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Tragbares Spritzgerät, insbesondere zum Ausspritzen bituminöser Flüssigkeiten
Die Erfindung betrifft eine tragbare Vorrichtung zum Spritzen, insbesondere bituminöser
Flüssigkeiten, die z. B. zum Bespritzen von Dach- und Wandflächen Verwendung findet.
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Es ist eine Vorrichtung mit einem unter Innendruck stehenden Flüssigkeitsbehälter
und einem Steigrohr zum Ausspritzen der Flüssigkeit, dessen Eintrittsöffnung sich
an einem Tiefpunkt im Flüssigkeitsbehälter befindet, bekannt. Diese Vorrichtung
dient als Feuerlöscher zum Spritzen von Wasser; sie hat den Nachteil, daß ihr Flüssigkeitsbehälter
nur dann ganz entleert werden kann, wenn ihr zylindrischer Flüssiglceitsbehälter
aufrecht steht, weil sich die Eintrittsöffnung des Steigrohres nur bei dieser aufrechten
Behälterlage an einem Tiefpunkt im Behälter, nämlich am Rande des nach innen gewölbten
Behälterbodens befindet. Bei der aufrechten Stellung des Behälters ist es jedoch
nicht ohne nachteilige Schwierigkeiten möglich, die Austrittsöffnung des Steigrohres
gegen eine geneigte Dachfläche zu richten, vor allem auch aus dem Grunde nicht,
weil dafür an dem Flüssigkeitsbehälter die Handhabe fehlt.
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Außerdem ist ein Handfeuerlöscher bekanntgeworden mit einem Flüssigkeitsbehälter,
dessen Mantelmittelteil zylinderförmig und an beiden Enden mit nach außen gewölbten
Böden versehen ist. An dem zylinderförmigen Mantelmittelteil des Flüssigkeitsbehälters
ist ein Handgriff angeordnet, mit dessen Hilfe man den Behälter senkrecht halten
muß, um ihn restlos entleeren zu können, was bei einer Schräglage des Behälters
nicht möglich ist. Auf einer ebenen Unterlage kann man der Vorrichtung kein stabiles
Gleichgewicht verleihen, weil die
nach außen runden Flächen des
Mantels des Flüssigkeitsbehälters es nicht ermöglichen.
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In dem unter Innendruck stehenden Flüssigkeitsbehälter eines anderen
bekannten Feuerli5ischers ist ein biegsames Tauchrohr im Flüssigkeitsbehälter vorgesehen,
welches: sich biegt, wenn man das Gerät neigt, so daß das freie Ende des biegsamen
Tauchrohres in die im Behälter befindliche Flüssigkeit eintaucht, jedoch in nachteiliger
Weise nur dann, wenn das Gerät nicht zu weit geneigt wird. Bei einer Ausführungsform
dieses bekannten Feuerl@äschers ist zwar ein .Müssigkeitsbehälter aus Glas vorgesehen
und damit die viel zu umständliche Möglichkeit vorhanden, die Lage des freien Tauchrohrendes
mit seiner Eintrittsöffnung im Behälter zu beobachten, um festzustellen, welche
Lage das Gerät einnehmen muß, damit die Tauchroh reintrittsöffnung sich bis zur
restlosen Behälterentleerung in der Flüssigkeit befindet. Diese Beobachtungsmöglichkeit
ist jedoch nur bei Verwendung einer klaren Flüssigkeit vorhanden und nicht beim
Gebrauch einer trüben, z. B. einer bituminösen Flüssigkeit. Auf einer ebenen Unterlage
kann man dem Gerät keine stabile Lage geben, weil die nach außen runde Mantelfläche
des Behälters und eine leicht zu verletzende Schraube, die sich zum Stützen empfindlicher
Metallplättchen an der unteren Stirnfläche des Behälters befindet, diese stabile
Lage nicht zulassen.
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Ferner ist der Vorschlag gemacht worden, ein Spritzgerät für Teer
und bituminöse Stoffe in Anwendung zu bringen, bei dem der Druckbehälter, der Einfülltrichter
mit Sieb, der Einfüllhahn und die Ausspritzvorrichtung mit Düse ohne Schlauchleitung,
der feststehende Handgriff und der das Ventil betätigende drehbare Handgriff zu
einem handlichen Gerät vereinigt sind. Bei dieser Spritzvorrichtung sitzt das Ventil
zur Einführung des Druckiriittels auf einem Dom, welcher an seinem unteren offenen
Ende in den Druckbehälter unter Taucherglockenwirkung in das Spritzgut ragt. Die
in dem Dom eingeschlossene Luft verwehrt dem Spritzgut den Zutritt zum Ventil, so
daß keine Verstopfung des Ventils eintreten kann. Zwecks Verhinderung des Entweichens
des Druckmittels beim Spritzen senkrechter oder steiler Flächen weist die Aüsspritzvörrichtung
dieses Geräts vor dem Ventil eine kurze und eine entgegenlaufende lange Entnahmeleitung
auf, die gegenseitig gekuppelt sind, so daß jeweils .die Entnahmeleitung eingeschaltet
werden kann, deren Eintrittsöffnung im Flüssigkeitssammelpunkt liegt.
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Diese Vorrichtung ist noch zu schwer, zu unhandlich und auch zu teuer
in der Herstellung. Die Entnahmerohrleitungen haben zu viele nachteilige Krümmungen;
wodurch während des Spritzvorganges die Austrittsgeschwindigkeit der nicht leicht
zu verspritzenden bituminösen Flüssigkeiten beim Austritt aus der Sprühdüse verlangsamt
wird, so daß keine gute Spritzwirkung zu erreichen ist. Das wechselseitige Schalten
der beiden Entnahmerohre ist unvorteilhaft; >die das Gerät bedienende Person muß
hierbei nämlich bei jedem Schaltvorgang den Spritzvorgang unterbrechen; sie kann
das Gerät dabei nicht mit beiden Händen halten. weil eine Hand für die Betätigung
d°s Schalthebels frei sein muß.
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Der Flüssigk°itssammelpunkt liegt bei einigen bekannten Spritzvorrichtungen
an der im Druckbehältermantel befindlichen Austrittsöffnung; hierunter ist die Öffnung
zu verstehen, durch welche die im Behälter befindliche Flüssigkeit den Behälter
verläß,t, also austreten kann und dabei in das Strahlrohr gelangt, so daß der Flüssigkeitsbehälter
in Richtung des Strahlrohres zu neigen ist, um ihn restlos entleeren zu können.
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Das bedeutet jedoch, daß das Strahlrohr dabei in einer für den Spritzvorgang
nachteiligen Weise nach unten zu richten ist, so daß man nur bei einer von oben
nach unten gerichteten oder geneigten Lage .des Flüssigkeitsbehälters und seines
Strahlrohres spritzen kann. Diese ohne Steigrohr arbeitenden Vorrichtungen können
zwar auch zum Bespritzen von steilen oder geneigten Flächen Ver-Wendung find-n,
wenn sie z. B. mit einem biegsamen Strahlrohr, etwa einem Schlauch, versehen sind.
Der Nachteil solcher Vorrichtungen besteht darin, daß man beim Tragen der Vorrichtung
auch den biegsamen Schlauch in eine geneigte Lage bringen muß, und beim Tragen der
Vorrichtung während des Spritzvorganges muß auch noch der biegsame Schlauch mit
einer Hand gehalten und sein freies Ende geführt werden. Nur bei einer Vorrichtung
mit einem verhältnismäßig kleinen Behälter, der mit einer Hand gehalten und bewegt
werden kann, ist der Spritzvorgang durchführbar. Außerdem ist der Nachteil vorhanden,
daß die Spritzflüssigkeit in einem Schlauch zu viele Hemmungen hat, wenn er eine
gekrümmte Lage einnimmt. Die Spritzflüssigkeit wird zudem im Schlauch zu schnell
abgekühlt.
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Diese Nachteile der bekannten Spritzgeräte werden beim Gegenstand
der Erfindung vermieden. Die Erfindung besteht darin, daß bei einem tragbaren Spritzgerät,
das insbesondere zum Ausspritzen bituminöser Flüssigkeiten, z. B. für Dacheindeckungen,
bestimmt ist, dessen Flüssigkeitsbehälter unter Innendruck steht und dessen Steigrohr
von einem Tiefpunkt im Flüssigkeitsbehälter ausgeht, der zylindrische oder kugelförmige
Flüssigkeitsbehälter unten mit Fußstützen und oben mit zwei Traggriffen in solcher
Anordnung und. Ausbildung versehen ist, daß der Behälter beim Aufstellen auf eine
etwa waagerechte Standfläche oder beim Tragen an den beiden Traggriffen eine solche
Neigung bzw. Lage einnimmt, daß die Ein= laßöffnung des Steigrohres im Tiefpunkt
des Behälters liegt.
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Hierdurch wird erreicht, daß die Eintrittsöffnung des Steigrohres
sich immer am Sammelpunkt der Restflüssigkeit befindet, -so daß der Behälter mühelos
und sicher entleert werden kann. Das starre Steigrohr, das keine nennenswerte Krümmungen
aufweist und das zu einem nach außen geführten, starren Strahlrohr verlängert ist,
gestattet den raschen Durchgang der zu verspritzenden Flüssigkeit. Beim Bespritzen
von steilen oder geneigten
Flächen kann man dem Spritzgerät mit
dem starren Strahlrohr auch leicht die dafür erforderliche Richtung geben.
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Zweckmäßig ist der eine Traggriff an dem starren, die Verlängerung
des Steigrohres bildenden Strahlrohr befestigt. In diesem Falle kann das Handrad
der Ventilspindel eines im Strahlrohr angeordneten Absperrventils gleichzeitig als
Traggriff dienen. Der zweite Traggriff ist an der Oberseite cies Flüssiglzeitsbehälters
angebracht. Durch diese Anordnung der Traggriffe wird erreicht, daß auch beim Tragen
des Gerätes die für den Entleerungsvorgang des Flüssigkeitsbehälters richtige Lage
in den Händen der das Gerät tragenden und bedienenden Person in zweckmäßiger Weise
herbeigeführt wird und beim Spritzvorgang die Bedienungsperson außerdem mit einer
Hand auch das Ventil am Strahlrohr betätigen kann.
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Durch gegenüber den Traggriffen im Abstand voneinander und svmmetrisch
zum Geräteschwerpunkt angeordneten Stützen unterschiedlicher Länge wird die stabile
Gleichgewichtslage des Spritzgerätes sichergestellt. Dadurch, daß die Stütze in
der Nähe der Eintrittsöffnung des Steigrohres die kürzere ist, erreicht man eine
zweckmäßige Ausführungsform der den Flüssigkeitsbehälter stützenden Mittel.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung veranschaulicht.
Es zeigt Abb. i ein Spritzgerät mit einem Flüssigkeitsbehälter, dessen Mantelmittelteil
zylinderförmig und an beiden Enden mit nach außen gewölbten Böden versehen ist,
zum Teil im Schnitt und zum Teil in der Ansicht, und Abb. 2 ein Spritzgerät mit
einem kugelförmigen Flüssigkeitsbehälter, ebenfalls zum Teil im Schnitt und zum
Teil in der Ansicht.
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Der in Abb. i dargestellte Flüssigkeitsbehälter 2 hat nach außen runde
Mantelflächen. Um dem Flüssigkeitsbehälter 2 auf einer etwa waagerechten Standfläche,
z. B. auf dem Erdboden, ein stabiles Gleichgewicht zu verleihen, ist die äußere,
außen runde 'Mantelfläche des Behälters :2 mit stützenden Mitteln, z. B. mit ungleich
hohen Fußstützen 17 und 18, versehen. Bei dieser Stellung des Behälters 2 befindet
sich die Eintrittsöffnung 4 eines starren Steigrohres 3, welches zu einem starren
nach außen gerichteten Strahlrohr 5 verlängert ist, am Tiefpunkt im Flüssigkeitsbehälter
2, nämlich dort, wo beim Entleerungsvorgang des Behälters 2 sich die Restflüssigkeit
6 sammelt. Der Flüssigkeitsbehälter 2 hat mindestens einen nach oben gerichteten
Handgriff 12, mit dessen Hilfe die Vorrichtung auf eine ebene Standfläche aufgesetzt
werden kann. Beim Aufsetzen der Vorrichtung auf etwa waagerechtem Boden befindet
sich die Eintrittsöffnung 4 des Steigrohres 3 immer in der im Behälter 2 befindlichen
Flüssigkeit, so daß der unter Innendruck stehende Behälter :2 mühelos und sicher
entleert werden kann.
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Dem Behälter 2 wird die zu verspritzende Flüssigkeit durch eine Einfüllöffnung
7 hindurch zugeführt, wobei die Flüssigkeit durch ein Sieb 8 hindurch in den Flüssigkeitsbehälter
2 gelangt. Beim Füllen des Behälters 2 mit Flüssigkeit läßt man die im Behälter
:2 befindliche Luft durch ein Ventil 9 entweichen. Nach dem Füllen wird an der oberen
1lufte i o des Ventils 9 eine Luftdruckleitung angeschlossen, durch die dem Behälter
:2 das erforderliche Druckmittel, z. B. Druckluft, zugeführt wird. Vor dein Spritzvorgang
wird die Druckluftleitung von der Muffe io entfernt, nachdem man dem Behälter 2
die für den Spritzvorgang erforderliche Druckluft zugeführt hat. Sofern das Spritzgerät
während des Spritzvorganges getragen werden soll, wird die richtige Behälterlage
dadurch erreicht, soll., das Gerät an den Handgriffen i i und 13 getragen wird.
Der Handgriff 13, der die Verlängerung des am Flüssigkeitsbehälter 2 angeordneten
Stutzens 12 darstellt, hat von der Behälterachse x-x einen Abstand a, der größer
ist als der Abstand b des Spindelrades 14 des Strahlrohrventils 15 von dieser Behälterachse.
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Das Spritzgerät ist somit beim Spritzvorgang in einfacher Weise in
seine richtige Lage zu bringen, weil der Flüssigkeitsbehälter immer dazu neigt,
die in der Zeichnung dargestellte Schräglage einzunehmen, wenn man die Griffe 13
und 14 mit den Händen umfaßt. Dabei ist ohne Schwierigkeiten auch das Ventil 1,5
am Strahlrohr 5 zu betätigen, um die Stärke des bei der Sprühdüse 16 austretenden
Sprühstrables zu bestimmen oder ihn ein- oder auszuschalten.
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Gegenüber der Spindel i i und dem Stutzen 12 sind an dem zylindrischen
Flüssigkeitsbehälter 2 zwei Stützen 17 und 18 vorgesehen, die eine unterschiedliche
Länge aufweisen. Die Stütze 17 in der Nähe der Eintrittsöffnung 4 des Steigrohres
3 ist die kürzere, d. 1i. sie ist kürzer als die Stütze 18, so daß die für den Spritzvorgang
richtige Lage des Behälters :2 bei seinem Aufsetzen auf eine waagerechte Fläche
von selbst herbeigeführt wird.
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Bei der in Abb. 2 veranschaulichten Vorrichtung mit einem kugelförmigen
Flüssigkeitsbehälter 2 ergeben sich sinngemäß die gleichen Wirkungen wie bei dem
Spritzgerät mit zylindrischem Flüssigkeitsbehälter.