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Presse zur Herstellung von Propellern aus mehreren miteinander verleimten
Schichten Es ist bekannt, Holzpropeller, die aus zwei, meist jedoch mehreren übereinanderliegenden
plattenförmigen Schichten bestehen, derart herzustellen, daß verschiedene Teile
des Propellers aus Holz verschiedener Härte bestehen. Insbesondere wird der Nebenteil
des Propellers aus einem härteren Holz hergestellt als seine Enden. Die Verleimung
der einzelnen Holzschichten erfolgt in der Regel in der Preßvorrichtung unter hohem
Druck. Ein Ausführungsbeispiel einer solchen Preßvorrichtung ist in Fig. i der Zeichnung
dargestellt. Der zu verleimende geschichtete Holzkörper besteht beispielsweise aus
den drei Teilen i bis 3. Der Teil i besteht aus Hartholz, der Teil 2 aus Weichholz,
und indem Teil 3 gehen Hartholz und Weichholz ineinander über. Ober- und unterhalb
des Holzkörpers befinden sich die beiden balkenförmigen Druckkörper 4 und 5. Der
Druckkörper 4 liegt gegen ein Widerlager 6 an, und der Druckkörper 5 wird von einer
größeren Anzahl hydraulischer Pressen 7 gegen den Holzkörper angedrückt.
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Beim Arbeiten mit einer derartigen Preßvorrichtung zeigen sich mitunter
Mißerfolge in der Verleimung, indem im Bereich des Teiles i Leimnester entstehen,
die eine innige Verbindung der Holzschichten verhindern.
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Erfindungsgemäß wenden diese Nachteile dadurch vermieden, daß zur
Ausübung des Druckes
für jeden der aus verschiedenem Werkstoff bestehenden
Propellerteile mindestens je eine besondere unabhängige Druckvorrichtung, z. B.
je ein Druckkörper mit eigener hydraulischer Presse vorgesehen ist.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Erkenntnis und die Wirkungsweise
der Anordnung nach der Erfindung sind folgende: Der Erfinder hat erkannt, daß die
erwähnten Mißerfolge auf einer unvorteilhaften Bauart der Preßvorrichtung beruhen.
Die Erfahrung hat gezeigt, daß im Bereich der Teile i und 3, also im Bereich des
Hartholzes, sehr hohe Drücke (z. B. bis iSoAtm.) erforderlich sind, während im Bereich
des Teiles 2, geringe Drücke (z. B. 15 Atm.) ausreichen. Der Weichholzteil ist im
Gegensatz zu dem Hartholzteil i- verhälnismäßig nachgiebig. Das Übergangsstück 3
ist zwar nicht ganz so nachgiebig wie der Weichholzteil 2, da ein Teil des Querschnittes
aus Hartholz besteht, doch wurde festgestellt, daß gerade dieser Teil 3 besonders
stark zusammengedrückt wird, da dieser Teil dem hohen Druck von etwa i5o A.tm. ausgesetzt
werden muß, obwohl ein Teil seines Querschnittes durch das Weichholz niedriger Druckfestigkeit
gebildet wird. Ist der Druckbalken q, vollkommen biegungss.teif, so nimmt er infolge
des verschiedenen Nachgebens der einzelnen Teile des Holzblockes ungefähr die in
Fig. i, gestrichelt angedeutete, übertrieben schief dargestellte Lage ein. Man erkennt,
daß hierbei eine gleichmäßige Verteilung des Druckes unmöglich ist und daß der Teil
i überhaupt nicht oder zum mindesten nicht genügend zusammengedrückt wird. Ist dagegen
der Druckkörper 4 nicht vollkommen biegungssteif,. so sind die Verhältnisse noch
ungünstiger. Nicht vollkommen biegungssteife Druckkörper werden beispielsweise verwendet,
wenn die Verleimung unter der Einwirkung elektrischer Hochfrequenzfelder, z. B.
Ultrakurzwellenfeder mit einer Wellenlänge von weniger als ioo m, erfolgt, da dann'
die Druckkörper 4 und 5 möglichst elektrisch nichtleitend sein müssen und beispielsweise
aus sehr festem Preßholz bestehen. Solche Preßholzdruckkörper sind bei den zur Anwendung
kommenden hohen Preßdrücken keineswegs vollkommen biegesteif, sondern passen sich
bis zu einem gewissen Grad der ungleichen Nachgiebigkeit der einzelnen Teile des
zu verleimenden-Propellerkörpers an. Der Druckkörper 5 nimmt beispielsweise die
in Fig. 2 gestrichelt gezeichnete, übertrieben verbogen dargestellte Form an. 'Wie
diese Figur zeigt, wird an der Stelle A ein zu schwacher Druck ausgeübt, während
er an der Stelle B übermäßig groß ist. Diese durch die Verbiegung des Druckkörpers
5 hervorgerufene ungleiche Druckverteilung ist die Ursache der beobachteten Mißerfolge
in der Verleimung. Die praktischen Ergebnisse bestätigen die vorstehenden theoretischen
Überlegungen, denn es hat sieh gezeigt, daß sich gerade in dem Teil i trotz Anwendung
.der großen Preß,drücke, die -für diesen aus Hartholz bestehenden -Teil notwendig
sind, immer wieder Leimnester bildeten, so daß gerade in diesem Teil die Verleimung
fehlerhaft war.
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Wie dieser Nachteil erfindungsgemäß vermieden wird, zeigt Fäg.3 der
Zeichnung. Der Druckkörper 5 besteht hier aus drei einzelnen Druckkörpern 5', 5"
und 5"', die sich, wie wiederum gestrichelt angedeutet ist, unabhängig voneinander
den Verformungen des Propellerkörpers anpassen können.-Die Anordnung nach der Erfindung
ist nicht an die in der Zeichnung dargestellte Ausbildung gebunden, sondern kann
in mannigfacher Weise abgewandelt werden. So kann es beispielsweise vorteilhaft
sein., für jeden der aus verschieden hartem Holz bestehenden Teile des Propellerkörpers
nicht nur eine, sondern 'mehrere besondere, unabhängige Druckvorrichtungen, z. B.
je mehrere Druckkörper mit eigener hydraulischer Presse vorzusehen. Eine solche
weitere Unterteilung ist beispielsweise dann vorteilhaft, wenn mit noch weiteren
Ungleichmäßigkeiten des zu verleimenden Propellerkörpers zu rechnen ist. Die Anordnung
nach der Erfindung ist ferner auch bei der Herstellung solcher Propellerkörper anwendbar,
die nicht aus plattenförmigen, sondern aus beliebig anders geformten und miteinander
zu verleimenden Schichten bestehen. Es ist für die Anordnung nach der Erfindung
im wesentlichen auch gleichgültig, aus welchem Werkstoff die miteinander zu verleimenden
Propellerschichten bestehen. Beispielsweise kann der Teil i aus einem Preßholz oder
irgendeinem geeigneten Kunststoff und der Teil 2 aus Holz bestehen. Schließlich
ist es fair die Anwendung der Anordnung nach der Erfindung auch gleichgültig, welchen
Zwecken der, herzustellende Propeller dienen soll; es kann sich sowohl um Luftfahrzeugpropeller
als auch um sonstige Luftschrauben, Schiffsschrauben oder auch um irgendwelche andere
durch Verleimüng von Einzelschichten zusammengesetzte, ähnlich aus Teilen verschieden
harten Werkstofffes bestehende Körper handeln.