DE872155C - Verfahren zur Herstellung von dauerhaften Lichtaufzeichnungen auf Halogensilberschichten - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von dauerhaften Lichtaufzeichnungen auf Haloqensilberschichten Bekanntlich zeigen Photopapiere vom Typ des Zelloidin-Aristo- od. dgl. Papiers den Nachteil"daß sie, sofern sie nicht besonders fixiiert werden, bei weiterer Belichtung stark anlaufen, wodurch die aufgebrachte Kopie allmählich sich in der allgemeinen Schwärzung verliert. Dies ist ein großer Nachteil dieser Papiere, die sonst aus photograp'hischenGründen .gern in Lichtschreibeapparaten für Registrierungszwecke verwendet werden.
• Es wurde nun gefunden, @daß sich für diese und ähnliche Zwecke ganz besonders solche Photopapiere od. dgl. eignen, ;deren Emulsion bei der Bestrahlung mit sehr intensiven Lichtquellen außerordentlich rasch und kräftig, bei der Nachbelichtung im diffusen Tages- bzw. Kunstlicht der üblichen Intensität dagegen entweder in anderer Farbe oder wesentlich schwächer anläuft, so daß der Kontrast der Lichtaufzeiclhnung ohne Entwicklung und Fixierung, auch nach tagelanger Nachbelichtung mit diffusem Licht, erhalten bleibt. Hierbei spielt weniger die spektrale Zusammensetzung der Dchtquelle als vielmehr ihre Intensität für das Zustandekommen dieses Effektes eine ausschlaggebende Rolle.
• Als Lichtquelle kommt jede Art von Lichthoher Intensität, sei es Sonnen- oder Kunstlicht, in Frage. Mit besonderem Vorteil lassen sich in Lichtschreibern -die handlichen Ouecksilber-Hochdruck- Lampen verwenden, die in bezug auf Halogensilberschichten verhältnismäßig viel aktivisches Licht ausstrahlen.
• Für die Herstellung derartiger Registrierpapiere sind ganz im Gegensatz zu den leicht anlaufenden Zelloidin- und ähnlichen Papieren, die aus Chlorsilber und. Silberzitrat bestehen, Bromsilbergelatineemulsionen besonders geeignet, die an sich nur eine sehr geringe Tendenz haben, sich im Tageslicht zu verfärben; Bestrahlt man solche Emuisionsschichten mit einem sehr intensiven Licht, so tritt zwar nur eine schwach sichtbare Aufzeichnung ein, .die jedoch bei reiner weiteren Bestrahlung mit Licht geringerer Intensität sichtbar bestehen bleibt.
• Um die Aufzeichnung im intensiven Licht deutlicher erkennbar zu machen, empfiehlt es sich, Stoffe zuzusetzen, welche die bei der Belichtung entstandenen Halogenatome absorbieren. Unter der großen Anzahl solcher Halogenakzeptoren gibt es solche, wie z. B. Benzi din, die zwar eine Verbesserung der Aufzeichnung herbeiführen, jedoch gleichzeitig das Anlaufen der Schichten bei einer Nachbehandlung mit Licht geringerer Intensität verstärken, so :daß die Aufzeichnung allmählich verschwindet. Dagegen besitzen andere Akzeptoren, vor allem Schwefelverbindungen, wie z. B. Thioharnstoff; Thiosemikarbazde, Hydrazothiokarbonamid u. a., die Eigenschaft, :das Anlaufen der Emulsionsschicht im intensiven Licht sehr stark zu beschleunigen, während die Emulsionsschichten im zerstreuten Tages- oder Kunstlicht entweder sehr viel schwächer oder in einer -anderen Farbe -anlaufen, so daß die im Registriergerät entstandene Lichtaufzeichnung dabei sehr gut sichtbar erhalten bleibt.
• Der Zusatz von Thioharnstoff und - ähnlichen Schwefelverbindungen zu Halogensilberemulsionen bei nachfolgender Entwicklung; vor allem zum Zweck der Erhöhung :der Lichtempfindlichkeit von Halogensilberemulsionen (als Reifungssubstanz), ist an sich bekannt. -Hierbei werden jedoch nur sehr geringe Mengen in der -Größenordnung von einigen tausendstel Gramm pro Liter in der Emulsion angewendet. Bei .den hier in Frage kommenden Schichten muß man jedoch von diesen Stoffen den Emulsionen wesentlich mehr zusetzen, und zwar etwa o;i bis i g pro Liter: Derartig hohe Zusatzmengen, z. B. von T'hioharnstoff, würden die Halogensilbergelatineemulsionen bei einer nachfolgenden Entwicklung bereits vollständig verschleiern.
• Bei der Herstellung eines derartigen Registrierpapiers kann man an sich von jedem beliebigen Rezept für ,die Herstellung von Halogensilberemulgionen ausgehen. Optimale Bedingungen erhält man naturgemäß nur bei einer bestimmten Kombination zwischen der jeweiligen Emulsion und dem Akzeptor, da diese schwefelhaltigenAkzeptoren sich verschieden verhalten und für jede Halogensilberemulsion eine andere der in Frage kommenden Schwefelverbindungen sich besonders gut eignet.
• Im fölgenden sei die Herstellung einer gut geeigneten Bromsilbergelatineemulsion beschrieben. Beispiel

  Lösung i : Wasser . . . . . . . . . . . . . . 6oo ccm

  Gelatine ............. io g

  Bromkalium . . . . . . . . . 509

  Temperatur So'

  Lösung 2: Wasser . . . . . . . . . . . . . . roöo ccm

  Silbernitrat . . . . . . . . . . 65 g

  Temperatur 75°

  Lösung 3: Wasser . . . . . . . . . . . . . . 450 ccm

  Gelatine . . . . . . . . . . . . . 1509

  Temperatur 8o°

  Lösung a wird innerhalb von io Minuten in Lösung i einlaufen gelassen und alsdann Lösung 3 hinzugefügt. Darauf wird die Emulsion 15 Minuten bei So' @digeriert, gut erstarren gelassen, genudelt und 2 bis 3 Stunden gewässert.
• Die gewaschenen Nudeln werden auf 50° geschmolzen und bei dieser Temperatur i . Stunde nachdigeriert. Nach Zusatz von o;i g Thioharnstoff oder i g Hydrazothiokarbonamid pro Liter Emulsion ist diese Bußfertig und wird in üblicher Weise auf photographischres Rohpapier aufgetragen.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Lichtaufzeichnungen auf Ha#logensiilbergelatineschichten, :deren Kontrast bei Belichtung mit zerstreutem Tages- oder Kunstlicht ohne Entwicklung und/oder Fixierung erhalten bleibt, dadurch gekennzeichnet, daß man auf eine vorwiegend Bromsilber enthaltende Emulsdonsschicht während einer verhältnismäßig kurzen Zeit Licht hoher Intensität einwirken läßt. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man Emulsionsschichten mit Halogenakzeptoren verwendet, insbesondere mit schwefelhaltigen Verbindungen, wie z. B. Thioharnstoff, Thiosemi'karbazide u. ä. 3. Verfahren nach Anspruch i und z, dadurch gekennzeichnet, :daß man die Lichtaufzeichnung durch Bestrahlung der Emulsionsschichten mit :einer Lichtquelle derart hoher Intensität durchführt, -daß spätestens nach etwa 1/1o Sek. eine deutliche Verfärbung der Schicht eintritt.