DE871685C

DE871685C - Kunstgewerbliches Erzeugnis aus lichtdurchlaessigem Werkstoff mit Oberflaechenverzierungen

Info

Publication number: DE871685C
Application number: DEL2891D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1938-04-30
Filing date: 1939-04-30
Publication date: 1953-03-26

Description

Kunstgewerbliches Erzeugnis aus lichtdurchlässigem Werkstoff mit Oberflächenverzierungen Gegenstand der Erfindung ist ein vorzugsweise ebenflächiges kunstgewerbliches Erzeugnis aus lichtdurchlässigem Werkstoff mit Oberflächenverzierungen auf einer oder auf beiden Seiten, die im durchscheinenden Licht zu betrachten sind.
. Diese Verzierungen bestehen aus Netzen von verschieden gerichteten Rasterlinien oder Riefen beliebigen Verlaufs, die unter normalen Betrachtungsverhältnissen mit dem bloßen Auge nicht wahrnehmbar sind. Ein auf diese Weise auf einer oder beiden Seiten verzierter Film kann mit einer starren, lichtdurchlässigen Unterlage, z. B. einer Glastafel, vereinigt sein. Einzelne Teile der die Oberflächenverzierung bildenden Rasterelemente können mit einer dünnen, lichtundurchlässigen 1)ccl;schiclit überzogen sein, die lichtreflektierend sein kann. In dieser Weise verzierte kunstgewerbliche Gegegenstände sind. neu. Durch eine Mischung von gebrochenem reflektiertem Licht werden völlig neue, bemerkenswerte Effekte hervorgebracht, welche die Erfindung besonders geeignet machen für verzierte Glasfenster, z. B. Kathedralglasfenster, Lanipenschirme u. dgl. von außergewöhnlich schöner und eigenartiger Wirkung.
Wenn das geformte und verzierte Erzeugnis zwei parallele Flächen hat, insbesondere wenn es sich uni einen Film oder eine Glastafel handelt, können derartige Verzierungen auf beiden Seiten angebracht «erden. Hat das Erzeugnis die Forrd eines mehrflächigen Körpers, können mehrere Flächen oder Seiten mit gleichartigen Verzierungen versehen sein. Die Verzierungen der verschiedenen Flächen können aber auch völlig verschieden voneinander sein, oder sie können in jeder beliebigen Weise einen Zusammenhang miteinander haben. Hat das Erzeugnis die Form eines Films, so kann dieser auf eine lichtdurchlässige starre Unterlage, z. B. eine Glasplatte oder Fensterscheibe, mittels eines ebenfalls lichtdurchlässigen Klebstoffs befestigt werden. Der verzierte Film kann auch in der gleichen Weise zwischen zwei Glasplatten befestigt werden, die dann wieder in ähnlicher Weise, wie es bei Herstellung von Kirchenfenstern üblich ist, mit einem Bleirahmen eingefaßt werden können. Aber auch ein nicht auf einer Glasplatte--aufgeklebter Film kann ausgestreckt in einem Rahmen befestigt oder ungerahmt zu einem gebogenen Formstück verarbeitet werden. Auf jeder Seite eines erfindungsgemäß verzierten Erzeugnisses kann, ganz gleich, ob sie mit verschieden gerichteten Rastern versehen ist oder nicht, jede andere zusätzliche Verzierung angebracht sein.
Die Erfindung macht es möglich, verzierte Gegenstände von großer Eigenart mit Zierwirkungen unendlicher Verschiedenheit auszuführen. An den Verzierungen können unter dem Einfluß des Lichtes durch Reflexion, Zerstreuung, Durchsichtigkeit oder Brechung sehr eigenartige Lichtspiele beobachtet werden, die mit dem Winkel veränderlich sind, unter dem diese Gegenstände betrachtet werden.
Diese Lichtspiele können durch Benutzung verschiedener Färbungen noch mannigfaltiger gemacht werden, und zwar entweder durch Färbung des lichtdurchlässigen Stoffes, aus dem die Erzeugnisse hergestellt sind, oder durch Benutzung einer auf diese Erzeugnisse aufgebrachten farbigen Hülle.
Wird ein erfindungsgemäß verzierter Film auf einer lichtdurchlässigen starren Unterlage oder zwischen zwei lichtdurchlässigen starren Unterlagen befestigt, können diese Unterlagen mit eigenen Verzierungen versehen sein, deren Zierwirkung zu besonderen Wirkungen Anlaß geben kann.
An jeder beliebigen Stelle des mit den erwähnten Rastern versehenen lichtdurchlässigen Erzeugnisses können lichtundurchlässige Bekleidungen angebracht werden, die reflektierend sein können.
In der Beschreibung bedeutet der Ausdruck lichtdurchlässiger- Werkstoff jeden Werkstoff, der für mit dem Auge wahrnehmbare Lichtstrahlen durchlässig ist. Der Werkstoff kann gefärbt, durchsichtig oder durchscheinend sein. Als geeignete Werkstoffe zurHerstellung derbeschriebenen kunstgewerblichen Gegenstände seien die folgenden beispielsweise genannt: lichtdurchlässiges Celluloid, Gelatine oder Rhodoid, durchsichtige organische, bildsame Stoffe, Kunstharze, wie Harz aus Formaldehydharzstoff, oder Vinylharz usw., oder verglaste Stoffe, Glas oder Kristall. Zum besseren Verständnis der erfindungsgemäß hergestellten kunstgewerblichen Gegenstände erscheint es zweckmäßig, kurz auf die Herstellung derartiger Erzeugnisse einzugehen.
Die rasterartigen Verzierungen werden auf folgende Weise hergestellt: Eine biegsame, durchsichtige und widerstandsfähige Matrize, z. B. ein Celluloidfilm, der auf der einen Seite mit einem in sich gleichartigen Raster in Form eines Netzes von parallelen oder sich kreuzenden Riefen versehen ist, wird nacheinander auf einer formbaren Unterlage, die etwa aus einer Metallfolie besteht, verdreht oder versetzt und in jeder dieser verschiedenen Lagen einem örtlichen Drucke ausgesetzt. Auf diese Weise wird auf allen Teilen der formbaren Unterlage gemäß der entsprechenden Einstellung der Matrize ein örtlicher Abdruck der Rasterriefen erzeugt. Jeder dieser örtlichen Abdrücke hat seine eigene Lage, seine eigene Größe und Begrenzung gegenüber den anderen örtlichen Abdrücken.
Von dieser so geformten Unterlage wird dann ein fester oder starrer Abdruck, etwa durch Galvanoplastik oder auf andere Weise, hergestellt, und die so hergestellte Matrize dient dann zur Formung der Oberfläche des aus lichtdurchlässigem Werkstoff hergestellten kunstgewerblichen Gegenstandes.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Kunstgewerbliches, vorzugsweise ebenflächiges Erzeugnis aus lichtdurchlässigem Werkstoff mit im durchfallenden Lichte zu betrachtenden Oberflächenverzierungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Verzierungen aus verschieden gerichteten, in die eine oder in beide Seiten eingeprägten Netzen von Rasterlinien oder Riefen beliebigen Verlaufs bestehen, die unter normalen Betrachtungsverhältnissen mit dem bloßen Auge nicht wahrnehmbar sind.
2. Erzeugnis nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein verzierter Film auf einer oder auf beiden Seiten mit einer lichtdurchlässigen, starren Unterlage, z. B. einer Glastafel, vereinigt ist.
3. Erzeugnis nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß einzelne Teile der die Oberflächenverzierung bildenden Rasterelemente mit einer lichtundurchlässigen dünnen Deckschicht überzogen sind, die lichtreflektierend sein kann. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 167 930, 197 589; britische Patentschrift Nr. 268 904; »Die Dame«, 193o, Heft 12, S. 65/66.