DE859348C - Verfahren zur Gewinnung antibiotischer Stoffe aus Flechten - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung antibiotischer Stoffe aus Flechten

Info

Publication number
DE859348C
DE859348C DED433A DED0000433A DE859348C DE 859348 C DE859348 C DE 859348C DE D433 A DED433 A DE D433A DE D0000433 A DED0000433 A DE D0000433A DE 859348 C DE859348 C DE 859348C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
lichen
lichens
extraction
alcohol
antibiotics
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DED433A
Other languages
English (en)
Inventor
Josef Dipl-Chem Dr Rer N Klosa
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DED433A priority Critical patent/DE859348C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE859348C publication Critical patent/DE859348C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K31/00Medicinal preparations containing organic active ingredients
    • A61K31/70Carbohydrates; Sugars; Derivatives thereof
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K36/00Medicinal preparations of undetermined constitution containing material from algae, lichens, fungi or plants, or derivatives thereof, e.g. traditional herbal medicines
    • A61K36/09Lichens

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • Natural Medicines & Medicinal Plants (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Veterinary Medicine (AREA)
  • Public Health (AREA)
  • Mycology (AREA)
  • Animal Behavior & Ethology (AREA)
  • Epidemiology (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Pharmacology & Pharmacy (AREA)
  • Medical Informatics (AREA)
  • Botany (AREA)
  • Biotechnology (AREA)
  • Alternative & Traditional Medicine (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)
  • Compounds Of Unknown Constitution (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung antibiotischer Stoffe aus Flechten Die Flechten stellen Symbiosen zwischen Algen und Pilzen dar. Ihre Inhaltsstoffe, die nach schwierigen Operationen gewonnen werden, werden als flechtensäuren zusammengefaßt. obwohl nicht alle Substanzen einen Säurecharakter besitzen. Ihre chemische LEZonstitutionsaufklärung nahm lange Zeit in Anspruch und ist auch heute noch nicht abgeschlossen. Trotzdem sich in den letzten Jahrzehnten die Chemiker um die F'lechtenstoffe bemüht haben, ist niemals eine therapeutische Verwertung der Flechtensubstanzen erfolgt. Lediglich zur Herstellung von Riechstoffen diente ein dickflüssiges Extrakt aus der Flechte Evernia prunastri.
  • Es ist bekannt, daß hestimmte Flechten die Pulvon und Vulpinsäure, die'starke Fischgifte darstellen. enthalten. Nach unseren Untersuchungen, die seit dem Jahr 1947 in Deutschland publiziert wurden, enthalten aber Flechten starke antibiotische, also chemotherapeutisch wirksame Körper (Pharmazeutische Zeitung 83, 333 [1947]; Dermatologische Wochenschrift Heft 10 [1947]). Frühere Publikationen waren nach dem Kriege wegen Nichterscheinens von Fachzeitschriften unmöglich.
  • Diese Antibiotika konnten aber bisher in den Flechten deswegen nicht erkannt werden. weil die Flechten Stoffe enthalten. die wiederum das Wachstum der Bakterien und WIikroben begünstigen. Wir haben nun die Beobachtung gemacht, daß man die Antibiotika nach einem besonderen Verfahren aus den Flechten isolieren und therapeutisch verwenden kann. Diese Antibiotika haben nvichtige Vorteile vor den Sulfonamiden und dem Penicillin in der therapeutischen Anwendung. da sie in geringster Menge wirken und chemisch stabil, also an keine besonderen Aufhewahrungsbedingungen gehunden sind.
  • Wir haben durch unsere langjährigen Untersuchungen festgestellt, daß man den antibiotischen Gesamtkomplex der Flechte in der Weise gewinnt, daß man die Flechten mit Alkohol allein, mit Aceton allein oder einem Gemisch heider, oder mit einem Gemisch von Alkohol und Äther extrahiert, die Lösungsmittel verdampft, den Rückstand mit Wasser versetzt und dann bei einem pH-Wert von 3 fällt. Man filtriert ab und reinigt durch nochmaliges Lösen in Alkohol oder Aceton und darauffolgendes Fällen. Die so gewonnenen Antibiotika hemmen und vernichten das Wachstum von pathogenen Mikroben, unter ihnen auch Tuberkelbazillen. Das Antibiotikum aus der Evernia prunastri und anderen Flechtenarten enthält als wesentliche Wirkstoffe Evern- und Usninsäure sowie nehen anderen Körpern Ramalsäure. Sie alle sind wirksam gegenüber Staphylokokken und Streptokokken, Tuberkelbazillen, Typhuserregern und anderen parasitären Erregern, sowohl für sich allein als auch im Gesamtkomplex. Durch das angegebene Verfahren können alle antibiotisch wirksamen Flechtenstoffe zusammen gewonnen werden, was bisher nur durch umfangreiche Anreicherungsverfahren möglich gewesen ist.
  • Beispiel I 100 g der Flechten werden in trockenem Zustand in der Wärme (etwa 50 bis 800 C) mit 250 ccm 950/obigem Alkohol extrahiert. Dauer der Extraktion etwa 4 Stunden. Das Lösungsmittel wird bis auf 60 cm abgedampft. Der Rückstand wird mit dem dreifachen Volumen Wasser versetzt und hierauf mit Salzsäure auf einen pH-Wert von 3 ! gebracht. Es tritt ein flockiger Niederschlag auf, der nach etwa 2 Stunden abgesaugt und mit Wasser gewaschen wird. Das Produkt wird durch Umfällung gereinigt, oder man läßt es aus Aceton und Alkohol kristallisieren. Ausbeute 4 bis 7 g des Wirkstoffkomplexes.
  • Beispiel 2 100 g der Flechten werden mit einem Gemisch von 200 ccm 960/oigem Alkohol und 50 ccm Äther extrahiert. Die weitere Operation verläuft wie nach Beispiel 1.
  • Die Extraktion kann aber auch mit größeren Mengen der angegebenen Lösungsmittel in der Kälte erfolgen. Dauer der Extraktion etwa 48 Stunden. Weiter kann man so verfahren, daß man die Extraktion mit schwachen wässerigen Alkalien ohne organische Lösungsmittel durchführt. dann die wirlisamenAntibiotika mit Mineralsäuren fällt. Die Reinigung erfolgt mit organischen Lösungsmitteln.
  • Beispiel 3 IOO g Flechten werden mit 250 ccm 0,1 n-Natronlauge oder Kalilauge oder Sodalösung I Stunde in der Kälte extrahiert. Darauf filtriert man ab und bringt die schwachgelb gefärbte Lösung durch Säurezusatz auf einen pH-Wert von I bis 3. Es fällt ein flockiger Niederschlag aus, der abfiltriert und mit Wasser gewaschen wird, bis das abfließende Waschwasser neutral bleibt. Nun trocknet man den Niederschlag beiTemperaturen zwischen 30 bis 600 im Luftstrom, löst in Alkohol auf, versetzt mit Wasser und bringt den pn-Wert durch Säurezusatz wiederum auf I bis 3. Es fallen nunmehr die gereinigten antibiotischen Flechtensäuren aus, die abfiltriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet werden.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Gewinnung antibiotischer Stoffe aus Flechten, dadurch gekennzeichnet, daß man den Gesamtkomplex der antibiotisch wirksamen Körper aus Flechten mit Alkohol, mit Aceton oder einem Gemisch beider oder mit einem Gemisch von Alkohol und Äther extrahiert, nach Verdampfen des Lösungsmittels mit dem doppelten bis dreifachen Volumen Wasser versetzt und die Gesamtantibiotika hei einem pH-Wert von 2 bis 3 fällt.
  2. 2. Verfahren zur Gewinnung antibiotischer Stoffe aus Flechten, dadurch gekennzeichnet, daß die Antibiotika aus den Flechten durch Behandlung mit schwachen wässerigen Alkalien extrahiert; aus den alkalischen Lösungen mit Säure gefällt und gegebenenfalls mit organischen Lösungsmitteln gereinigt werden.
DED433A 1949-11-29 1949-11-29 Verfahren zur Gewinnung antibiotischer Stoffe aus Flechten Expired DE859348C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DED433A DE859348C (de) 1949-11-29 1949-11-29 Verfahren zur Gewinnung antibiotischer Stoffe aus Flechten

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DED433A DE859348C (de) 1949-11-29 1949-11-29 Verfahren zur Gewinnung antibiotischer Stoffe aus Flechten

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE859348C true DE859348C (de) 1952-12-15

Family

ID=7028717

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DED433A Expired DE859348C (de) 1949-11-29 1949-11-29 Verfahren zur Gewinnung antibiotischer Stoffe aus Flechten

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE859348C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2503708A1 (fr) * 1981-04-08 1982-10-15 Hemijskih Farma Fab Procede pour isoler l'acide (+)-usnique de usnea barbata l.

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2503708A1 (fr) * 1981-04-08 1982-10-15 Hemijskih Farma Fab Procede pour isoler l'acide (+)-usnique de usnea barbata l.

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE859348C (de) Verfahren zur Gewinnung antibiotischer Stoffe aus Flechten
Heatley An antibiotic from Crepis taraxacifolia (Thuill.)
DE895769C (de) Verfahren zur Herstellung von Einschlussverbindungen physiologisch wirksamer organischer Verbindungen
DE1037651B (de) Verfahren zur Herstellung eines therapeutisch wirksamen Extraktes aus dem Kittharz der Apis mellifica
DE859350C (de) Verfahren zur Gewinnung der reinen Physodsaeure aus Flechten
DE853794C (de) Verfahren zur Herstellung von Penicillinverbindungen mit verlaengerter Wirkung
DE890258C (de) Verfahren zur Herstellung eines Wirkkoerpers aus Weissdorn
DE756003C (de) Verfahren zur Darstellung neuer Derivate von Verbindungen der Nebennierenrindenhormonreihe
DE873699C (de) Verfahren zur Darstellung sauerstoffreicherer Abkoemmlinge von ungesaettigten Verbindungen der Androstan- und Pregnanreihe
DE650089C (de) Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Sexualhormone
DE820845C (de) Verfahren zur Gewinnung von Eiweisskoerpern
DE977143C (de) Verfahren zur Herstellung wasserloeslicher Derivate des Rutins
DE950674C (de) Verfahren zur Gewinnung von Wirkstoffen aus waessrigen Extrakten von Echinaceen-Arten
DE926489C (de) Verfahren zur Gewinnung eines neuen kristallisierten Glukosids der Herbstzeitlose, Colchicosid genannt
DE830825C (de) Verfahren zur Herstellung von reinem Rutin
DE859057C (de) Verfahren zur Herstellung des Natriumsalzes des Penicillins oder von freiem Penicillin aus Salzen des Penicillins
DE375181C (de) Verfahren zur Herstellung wasserloeslicher, haltbarer, Azetylsalizylsaeure enthaltender Praeparate
AT139605B (de) Verfahren zum partiellen Abbau von Digitalisglucosiden.
AT100211B (de) Verfahren zur Darstellung neuer organischer Arsenverbindungen.
DE545267C (de) Verfahren zur getrennten Gewinnung der in der Nebennierenrinde enthaltenen Hormone
DE734403C (de) Verfahren zur Herstellung von gallehaltigen Lecithincholesterinpraeparaten
DE1695781C3 (de) Psychotropes Arzneimittel
AT101021B (de) Verfahren zur Herstellung von Äthyläthern der Zellulose oder ihrer Umwandlungsprodukte.
DE558567C (de) Verfahren zur Herstellung von loeslichen Abkoemmlingen organischer Antimonverbindungen
DE735692C (de) Verfahren zur Darstellung von Pankreas-Lipase-Praeparaten