DE858592C - Huellen zur Aufnahme von fluechtigen Stoffen, wie z. B. Geruchsverbesserungs-, Desinfektionsstoffen u. dgl. - Google Patents

Description

• Hüllen zur Aufnahme von flüchtigen Stoffen, wie z. B. Geruchsverbesserungs-, Desinfektionsstoffen u. dgl. Die vorliegendeEr$ndung bezieht sich auf Hüllen zur Aufnahme flüchtiger Stoffe, die beispielsweise als medizinische Inhalationsstoffe, Geruchsverbesserungs- bzw. - Desinfektionsstoffe oder Abwehrstoffe zur Fernhaltung bzw. Vernichtung von Insekten oder Ungeziefer Verwendung finden. Ein Gegenstand der Erfindung ist die Schaffung einer Hülle zur vorteilhafteren Lagerung und Entleerung solcher flüchtiger Stoffe.
• Viele flüchtige Stoffe haben infolge ihres hohen Sättigungsdruckes bei normaler Temperatur unter gewöhnlichen Umständen nur eine geringe Beständigkeit. Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein wirksameres Mittel zur Beherrschung der Verflüchtigungsgeschwindigkeit.
• Erfindungsgemäß enthält eine Hülle einen flüchtigen Stoff der erwähnten Art, und zwar ist dieser Stoff an einen Pfropfen aus porösem bzw. faserigem Material gebunden, der sich in einer Hülse befindet, deren beide Stirnseiten vorzugsweise offen sind oder geöffnet werden können.
• Mit solchen Hüllen ist es möglich, die Verflüchtigungsgeschwindigkeit des flüchtigen Stoffes in jedem gewünschten Ausmaß zu regeln, indem die Länge der Hülle in bezug auf ihre Querschnittsfläche verändert wird und indem so das Verhältnis des Gewichtes der vorhandenen flüchtigen Substanz zur Größe der Oberfläche derselben geändert wird. Auf diese Weise kann die Verflüchtigungsgeschwindigkeit auf jedes gewünschte Maß vermindert werden und demzufolge die effektive Lebensdauer der Substanz vergrößert werden, da die Dämpfe durch die offene Stirnseite bzw. die offenen Stirnseiten der umhüllenden Hülse nur langsam aus dem Verpackungskörper entweichen können.
• Eine solche Anordnung macht es, wenn sie aus gekrepptem bzw. gewelltem Papier besteht, möglich, eine relativ große Menge flüchtigen Stoffes in Form eines dünnen Films auf den großen Oberflächen, welche ihre gewellten bzw. gekreppten Bestandteile darbieten, zu speichern und gleichzeitig die Entleerung bzw. den Verbrauch des flüchtigen Stoffes zu regeln, wie dies zuvor beschrieben wurde.
• Die Pfropfen bzw. Bausche können einmal in der Weise imprägniert sein, daß sie in den flüchtigen Stoff, wenn derselbe sich in geschmolzenem Zustand befindet, oder in eine Emulsion bzw. eine Lösung desselben in einem geeigneten Lösungsmittel eingetaucht werden, oder daß der flüchtige Stoff bzw. seine Dämpfe unter Druck in einem Strom durch die Propfen bzw. Bausche hindurchgejagt wird, wobei überschüssiger Stoff, wenn dies gewünscht wird, abgezogen werden kann.
• Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die Bestandteile des Pfropfens, beispielsweise Kreppapierstreifen, beispielsweise durch Besprühen mit dem flüchtigen Stoff benetzt oder in anderer Weise bedeckt bzw. imprägniert, bevor dieselben in die Form von Pfropfen oder Bauschen gebracht und in einer Hülse, die beispielsweise aus undurchlässigem Material bestehen kann, untergebracht werden. Um die Kreppapierstreifen, die mit dem flüchtigen Stoff imprägniert bzw. benetzt sind, besser zu bedecken, kann zwischen das so behandelte Kreppapier unbehandeltes Krepppapier bzw. unbehandeltes glattes Papier zwischengelegt werden, was vorzugsweise ebenfalls unmittelbar nach der Imprägnierung bzw. nach dem Netzen geschieht, bevor dasselbe in die Form eines Pfropfens bzw. Bausches gebracht wird. Wenn der flüchtige Stoff nur auf eine Seite als Belag aufgebracht wird, kann das unbehandelte Papier nur auf die mit dem Belag versehene Seite des behandelten Papiers aufgebracht werden, oder zwei behandelte Streifen können jeweils mit ihren behandelten Seiten gegeneinandergelegt werden. Die unbehandelten Streifen stellen eine bequeme Füllung der Hülle dar, wenn die Menge des in der Hülle befindlichen flüchtigen Stoffes nicht erhöht werden soll. Wenn zuvor die Kreppstreifen mit dem flüchtigen Stoff in mehr oder minder fein verteiltem Zustand bedeckt werden, kann dieser durch einen Strom heißer Luft bzw. durch Zugabe einer Fixativflüssigkeit an den Streifen befestigt werden, bevor dieselben in die Form eines Pfropfens oder Bausches gebracht werden. Wenn die Hülse aus undurchlässigem Material besteht, kann dieselbe in bestimmten Abständen mit Schlitzen versehen sein, wodurch die Verdunstungsgeschwindigkeit der Substanz erhöht wird und der Verdunstungsgrad in bezug auf die Hülle, als Ganzes gesehen, gleichmäßiger wird.
• Nach einer weiteren Abwandlung der Erfindung werden in die Wellen zwischen den Krepp- oder Wellpapierlagen während der Bildung des Pfropfens bzw. des Bausches Pfröpfchen bzw. Fasern aus Cellulose, Baumwolle oder ähnlichem Fasermaterial, welches mit dem flüchtigen Stoff imprägniert oder gemischt ist, eingebracht.
• Beispiele von Hüllen, welche die Erfindung verkörpern, werden nunmehr unter Bezug auf die Schemazeichnung beschrieben, in welcher Fig. i ein Aufriß einer erfindungsgemäßen Hülle ist, der die Abmessungen der längsten, dünnsten Hülle innerhalb gegebener Grenzen zeigt, Fig. 2 eine gleiche Ansicht ist, die die Abmessungen der kürzesten, dicksten Hülle innerhalb derselben Grenzen zeigt, Fig. 3 eine gleiche Ansicht ist, die eine mit einer geschlitzten Hülse versehene Hülle zeigt, und Fig. q. bis 9 Schnitte durch verschiedene Beispiele von Hüllen darstellen, die längs der Linie X-X in Fig. a gezogen und in größerem Maßstab gezeichnet sind.
• Die beschriebenen Beispiele sind sämtlich aus einem zylindri=ch@n Filtermundstückstrang hergestellt, der auf einer Maschine bekannter Bauart hergestellt wird, wie sie auch für die Herstellung fortlaufender Stränge für Zigarettenfiltermundstücke Verwendung findet. Die den Strang umgebende zylindrische Hülse kann aus durchlässiger oder undurchlässiger Folie bestehen; in dem hier beschriebenen Beispiel besteht dieselbe aus undurchlässiger Folie, die bequem mittels eines Werkzeuges geschlitzt werden kann, beispielsweise aus dünner Kunststoffolie, Metallfolie oder undurchlässigem Papier. Der Strangdurchmesser kann zwischen und 9 mm liegen; der Strang wird in einzelne Längen von etwa io bis 9o mm unterteilt. Fig. i zeigt die relativen Abmessungen des längsten, dünnsten Stranges und Fig. 2 den kürzesten, dicksten Strang für bestimmte gegebene Grenzen. Das absorbierende Material des Stranges besteht in einem gekreppten bzw. gewellten Papierstreifen i i, der der Einfachheit halber in der Zeichnung als einzelne, spiralartig gerollte, in zylindrische Form gebrachte Lage dargestellt ist, zwischen deren einzelnen Spiralwindungen sich große Zwischenräume befinden, während derselbe gewöhnlich aus verschiedenen, ineinandergeschobenen Lagen besteht, die in zylindrischer Form dicht zusammengedrängt sind. ° Die geschnittenen Stranglängen werden in die geschmolzene Substanz getaucht, herausgezogen, können abtropfen und abkühlen und werden sodann in einer umlaufenden Trommel getrommelt, um die Überschußmasse von den Außenflächen zu entfernen. Sodann werden sie zwecks Speicherung usw. verpackt und werden, um den Verlust an flüchtigem Stoff zu verhindern, entweder einzeln oder in Gruppen in undurchlässige Hüllen gepackt bzw. die offenen Stirnseiten jedes Strangstückes durch abnehmbare undurchlässige Kappen verschlossen. Solche Kappen können beispielsweise durch Beigabe von Celluloseacetat in flüssiger oder halbflüssiger Form zu den Stirnseiten der Strangstücke hergestellt werden.
• Die Hülse io kann in Abständen geschlitzt sein, wie dies in Fig. 3 gezeigt ist, um den Verdunstungsgrad über die gesamte Hülle gleichmäßiger zu machen.
• Ein für den Gebrauch als Geruchsverbesserer geeigneter flüchtiger Stoff ist z. B. Naphthalin, welches ein ätherisches Öl und, falls dies gewünscht wird, ein Desinfektionsmittel enthält. Geeignete Insektenvertilgungsmittel sind Naphthalin und Paradichlorbenzol, welches, wenn gewünscht, ein ätherisches Öl und/oder einen Duftstoff enthält. Zwei Beispiele geeigneter medizinischer Inhalationsstoffe sind Kampfer und Menthol.
• Bei einer weiteren beispielsweisen Ausführung wird der Stoff auf das gekreppte bzw. gewellte Papier i i durch Aufsprühen aufgebracht. Danach wird das so benetzte Papier in einer Maschine bekannter Bauart, wie bereits oben erwähnt, in die Form von Strängen gebracht.
• Das Papier kann auf beiden Seiten benetzt sein und ohne irgendwelche Zwischenlage in Strangform gebracht werden, wobei der Strang einen Querschnitt hat, wie er in Fig. q. und 5 gezeigt ist. Der behandelte Papierstreifen kann aber auch eine Zwischenlage aus unbehandeltem Kreppapier 1z oder unbehandeltem glatten Papier 13 erhalten, in welchem Fall der Strang einen Querschnitt hat, wie er in Fig. 6 bzw. 7 gezeigt ist, wobei Wehpapier, zwischen welches unbehandeltes Kreppapier bzw. glattes Papier zwischengelegt ist, nicht dargestellt ist.
• Das behandelte Papier kann auch nur auf einer Seite benetzt sein, wobei, wenn zwischen dasselbe in der beschriebenen Weise anderes Papier zwischengelegt wird, dieses vorzugsweise in Anlage mit der behandelten Seite gebracht wird. Bei einer weiteren Ausführungsform werden zwei Streifen des Papieres, welches auf einer Seite behandelt wurde, so ineinandergeschoben, daß ihre behandelten Seiten in Berührung kommen, wobei der Strang den in Fig. 6 gezeigten Querschnitt hat.
• Das gekreppte oder gewellte Papier kann auch als Zwischenlage faseriges, absorbierendes Material 1q. enthalten, wie z. B. Watte, Cellulosefasern, Baumwolle oder ähnliches Material. Wenn Krepp-Papier i i benutzt wird, hat der Strang vorzugsweise den in Fig. 8 gezeigten Querschnitt, und wenn gewelltes Papier verwendet wird, hat der Strang z r vorzugsweise den in Fig. 9 gezeigten Querschnitt; in letzterem Fall ist das Material 1q. am günstigsten zwischen den einzelnen Wellen des Papiers r i untergebracht.
• Das Material 1q. kann mit flüchtigem Stoff imprägniert oder durchmischt sein.
• Bei einem weiteren Belagverfahren kann der flüchtige Stoff in Form eines Mehles bzw. in Form feiner Kristalle vermittels eines Stromes heißer Luft auf das Papier aufgesprüht werden.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Hülle zur Aufnahme flüchtiger Stoffe, die als Geruchsverbesserer bzw. Desinfektoren oder zur Abwehr bzw. Vernichtung von Insekten oder Ungeziefer dienen, dadurch gekennzeichnet, daß der jeweilige flüchtige Stoff an einen Pfropfen porösen oder faserigen Materials (1a, 14) innerhalb einer Hülse (To) gebunden ist, bei welcher zumindest eine der Stirnseiten offen ist bzw. geöffnet werden kann. z. Hülle nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Pfropfen aus porösem oder faserigem Material aus gekrepptem oder gewelltem Papier hergestellt ist. 3. Hülle nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß das mit dem flüchtigen Stoff behandelte gekreppte oder gewellte Papier Zwischenlagen aus unbehandeltem gekrepptem, gewelltem oder glattem Papier enthält. q.. Hülle nach Anspruch i, dadurch 'gekennzeichnet, daß der Pfropfen aus porösem oder faserigem Material aus gekrepptem oder gewelltem Papier besteht, zwischen welches Fasermaterial zwischengelegt ist. 5. Hülle nach Anspruch q., dadurch gekennzeichnet, daß das faserige Material mit dem flüchtigen Stoff gemischt oder imprägniert ist. 6. Hülle nach irgendeinem der Ansprüche i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (io) aus undurchlässiger Folie besteht. 7. Hülle nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (io) in Abständen längs ihrer Länge mit Öffnungen versehen ist. B. Hülle nach irgendeinem der Ansprüche z bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Richtung der Kreppung bzw. der Wellung in Längsrichtung parallel zu der Richtung zwischen den beiden Stirnseiten der Hülse (io) verläuft.