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Zapfengetriebemotor-Anordnung für Papiermaschinenantriebe u. dgl.
Die Erfindung betrifft Zapfengetriebemotor-Anordnungen mit vom angetriebenen Wellenzapfen
getragenem Getriebegehäuse, welches mit dem elektrischen Antriebsmotor baulich vereinigt
ist und die Bewegungen des Wellenzapfens mitmacht. Derartige Zapfengetriebemotor-Anordnungen
finden häufig Anwendung bei Papiermaschinen u. dgl., beispielsweise zum Antrieb
von Trockenzylindern, Naßpressen, ferner zum Antrieb von Kalanderwalzen u. dgl.
Alle bisher bekanntgewordenen Zapfengetriebemotor-Anordnungen betreffen ausschließlich
Antriebe des Wellenzapfens mittels eines elektrischen Antriebsmotors. Die Anordnungsart
dieses Motors am Getriebegehäuse ist dabei weitgehend freigestellt und richtet sich
nach den Betriebsbedingungen und dem verfügbaren Raum. Wenn der Motor am Getriebegehäuse
nur derart angebaut werden kann, daß seine Achse parallel zur Wellenzapfenachse
gerichtet ist, dann ist der Motorgröße und damit der Antriebsleistung eine Grenze
gesetzt durch die ungleichen Lagerdrücke des Getriebegehäuses samt Motor auf den
kurzen Wellenzapfen infolge des Verschwenkungsmomentes, welches das frei ausladende
Motorgewicht in der Ebene der Motor- und Wellenzapfenachsen ausübt.
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Bei Papiermaschinenantrieben u. dgl. tritt ferner zu der Aufgabe des
Antriebes noch die äußerst wichtige Aufgabe der Drehzahlregelung der Teilmotoren
auf Gleichlauf bzw. relativen Gleichlauf. Zur Lösung dieser Aufgabe sind viele Lösungswege
bekanntgeworden, welche mittels einer zweiten, auf der Welle des jeweiligen Teilmotors
angeordneten
Ausgleichsmaschine die verlangte Drehzahlregelung erzielen.
Derartige Ausgleichsmaschinen haben aber bisher bei Zapfengetriebemotor-Anordnungen
keine Verwendung gefunden, weil auf dem kurzen Wellenzapfen keine zwei Zapfenmotorgetriebe-Anordnungen
unterzubringen sind und weil der nötigeUnterbringungsraum für zwei in unmittelbarer
Nähe des Wellenzapfens am Getriebegehäuse angebaute elektrische Maschinen, welche
mit dem Wellenzapfenzahnrad in direkter Triebverbindung stehen, bei Papiermaschinen
u. dgl. nicht verfügbar ist.
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Hier greift nun die Erfindung ein durch die Schaffung einer neuen
Zapfengetriebemotor-Anordnung für Papiermaschinenantriebe u. dgl., welche die genannten
Nachteile nicht mehr aufweist.
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Erfindungsgemäße Zapfengetriebemotor-Anordnungen für Papiermaschinenantriebe
u. .dgl. mit vom angetriebenen Wellenzapfen getragenem Getriebegehäuse, welches
die Bewegungen des Wellenzapfens mitmacht, sind dadurch gekennzeichnet, daß zwei
oder mehr elektrische Maschinen an das Getriebegehäuse angebaut sind, welche ein
Mehrfach-Zapfengetriebemotor-Aggregat bilden und mit dem angetriebenen Wellenzapfen
über eine gemeinsame Vorgelegewelle in Zahnradtriebverbindung stehen.
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Auch bei erfindungsgemäßen Mehrfach-Zapfengetriebemotor-Aggregaten
bleibt die Anordnungsart des Anbaus der elektrischen Maschinen am Getriebegehäuse
trotz Rücksichtnahme auf die gemeinsame Vorgelegewelle weitgehend freigestellt und
richtet sich für jede einzelne Maschine außerdem nur noch nach den Betriebserfordernissen
und dem am Orte der Verwendung verfügbaren Raum. Um wenig ausladende, schnell laufende
elektrische Maschinen verwenden zu können, kann die gemeinsame Vorgelegewelle gegebenenfalls
über eine zweite Zwischenübersetzung den Wellenzapfen antreiben.
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Im folgenden soll die Erfindung an Hand mehrerer Ausführungsbeispiele
näher beschrieben werden. Fig. i und2stellen eine Doppelmotor-Zapfengetriebe-Anordnung
dar, bei welcher beide elektrische Maschinen Antriebsmotoren sein können, welche
an Stelle eines einzigen Antriebsmotors gleicher Leistung, aber größerer Ausladung
in Richtung parallel zur Wellenzapfenachse vorgesehen sind. Es kann aber auch die
eine elektrische Maschine ein Antriebsmotor und die zweite beispielsweise eine Ausgleichsmaschine
sein, welche für die Zwecke der Gleichlaufregelung vorgesehen ist. Eine weitere
elektrische Maschine, z. B, eine Drehzahlmaschine, könnte auf dem herausgeführten
Wellenende der gemeinsamen Vorgelegewelle: angeordnet werden oder in an sich bekannter
Weise; z. B.. mittels eines außerhalb des Gehäuses verlaufenden Keilriemens u. d@gl.,
von diesem Wellenende aus angetrieben werden. Es gelten folgende Bezeichnungen:
Es ist i der angetriebene Wellenzapfen, 2 das Getriebegehäuse, welches auf dem Wellenzapfen
gelagert ist; die Abstützung des Getriebegehäuses erfolgt an den Lagerflächen 3
des Nabenkörpers des Zahnrades 4, welches mit dem angetriebenen Wellenzapfen i starr,
z: B. unter Zuhilfenahme einer Keilverbindung verbunden ist. Mit dem auf dem Wellenzapfen
i befestigten Zahnrad 4 steht das Zahnrad 5 im Eingriff, das auf der gemeinsamen
Vorgelegewelle 6- sitzt. Außer dem Zahnrad 5 sitzt auf der gemeinsamen Vorgelegewelle
6 noch ein weiteres Zahnrad 7, welches die Triebverbindung der Vorgelegewelle 6
mit den Ritzeln 8 und 9 der beiden an das Getriebegehäuse angeflanschten elektrischen
Maschinen io und i i herstellt.
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Man erkennt, daß die Verwendung einer gemeinsamen Vorgelegewelle i6,
auf deren Antriebszahnrad 7 die beiden elektrischen Maschinen io und ii gemeinsam
einwirken, außerordentlich kleine Abmessungen und Gewichte des gesamten Zapfengetriebemo.tor-Aggregates
ermöglicht mit dem weiteren Vorteil, daß beide Maschinen nur auf der einen Seite
des angetriebenen Wellenzapfens Unterbringungsraum beanspruchen, so daß an der gegenüberliegenden
Seite des Wellenzapfens das Getriebegehäuse nur wenig über den Wellenzapfendurchmesser
hinauszuragen braucht.
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Ganz besondere Vorteile bietet die Erfindung dann, wenn von den beiden
mit dem Getriebegehäuse verbundenen elektrischen Maschinen die eine ein Antriebsmotor
und die andere eine Ausgleichsmaschine ist, welche zur Gleichlaufregelung dient.
Die Ausgleichsenergie fließet dann nur über das Zahnrad 7 von Ritzel zu Ritzel und
bleibt auf geringe Drehmomentwerte beschränkt.
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Ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in Fig. 3 und q.
dargestellt, welches sich vom zuerst gezeichneten insbesondere dadurch unterscheidet,
daß auch zwischen der gemeinsamen Vorgelegewelle der beiden elektrischen Maschinen
und dem angetriebenen Wellenzapfen ein Zwischenvorgelege vorgesehen ist und daß
die Achsenrichtungen der beiden elektrischen Maschinen bei dem Beispiel nicht mehr
unter sich parallel gewählt wurden.
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In Fig. 3 und 4 bedeuten 2o den angetriebenen Wellenzapfen, 21 das
Getriebegehäuse, 2,2 und 23 die beiden elektrischen Maschinen, welche mit den angetriebenen
Wellenzapfen über eine gemeinsame Vorgelegewelle 28 und über ein Zwischenvorgelege
29 bis 33. in Triebverbindung stehen. Die eine dieser Maschinen, 22, ist so angeordnet,
daß ihre Welle parallel zu dem angetriebenen Wellenzapfen verläuft. Die zweite Maschine,
23, ist dagegen mit ihrer Welle senkrecht zum angetriebenen Wellenzapfen angeordnet.
Beide Maschinen arbeiten über .die Zahnräder 24 und 25 bzw. über das Kegelräderpaar
26 und 27 auf die gemeinsame Vorgelegewelle.31 und letztere über das Räderpaar 29,
3o auf die hinzugekommene Zwischenvorgelegewelle 31, von welcher dann über das Räderpaar
32, 33 der Wellenzapfen 2o angetrieben wird. Der Nabenkörper des Wellenzapfenzahnrades
33 ist ähnlich wie bei Fig. 2 mit Lagerflächen 34.a- und 345 ausgestattet,
welche zur Lagerung des Getriebegehäuses samt der daran angebauten elektrischen
Maschine dienen.
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Durch eine Ausführungsform nach Fig. 3 und 4 mit doppelter Zahnradzwischenübersetzung
über ein zweites Zwischenvorgelege wird eine weitere Verkleinerung der Gesamtabmessungen
und Gewichte gegenüber Fig. i und 2 erreicht und eine
weitere Erhöhung
der Maschinendrehzahl bei gleicher Wellenzapfendrehzahl.