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Mechanisches Buchungsverfahren Die Erfindung betrifft ein mechanisches
Buchungsverfahren, bei dem die Einzelbelege und Listenzusammenstellungen einander
in neuartiger Weise zugeordnet werden.
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Es ist bekannt, aus Listenzusammenstellungen Einzelbuchungen oder
Einzelbelege zu entnehmen und sie gegebenenfalls auf andere Zusammenstellungen zu
übertragen. Dabei erfolgt aber auf diese anderen Zusammenstellungen jeweils nur
eine einmalige Übertragung, jedenfalls nicht eine weitere listenförmige Zusammenstellung.
Demgegenüber geht die Erfindung gerade den umgekehrten Weg, indem sie zum Zwecke
der Durchführung einer mechanischen Buchführung Einzelbelege in einer neuartigen
Weise listenförmig zusammenstellt, wobei sie sich einer neuartigen Kombination einer
Reihe von Hilfsmitteln und Verfahrensschritten bedient.
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Erfindungsgemäß werden die nach einem bestimmten Gruppenmerkmal geordneten
Belege in einen Beleghalter mit gestaffelt übereinander angeordneten, durch Schlitze
gebildeten Klemmzungen derart einsortiert, daß die Buchungsangaben sichtfrei bleiben
und eine listenfQrmige Zusammenstellung ergeben. Dann wird von dem Beleghalter mit
Belegen auf irgendeine bekannte Art eine Kopie hergestellt, und diese Kopie wird
dann in eine druckende Verrechnungsmaschine eingespannt und nachträglich mit - den
sich aus den einzelnen Buchungsangaben ergebenden Resultaten bedruckt. Als druckende
Verrechnungsmaschine kann sowohl eine durch Tastendruck als auch durch ein
besonderes
Steuerelement, wie z. B. eine Lochkarte, selbsttätig gesteuerte Maschine verwendet
werden. Demnach kommen für die Ausführung des Verfahrens Rechenmaschinen mit Zehnertastatur
oder Volltastatur, Registrierkassen, Lochkartentabelliermaschinen mit gleichzeitiger
oder spaltenweise nacheinander erfolgender Abfühlung der Lochspalten in Betracht,
insbesondere Kleintyptabelliermaschinen.
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Für die Durchführung des Verfahrens ist es besonders zweckmäßig, wenn
der Abstand der Klemmzungen des Beleghalters mit dem Zeilenabstand des Papiertransports
der Verrechnungsmaschine übereinstimmt, obwohl es auch denkbar ist, die an sich
notwendige Übereinstimmung zwischen den ursprünglich auf der Kopie befindlichen
und den nachträglich durch die Verrechnungsmaschine eingetragenen Angaben in manchen
Fällen durch Handeinstellung der Papiertransportwalze herbeizuführen. Das mag besonders
dann tunlich sein, wenn es sich um gruppenweise Zusammenstellungen verschiedener
Länge handelt und durch die Verrechnungsmaschine lediglich das Resultat nachgetragen
werden soll.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es aber auch, unter Anwendung
der erwähnten Übereinstimmung von Zeilenabstand des Papiertransportes und Einsteckabstand
des Beleghalters die Verrechnungsangaben durch die Verrechnungsmaschine postenweise
neben die aus den Einzelbelegen gewonnenen gleichen Posten zu drucken sowie das
Resultat in an sich bekannter Weise unter die Postenaufstellung zu setzen.
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Wenn es erwünscht ist, können gewisse Angaben der Einzelbelege durch
Abdecken auf dem Beleghalter ohne weiteres von der Übertragung auf die Kopie ausgeschlossen
werden.
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Die besonderen Vorteile, die das erfindungsgemäße Verfahren bietet,
erhellen aus folgenden beispielsweise angegebenen Anwendungsmöglichkeiten.
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Ist auf die angedeutete Weise eine listenförmige Zusammenstellung
der Belege nach Ordnungsmerkmalen gewonnen und sind die Verrechnungsangaben auf
der Kopie nachgetragen worden, so können die gleichen Belege nach einem anderen
Ordnungsmerkmal geordnet werden. Waren sie z. B. beim ersten Einsortieren in die
Beleghalter nach Arbeiternummern zur Erstellung der Bruttolohnlisten geordnet, so
können sie beim zweiten Ordnungsvorgang nach Auftragsnummern geordnet werden, um
auf diese Weise Lohnverteilungslisten auf die verschiedenen. Auftragsgruppen zu
gewinnen, wobei nach Herstellung der Kopie natürlich wieder die Aufrechnung der
Verrechnungsangaben in der druckenden Verrechnungsmaschine erfolgt. Nach einer dritten
Umsortierung, Aufrechnung und Kopieren kann man also zur Nachkalkulationszusammenstellung
für die einzelnen Aufträge kommen. Falls erforderlich, können sich noch weitere
Auswertungsvorgänge anschließen.
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Diese Verwendungsmöglichkeiten sind nur beispielsweise angedeutet,
sie treffen sinngemäß für alle anderen Gebiete des Rechnungswesens zu, und der Fachmann
wird ohne weiteres die zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten des erfindungsgemäßen
Verfahrens erkennen.
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Ein besonders erwähnenswerter Vorteil ergibt sich ferner beispielsweise,
wenn der Einzelbeleg nicht in Urschrift, sondern bereits als Schuppenformulardurchschrift
eines Grundbuches gewonnen wird. In diesem Falle hat man dann bereits durch das
Grundbuch die erste listenmäßige Zusammenstellung, und die weiteren Zusammenstellungen
kann man durch das erfindungsgemäße Verfahren abstimmungsfähig gewinnen. Da in den
meisten praktischen Fällen selten mehr als drei bis fünf Aufstellungen nach verschiedenen
Ordnungen erforderlich sind, werden an die Kopierfähigkeit der Belege, z. B. im
Umdruckverfahren, nur geringe Anforderungen gestellt, was wiederixm die Anwendungsfähigkeit
des erfindungsgemäßen Verfahrens erhöht.
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Obwohl das erfindungsgemäße Verfahren nicht an eine besondere Kopiermethode
gebunden ist, ist es besonders einfach dann durchzuführen, wenn die hand- oder druckschriftlichen
Angaben der Belege in abdruckfähiger Spiegelschrift vorgesehen werden und dann durch
Umdruck der Angaben der Belege die Kopie gewonnen wird. Die .Spiegelschrift kann
in einfacher Weise durch Hinterlegen eines kopierfähigen Blattes erzielt werden.
Beim Einsortieren der Belege in den Beleghalter kann die Bedienungsperson .die Klarschrift
auf der Vorderseite der Karte ohne weiteres lesen und braucht den Beleg beim Einstecken
in den Beleghalter lediglich umzudrehen. Sollen die einsortierten Belege nochmals
kontrolliert werden, so genügt das Vorhalten eines Spiegels, um einen Überblick
über die ganze Belegreihe zu gewinnen.
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Eine ganz besondere Bedeutung gewinnt das erfindungsgemäße Verfahren,
wenn als Einzelbelege Lochkarten benutzt werden, die als Verbundkarten ausgebildet
sind. Als Verbundkarten bezeichnet man in der Lochkartentechnik solche Karten, die
übereinstimmende Angaben in Hand- bzw. Druckschrift sowie in Lochschrift tragen.
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Eine Möglichkeit besteht darin, daß man die Belege nur mit Sortiermerkmalen
locht, so daß man das manuelle Sortierverfahren, wie es bei der seitherigen Beschreibung
vorausgesetzt worden ist, durch das maschinelle Sortieren ersetzen und die Belege
in der so gewonnenen Reihenfolge- in den Beleghalter einordnen kann. Wenn man für
diesen Anwendungsfall die Lochspalten nicht wie bei den bekannten Lochkarten senkrecht
zur Schrift im Kartenkopf, sondern quer liegend anordnet, erhält man eine sehr niedrige
Lochkarte, weil im allgemeinen kaum mehr als fünf oder sechs Sortierspalten für
ein einziges Ordnungsmerkmal erforderlich sind. Wenn die Belege, wie es durch das
erfindungsgemäße Verfahren besonders nahegelegt wird, außerdem im Verhältnis zu
ihrer Höhe ziemlich lang gehalten werden, so kann man sogar nebeneinander mehrere
Gruppen von quer liegenden Lochspalten anordnen. Da aber nun die als Lochkarten
ausgebildeten Belege sehr niedrig sind,
würde sich auch eine außerordentlich
kurze und daher kleine Sortiermaschine ergeben. Solche Sortiermaschinen zur sogenannten
Querabfühlung der Lochspalten sind an sich bereits bekannt.
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Wenn man in der beschriebenen Weise vorgeht, kann man sich also den
wesentlichsten Vorteil, den das Lochkartenverfahren gegenüber allen Buchungsverfahren
hat, nämlich die maschinelle Sortiermöglichkeit der nur in einfacher Ausfertigung
existierenden Belege, auch für das erfindungsgemäße Verfahren zunutze machen, ohne
auf Tabelliermaschinen angewiesen zu sein. Dadurch wird aber das erfindungsgemäße
Verfahren auf weiten Gebieten anwendbar, die dem jetzt bekannten Lochkartenverfahren
überhaupt nicht zugänglich sind, weil es aus Wirtschaftlichkeitsgründen einen Massenanfall
von Buchungsvorgängen voraussetzt.
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Trotzdem ist aber das erfindungsgemäße Verfahren auch besonders für
Massenanfälle von Buchungen geeignet, wenn die Belege als Verbundlochkarten ausgebildet
sind, die nicht nur Kennzeichen als Sortiermerkmale, sondern auch Verrechnungsangaben
in Lochschrift enthalten, und wenn die gleichen Belege zur Steuerung einer Tabelliermaschine
dienen, die auf die Kopie nachträglich die aus den Lochkarten gewonnenen Resultate
druckt. Dabei kann die Kopie in der Tabelliermaschine während der Postenaufrechnung
festgehalten werden, so daß nur der Resultatdruck auf die Kopie erfolgt. Es kann
aber auch die Kopie in der Tabelliermaschine zeilenweise weitergeschaltet und dabei
können zeilenweise die aus den einzelnen Lochkarten gewonnenen gleichen Angaben
gedruckt werden, woraufhin die Resultate ebenfalls durch das Tabelliermaschinendruckwerk
auf die Kopie gedruckt werden.
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Eine besonderes gute Übersicht und leichte Kontrollmöglichkeit ergibt
sich, wenn unter Lochkartensteuerung nicht nur Verrechnungsangaben, sondern auch
Kennzeichnungsangaben, wie z. B. Kontonummern, durch das Tabelliermaschinendruckwerk
auf die Kopie gedruckt werden.
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Wenn man als Einzelbelege Lochkarten verwendet und die Zahlenangaben
unter Tabelliermaschinensteuerung nachträglich auf die Kopie einträgt, so ergibt
sich sogar als Folge des erfindungsgemäßen Verfahrens, daß man entweder eine Kleintypmaschine
anwenden oder bei anderen Tabelliermaschinen die .Druckwerkskapazität herabsetzen
kann, d. h. daß bei bereits bestehenden Maschinen sogar Druckwerke überflüssig werden
würden. Bei den bekannten Tabelliermaschinen ist es nämlich erforderlich, die Druckwerkskapazität
nach dem Fassungsvermögen der Lochkarten zu richten, weil ja die auf letzteren verzeichneten
Lochschriftangaben durch das Druckwerk der Tabelliermaschine wiedergegeben werden
müssen. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird dagegen ein großer Teil der Angaben
schon durch das Kopieren übernommen, so daß also lediglich noch die Verrechnungsangaben
(wie Mengen- und Wertangaben) und zu Kontrollzwecken eine Gruppenanschrift übernommen
zu werden braucht. Diese Möglichkeiten eröffnen ganz besondere Aussichten für eine
Kleintyptabelliermaschine, die man entweder als eigens für diesen Zweck gebaute
selbständige Maschine ausbilden oder unter Verwendung einer durch Lochkarten gesteuerten
Tastaturrechenmaschine ausbilden kann.
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Im vorhergehenden sind zunächst allgemein die Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten
erwähnt worden, die sich ergeben, wenn als Einzelbelege Lochkarten benutzt werden
und die gleichen Lochkarten dann zur nachträglichen maschinellen Beschriftung und
Resultatbildung auf der Kopie dienen. Diese Verwendungsrichtung führt aber bei ihrer
Weiterverfolgung in Richtung auf Textwiedergabe zur Lösung eines seit langem bestehenden
Problems. dessen Lösung bis jetzt nur unzulänglich oder nur mit großem maschinellem
Aufwand möglich war.
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Bei der seither bekannten Anwendung des Lochkartenverfahrens für maschinelle
Buchhaltung mußte man sich nämlich im allgemeinen auf die Wiedergabe von Zahlen
in den Lochkarten und in den gewonnenen Resultatlisten beschränken. Es war nicht
möglich, auch Textangaben zu verwerten, wie z. B. Adressenangaben, Materialbenennungen
oder andere Textbezeichnungen, .deren Wiedergabe auf der Resultatliste in vielen
Fällen außerordentlich erwünscht und in zahlreichen Fällen sogar bedingend für die
Anwendung des Lochkartenverfahrensgewesen wäre.
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Nun hat man allerdings schon zahlreiche Versuche unternommen, die
von der Praxis gestellte Aufgabe der Textwiedergabe in Verbindung mit dem Lochkartenverfahren
zu lösen. Eine Möglichkeit besteht darin, die Lochkartentabelliermaschinen mit Buchstabendruckwerken
auszurüsten. Das bedingt natürlich eine ganz wesentliche Verteuerung der Tabelliermaschine
und meistens sogar eine wesentliche Herabsetzung ihrerArbeitsgeschwindigkeit. Besonders
schwerwiegend fällt aber ins Gewicht, daß man auch den gewünschten Text auf besonderen
Lochkarten in Lochschrift vorsehen muß, wodurch sich also auch der Kartenbedarf
erhöht und somit auch noch die Anzahl der von der Maschine pro Zeiteinheit zu bewältigenden
Buchungsvorgänge herabgesetzt wird.
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In Erkenntnis dieser schwerwiegenden Nachteile hat man auch schon
vorgeschlagen, zum Zwecke der Textschreibung Adressenschablonen in Verbindung mit
dem Lochkartenverfahren anzuwenden. Sofern man aber bei solchen Methoden die erforderlichen
Adressenschablonen erst aus dem ganzen Schablonenbestand heraussuchen muß, ergibt
sich wiederum eine wesentliche Herabsetzung der Leistungsfähigkeit des Verfahrens.
Es sind daher auch schon Verfahren vorgeschlagen worden, bei denen der ganze ,Schablonenbestand
durch die Maschine geführt wird und entweder durch Sichtaussuchen oder durch maschinellen
Vergleich von Schablonen und zu bedruckenden Listen die für den Abdruck benötigten
Schablonen beim Durchlauf ausgewählt werden, während die übrigen Schablonen leer
durch die Maschine laufen. Dieser Leerlauf bedingt aber wiederum eine gewaltige
Herabsetzung der
Leistungsfähigkeit des Verfahrens, besonders dann,
wenn nur ein kleiner Bruchteil des gesamten Schablonenbestandes für den Abdruck
benötigt wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren vermeidet nun nicht nur die Buchstabenschreibyverke
an Tabelliermaschinen, sondern auch das Aussuchen der für die Buchung erforderlichen
Textangaben aus einem großen Bestand von Texten. Der größte Vorteil des erfindungsgemäßen
Verfahrens in Verbindung mit der Textschreibung besteht jedoch darin, daß @es mit
derart billigen Hilfsmitteln durchführbar ist, daß .die Kosten dieser Hilfsmittel
gar nicht mit den Kosten vonBuchstabendruckwerken oderbesonderen Adressiereinrichtungen
verglichen werden können. Überdies ist man in der Textübernahme vom Beleg auf die
gewünschte Buchungsliste praktisch nicht beschränkt, und die Kosten des Verfahrens
sind überhaupt unabhängig von dem Umfang des Textes. Was das praktisch bedeutet,
wird ohne weiteres klar, wenn man berücksichtigt, daß sich bei dem bekannten Löchkartenverfahren
die Anzahl der Textkarten nach dem Umfang des gewünschten Textes bemessen müßte.
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Die erwähnten Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens in Verbindung
mit Textschreibung werden nun dadurch erreicht, daß Karten mit im Kartenkopf vorgesehenen
hand- oder druckschriftlichen Angaben verwendet werden, die sowohl Kennzeichen und
Verrechnungsangaben als auch Textangaben darstellen. Die Zahlenangaben sind in bekannter
Weise in Lochschrift auf der Karte verzeichnet, aber die Textangabe ist nur in Hand-oder
Druckschrift im Kartenkopf vorgesehen. Solche Verbundkarten werden nun erfindungsgemäß
nach vorhergehender maschineller Sortierung in einer Sortiermaschine in der sortierten
Reihenfolge in einen Beleghalter mit gestaffelt übereinander angeordneten, durch
Schlitze gebildeten Klemmzungen eingeordnet, so daß die Kartenköpfe mit den Buchungsangaben
sichtfrei bleiben und eine listenförmige Zusammenstellung ergeben. Von dem Beleghalter
mit den Verbundkarten wird dann eine Kopie hergestellt, die also nicht nur Zahlenangaben
als Kennzeichen und Verrechnungsmerkmale, sondern auch die dazugehörigen Textangaben
enthält. Auf diese Kopie werden dann unter Steuerung der gleichen gelochten Belege
durch eine Tabelliermaschine die Posten und Resultate nachgetragen, wie es weiter
oben ausführlicher und allgemein in Verbindung mit der Beschreibung bei der Anwendung
von Verrechnungsmaschinen erwähnt worden ist. Man hat also auf die denkbar einfachste
Weise eine Liste erhalten, die nicht nur die Kennzeichenangaben, die einzelnen Verrechnungsangaben
und die Resultatbildungen, sondern auch Textangaben jeden gewünschten Umfanges enthält
und trotzdem die Verwendung von Buchstabendruckwerken und Schablonendruckern sowie
vor allem auch der Schablonen selbst -entbehrlich macht.
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Ein besonderer Vorzug des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht zwar
in seiner wirtschaftlichen Anwendungsmöglichkeit auch bei einer verhältnismäßig
kleinen Anzahl von Geschäftsvorfällen. Es soll sich aber trotzdem auch für den Massenanfall
von Buchungsvorgängen eignen, und für diesen Fall ist es besonders wesentlich, däß
es sich eines billig herzustellenden Beleghalters bedient. Dieser Forderung würden
z. B. die bekannten metallenen oder hölzernen Beleghalter bei Massenanfällen von
Buchungsvorgängen nicht genügen. Erfindungsgemäß wird daher als Hilfsmittel zur
Ausführung des Verfahrens ein Beleghalter vorgesehen, der in einfachster Weise aus
Papier, Karton oder Preßspan hergestellt werden kann, indem er aus mehreren je mit
einer Reihe von Klemmzungen geschlitzten Halterbahnen in der Weise gebildet wird,
daß Zungen der einen Bahn durch die Schlitze der anderen Bahn gezogen sind, so daß
die Belege durch Einschieben unter die elastischen Zungen festgeklemmt werden. ,
An Hand der Zeichnungen soll nun das erfindungsgemäße Verfahren sowie die dabei
verwendeten Hilfsmittel und die erzielbaren Ergebnisse erläutert werden.
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Fig. i und a sind die beiden einzelnen Halterbahnen eines vorzugsweise
verwendeten Beleghalters, während Fig.3 die Vorderseite des fertigen Beleghalters
zeigt, der aus den beiden ineinandergezogenen Halterbahnen besteht; Fig. 4 zeigt
einen Beleg mit angedeuteten Zahlenangaben und außerdem in Lochschrift angegebenen
Gruppenmerkmalen; Fig. 5 zeigt den oberen Teil des Beleghalters mit den staffelförmig
eingeordneten Belegen; Fig. 6 ist eine von dem Beleghalter gewonnene Kopie; Fig.7
veranschaulicht die gleiche Kopie wie-Fig.6, jedoch mit den nachträglich eingetragenen
Posten und dem Resultat; Fig. 8 zeigt eine Verbundlochkarte mit Adressenangaben;
Fig.9 zeigt den Beleghalter mit staffelförmig eingeordneten Lochkarten, wobei jedoch
nur die Kartenköpfe sichtfrei bleiben; Fig. io ist eine von dem Beleghalter nach
Fig. 9 gewonnene Kopie; Fig. ii zeigt die gleiche Kopie wie Fig. i o, in der jedoch-unter
Lochkartensteuerung die Kennzeichen und Verfechnungsangaben sowie das Resultat der
letzteren nachgetragen ist.
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In den Fig. i und z sind die beiden Einzelblätter des vorzugsweise
bei dem Verfahren benutzten Beleghalters veranschaulicht, die mit 1o und 2o bezeichnet
sind. Die beiden Bahnen bestehen vorzugsweise aus steifem Papier, Karton oder Preßspan,
um ein federndes Festklemmen der Belege durch die noch zu beschreibenden Klemmzungen
zu erzielen. Gewünschtenfalls können die beiden Einzelbahnen aus Material verschiedener
Farbe hergestellt sein. Eine solche Farbunterschiedlichkeit ist in den Fig. i und
z angenommen und deshalb die Halterbahn 2o dunkler gezeichnet, wodurch sich auch
in der Fig.3 die den beiden Einzelbahnen zugeordneten Klemmzungen deutlich voneinander
abheben.
Die Halterbahn ro besitzt eine Reihe von Klemm-;_ungen
i i, und entsprechende Klemmzungen 21 «eist die Halterbahn 2o auf. Die Klemmzungen
sind in einfacher Weise dadurch gewonnen, daß durch ein Schnittwerkzeug, Messer
od. dgl., die aus den Zeichnungen ersichtlichen Schlitze in den Halterbahnen hergestellt
werden. Es sind also je zwei Seitenschlitze 12 bzw. 22 sowie ein Längsschnitt 13
bzw. 23 vorgesehen. Zwischen übereinanderliegenden Zungen bleibt somit ein Steg
rq. bzw. 2-. bestehen.
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Bei einem zweiteiligen Halter ist die Steghöhe genau so hoch wie die
Zungenhöhe. Es kann aber auch ein mehrteiliger Halter, z. B. aus drei oder vier
Halterbahnen, hergestellt werden. In diesem Falle ist lediglich darauf zu achten,
daß die Zungenhöhe das Doppelte bzw. das Dreifache der Steghöhe ausmacht. Unter
entsprechender Berücksichtigung dieser Gesetzmäßigkeit kann. natürlich auch ein
Halter hergestellt werden, der aus noch mehr als vier Einzelbahnen besteht.
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Nachdem die Einzelbahnen in der aus Fig. i und 2 ersichtlichen Weise
geschlitzt worden sind, werden die beiden Halterbahnen zur Herstellung des fertigen
Halters ineinandergezogen und fest miteinander verbunden, z. B. durch Heftung oder
Verkleben. Dabei kommt die helle Halterbahn io nach oben, und die dunkle Halterbahn
2o wird mit ihren Zungen 21 von der Rückseite der Bahn io durch die Schlitze 13
der letzteren hindurchgezogen. Dann liegen die Zungen der beiden Halterbahnen in
der aus Fig. 3 ersichtlichen Weise gestaffelt übereinander, und die Zunge jedes
Halters legt sich elastisch federnd gegen den darunterliegenden Steg des anderen
Halters. Infolge dieser elastischen Klemmwirkung werden die Belege in eingesteckter
Lage festgehalten. Ein solcher einzelner Beleg ist beispielsweise in Fig. 3 eingesteckt
veranschaulicht.
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Anstatt die Sortierung der Belege von Hand vorzunehmen, kann dies
auch maschinell erfolgen, wenn die Belege als Karten ausgebildet sind, die neben
den Zahlenangaben lediglich Gruppenmerkmale in Lochschrift aufweisen. Eine solche
Karte ist beispielsweise in Fig. q. veranschaulicht, wobei Lochspalten für drei
Gruppenangaben vorgesehen sind, von denen jede Gruppenangabe bis zu vier Lochspalten
ausmachen kann. Die Lochspalten sind dabei jedoch nicht wie bei den üblichen Lochkarten
senkrecht, sondern waagerecht angeordnet. Sortiermaschinen zur Sortierung von Karten
mit waagerecht liegenden Spalten sind bereits bekannt. Wenn bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren nur Sortiermerkmale und noch dazu in waagerechten Lochspalten gelocht
werden, so kann also die Karte sehr niedrig sein. Das hat aber den großen Vorteil,
daß sich eine nur sehr kurze, also kleine Sortiermaschine zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ergibt.
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Die Fig.5 veranschaulicht den Beleghalter mit eingesteckten Belegen.
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Von dem in Fig. 5 veranschaulichten Beleghalter mit Belegen kann dann
auf photographischem Wege eine Kopie hergestellt werden, wie sie Fig. 6 veranschaulicht.
Auf dieser sind also die in den Kartenköpfen enthaltenen Zahlen und Textangaben
zu finden.
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Die Verrechnungsangaben werden dann in einer druckenden Verrechnungsmaschine
zusammengerechnet, deren Schaltschritt des Papiertransports mit der Steghöhe des
Beleghalters übereinstimmt, so daß die in die Verrechnungsmaschine eingesetzte Kopie
schließlich in der aus Fig.7 ersichtlichen Weise beschriftet wird. Das Resultat
der Aufrechnung ist durch ein Sternzeichen gekennzeichnet.
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Wie sich aus dem Gesagten ergibt, werden bei der Durchführung des
Verfahrens die Belege nach bestimmten Gruppenangaben geordnet und in dieser Ordnung
in den Beleghalter einsortiert. Es können, um ein ganz einfaches Anwendungsgebiet
zu nehmen, z. B. bei Strom-, Gas- und Wasserrechnungen die nicht eingelösten Quittungsabschnitte
in der Ordnung nach Datum und Abnehmernummern zu Restlisten zusammengestellt werden.
Derartige Listen bedürfen bekanntlich einer wiederholten Zusammenstellung der nach
den Zahlungseingängen jeweils verbleibenden offenen Posten. Hierbei können mit dem
beschriebenen Verfahren die regulierten Beträge zu Zahlungseingangslisten zusammengestellt
werden, während die anderen Belege die Restlisten nach dem neuen Stand ergeben.
Hierdurch wird also das sonst erforderliche wiederholte Verdichten der Restlisten
durch Kopieren der Buchungsangaben der Originalbelege ersetzt. Durch ein wiederholtes
Einordnen der Belege in den Beleghalter mit anschließendem Kopieren, Photographieren
oder Umdrucken und nachträglichem Beschriften und Aufrechnen der Kopien mit druckenden
Verrechnungsmaschinen werden also unter Ausschluß von Übertragungsfehlern zwangsläufig
mit den Originalbuchungen übereinstimmende Rechnungslisten gewonnen, wie es sich
aus Fig. 7 ohne weiteres ergibt. Dabei ist die Übertragung der Buchungen und des
Buchungstextes natürlich nicht auf eine Zeile beschränkt; die Höhe des Sichtstreifens
kann vielmehr den zu übertragenden Angaben angepaßt werden.
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Auf die Anwendung des Buchungsverfahrens innerhalb der Bruttolohn-Er-
und -Verrechnung wurde bereits eingangs hingewiesen. Sinngemäß können, um ein weiteres
Anwendungsbeispiel zu nennen, für die Durchführung der Materialrechnung die als
Einzelbelege ausgebildeten Entnahmescheine in zeitlicher Ordnung als Journal, in
der Ordnung nach Materialnummern zum summarischen Abbuchen von den Bestandskarten
und in der Ordnung nach Auftragsgruppen zu Materialverteilungslisten und in der
Gliederung nach Einzelaufträgen für die Kostenträgerstückrechnung zusammengestellt
werden.
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Nunmehr soll noch kurz auf die Anwendung des Verfahrens in Verbindung
mit dem üblichen Lochkartensystem eingegangen werden.
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Die in Fig. 8 veranschaulichte Lochkarte enthält im Kartenkopf maschinenschriftliche
Zahlen- und Textangaben, die natürlich ebensogut in Handschrift eingetragen sein
könnten. Es ist hier zur Veranschaulichung ein ganz einfaches Beispiel aus
dem
Versicherungswesen gewählt. Bei dem im Kartenkopf angegebenen Versicherten handelt
es sich uni die Versicherungssumme 107, und der Versicherte gehört zu dem Versicherungsbezirk
Nr. 28. Die Versicherungsprämie lautet auf 25,5o Mark. Außerdem können natürlich
noch weitere: Angaben im Kartenkopf vorgesehen sein. Die erwähnten Zahlenangaben
sind außerdem in dem ersten, zweiten und letzten Lochfeld in Lochschrift eingetragen:
Außerdem sind in Lochschrift in den übrigen Kartenfeldern weitere Angaben eingetragen,
die aber für'die vereinfachte Erläuterung des Beispiels nicht wesentlich sind.
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Die - Lochkarten werden in bekannter Weise maschinell sortiert, beispielsweise
nach Versicherungsbezirken. Sie werden dann bezirksweise auf Beleghalter aufgesteckt,
so daß sich das in F'ig. 9 veranschaulichte Bild des Beleghalters ergibt. Davon
wird dann z. B. auf photographischem Wege eine Kopie hergestellt, wie sie Fig. io
veranschaulicht. Die Karten werden dann wieder aus den Beleghaltern in der Reihenfolge
der Ordnungsriummern entnommen und durch die Lochkartentabelliermaschine geschickt.
Im Gegensatz zu den bekannten Maschinen wird -aber nun nicht eine Blankoliste bedruckt,
sondern die vorher von dem Beleghalter gewonnene Kopie, wie es Fig. i i im Endergebnis
veranschaulicht. Wie bereits erwähnt, muß natürlich auch hier wieder der Schaltschritt
des Papiertransports der Tabellierrhaschine mit der Steghöhe des Beleghalters übereinstimmen.
Beim Beschriften durch die Tabelliermaschine können außer den Verrechnungsangaben
auch Gruppenangaben, wie Versicherungsnummer und Bezirksnummer, übernommen werden,
so daß jede Zahlenreihe doppelt erscheint und somit eine leichte Kontrolle zwischen
Originalbelegen und Tabelliermaschinenbeschriftung- möglich ist. Es ist selbstverständlich,
daß die Resultatangabe, wie z. B. die Summe, in an sich bekanntei# Weise auf die
Kopie gedruckt wird.
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In den Zeichnungen sind als Beispiel von Textangaben Adressenangaben
gewählt worden. Selbstverständlich können auch alle -anderen Textangaben verwendet
werden, wie sie in der kaufmännischen Praxis vielfach vorkommen. Es sei deshalb
hier besonders " auf ein weiteres sehr wichtiges Anwendungsgebiet verwiesen, nämlich
das industrielle Rechnungswesen. Dort bestehen z. B. die Textangaben bei der Materialberechnung
oder Lagerbuchhaltung nur aus Benennungen. Als Zahlenangaben würden z. B. die Belegnummer,
Materialnummer, Menge, Betrag usw. in Erscheinung treten, und an Stelle der Spalte
von Namen in Fig.7 oderAdressen in Fig. i i würde sich eine Liste von Materialien
ergeben, wie es z. B. nachstehend angedeutet ist: Kohlebürsten 2217, Sicherungspatronen
2o Amp., Sicherungspatronen 3o Amp., Glühlampen 40 Watt, Glühlampen 75 Watt, Motorenöl,
Drahtbürsten.
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.Auch dieses Beispiel, das aus einem großen Anwendungsgebiet der Erfindung
gewählt ist, zeigt, daß die Textangaben recht verschiedener Art sein können._ Beim
Kopieren durch- Umdruck von Spiegelschrift würden in der eingangs erwähnten Weise
die Angaben in den Köpfen der Belege in umdruckfähiger Spiegelschrift erscheinen,
während die Kopie (z. B. nach Fig. 6 und Fig. io) in Klarschrift gewonnen wird.
Der Nachtrag der Verrechnungsangaben erfolgt natürlich ebenfalls in Klarschrift,
so daß sich auch hier als Endresultat die Listen nach Fig. 7 und i i ergeben.