DE856997C - Elektronenblitzgeraet fuer photographische Zwecke mit optischen Mitteln zur Beeinflussung der Lichtausstrahlung - Google Patents

Description

• Elektronenblitzgerät für photographische Zwecke mit optischen Mitteln zur Beeinflussung der Lichtausstrahlung Die Erfindung bezieht sich auf ein Elektronenblitzgerät für photographische Zwecke, bei dem optische Mittel, z. B.-ein Reflektor oder Kondensor, vorgesehen sind, um die Lichtausstrahlung zu beeinflussen. Zu diesem Zweck ist die Entladungsröhre des Gerätes relativ zu den optischen Mitteln verstellbar angeordnet. Bekanntlich gleicht sich bei derartigen Elektronenblitzgeräten eine Kondensatorladung nach Anlegen einer Zündspannung blitzartig innerhalb 1/sooo bis 1/loooo Sekunde über die Entladungsröhre aus. Es ist einleuchtend, daß es praktisch unmöglich ist, während des kurzen Aufblitzens der Entladungsröhre die Lichtausstrahlung, d. h. die Wirkung der optischen Mittel, zu beurteilen. Es ist daher kaum möglich, die Entladungsröhre optimal relativ zu den optischen Mitteln auszurichten, sie z. B. in den Brennpunkt eines Kondensorsystems zu bringen. An sich ist es bekannt, daß man bei Elektronenentladungsröhren durch Einschalten eines Widerstandes die Entladung des Kondensators stark verzögern und, allerdings unter Herabsetzung des Wirkungsgrades, an Stelle des Entladungsblitzes eine kontinuierliche schwächere Glimmentladung erhalten kann. Von dieser an sich bekannten Erscheinung wird erfindungsgemäß Gebrauch gemacht, um die Ausrichtung der Entladungsröhre relativ zu den optischen Mitteln zu ermöglichen, indem am Gerät ein Umschalter vorgesehen ist, durch den ein die Entladung stark verzögernder Widerstand wahlweise in den Entladungsstromkreis ein- und ausschaltbar ist. Man kann also bei eingeschaltetem Widerstand die Entladungsröhre nach Anlegen der Zündspannung zum Glimmen bringen und leicht fokussieren. Bei Ausschalten des Widerstandes ist die normale Funktion des Gerätes wiederhergestellt.
• Der einmal vorhandene Widerstand kann in weiterer Ausbildung der Erfindung zugleich noch für einen zweiten Zweck ausgenutzt werden. In der Regel haben derartige Elektronenblitzgeräte einen Hauptschalter, mit dem man die Energiequelle abschalten kann. Zweckmäßigerweise sorgt man nun dafür, daß der Hauptschalter einen zusätzlichen Kontaktarm besitzt, durch den in der Ausschaltstellung der Widerstand parallel zur Entladungsstrecke gelegt wird. Man erreicht dadurch, daß beim Abschalten des Gerätes die noch vorhandene Kondensatorladung sich ohne nochmaliges Blitzen über den Widerstand ausgleicht, so daß das Gerät zwangsläufig spannungslos wird.
• Die Erfindung ist im folgenden an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
• Abb. i und 2 zeigen Aufriß und Schnitt eines verstellbar zu einem optischen System angeordneten Entladungsrohres Abb. 3 ist ein Schaltungsschema des Elektronenblitzgerätes.
• Ein Entladungsrohr i mit den beiden Elektroden 2, 3 und einer eingeschnürten Entladungsstrecke ,4 sitzt in einem Gehäuse 5 in einer Fassung 6, die von drei Halteschrauben 7 festgeklemmt ist. Die Fassung 6 kann sowohl in der Höhe verstellt als auch verdreht werden. Ein im Gehäuse 5 verschiebbar gelagerter Tubus 8 trägt einen Kondensor 9. Die fast punktförmige Entladungsstrecke 4 kann durch Verstellung der Fassung 6 und des Kondensortubus 8 in den Brennpunkt des Kondensors 9 gebracht werden. Die Elektrode 3 des Entladungsrohres i ist, wie im Schaltschema (Abb. 3) dargestellt, über einen Umschalter io durch dessen Kontakt i i mit dem einen Pol eines Kondensatorsystems 12 verbunden, während die Elektrode 2 unmittelbar am anderen Pol desselben 12 anliegt. Die Kondensatoren 12 werden in Spannungsverdopplerschaltung über Gleichrichter 13 von der Sekundärwicklung eines Transformators 14 aufgeladen. Dessen Primärwicklung steht über einen doppelpolig ausgebildeten Hauptschalter 15 mit einer nicht dargestellten, bei 16 und 17 angeschlossenen Energiequelle in Verbindung. An - der Entladungsröhre i ist eine Zündelektrode 18 vorgesehen, die beim Schließen eines Zündschalters i9 in bekannter Weise einen die Entladung des Kondensatorsystems 12 einleitenden Spannungsstoß erhält.
• Beim Umlegen des Umschalters io auf den Kontakt 2o wird in die Verbindung zwischen Kondensatorpol 12 und Elektrode 3 ein Widerstand R eingeschaltet. Wird jetzt durch den Schalter i9 die Entladungsröhre i gezündet, erfolgt nicht eine blitzartige Entladung der Kondensatoren 12, sondern eine schwächere Glimmentladung, die durch den Widerstand R so verzögert wird, daß die Kondensatoren 12 sich zwischenzeitlich immer wieder aufladen können. Die Röhre i glimmt infolgedessen kontinuierlich unter schwacher Lichtentfaltung, die eine optische Ausrichtung der Fassung6 bzw. des Kondensors 9 ermöglicht. Beim Umlegen des Umschalters io erlischt die Glimmentladung wieder.
• Der Hauptschalter 15 besitzt einen zusätzlichen Kontaktarm 21, der in der gezeichneten Ausschaltstellung durch den Kontakt 22 den Widerstand R parallel zu dem Kondensatorsystem 12 einschaltet. Ist dieses beim Ausschalten des Gerätes noch im aufgeladenen Zustand, so erfolgt dadurch zwangsläufig eine langsame Entladung über den Widerstand R, so daß das Gerät ohne nochmaliges Abblitzen spannungslos wird.

Claims (2)

1. PATEN TANSYRL CHE: i. Elektronenblitzgerät für photographische Zwecke mit einer relativ zu optischen Mitteln (Reflektor, Kondensor od. dgl.) verstellbaren Entladungsröhre, über die sich eine Kondensatorladung nach Anlegen einer zusätzlichen Zündspannung blitzartig ausgleicht, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schaltvorrichtung (io) vorgesehen ist, durch die ein die Entladung stark vorzögernder Widerstand (R) wahlweise in den Entladungsstromkreis ein- und ausschaltbar ist.
2. 2. Elektronenblitzgerät nach Anspruch i mit einem die Energiequelle abschaltenden Hauptschalter, dadurch gekennzeichnet, daß der Hauptschalter (15) einen zusätzlichen Kontaktarm (21) besitzt, durch den in der Ausschaltstellung der Widerstand (R) parallel zur Entladungsstrecke gelegt wird. Angezogene Druckschriften: Philips' Technische Rundschau, Jahrg. 10 (1948), Heft 6, S. 187.