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Krankenstuhl
Die Erfindung betrifft einen Krankenstuhl, be sonders
für Personen, die, wie z. B. Lahme, durch ein körperliches Leiden am Gehen verhindert
sind.
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Kranken stühle stellen vielfach ein ziemlich umfangreichles nnd schlecht
transportables Möbel dar.
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In knappen Raiumverhältnissen kann der Standort eines solchen umfangreichen
Stuhles nur wenig verändert werden, so daß der Kranke dazu verurteilt ist, immer
in derselben Ecke seines Zimmers zu sitzen. Zu den bekannten Krankenstühlen gehören
auch Fahrstühle und sogenannte Selbstfahrer, die entweder von einem Pfleger geschoben
oder von einem Motor bzw. durch den Kranken selbst angetrieben werden. Infolge der
großen Räder usw. nehmen diese noch mehr Platz ein als gewöhnliche Zimmerkrankenstühle.
Aus hygienischen Gründen ist es auch nicht vorteilhaft, einen Fahrstuhl, auf dem
der Kranke draußen spazieren gefahren wird, auch im Krankenzimmer zu benutzen. Verwendet
der Kranke jedoch mehrere Stühle, z. B. einen Zimmerstuhl und einen Fahrstuhl, dann
muß er auf den Armen eines Pflegers ruder auf einer speziellen Tragbahre von einem
Stuhl zum anderen gebracht werden. Außerdem bedeutet es für einen Scfrwerkranken
eine große Belastung, sich immer wieder an eine neue Sitzgelegenheit gewöhnen zu
müs;sen.
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Die Erfindung verfolgt das Ziel, dem Kranken eine überall verwendbare
und überall mitnehmbare Sitzgelegenheit zu bieten. Dies wird in erster Linie dadurch
erreicht, daß das Sitzgestell vom Untergestell abnehmbar ist. Ein wesentlicher Vorteil
dieser Anordnung besteht darin, daß sich für ein und dasselbe Sitzgestell infolgedessen
mehrere verschiedenartige Untergestelle verwenden lassen. Die
einzelnen
Untergestelle sind verschiedenen Zwecken angepaßt. So wird z. B. das Untergestell
für die Verwendung in Räumen, neben anderen Bequemlichkeiten für den Kranken, auch
mit einem Fach zur Unterbringung des Nachtgeschirrs versehen, so daß der Kranke
den Krankenstuhl auch als Klosettstuhl verwenden kann. Das Untergestell für die
Straße ist entweder ein Schubwagen oder ein motorisierter oder vom Kranken angetriebener
Selbstfahrer. Ein besonderer Vorbeil der Erfindung ergibt sich dadurch, daß man
das Sitzgestell auch auf eine andere Unterlage, wie z. B. auf ein Bett oder den
Sitz eines Personen- oder Eisenbahnwagens, setzen kann. Will der Kranke z. B. im
Bett sitzen, dann wird ihm das Sitzgestell einfach untergeschoben, was auch ein
schwacher Pfleger ohne weiteres ausführen kann. Auf Reisen kann der Kranke auf seinem
Sitzgestell direkt in das Reiseabteil gebracht werden, während das Untergestell
als Reisegepäck aufgegeben wird. Durch das Sitzen auf dem ihm gewohnten Sitzgestell
wird dem Kranken das Reisen bequem und angenehm.
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Da die Rückenlehne des Sitzgestells für die Veiwendung als Zimmerstuhl
anders ausgebildet werden muß als z. B. für die Verwendung als Fahrstuhl zum Schieben,-
wird in Fortführung des Erfindungsgedankens die Rückenlehne auswechselbar ausgeführt.
Daraus ergibt sich noch der Vorteil, daß der Krankenstuhl für den Transport leicht
zusammengelegt werden kann.
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Die erfindungsgemäß bezweckte Bequemlichkeit des Sitzgestells wird
in vollem Umfang erst dann erreicht, wenn dieses mit Griffen ausgerüstet ist, die
es gestatten, das Sitzgestell als Tragbahre zu verwenden. Beim Wechsel des Untergestells
bzw. der Unterlage braucht jetzt der Kranke das Sitzgestell überhaupt nicht zu verlassen.
Damit sie im normalen Betrieb nicht stören, werden diese Griffe gegebenenfalls abnehmbar
ausgeführt.
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Eine vielseitige Verwendbarkeit des Sitzgestelis wird unter anderem
dadurch erreicht, daß das Sitzgestell mit gegebenenfalls abnehmbaren Tischplattenträgern
ausgerüstet wird. Diese Tischplattenträger dienen zum Befestigen einer zweckmäßig
als Tablett ausgeführten zuzn Essen, Lesen und Schreiben gedachten Tischplatte.
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Im Sinne der Erfindung ist es, das Sitzgestell und die Untergestelle
mit bekannten Bequemlichkeiten auszustatten.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels, der Zeichnung und den Ansprüchen.
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Die Zeichnung zeigt in skizzenhafter Darstellung ein Ausführungsbeispiel,
das in einer Schreinerwerkstätte hergestellt werden kann.
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Das Untergestell 1-ist vor allem für den Aufenthalt im Zimmer gedacht
Zum leichten Verschieben ist es mit Rollen 2 ausgerüstet. Das hinten durch eine
Klappe 4 verschließbare Fach 3 dient zur Aufnahme eines in der Zeichnung nicht dargestellten
Nachtgeschirrs. Ein besonderer Vorteil besteht in der neuartigen Anordnung der Verschlußklappe
4 an der Rückseite des Krankerstuhles, so daß der Kranke beim Herausnehmen des Nachtgeschirrs
nicht belästigt wird. Von oben her ist das Fach 3 durch den Deckel 5 zugänglich.
Am Untergestell ist noch eine verstellbare Fußstütze 6 angebracht.
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Auf der Oberseite des Untergestells I befinden sich Stifte 7 mit Köpfen
(in der Zeichnung ist sinnbildlich nur einer dargestellt), die dazu dienen, das
Untergestell 1 mit dem in der Zeichnung darüber schwebend dargestellten Sitzgestell
zu verbinden.
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Das Sitzgestell ist auf dem dreiseitigen Grundrahmen 8 aufgebaut,
an dessen Unterseite, zweckmäßig in Beschlägen, T-förmige Schlitze 9 (in der Zeichnung
nur eine angedeutet) angebracht sind, die zusammen mit den Kopfstiften 7 dazu dienen,
eine feste Verbindung zwischen dem Sitzgestell und dem Untergestell herzustellen.
Auf den Grundrahmen 8 und auf die Rückenlehne 20 werden in bekannter Weise die durch
die gestrichelten Linien 29 angedeuteten Polster aufgelegt und gegebenenfalls befestigt.
Verwendet man jedoch das Sitzgestell zum Sitzen auf einem Bett oder einer anderen
weichen Grundlage, dann kann auf das untere Polster verzichtet werden. Damit in
einem solchen Fall -die Beine des Kranken nicht vom Grundrahmen 8 gedrückt werden,
wird dieser entweder dreiseitig nach vorn offen ausgeführt, oder es wird, wie das
in der Zeichnung gezeigt ist, die vordere Strebe durch einen Riemen, Gurt oder ein
Band 10 ersetzt. Die bogenförmig ausgebildeten Arme I I dienen als Träger für die
im dargestellten Beispiel in der Höhe verstellbaren Armlehnen 12. Die Lehnen 12
lassen sich auf die Arme 1 1 auch ganz aufschieben. Die Feststellbarkeit in der
Höhe ist durch die Stifte 28 angedeutet. Die die Arme 11 verlängernden Tischplattenträger
13 dienen zur Befestigung einer in der Zeichnung schwebend dargestellten Tischplatte
15. Die als Auftragbrett ausgeführte, mit Traggriffen 17 ausgerüstete Tischplatte
I5 wird mittels der Stifte I6 und der Schlitze I4 auf dem Tischplattenträger I3
bei Bedarf befestigt. Die Verbindung ist dabei so ausgeführt, daß die Tischplatte
geneigt werden kann. Zum Einstellen einer bestimmten Neigung dienen die auf der
Unterseite der' Tischplatte befestigten, in der Zeichnung schwebend dargestellten
Kerbleisten 18 und zugehörige, an den Tischplattenträgern angelenkte Stützen 19.
Die Tischplattenträger I3 bilden im dargestellten Beispiel die Verlängerungen der
Arme 11. Es sind auch Ausführungen mit abnehmbaren Tischplattenträgern möglich.
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Die abnehmbare und auswechselbare Ruckenlehne 20 wird mittels der
Schlitze 22 auf die Stifte 23 schwenkbar aufgesetzt und nach hinten auf der Stange
24 abgestützt. Die Löcher 25 dienen zur Veränderung der Lage der Stange 24 und damit
der Neigung der Rückenlehne 20. Die Federn 21 bilden eine federnde Unterlage für
das Rückenpolster.
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Außerderm besitzt die Rückenlehne eine verstellbare Kopfstütze 26.
Deren Feststellbarkeit in verschiedenen Höhenlagen ist durch die Stifte 27 angedeutet.
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Das in der Zeichnung dargestellte Beispiel stellt eine einfache Ausführung
des, Erfindungsgedankens dar. Nicht gezeigt sind z. B. die verschiedenen Aus-
führungsformen
der Untergestelle, z. B. als Drehstuhl, Fahrstuhl, Selbstfahrer u. a. Auch die gegebenenfalls
abnehmbaren Griffe zum Tragen des Sitzgestells, die letztere in eine Tragbahre verwandeln,
sind, ebenso wie die Verwendung des Sitzgestells auf einer beliebigen anderen Unterlage,
wie z. B. auf einem Bett in der Zeichnung nicht abgebildet.