DE861690C - Verfahren zum Zerlegen von Fluessigkeitsgemischen mit Vorverdampfung der dem Trennapparat zulaufenden Fluessigkeit - Google Patents
Verfahren zum Zerlegen von Fluessigkeitsgemischen mit Vorverdampfung der dem Trennapparat zulaufenden FluessigkeitInfo
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- B01D3/00—Distillation or related exchange processes in which liquids are contacted with gaseous media, e.g. stripping
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- B01D3/143—Fractional distillation or use of a fractionation or rectification column by two or more of a fractionation, separation or rectification step
- B01D3/148—Fractional distillation or use of a fractionation or rectification column by two or more of a fractionation, separation or rectification step in combination with at least one evaporator
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Description
Es ist bekannt, daß beispielsweise das Rektifizieren von Flüssigkeitsgemischen normalerweise dadurch
erfolgt, daß der Apparat mittels einer am unteren Ende der Säule vorgesehenen Wärmequelle,
in der sogenannten Diestillierblase, beheizt wird;,
während das Gemisch im flüssigen Zustand zufließt. Notwendigerweise hat-diese Wärme bei einer höheren
Temperatur geliefert zu werden als die Siedetemperatur der Flüssigkeit, welche der Destillierblase
entnommen wird, und der größte Teil der so zugeführten Wärme muß daraufhin abgeführt werden,
um die Kondensierung und/oder die Kühlung der Trennprodukte durchzuführen.
Aus einem Vergleich der tatsächlich verbrauchten Wärmemenge mit der theoretisch zur Zerlegung erforderliehen
geht hervor, daß erstere ganz bedeutend größer ist als letztere. Daraus folgt, daß die
Anwendung besonderer Verfahren, die geeignet sind, entweder diesen Verbrauch zu verringern oder
Wärmequellen niedriger Temperatur nutzbar
machen, ein beträchtliches Interesse bieten.
machen, ein beträchtliches Interesse bieten.
Um den Wärmeverbraueh zu verringern, hat man, wie aus dem Schrifttum hervorgeht, vorgeschlagen,
zur Beheizung der Destillierblase die in den sich ams der Säule entwickelnden Dämpfen enthaltene
Kondensationswärme zu benutzen, indem man diese
ZU
Dämpfe ansaugt und bei· einem solchen Druck komprimiert,
daß deren Wärmenivmu "derart erhöht
wird, (daß sich die Abgabe ihrer latenten Wärme an die in der Destillierblase enthaltene Flüssigkeit
S ermöglicht.
Bei Nachprüfung des oben beschriebenen Kreis -laufe ergibt sich aber der Schluß, daß er im allgemeinen
geringes praktisches Interesse beansprucht, weil gewöhnlich der Temperaturabfall von aus der
ίο Säule austretendem Dampf zu in der Destillierblase kochender Flüssigkeit verhältnismäßig groß ist.
Dieser große Temperaturabfall verringert einerseits die thermische Leistung der Thermokompression, so
daß deren Anwendung wenig angezeigt erscheint, und bedingt andererseits die Benutzung von Turbogebläsen
beträchtlicher Leistung, die eigens hergestellt werden müssen, Und mithin bedeutende Anlage-
und Betriebskosten, ohne dabei die Notwendigkeit zu vermeiden, beim Anfahren 'eine Frischdampfförderung
der gleichen Größenordnung zur Verfügung Z1U haben, wie beim Betrieb ohne Thermo-,
kompression erforderlich ist, und jedenfalls weiter während des normalen Betriebes über Dampf oder
eine sonstige Wärmequelle zu verfügen, die geeignet ist, die im Arbeitsraum und in den aus dem
,Apparat austretenden . Flüssigkeiten und Gase unvermeidlichen Wärmeverluste im Interesse der
Wärmebilanz wettzumachen.
Andererseits hat auch die Verwertung von Rückgewinnungswärrmequellen
verhältnismäßig niederer Temperatur, wie beispielsweise aus bei atmosphärischem
Druck. siedenden wässerigen Lösungen aufsteigende Brüdendämpfe oder Abdämpfe aus unter
mäßigem Vakuum arbeitenden Eindickern, warmes Kondenswasser usw., bisher im allgemeinen keine
Anwendung gefunden, da die Flüssigkeit der Destillierblase eines Trennapparates gewöhnlich eine
höhere Siedetemperatur hat als die der Rücfcgewinnungswärmequellen,
insbesondere der obenerwähnten.
Daher rührt die Schwierigkeit, eine Kostenverringerung
des -Trennverfahrens dadurch zu erreichen, daß man, um dem Unterteil der Säule die
zum Betrieb erforderliche Wärme zuzuführen, unmittelbar Brüdendämpfe oder sonstige Wärmequellen
verhältnismäßig niederer Temperatur verwendet oder die Thermokompression auf die Diämpf e
anwendet, die sich aus dem Rektifizierapparat entwickeln.
Da-die für-einen gegebenen Trennvorgang erforderliche
Wärmemenge praktisch konstant ist, so folgt, daraus, daß ein Teil besagter Wärme im allgemeinen
dadurch aufgebracht werden kann, daß die Zulaufflüssigkeit vor deren Eintritt in den Apparat
ganz oder teilweise in Dampf verwandelt wird.
Die Zulaufflüssigkeit einer Trennsäule hat eine Anfangssiedetemperatur, die niedriger ■ ist als die
der in der Destillierblase siedenden Flüssigkeit; demzufolge, ist es möglich, die Zulauffiüssigkeit
auf deren Anfangssiedetemperatur mittels einer Wärmequelle zu bringen, deren Wärmeniveau tiefer
liegt, als notwendig wäne, wenn man die Wärme im
Unterteil des Apparates zuführen wollte.
Wenn aber ein Flüssigkeitsgemisch zum Sieden gebracht wird, so ist im allgemeinen der sich bildende
Dampf reicher an Leichtsiedendem als die betreffende flüssige Phase, weswegen mit dem Fortschreiten
der Verdampfung die Siedetemperatur dauernd steigt und derjenigen des Schwerer siedendem
zustrebt. Folglich scheint.es ein täuschender Wahn,
zu denken, man könne einen Teil der zur Trennung erforderlichen Wärme dadurch zuführen, daß man.
die Zulauf flüssigkeit mittels einer Wärmequelle vorverdampft, die ein niedrigeres thermisches Niveau
besitzt, als für die Destillierblase notwendig wäre.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß
entgegen der allgemein verbreiteten Ansicht, wann ein Gemisch von untereinander mischbaren oder
auch in vielen Fällen teilweise oder gänzlich nicht mischbaren Flüssigkeiten beliebiger, aber konstanter
Zusammensetzung kontinuierlich einem Verdampfer zuläuft, in welchem im Raum über der siedenden
Flüssigkeit ein um einen konstanten Mittelwert schwankender Druck herrscht und in welchem der
Zufluß 'derart geregelt wird, daß das Gewicht, praktisch genommen das Volumen, der darin enthaltenen
siedenden Flüssigkeit um einen konstanten Mittelwert schwankt, was so viel bedeutet, als daß
die Zulaufflüssigkeit vollständig verdampft wird, die Siedetemperatur wohl ansteigt, aber endlich
einen ganz bestimmten Wert annimmt, der im allgemeinen bedeutend tiefer liegt als die Siedetemperatur
des Schwerersiedenden und insbesondere tiefer als die Temperatur, die in der Destillierblase erreicht
würde. Sobald der normale Betriebszustand erreicht wird, stellt man fest, daß die Zusammensetzung
des sich aus der siedenden Flüssigkeit entwickelnden Dampfes gleich ist der Zusammensetzung
der Zulaufflüssigkeit, während die im Verdampfer enthaltene flüssige Phase eine konstante
Zusammensetzung annimmt, die allerdings von derjenigen der Zulauf flüssigkeit verschieden ist; diese
Zusammensetzung ist derart, daß sich ein Gleichgewicht loder -besser gesagt ein stationärer Zustand
mit dem sich daraus entwickelnden Dampf
ergibt.
Allgemeiner ist gefunden worden, daß, wenn unter den oben dargelegten Umständen gearbeitet
wird, aber der Verdampfer mit einem geeigneten Ablaß, eventuell einem Überlauf, versehen wird,
es möglich ist, 'einen Dampf konstanter Zusammensetzung zu erhalten, dessen Zusammensetzung nach
Belieben zwischen derjenigen der Zulaufflüssigkeit und derjenigen eines mit der Zulaufflüssigkeit im
Gleichgewicht befindlichen Dampfes liegt, wenn man die Zulaufflüssigkeit nur teilweise verdampft,
wobei in den Verdampfer eine größere als die verdampfte Menge eingeführt und der Überschuß kontinuierlich
über den besagten Ablaß abgeführt wird.
.Es ist !einleuchtend, daß, um eine Dampf-Zusammensetzung
zu erhalten, die derjenigen gleich wäre, welche man im Gleichgewichtszustand mit der
Zulaufflüssigkeit hätte, der Verdampfer mit einem unendlich großen Überschuß über die verdampfte
■Menge gespeist werden müßte. Ebenso liegt auf der Hand, daß, wenn man den Ablaß sperrt und
den Zulauf so regelt, daß er vollständig verdampft wird, sich wieder der weiter oben dargelegte Fall
ergibt.
In den erwähnten Fällen läßt sich die Temperatur des siedenden Flüssigkeitsgemiscbes leicht errechnen,
wenn man die Gleichgewichtskurven (Abhängigkeit des Dampfgehalts vom Flüssigkeitsgehalt) der fraglichen Gemische kennt sowie die
betreffenden Kochpunkte, oder indem man die bekannten Beziehungen anwendet, welche die besagten
Faktoren miteinander verknüpfen. Offenbar wird jene Temperatur im allgemeinen desto geringer
sein, je größer der zugeführte Überschuß an Zulauf flüssigkeit über den verdampften Teil der Zulaufflüssigkeit
ist.
Bezüglich der Temperatur des zur Abgabe der fühlbaren und Verdampfungswärme an die siedende
Flüssigkeit nötigen Mediums muß bemerkt werden, daß sie nur um wenige Grade höber zu sein braucht
als diejenige der siedenden Flüssigkeit bei geeigneter Bemessung des Verdampfers.
Werden diese Maßnahmen auf die Verdampfung der Zulaufflüssigkeit eines Trennapparates angewendet,
so wird offenbar die Siedetemperatur der Flüssigkeit im Verdampfer um so tiefer unter derjenigen
der aus der Destillierblase entnommenen Flüssigkeit liegen, je größer die Flüchtigkeit der
erstenen gegenüber der letzteren ist.
Daraus folgt, daß es in der Mehrzahl der Fälle möglich ist, die Zulaufflüssigkeit wirtschaftlich vorzuverdampfen
in einem eigens vorgesehenen Verdampfer (zweckmäßig mit großer Verdampfungs-'
fläche und niedrigem Flüssigkeitsniveau, um den Temperaturgradienten innerhalb der siedenden
Flüssigkeit so gering als möglich zu halten; ferner mit geringen Chargenverlusten sowohl in bezug
auf den aus der siedenden Flüssigkeit sich" entwickelnden Dampf als auch in bezug auf den Heizdampf),
welcher geheizt wird mittels Wärmequellen, deren Temperatur der Siedetemperatur der Zulaufflüssigkeit
sehr nahekommt, als wie etwa Rückgewinnungswärmequellen, die ja zwangsläufig verhältnismäßig
niedrige Temperaturen aufweisen, und insbesondere unter Zuhilfenahme der Thermokompression
des aus dem Trennapparat kommenden Dampfes selbst. Falls eine ausreichende Menge
von Rückgewinnungswärme nicht zur Verfügung steht, so wird man sich offenbar darauf beschränken
müssen, nur einen Teil der Zulaufflüssigkeit zu verdampfen, wobei je nach der Zweckmäßigkeit
die eine oder die andere der oben beschriebenen Methoden zur Anwendung gelangen
wird.
Im Fall der Thermokompression liegt der Vorteil der Maßnahme, statt der Flüssigkeit der Destillierblase
die Flüssigkeit des Zulaufes zum Sieden zu bringen, nicht nur darin, daß der geringere
Temperatursprung einen größeren Wärmewirkungsgrad der Thermokompression bedeutet, folglich
geringeren Kostenaufwand für einen Teil der zur Zerlegung des Flüssigkeitsgemiscbes erforderlichen
Wärme, sondern auch in der Möglichkeit, häufig einfache und wirtschaftliche volumetrische Kompressoren
ohne Schmierung zu verwenden, die es in großer Auswahl auf dem Markt gibt.
Gegenstand vorliegender Erfindung bildet daher ein Verfahren zum Zerlegen von Flüssigkeitsgemischen konstanter Zusammensetzung, im wesentlichen
dadurch gekennzeichnet, daß die Zulaufflüssigkeit des Trennapparates (Destillier- oder
Rektifiziersäule) gänzlich oder teilweise bei konstantem Druck vorverdampft wird, indem sie kontinuierlich
einem Verdampfer zugeführt wird, der eine große Wärmeübertragungsfläcbe besitzt und in
welchem mit einem niedrigen Niveau der darin enthaltenen Flüssigkeit erreicht wird,, daß der
Temperaturgradient innerhalb letzterer Flüssigkeit minimal ist, wobei das Volumen der im Verdampfer
siedenden Flüssigkeit konstant gehalten wird und der Zulauf besagten Trennapparates aus einem
Dampf besteht, dessen Zusammensetzung bei normalen Betriebsbedingungen konstant ist und nach
Belieben zwischen der Zusammensetzung der dem Verdampfer zugeführten Flüssigkeit und der Zusammensetzung
eines mit besagter Flüssigkeit im Gleichgewicht befindlichen Dampfes liegt.
Insbesondere erhält man erfindungsgemäß unter normalen Betriebsbedingungen einen Dampf gleicher
Zusammensetzung wie die Zulaufflüssigkeit, indem man dem Verdampfer Flüssigkeit in dem gleichen
Maß und in der gleichen Menge zuführt, wie Flüssigkeit verdampft. Man erhält hingegen einen
Dampf konstanter Zusammensetzung, unter normalen Betriebsbedingungen liegend, beliebig zwischen
einer Zusammensetzung, die derjenigen der Zulaüffiüssigkeit nahekommt, und derjenigen Zusammensetzung,
die einem mit der in den Verdampfer eintretenden Flüssigkeit im Gleichgewicht befindlichen Dampf !entsprechen würde, indem man
dem Verdampfer die Zulaüfflüssigkeit mit einem zweckmäßig bemessenen Überschuß über die verdampfte
Menge zuführt und den Überschuß mit geeigneten Mitteln abführt.
Endlich erfolgt gemäß 'einer Ausführungsform
der Erfindung die Heizung des Verdampfers mittels Thermokompression des aus dem Trennapparat austretenden
Dampfes selbst.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend mehr im einzelnen erläutert an Hand der
schematischen Zeichnung für den beispielsweise und nicht einschränkend gemeinten Fall, daß die
Thermokompression auf die aus einem Rektifizierungsapparat austretenden Dämpfe angewendet und
die Zulaüfflüssigkeit vollständig vorverdampft wird, wobei die Zulaüfflüssigkeit aus den Komponenten A,
B1 C besteht, deren erste die am meisten flüchtige
ist, und die darauf im Rektifizierungsapparat getrennt werden.
Die Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens umfaßt einen gewöhnlichen
Rektifizierungsapparat, bestehend aus einer Säule 1 und einer Destillierblase 2, in welche die Heizschlange
3 'eingebaut ist, deren Kondensat durch den Kondensatablaß 4 abgeführt wird, der einen
Wärmeaustauscher 5 speist.
Aus der Destillierblase 2 werden bei 6 die
weniger flüchtigen Komponenten B-\-C entfernt,
während dieDiämpfe, der flüchtigeren Komponente A
durch die Leitung 7 aus der Säule ajuetreten. In·
die Leitung 7 ist ein Kondensatorkühler 8 geschaltet,
der dazu dient, besagte Dämpfe zu vierdichten und zu· kühlen. Eine mit der Leitung 7 in Vierbindung
stehende, dem Kondensatorkühler 8 nachgeschaltete Leitung 9 'dient dazu, den zum Betrieb der Säule
nötigen Rückfluß zu fördern. :
Das zu zerlegende Flüssigkeitsgemisch A -)- B -f- C
ist im Behälter 10 enthalten, von dem es in den
Wärmeaustauscher 5 kommt. Die von letzterem kommende Zulauf flüssigkeit kann über das Ventil
11 unmittelbar der Säule zugeführt werden oder mittels Ventil 12 dem Verdampfer 13, wo es vollständig
verdampft wird und von wo 'die so erzeugten
Dämpfe über 14 zur Säule 1 gelangen.
Wie bereits erwähnt, besitzt der Verdampfer 13
eine große Verdampfungsfläche bei einem niedrigen Niveau der siedenden Flüssigkeitsmasse sowie geringe
Chargenverluste. Zu dessen Heizung mittels Heizschlange oder Röhrenbündel (nicht in der
Zeichnung dargestellt) werden die Dämpfe des Leichtersiedenden aus der Leitung 7 -entnommen,,
und zwar vor dem Kondensatorkühler 8, und durch einen Verdichter 15, beispielsweise einen volumetrischen
Verdichter, in den Verdampfer 13 hineinkomprimiert, wo sie sich verdichten and durch den
Ablaß 16 in den Behälter 17 abgelassen werden^
aus dem die angesammelte Flüssigkeit durch die Pumpe 18 in die Rückflußleitung 9 gebracht wird.
Der Rektifiziervorgang wird wie üblich angefahren, indem man das Ventil 11 öffnet und das
Ventil 12 schließt, also die Säule in flüssiger Phase
und mit vollständigem Rücklauf arbeiten läßt.
Sind einmal die geeigneten normalen Betriebsbedingungen !erreicht, so öffnet man das Ventil 12
ein wienig, so daß die Zulaufflüssigkeit in deta Verdampfer 13 bis zu einem bestimmten Niveau
ansteigt.
Ist es so weit, so setzt man den Kompressor 15
an, der eine geeignete Menge von Diampf der Komponente^,
ansaugt, und ebenso die Pumpe 18, wobei man den Heizdampf der Destillierblase 2 und das
Wasser im Kondensatorkühler 8 regelt und das Flüssigkeitsniveau im Verdampfer 13 konstant hält.
Man schließt das Ventil 11 und öffnet gleichzeitig
und vollständig das Ventil 12; die Flüssigkeit in 13
hebt an zu sieden und kondensiert den durch den Kompressor 15 komprimierten Dampf, der in den
Behälter 17 abgelassen und ferner mittels Pumpe
18 in den Rücklauf gebracht oder auch teilweise als Erzeugnis abgezogen wird.
Man regelt die Dampfmenge in der Destillierblase 2 und die Kühlwassermienge in 8; man erreicht
so unschwer den Übergang von der normalen Arbeitsweise mit Zulauf in flüssiger Phase auf den
Betrieb mit Thermokompression und Zulauf in Dampfphase.
Es wurde unter atmosphärischem Diruck nach dem angegebenen Schema ein 930/oiges Methanol-Wasser-Gemisch
(Volumprozente Methanol bezogen auf 15,56° C) rektifiziert. Es wurde dabei festgestellt,
daß dieses Gemisch unter normalen Betriebsbedingungen im Verdampfer bei der konstanten
Temperatur von 710C siedet, während die Dämpfe,
die vom1 Kompressor angesaugt werden, eine Temperatur
von 640C !und leinen Druck von 1 ata haben.
Der thermische Wirkungsgrad kann zu Vergleichszwecken
wie folgt angesetzt werden:
273 + 71
,■—· = 4Q.
273 + 71 — 273 — 64
Mit einer verhältnismäßig bescheidenen Austauschfiäche
wurde festgestellt, daß es genügt, die Methanoldämpfe bis auf 1,55 ata zu komprimieren,
um1 die vollständig© Verdampfung der Zulaufflüssigkeit zui gestatten, und daß angesichts des geringen
Verdichtungsgrades ein einfacher volumetrischer Kompressor der Serienherstellung verwendet werden
kann.
Bei Arbeiten nach dem erfinduingsgemäßen Verfahren
wurde beobachtet, daß die Gesamtauslagen für Dampf, Energie und Wasser um mehr als die
Hälfte verringert sind im Vergleich zur Auslage bete Rektifizieren nach dem üblichen normalen
Kreislauf.
Wollte man im Beispiel die Thermokompression anwenden, ium unmittelbar in der DestLUierblase
Wärme zuzuführen, so wäre zu bemerken, daß das dem obigen !entsprechende Temperaturgefälle
100—64=36° C ist (in Wirklichkeit ist die Siedetemperatur
am Unterteil der Säule höher als ioo° C wegen des durch die Böden verschuldeten Chargenverlustes),
und der thermische Wirkungsgrad wird:
273 + 100 _ _ λ
273 + 100 — 273 — 64 .
weshalb die Zweckmäßigkeit problematisch wird, wobei noch hinzukommt, daß ein eigens konstruiertes
Turbogebläsie verwendet werden müßte,, da mindestens ein Druck von 5 ata !erreicht werden
müßte.
Ferner ist zu bedenken, daß bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens die Rektifiziersäule
eine. Abtriebsäule geringeren Ausmaßes und ebenso einen kleineren Kondensator bedingt (im
oben angeführten Beispielsfall hat die Abtriebsäule etwa halben Querschnitt und der Kondensator
halbe Fläche, verglichen mit dem normalen Kreislauf). Es ist leicht abzuleiten, daß in einem solchen
Fall die erfindungsgemäße Rektifizieranlage mit Thermokompression !ebensoviel oder etwas mehr
kosten würde als eine Anlage mit normalem Kreislauf, während hingegen die Betriebskosten bedeutend
gesenkt würden.
Claims (5)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Verfahren, zum Zerlegen von Flüssigkeitsgemischen konstanter Zusammensetzung mit : Vorverdampfung der Zulauf flüssigkeit des Trenn-• apparates, dadurch gekennzeichnet, daß die Zulaufflüssigkeit bei konstantem Druck vorverdämpft wird, indem sie kontinuierlich· einemVerdampfer zugeführt wird, in welchem das Volumen der siedenden Flüssigkeit konstant gehalten wird, wobei der dampfförmige Zulauf des besagten Trennapparates im Betriebszustand konstante Zusammensetzung aufweist, die nach Belieben zwischen der Zusammensetzung der dem Verdampfer zugeführten Flüssigkeit und derjenigen Zusammensetzung gehalten wird, die einem mit besagter Flüssigkeit im Gleichgewicht ίο befindlichen Dampf entsprechen würde.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß, mn einen Dampf zu erhalten, dessen Zusammensetzung im Betriebszustand konstant und gleich sei der Zusammensetzung der Zulauf flüssigkeit, dem Verdampfer eine Flüssigkeitsmenge· zugeführt wird, die gleich ist der verdampften Menge.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß, um einen Dampf zu erhalten,ao dessen Zusammensetzung im Betriebszustand konstant sei und praktisch nach Belieben zwischen der Zusammensetzung der Zulaufflüssigkeit und derjenigen Zusammensetzung liege, die einem mit besagter Flüssigkeit im Gleichgewicht befindlichen Diampf entsprechen würde, dem Verdampfer eine Flüssigkeitsmenge zugeführt wird, die um ein Entsprechendes größer ist als die verdampfte Menge, wobei der Überschuß kontinuierlich abgeführt wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Anwendung eines Verdampfers mit geringer Flüssigkeitshöhe und großer Verdamp-. fungsfläche, derart, daß der Temperaturgradient innerhalb der siedenden Flüssigkeit minimal wird.
- 5. Verfahren gemäß Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizung des Verdampfers mittels Thermokompression des gesamten oder eines Teiles des aus dem Triennapparat austretenden Dampfes erfolgt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 5627 1.53
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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