DE88248C

DE88248C -

Info

Publication number: DE88248C
Application number: DENDAT88248D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

gebracht werden können.

Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Operationsstuhl, welcher im Gegensatz zu den bisher bekannten derart eingerichtet ist, dafs Rückenlehne und Fufsbank durch einen einzigen Handgriff' in eine waagrechte Ebene mit dem Sitzpolster gebracht werden können, was bei plötzlich eintretenden Ohnmachtsfällen von höchster Wichtigkeit ist. Der Drehpunkt der Rückenlehne ist hierbei derart verlegt, dafs er dem des Körpers entspricht. Weiter sind die Backen des Kopfhalters derart verstellbar eingerichtet, dafs er der jeweiligen Kopistärke entsprechend eingestellt werden kann, um den Kopf sicher lagern zu können.

Auf der beiliegenden Zeichnung zeigt:
Fig. ι diesen Operationsstuhl in natürlicher Stellung in der Seitenansicht,

Fig. 2 denselben mit waagrecht bewegter Rückenlehne und Fufsbank, ebenfalls in der Seitenansicht,

Fig. 3 eine Oberansicht von Fig. 2,
Fig. 4 efne Unteransicht von Fig. 2 und
Fig. 5 den Kopfhalter von der Seite gesehen. Der Operationsstuhl besteht im wesentlichen aus dem bekannten, durch Oeldruck oder dergl; hoch- und niederstellbaren Fufs a. Auf demselben ist in der bekannten Weise das Sitzpolster b befestigt. Seitlich an demselben sind Lager c vorgesehen, in welchen die Arme d drehbar gelagert sind. Dieselben haben die in Fig. 1 und 2 gezeigte Form und besitzen einen Gleitschlitz f zur Begrenzung der Bewegung dieser Arme d. Durch die Schlitze/ geht eine unter dem Sitzpolster b gelagerte Welle g, welche vermittelst der an ihren Enden vorgesehenen Gewindezapfen durch Kurbel h ein Feststellen der Arme d in jeder Stellung derselben ermöglicht.

An dem freien Ende d^l der Arme d ist mittelst der Schrauben i die Rückenlehne k gelagert. Dieselbe besitzt zwei Führungsbacken /, mittelst welcher dieselbe bei der Bewegung des Stuhles auf zwei an dem Sitzpolster b bei m drehbar gelagerten Schienen η auf- und nie*dergleitet. Auf den Armen d sind die Lager ο angeordnet, in denen die Armlehnen ρ gelagert sind. Dieselben nehmen an der Bewegung der Arme d Theil.

Mit dem Sitz b fest verbunden ist das Gestell q, welches die Fufsbank in sich aufnimmt. Dieselbe besteht aus der Fufsplatte r, welche durch die Rückwand 5 gelenkig mit dem Sitz b verbunden ist. Auch die Rückwand und die Fufsplatte sind mit einander durch das Gelenk t verbunden. Die Rückwand s besitzt nach hinten eine Angriffsfläche 11, gegen welche die Enden V/² der Arme d greifen, um die Fufsbank anzuheben.

An dem oberen Ende der Rückenlehne k ist der Kopf halter ν hoch- und niedrigstellbar angeordnet. Derselbe besteht aus einer Schienen, deren eines Ende die eine Backe χ trägt. In dieser Schiene bewegt sich, schwalbenschwanzförmig geführt und durch Schraube y feststellbar, eine zweite Schiene ^, welche an dem entgegengesetzten Ende die zweite Backe x^l trägt. Wie gewöhnlich, ist der Kopf halter nach allen Richtungen verstellbar.

Stellt sich bei der Operation, beispielsweise beim Zahnziehen, ein Ohnmachtsfall ein, so hat der Operirende nur nöthig, durch eine Drehung der Kurbel h die Arme d frei zu geben und mit der anderen Hand die Rückenlehne A^-durch den Kopfhalter nach unten zu ziehen. Durch die sich nach unten bewegende Rückenlehne k werden die Arme d, wie die Fig. ι und 2 zeigen, nach rechts bewegt, so dafs die Enden if² derselben gegen die Fläche u greifen und dadurch die Rückwand s mit der Fufsplatte r hochheben. Hierbei fällt die letztere durch ihre eigene Schwere, sich um das Gelenk t bewegend ,· · in die waagrechte Ebene nieder, in welcher sie durch die Anordnung des Gelenks gehalten wird.

Bei der Bewegung der Rückenlehne k um das Gelenk in gleitet dieselbe, dem Drehpunkt der Arme d folgend, auf den Schienen η nieder, so dafs ihr Bewegungs- bezw. Drehungspunkt demjenigen des menschlichen Körpers entspricht.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Operationsstuhl, bei welchem unter Mitwirkung eines Armes d (Fig. ι und 2) oder dergl. die Rückenlehne und die Fufsbank durch eine einzige Handbewegung mit dem Sitz in eine waagrechte oder darüber hinaus geneigte Ebene gebracht werden können.

2. Bei dem unter 1. gekennzeichneten Operationsstuhl die Anordnung der bei der Verstellung des Stuhles auf den Schienen η auf- und abgleitenden und bei m drehbaren Rückenlehne k derart, dafs dieselbe sich bei der durch Drehung des Armes d

■ .erfolgenden Bewegnng in die waagrechte Lage der Bewegung des menschlichen Körpers anpafst.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.