DE8814284U1 - Gerät zum Kaltschneiden von Gewebeproben u.dgl. - Google Patents
Gerät zum Kaltschneiden von Gewebeproben u.dgl.Info
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Description
Be s c h &igr; e j b u &eegr; g
Die Neuerung he er ifft ein Gerät zum Kalt sehneiden von Gewebeproben
und dgl. mit einem in einer Kältekammer innerhalb eines Gerätegehäuses angeordneten Mikrotom, ar dem
ein nach unten gerichtetes Leitblech für die Schnittabfälle angeordnet ist.
Derartige Geräte, die vielfach auch als "Kryostate" bezeichnet
werden, dienen zur Herstellung von dünnsten Schnitten aus histologischem, zytologischen sowie auch technologischem
Material, das auf einem Objektträger in die durch eine hochklappbare Sichtscheibe geöffnete Kältekammer eingebracht,
darin auf eine geeignete Schnittemperatur von beispielsweise -35° C gefroren und daraufhin von dem Mikrotom
auf eine für mikroskopische Untersuchungen geeignete minimale Schichtdicke geschnitten wird. Dabei entstehen
in beträchtlichem Ausmaß Schnittabfälle, die bei histologischen und zytologischem Material oft mit Keimen verseucht
sind und ideale Brutstätten für deren weitere Vermehrung bilden.
Bisher erfolgt die Entsorgung der Geräte von den Schnittabfällen in längeren oder kürzeren Zeitabständen zumeist
durch manuelles Reinigen unter Verwendung geeigneter Werkzeuge und Reinigungsmittel. Dabei besteht über die Lästigkeit
einer solchen Arbeit hinaus eine erhebliche Infektionsgefahr, der unter dem Gesichtspunkt der steigenden Ausbreitung
der Infektionskrankheit Aids eine zunehmende Bedeutung zukommt.
£s ist auch bereits vorgeschlagen worden, in die Kältekammer unterhalb des Leitblechs ein Gefäß beispielsweise in
Form einer flachen Schale zu stellen, die von Zeit zu Zeit geleert oder durch eine leere Schale ersetzt wird. Auch
hierbei wird eine Xontamination der Bedienungsperson nicht
ausgeschlossen, da sie mit der Hand in den Verkeimungsbe-
reich innerhalb der Kältekammer hineinlangen muß.
Augabe der Neuerung ist es, ein Gerät der eingangs genannten Art dahingehend auszugestalten, daß die vorerwähnte
Kontaminationsgefahr weitgehend vermieden ist.
Neuerungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Boden der Kältekammer unterhalb des Leitblechs eine mit
Gefälle zu einer öffnung führende rinnenfÖrmige Vertiefung
aufweist, und daß an die Öffnung eine Entsorgungsleitung mit einem Sperrventil angeschlossen ist.
In Übereinstimmung mit der Neuerung dient die rinnenförmige
Vertiefung zur Aufnahme einer Desinfektionsflüssigkeit,
in der die hineinfallenden Schnittabfälle schwimmen und
beim Öffnen des Ventils abgeführt werden, ohne daß die Bedienungsperson
hierzu die Sichtscheibe hochklappen und in die Kältekammer eingreifen muß.
Dabei ist die Entsorgungsleitung zweckmäßig als in der Hauptsache nach unten gerichtetes Rohr ausgebildet, das
an einer von äüSen zugänglichen Steile in oder am Gerätegehäuse
endet, an der ein Fangbehälter plazierbar ist. Ein solcher Fangbehälter kann eine Wegwerfschale oder -packung
sein, die nach der Entsorgung über das geöffnete Ventil in einen geeigneten Behälter gelegt oder geworfen wird.
Um das hierbei verbleibende ResLrisiko einer Infektion zu
vermeiden, kann nach einem besonderen Ausgestaltungsmerkmal der Neuerung die Entsorgungsleitung am Ende einen Normstutsen
zum Anschließen eines Saugschlauches tragen, mit dem beim Öffnen des Ventils die Desinfektionsflüssigkeit
mit den Schnittabfällen von der Umwelt ""oliert abgesaugt
wird.
— r, —
Nach einem anderen Merkmal zur vorteilhaften Ausgestaltung der Neuerung ist das Ventil ein Kugelventil, bei dem die
Gefahr einer Verstopfung durch die Schnittabfälle praktisch
ausgeschlossen ist.
Weiterhin kann das Ventil von Hand betätigbar sein. Besonders zweckmäßig ist es jedoch, eine elektromagnetische Betätigung
für das Ventil vorzusehen, die eine Automatisierung der Entsorqung dahingehend ermöglicht, daß in besonderer
Weiterbildung der Neuerung innerhalb der Kältekammer eingeregelter Zulauf für eine Desinfektionsflüssigkeit zur
rinnenförmigen Vertiefung vorgesehen ist und das Ventil durch einen von der Niveauhöhe der Desinfektionsflüssigkeit
innerhalb der Vertiefung beeinflußbaren Schwimmer steuerbar ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Neuerung wird nachstehend in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung einen Ver
tikalschnitt durch ein Gerät zum Kaltschneiden
von Gewebeproben mit der reuerungsgemäßen Vorrichtung zur Entsorgung
der Kältekammer von den Schnittabfällen des Mikrotoms und
Fig. 2 ebenso in schematischer Darstellung
einen Längsschnitt durch die rinnenförmige Vertiefung im Boden der Kältekammer
nach Linie II - II in Fig. 1.
Das in Figur 1 schematisch im teilweisen Vertikalschnitt dargestellte Kaltschneidgerät hat ein pultförmiges Gerätegehäuse
10 mit einer Kältekammer 12 im oberen Teil, die durch Anheben eines bei 14 klappbar angelenkten Sichtglasdeckels
16 für die Bedienungsperson des Gerätes zugänglich
ist. Die Wandungen der Kältekammer 12 sind thermisch isoliert,
um in der Kammer mit Hilfe einer im Sockelteil des Gerätes angeordneten (nicht gezeigten) Kältemaschine, deren
in der Kältekammer 12 angeordneter Verdampfer bei 18 angedeutet ist, Gefriertemperaturen in der Größenordnung von
-35° C zu erzeugen und aufrecht zu erhalten.
Die Kältekammer 12 hat einen nach hinten geneigten Boden 20, auf welchem im hinteren Bereich der Sockel 22 eines
Mikrotoms zur Herstellung feinster Schnitte für mikroskopische Untersuchungen befestigt ist. Der Sockel 22 trägt
einen schräg nach vorn ragenden Arm 24 mit einem ausfahrbaren Ende 26, an dem ein mit der zu schneidenden Probe
versehener Objektträger 28 befestigbar ist. Vor dem Ende 26 des Arms 24 und unterhalb desselben ist auf nicht gezeigte
Weise ein Schneidmesser 30 angebracht, unter welches ein Leitblech ^2 greift, das die Aufgabe hat, den beim
Schneider der Probe entstehenden Schneidabfall schräg nach vorn zu leiten.
Das Leitblech 32 endet oberhalb einer im Bod.rn 20 der Kältekammer
12 ausgebildeten rinnenförmigen Vertiefung 34. die sich über die gesamte Breite der Kältekammer 12 zwischen
deren Endwänden 36 (Fig. 2) erstreckt. Der Boden 38 der rinnenförmigen Vertiefung verläuft von den Endwänden 36
aus leicht nach abwärts geneigt bis zu einer außermittigen Stelle, an der si*rh in der hinteren Begrenzungswand der
Vertiefung 34 eine bis zu deren Boden reichende Öffnung 40 befindet.
An die Öffnung 40 ist eine Rohrleitung 42 angeschlossen, die zunächst schräg nach hinten und dann senkrecht nach
unten verläuft and in einer Kammer 44 innerhalb des -*cegehäuses
endet, die durch einen Klappdeckel 46 zugänglich ist. Die Rohrleitung 42 ist durch ein von Hand betätigbares
■ I I III
Ventil 48 absperrbar, das unmittelbar vor dem Ende der Rohrleitung
in der Kammer 44 angeordnet ist. In Kammer 44 kann unterhalb des Ventils 48 ein Fangbehälter 5C plaziert werden.
Bei der Inbetriebnahme des Geräts wird in die rinnenförmige Vertiefung 34 eine Desinfektionslösung eingefüllt, in- welche
die über das Leitblech 32 in die Vertiefung herabrutschenden
Schneidabfälle gelangen und darin schwimmen, so lange das Ventil 48 geschlossen ist. Wird eine Entleerung
der rinnenförmigen Vertiefung gewünscht, wird das Ventil 48 geöffnet, und die Desiufektionslösung mit den darin
schwimmenden Schneidabfällen fließt durch die Rohrleitung
42 und das geöffnete Ventil in den Fangbehälter 50 ab, der nach erneutem Schließen des Ventils herausgenommen und in
einen größeren Behälter ausgeschüttet oder als Wegwerfbehälter hineingeworfen werden kann. Vor dem weiteren Betrieb
des Gerätes wird dann erneut Desinfektionsflüssigkeit in die rinnenförmige Vertiefung gegossen.
Anstelle des gezeigten handbetätigten Ventils kann auch ein elektromagnetisch betätigtes Ventil verwendet werden,
das für den Fall, daß die Stromversorgung ausfällt oder eine sonstige Störung auftritt, mit einer zusätzlichen Handbetätigung
versehen sein kann.
Ferner kann das u.itere Fnde der Rohrleitung 42 einen Normstutzen
zum Anschluß eines Saugschlauches oder dgl. tragen, mit welchem nach dem Öffnen des Ventils 48 die Desinfektionsflüssigkeit
mit den Schneidabfällen abgesaugt wird,' so daß der Entsorgungsvorgang unter völligem Abschluß von
der umgebenden Atmosphäre erfolgt.
In Verbindung mit einem elektromagnetisch betätigbaren Ventil
ist es auch moylich, eine .automatische Zuführung der
»I · I
Desinfektionsflüssigkeit zu der rinnenförmigen Vertiefung mit einem geregelten Zulauf vorzusehen und in der rinnenförmigen Vertiefung einen Schwimmerschalter anzuordnen,
von dem das Ventil beim Erreichen einer bestimmten Niveau höhe in der Vertiefung aufsteuerbar ist.
Claims (7)
1. Gerät zum Kaltschneiden von Gewebeproben und dgl. mit einem in einer Kältekammer innerhalb eines Gerätegehäuses angeordneten Mikrotom, an dem ein nach unten gerichtetes Leitblech für die Schnittabfälle angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Boden (20) der Kältekammer (12) unterhalb des Leitblechs (32) eine mit Gefälle zu einer Öffnung (40) führende rinnenförmige Vertiefung (34) aufweist und daß an
die Öffnung (40) eine Entsorgungsleitung (42) mit einem Sperrventil (48) angeschlossen ist.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Entsorgungsleitung (42) als
in der Hauptsache nach unten gerichtetes Rohr ausgebildet ist, das an einer von außen zugänglichen Stelle
(4·:) in oder am Gerätegehäuse endet, an der ein Fangbehälter (iO) jplazierbar ist.
3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Entsorgungsleitung
(42) am Ende einen Normstutzen zum Anschließen eines Saugschlauches trägt.
4. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil (48) ein Kugelventil ist.
5. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil (48) von Hand betätigbar ist.
6. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil elektromagnetisch betätigbar ist.
·■· in
7. Gerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb der Kältekammer ein
geregelter Zulauf für eine Desinfektionsflüssigkeit zur rinnenförmigen Vertiefung vorgesehen ist und daß
das Ventil durch einen von der Niveauhöhe der Desinfektionsflüssigkeit innerhalb der Vertiefung beeinflußbaren Schwimmer steuerbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE8814284U DE8814284U1 (de) | 1988-11-15 | 1988-11-15 | Gerät zum Kaltschneiden von Gewebeproben u.dgl. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE8814284U DE8814284U1 (de) | 1988-11-15 | 1988-11-15 | Gerät zum Kaltschneiden von Gewebeproben u.dgl. |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE8814284U1 true DE8814284U1 (de) | 1989-01-19 |
Family
ID=6829899
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE8814284U Expired DE8814284U1 (de) | 1988-11-15 | 1988-11-15 | Gerät zum Kaltschneiden von Gewebeproben u.dgl. |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE8814284U1 (de) |
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1988
- 1988-11-15 DE DE8814284U patent/DE8814284U1/de not_active Expired
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