DE864404C

DE864404C - Herstellen von schwarzem Temperguss

Info

Publication number: DE864404C
Application number: DEP36240A
Authority: DE
Inventors: Eugen Dr-Ing Habil Piwowarsky; Adalbert Dr-Ing Wittmoser
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1949-03-10
Filing date: 1949-03-10
Publication date: 1953-01-26

Description

Herstellen von schwarzem Temperguß Die Herstellung von durch Graphitisieren erhaltenem Temperguß mit schwarzer Bruchfläche erfolgt nach den bisherigen Verfahren durch Tempern von weißem Temperrohguß in neutraler Atmosphäre bei Temperaturen von 85o bis 95o°, wobei die erforderliche Temperzeit insgesamt etwa 6o Stunden beträgt. Durch neuere Vorschläge wird die Temperzeit vermindert, liegt aber immer noch bei etwa 2o Stunden. Eine noch längere Zeit wird im allgemeinen zur Herstellung von weißem (entkohltem) Temperguß benötigt, die etwa im gleichen Temperaturbereich durchgeführt wird. Bei Erhöhung der Glühtemperatur entsteht statt der nester- bis sternförmigen Ausbildung der Temperkohle eine bandförmige Anordnung, welche zur Verminderung der mechanischen Eigenschaften führt, da die Kohlenstoff ablagerungen den Korngrenzen folgen.
In Versuchen der Erfinder zeigte sich aber, daß im Temperaturbereich oberhalb etwa iboo°, vor allem aber zwischen io5o und 115o° die Neigung zur Temperkohlebildung in einem solchen Maße zunimmt, daß der Karbidzerfall fast augenblicklich (Dauer: Sekunden bis wenige Minuten) eintritt und die entstehenden Kohlenstoffablagerungen in Form von Knötchen und Sph.ärolithen vorliegen, wenn das Temperaturintervall von 95o° an bis io5o° C oder darüber beim Erhitzen undAbkühlen schnell durchschritten wird, was erfindungsgemäß z. B. durch die Verwendung hochfrequenter Ströme erreicht werden kann. So konnte ein bei Sandguß mit weißem Gefüge erstarrter Temperrohguß mit 2,8°7o Kohlenstoff, o,8 % Silicium innerhalb,i5 (Min. (beginnend vom kalten Zustand) und unter Ausbildung der oben gekennzeichneten günstigen Temperkohleform in neutraler Atmosphäre völlig .graphitisiert werden, wenn die Erhitzung durch hochfrequente Wechselströme bis dicht unter dem Schmelzpunkt erfolgte. Das Verfahren ist auch anwendbar auf dickwandigen, durch Glühfrischen herzustellenden Temperguß, bei dem man zwecks Abkürzung der @Glühdauer einen Zerfall des Karbids in der Mitte der Gußstücke unter Ausbildung vorteilhafter Temperkohleformen zuläßt bzw. anstrebt. Auch bei meliertem Temperrohguß, bei dem durch Erhitzung in den üblichen Temperaturgebieten die elementaren Kohlenstoffablagerungen sehr ungünstig vorliegen (z. B. bei Bohrguß), kann durch das erfindungsgemäß durchzuführende schnelle .Durchlaufen des kritischen Temperaturgebietes die Ausbildung und Verteilung der Kohlenstoffablagerurngen wesentlich beschleunigt und günstiger gestaltet werden.
Die Verwendung hochfrequenter Ströme als Heizquelle hat u. a. auch den Vorteil, daß man die Abkühlungsgeschwindigkeit aus dem Reaktionsgebiet beliebig steuern, z. B. auch stark erhöhen kann, was in vielen Fällen von besonderem qualitativem Vorteil ist.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von schwarzem Temperguß durch rasches Erhitzen von weiß oder meliert erstarrtem Temperrohguß auf etwa 105o bis i i 5o° C mit nachfolgender Abkühlung nach bekannten Verfahren unter der Maßgabe, da:ß beim Erhitzen der Temperaturbereich von etwa 95o° C aufwärts sehr schnell durchschritten wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch -i, dadurch gekennzeichnet, daß auch beim Abkühlen der Temperaturbereich von maximaler Glühtemperatur bis auf etwa 95o° C schnell durchschritten wird.
3. Verfahren gemäß Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Durchführung des nach Ansprüchen i und 2 gekennzeichneten Verfahrens benötigte Erhitzung durch hochfrequente Ströme erfolgt.