-
Vorrichtung zum Regeln der Bogenzuführung einer Liniermaschine Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Regeln der Bogenzuführung einer Liniermaschine.
-
Bei den bekannten Maschinen erfolgt die Betätigung dieser Regeleinrichtung,
die häufig auch als Streicher bezeichnet wird, durch Anschläge, z. B. durch Rollen,
die an einer Knaggenscheibe sitzen. Je nachdem ob ein, zwei oder drei Bogen während
einer Knaggenscheibenumdrehung in die Maschine eingeführt werden sollen, sind ein,
zwei oder drei Anschlagrollen an der Knaggenscheibe erforderlich. Demgemäß muß,
um die Bogengröße zu wechseln, bei den bekannten Maschinen auch die Anzahl der Anschlagrollen
ausgewechselt werden.
-
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, den Antrieb für die Vorrichtung
zum Regeln der Bogenzuführung zu verbessern und zu vereinfachen, so daß insbesondere
ein Wechsel in der Bogengröße durch eine einfache Griffbetätigung bewirkt werden
kann.
-
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Vorrichtung.
zum Regeln der Bogenzuführung mit den Kurvenbahnen einer Mehrzahl von auf der Welle
der Linierwalze angeordneten N.ockenscheiben über einzelne Zwischenglieder in Antriebsverbindung
steht, die einzeln von Hand entgegen der Wirkung je einer Feder außer Eingriff gebracht
werden können.
-
Auf diese Weise ist es möglich, durch einfache Betätigung dieser Zwischenglieder
die eine oder andere der Nockenscheiben mit dem Streicher in Antriebsverbindung
zu bringen und gleichzeitig dadurch die Antriebsverbindungen der anderen Nockenscheiben
zu unterbrechen. Wenn sich auch im allgemeinen nur die Anordnung von drei Nockenscheiben
als zweckmäßig herausgestellt hat, ist es bei der Ausführung der Erfindung ohne
weiteres möglich, auch mehr Nockenscheiben vorzusehen, ohne die Einrichtung zusätzlich
zu komplizieren.
-
Zweckmäßigerweise ist der Streicher auf an sich bekannte Art als ein
drehbar gelagerter, in einer Richtung federnd belasteter Halter vorgesehen, der
den
Bogen im allgemeinen an einer Vorschubbewegung hindert und sich nur dann von ihm
abhebt, wenn der Bogen weiterbewegt werden soll. Hierbei ist es grundsätzlich möglich,
den Streicher durch Federbelastung entweder in die Haltestellung oder in die Vorschubstellung
zu drücken, wobei dann jeweils die Steuerbewegung entgegen der Wirkung dieser Feder
vorzunehmen ist. Im nachfolgenden ist vor allem diejenige Ausführungsform in Betracht
gezogen, bei der der Streicher durch Federbelastung in seine Haltestellung gedrückt
wird, ohne daß die Erfindung auf diese Ausführungsform beschränkt sein soll.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung bringt :die Erhöhung
der Kurvenbahn der einzelnen Nockenscheiben den Streicher in Haltestellung, während
er in die Vorschubstellung durch eine Vertiefung in der Kurvenbahn unter dem Einflusse
der Federbelastung des Zwischengliedes und entgegen der Wirkung der Streicherfeder
gebracht wird. Die Feder des Zwischengliedes muß also stärker . sein als die Streicherfeder,
um entgegen ihrem Widerstand den Streicher aus der Haltestellung in die Vorschubstellung
zu bewegen. Zahlreiche Abwandlungen .dieses Grundgedankens sind insbesondere dadurch
möglich, daß der Streicher durch Federbelastung in seine Vorschubstellung gedrückt
wird und daß die Nockenscheiben mit einer anderen Kurvenbahn versehen werden, indem
beispielsweise die Vorschubbewegungen nicht durch Vertiefungen der Nockenscheiben,
sondern durch Erhöhungen gesteuert werden.
-
Zweckmäßigerweise bestehen die Zwischenglieder aus etwa in der Längsrichtung
federbelasteten und bewegbar geführten Stangen, deren eines Ende sich unter Vermittlung
einer Rolle gegen die Kurvenbahn der Nockenscheibe legt und deren anderes Ende mit
einem Anschlag versehen ist, der sich gegen einen Antriebshebelarm des Streichers
legt. Um die Antriebsverbindung mittels des Zwischengliedes zwischen der Nockenscheibe
und dem Streicher herzustellen, braucht nur die Feder zur Belastung des Zwischengliedes
gespannt und gleichzeitig damit das Zwischenglied unter Federbelastung gegen die
Nockenscheibe gedrückt zu werden. Vorzugsweise greift zu :diesem Zweck die einzelne
Feder einerseits an dem Zwischenglied und andererseits an einem drehbar gelagerten
Hebel an, der im nachfolgenden auch als Spannhebel bezeichnet wird und mit .dessen
Hilfe die Feder gespannt bzw. gelöst wird.
-
Weitere Verbesserungen und zweckmäßige Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstands
sind an Hand der Zeichnungen beschrieben und in den Ansprüchen gekennzeichnet. Die
Zeichnung selbst zeigt eine Ausführungsform der Erfindung in vereinfachter Darstellung.
Es zeigt Fig. i eine schaubildliche Ansicht auf eine erfindungsgemäß ausgebildete
Vorrichtung zum Regeln der Bogenzuführung einer Liniermaschine, Fig. 2, 3 und 4
Ansichten auf drei erfindungsgenAß ausgebildete Nockenscheiben, die gemeinsam auf
der Welle der Linierwalze angeordnet sind. Gemäß Fig. z sind auf der nicht gezeigten
Welle der Linierwalze drei Nockenscheiben r, 2, 3 angeordnet, die in den Fig. 2
bis 4 in verkleinertem Maßstab dargestellt sind. Die Nockenscheibe 3 weist drei
kerbenartige Vertiefungen 4, 5, 6 gemäß der Fig. 2 auf, die auf dem Umfang der Scheibe
um 12o0 versetzt gegeneinander angeordnet sind. Die Nockenscheibe 2 weist nur zwei
derartige kerbenartige Vertiefungen 7, 8 auf, die im Durchmesser einander gegenüberliegen,
während die Nockenscheibe i nur eine derartige Vertiefung g besitzt.
-
Die Vorrichtung zum Regeln der Bogenzuführung ist auf an sich bekannte
Weise als Streicher mit einer Streicherwelle 1o ausgebildet, die mit nicht gezeigten
Halterarmen versehen ist, die normalerweise auf die Bogen gedrückt und erst dann
für kurze Zeit abgehoben werden, wenn der Linierwalze ein weiterer Bogen zwecks
Linierens zugeführt werden soll. Die Streicherwelle 1o ist in der Normalstellung
gezeigt, bei der also die Halterarme auf den Papierbogen gedrückt werden. Dies erfolgt
durch eine nicht gezeigte Federvorrichtung, die also auf die Streicherwelle entgegen
der Pfeilrichtung a-b wirkt. Die Streicherwelle 1o ist mit einem Hebel i 1 und einem
Antriebszapfen 12 versehen. Der Zapfen 12 und damit die Streicherwelle 1o werden
in Richtung des Pfeiles a-b entgegen der Wirkung der nicht gezeigten Streicherfeder
bewegt, wenn die Halterarme des Streichers von dem Bogen wegbewegt werden sollen,
um eine Vorschubbewegung des Bogens zu ermöglichen.
-
In je zwei nicht dargestellten Führungen, die fest mit dem Maschinenständer
verbunden sind, sind drei Stoßstangen 13, 14, 15 derart verschiebbar gelagert, daß
ihre Verschiebungsrichtung, die mit ihrer Längsachse im wesentlichen übereinstimmt,
etwa durch die Drehachse der nicht gezeigten Welle der Linierachse geht. Jede dieser
Stoßstangen 13, 14, 15 ist, wie nur bei der Stoßstange 13 gezeigt, einerseits mit
einer Rolle 16 und andererseits mit einem Anschlag 17 versehen, und auf einer weiteren
nicht gezeigten Zwischenwelle, die ebenfalls fest mit dem Maschinenständer verbunden
ist, sind lose drehbar drei Hebel 18, ig, 2o derart gelagert, daß die Achse der
Stoßstange 13 in der Bewegungsebene des Hebels 18 liegt. In entsprechender Weise
liegt die Achse der Stoßstange 14 in der Bewegungsebene des Hebels ig, und die Achse
der Stoßstange 15 ist in der Bewegungsebene des Hebels 2o angeordnet.
-
An jedem der Hebel 18, i9, 2o ist eine als Schraubenfeder ausgebildete
Zugfeder angelenkt, die das Bezugszeichen 2r trägt und nur für den Hebel 18 dargestellt
ist. Das andere Ende dieser Feder ist an dem dazugehörigen Anschlag r7 angelenkt.
In entsprechender Weise sind zwei weitere Federn für die Verbindung des Hebels ig
mit dem dazugehörigen Anschlag auf der Stoßstange 14 und für die Verbindung des
Hebels 20 mit dem dazugehörigen Anschlag auf der Stoßstange 15 vorgesehen.
-
Mit diesen lose drehbar gelagertenHebeln r 8, i g,20
arbeitet
eine Nockenwelle 22 zusammen, die ebenfalls lose drehbar in dem Maschinenständer
gelagert ist und mittels eines nicht dargestellten Handhebels oder Handrades bedient
werden kann. Auf dieser Nockenwelle sind drei Nocken- oder Antriebsarme 23, 24,
25 derart befestigt, daß der Arm 23 in der Bewegungsebene des Hebels 18, der Arm
24 in der Bewegungsebene des Hebels i9 und der Arm 25 in der Bewegungsebene des
Hebels 2o liegt.
-
Die Welle 22 ist in einer derartigen Stellung gezeigt, daß ihr Nocken
23 den Hebel i8 nach rechts bewegt und damit die Feder 21 gespannt hat. Diese zieht
mittels des Anschlages oder Mitnehmers 17 die Stange 13 in Eingriff mit der Kurvenbahn
26 der Nockenscheibe i. Die Abmessungen sind so gewählt, daß dann, wenn die Rolle
16 der Stoßstange 13 im Bereich der Kurvenbahn 26 mit dem größten Durchmesser ist,
die in der Fig. i rechte Fläche des Anschlages oder Mitnehmers 17 dicht vor dem
Zapfen 12 des Streichers liegt. Sobald die Vertiefung 9 in der Nockenscheibe i eine
Bewegung der Stoßstange 13 in Richtung der Drehachse der Linierwalze unter dem Einfluß
der Feder 21 gestattet, drückt der Anschlag oder Mitnehmer 17 die Streicherwelle
unter Vermittlung des Zapfens 12 entgegen der Wirkung der nicht gezeigten Streicherfeder
in die Vorschubstellung, bei der nunmehr ein Bogen in die Maschine zwecks Linierens
befördert werden kann. Kurze Zeit danach drückt die Kurvenbahn 26 der Nockenscheibe
i die Stoßstange entgegen der Wirkung der Feder 21 wieder in die linke Endstellung
der Fig. i, so daß nunmehr die Streicherfeder in dem gleichen Maße den Streicher
in die Haltestellung zurückbewegen kann. Die Drehrichtung der Nockenscheibe 1, 2,
3 und damit auch der Linierwalze ist durch den Pfeil c-d dargestellt. Mit Hilfe
der Nockenscheibe i wird also je Umdrehung der Linierwalze ein Bogen zugeführt.
Wenn zwei Bogen zugeführt werden sollen, wird die Stell- oder Nockenwelle 22 derart
herumgedreht, daß der Nocken 23 außer Eingriff mit dem Hebel 18 kommt, während der
Nocken 24 nunmehr den Hebel i9 in seine rechte Endstellung in der Fig. i bewegt.
Durch die Rückbewegung des Hebels i8 wird die Feder 28 entspannt, so daß die Rolle
16 der Stoßstange 13 nur noch lose auf der Kurvenbahn 26 der Nockenscheibe i aufliegt
und keine Kraft mehr auf den Streicher auszuüben vermag.
-
Dagegen ist jetzt die Feder 2i des Hebels i9 gespannt, so daß nunmehr
die Rolle 16 der Stoßstange 14 mit der Kurvenbahn 27 der Nockenscheibe 2 zusammenarbeitet.
Bei einer Umdrehung der Linierwalze erfolgen mit Hilfe der beiden Vertiefungen 7
und 8 zwei Bogenzuführungen.
-
Durch weiteres Herumdrehen der Welle 22 gelangt der Nocken 24 außer
Eingriff mit dem Hebel i9, so daß die Feder 21 der Stoßstange 14 entspannt und diese
Stoßstange und damit die Nockenscheibe z außer Wirkung gesetzt werden. Durch diese
weitere Drehung der Welle 22 hat jetzt aber der Nocken 25 den Hebel 2o nach rechts
bewegt, wodurch die Feder 21 der Stoßstange 15 gespannt wurde. Nunmehr erfolgen
mit Hilfe der Vertiefungen 4, 5, 6 der Nockenscheibe 3, mit deren Kurvenbahn 28
die Rolle 16 der Stoßstange 15 zusammenarbeitet, drei Bogenzuführungen bei einer
Umdrehung der Linierwalze.