere bei einer kurzzeitigen Aufnahme, mehr
als eine dieser Mindestanzahl von Teilungsbreiten entsprechende Strecke zu verschieben.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn Mittel vorgesehen sind, die bewirken, daß die
Ablaufgeschwindigkeit .des Rasters während des Nutzablaufs von einem anfänglichen
Höchstwert zunächst stark und, dann immer weniger stark abnimmt. Dabei kann die
neue Blende ohne weiteres für sämtliche vorkommenden Aufnahmezeiten verwendet werden.
Bei den kürzeren Zeiten wird bei ihr immer nur ein Teil des Ablaufweges benutzt.
Eine besondere Einstellung sowie eine Kontrolle der eingestelltem Geschwindigkeit
ist daher bei. der neuen Blende nicht nötig. Ein. stroboskopischer Effekt kann bei
ihrer Verwendung deshalb praktisch nicht auftreten, weil die kritischen Geschwindigkeiten
nur vorübergehend durchlaufen wenden.
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Die neue Blende ist in einem Ausführungsbeispiel in Fig. i schematisch
dargestellt. Dabei wird dem Raster i nach Auslösung der Ablaufbewegung mittels .des
Elektromagneten 2 durch die Kraft der Federn 3 eine Bewegung erteilt, die mit Hilfe
der regulierbaren Ölbremse 4 gebremst wenden kann. Die gewünschte Geschwindigkeitsänderung
des Rasters wird :durch Steuerung des Ventils 5 der Öl-,bremse während des Rasterablaufs
mit Hülfe der Kurvenschablone 6 erzielt. Bei der Bewegung des Rasters wird die Kolbenstange
7 ,der Ölbremse, die durch einen; Teil 8 mit dem Arm g des Rasters gekuppelt ist,
mitbewegt. Bei der Bewegung der Kolbenstange 7 wird ein. Stift io in den Schlitz
ii der Kurvenschablone ö geführt und die Kolbenstange je nach der Kurvenform dieser
Schablone mehr oder weniger gedreht, iväben die Entfernung der beiden auf der Kolbenstange
7 sitzenden Lochscheiben 12, 13 und damit die Bremswirkung der Ölbremse mit verändert
wird. Die Lochscheibe 12 ist auf der Kolbenstange 7 fest angeordnet, während die
Scheibe 13 mit der Kolbenstange .durch ein Gewinde 14 verbunden .ist und bei der.Drehung
der Kolbenstange mittels Zapfen, 15 in Schlitzen 16 des Zylinders 17 der Ölbremse
parallel zu sich selbst verschoben wird. Da die neue Blende, die ohne besondere,
Einstellung der Geschwindigkeit für sämtliche vorkommenden Aufnahmezeiten - benutzt
werden kann, bei den kürzeren Schaltzeiten nicht den gesamten Ablaufweg durchläuft,
ist es bei Verwendung eines elektromotorischen Blendenaufzugs besonders vorteilhaft,
den Blendenaufzug, unabhängig -davon, ob die Blende ganz abgelaufen ist oder nicht,
unmittelbar nach erfolgter Röntgenaufnahme, beispielsweise durch einen beim Abfallen
des Apparateschützes erzeugten Stromstoß, auszulösen.
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Durch diesen Stromstoß ,kann der Kontakt 18 im Stromkreis des Elektromotors
i9 durch an sich bekannte Mittel kurzzeitig überbrückt werden, so daß ,der Motor
anläuft und der Kontakt 18, der in der Ruhelage durch den Aufzugshebel 2o gesperrt
war, freigegeben wird. Nach einer viertel Umdrehung des Aufzugshebels 2o, der über
ein Übersetzungsgetriebe 2,1 durch den Motor ig angetrieben -wird, ist die Blende
aufgezogen. Nach Vollendung dieser Umdrehung wird der Kontakt 18 wieder geöffnet
und damit der Motor abgeschaltet. Bei der Zurückbewegung des Rasters öffnet sich
ein in der Figur nicht dargestelltes Rückschlagventil der Ölbremse, und die beiden
Lochscheiben 12, 13 werden wieder in ihre Ausgangsstellung gebracht.
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In Fig. 2 ist der zeitliche Verlauf der Geschwindigkeit des Rasters
der in dem Ausführungsbeispiel beschriebenen Sekundärstrahlenblende in einer Kurve
mit logarithmischen Maßstäben dargestellt. Die Rastergeschwindigkeit steigt hierbei
in kurzer Anlaufzeit auf einen hohen Wert an und nimmt sodann nach einer hyperbolischen
Funktion ab. Für die Herstellung einer Röntgenaufnahme -wird nur der Teil der Kurve
verwendet, in dem die Geschwindigkeit abnimmt. Die Anlaufzeit der Rasterbewegung
kann durch Drehung des mittels Gewinde auf der Kolbenstange 7 befestigten Kupplungsteils
8 etwas verstellt werden. Die Auslösung einer Röntgenaufnahme kann in vorteihafter
Weise durch eine an dem Raster angebrachte Kontaktvorrichtung erfolgen, die zur
Berücksichtigung einer etwa vorhandenen Schaltverzögerung des Röntgenapparats einstellbar
ausgebildet ist. Diese Kontaktvorrichtung besteht aus einer Kontaktleiste 22 und
aus einem längs einer mit dem Raster verbundenen Schiene 23 verschiebbaren und feststellbaren
Nocken 24. Der durch die Kontaktleiste 22 zu betätigende Kontakt 2f5 ist in den
Schützstronnkreis des Röntgenapparats eingeschaltet.
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Für die Geschwindigkeitsänderung des Rasters kann mit Vorteil auch
eine Bremse mit konstanter Bremswirkung in Verbindung mit einem veränderlichen Getriebe
verwendet werden. In Fig. 3 ist die Bremsvorrichtung eines -weiteren Ausführungsbeispiels
schematisch wiedergegeben. Hierbei wird die Bewegung des Rasters i durch eine Schwingankerbremse
abgebremst. Der Schwinganker 25 wirkt auf ein Übersetzungsgetriebe 27, das mit :dem
Schwinganker auf einem in Schienen 28 verschiebbaren
Schlitten
29 gelagert ist, der durch Federkraft (in der Skizze) in Richtung nach links gedrückt
wird. An dem Raster ist eine Zahnstange 3o befestigt, die .bei ihrer Bewegung ein
Zahnsegment 31 um die Drehachse 32 treibt. Dieses Zahnsegment weist einen zur Drehachse
32 exzentrisch angeordneten Zahnkranz 33 auf, in den das Zahnrad 34. des Übersetzungsgetriebes
27 eingreift. Es ist ersichtlich, daß die Ablaufgeschwindigkeit des Rasters trotz
gleichbleibender Geschwindigkeit des Zahnrads 34 bei geeigneter Form des Zahnkranzes
33 durch die Schwingan.kerbremse in der gewünschten Weise vermindert werden kann.