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AUSGEGEBEN AM 17. NOVEMBER 1952 Elastischer Radreifen, insbesondere
für Kraftfahrzeuge \'acl, dein Staiid der Technik sind elastische 12adreifen als
1_trftreifen und als Vollreifen in versch iedeiten .lusfährungen bekannt.
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Luftreifen haben eine an sich wenig elastische, relativ harte, lrtrfeisenförmige,
hohle Laufdecke. mit Cordr,e\celre und einen an sich hochelastischen Luftschlauch
mit einem bis etwa 6 atü gesteigerten'Luftdruck. t_atrfclecl:e und Luftschlauch
werden an der Radfelge durch Luftdruck zusammengehalten und bilden so mit dein Radkörper
verbunden ein Radganzes. 1 >iese in der ganzen Welt zur Einführung gelangten luftreifen
sind unter anderem deshalb rückständig, weil sie durchweg nur mit vorgeschriebenem
Höchstdruck laufen, der beschränkt auch nur bei hoher und höchster Belastung eine
Elastizität entfalten kann. Daher sind bei allen Belastungshö'hen, die unter dem
zum vorgeschriebenen Luftdruck passenden liegen, und bei Leerlauf diese Luftreifen
so hart, daB sie trotz ihres großenLuftkissens ohne nennenswerte Elastizität laufen
und hierbei Stöße und Erschütterungen erzeugen. Dagegen haben Luftreifen, die mit,
einem geringeren als dem vorgeschriebenen Luftdruck arbeiten, wohl eine gute Elastizität
und einen ruhigen Lauf, gleichzeitig
aber auch eine solche ungünstige
Walkung ihrer Laufdecke, das solche Reifen in kurzer Zeit unbrauchbar werden.
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Vollreifen bestehen allgemein aus solchem Gummi, das nur wenig elastisch
und mehr verschleißfest sowie relativ hart beschaffen ist und daher nur wenig Anwendung
finden kann. Die Vollreifen haben im Querschnitt die Form abgestumpfter Kegel, bestehen
unter anderem aus Rundprofilen mit dachartiger Abflachung und haben gerade oder
geschweift verlaufende Formen. Solche Reifen sind durch Aufkeilung, hakenartige
Felgenringe od. dgl. mit dem [harten Grund der Radkörper fest verbunden. Die Auflagefläche,
mit der solche Vollreifen auf der Fahrbahn tragen, ist konvex spitzrund, klein,
hart und unelastisch, kann sich dem Fahrgrund nicht anpassen, läuft in die Vertiefungen
des Fahrgrundes hinein und erzeugt fortlaufend Stöße und Erschütterungen. Mangels
hinreichender Elastizität sind die heutigen Vollreifenarten den Anforderungen des
Verkehrs nicht gewachsen.
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Die Erfindung beseitigt viele Mängel und Rückständigkeiten im Verkehr
auf den Wegen, Straßen, Autobahnen, Plätzen und im Gelände ,durch Neugestaltungen
des Reifenquerschnitts, so daß nunmehr Automobile, Motorräder, Fahrräder und andere
Transportmittel, Geräte od. dgl. auf einfachem, weichem und konstant elastischem
Radreifen laufen können. Erreicht wird dies durch ein neues Gestaltungsprinzip als
Mittel zur besten Ausnutzung des Reifenmaterials mittels besonderer Ausbildungen
der Radfelgen sowie durch zweckmäßige Anordnung und Zusammenfassung profilierter
Reifenquerschnitte und Felgen an Radscheiben oder Radspeichen. Derartige Reifen
haben in senkrechter Richtung eine progressive und hohe Elastizität, sind seitlich
unelastisch und kurvenfest, bleiben immer fahrbereit, laufen ohne Pannen, -haben
keine Reparaturen und .verursachen auch keine Betriebsposten. Hierdurch werden die
Fahrleistungen und die Fahrsicherheit der Triebräder und Laufräder der Fahrzeuge
grundlegend verbessert. Diese Reifen haben nicht nur kleinere Querschnittsprofile
und breitere Laufflächen als die heute im Gebrauch befindlichen Reifenarten, sondern
laufen auch frei von Dauerspannungen und Störungen. Sie tragen ihre Lasten leicht
und weich bei nur geringer Walkung, ohne besondere Erwärmung der weitgehend frei
liegenden Laufdecke und des inneren Reifens auf einem quer zum Reifen geraden und
in seiner ganzen Höhe elastisch geformten Grund, immer ruhig. Solche Reifen werden
nur in ihrem sich jeweils unmittelbar über der Fahrbahn befindlichen Bereich fortlaufend
wenig komprimiert und laufen, im übrigen Umfangsteil entlastet, grundsätzlich frei
von Spannungen. Die relativ geringen, durch innere Bewegungen eintretenden Beanspruchungen
sowie die seitliche Überfassung des elastischen Materials als Schutz gegen Witterung
und Zerstörung sichern und erhalten die Profilierung und Leistungsfähigkeit der
Reifen und geben diesen eine lange Lebensdauer. Diese Eigenschaften ersparen Gummi,
schonen Fahrzeuge und Straßen, machen das Fahren, Reisen und Transportieren leichter,
sicherer und angenehmer, schaffen eine bessere und richtige Lauftechnik der Räider
und erschließen durch Fahrerleichterungen und bessere ökonomie Wohltaten für jedermann.
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Die Wirkungsweise des Radreifens der Erfindung ist derart, daß im
Reifenbereich unmittelbar über der Lauffläche die stählernen Felgenringe 5, 6, getrieben
durch die Radlast, sich gleichmäßig nach unten bewegen. Durch diese Abwärtsbewegung
wird der umfaßte und konstant hochelastische Reifen an seiner Laufdecke und in seiner
Höhe senkrecht und seitlich komprimiert. Der Reifen wird somit nur unmittelbar über
der Fahrbahn durch ein fortschreitendes Zusammendrücken so weit gespannt, bis die
Radlast von der Elastizität der durch Schrauben io regelbaren Vorpressung aufgenommen
und auf diese Art elastisch getragen wird. Hierbei paßt sich die leicht biegsame
und w=enig walkende Laufdecke ohne nennenswerte Erwärmungen mit ihrer Lauffläche
sowohl bei Leerlauf als auch bei Belastungen weitgehendst mit einer relativ großen
Auflagefläche und einem entsprechend geringen spezifischen Druck dem Fahrgrund an.
Die Sehrauben io werden so eingestellt, daß die inneren Seiten der Felgenringe die
Reifenseiten ohne besondere Kompression eng umfassen. Ein stärkeres Anziehen der
Schrauben io bewirkt eine Erhöhung der Tragfähigkeit und dämpft das Ausmaß der Elastizität
der Reifen, während zu schwach angezogene Schrauben die Tragfähigkeit herabsetzen
und die Elastizität erhöhen. Das bisher übliche DZitführen von Reservereifen ist
hinfällig, weil die Reifen der Erfindung für lange Zeit unverbrauchbar sind. Ein
Reifenwechsel ist nicht mehr ein momentan eintretendes Muß, sondern Gelegenheitssache.
Die Reifen sind dann gelegentlich auszuwechseln, wenn die Lauffläche bis dahin abgefahren
ist, wo die Reifenschräge an der Reifenseite ausläuft. Zweckmäßig sind stärker abgefahrene
Räder mit weniger abgefahrenen gegeneinander gelegentlich auszuwechseln.
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Fig. i zeigt in ihren Quadranten i bis 4 Seitenansichten der Ausführungsbeispiele
der Fig. 2 bis 4. Quadrant i zeigt in Ansicht auf die linke Reifenseite der Fig.
2 die Radscheibe mit ihrem Felgenring 5, die Schrauben io zum Zusammenhalten der
beiden Felgenringe und durch die beiden äußeren Kreislinien die frei liegende Laufdecke
12. Quadrant 2, ohne Felgenring, zeigt die direkte Ansicht auf die linke Seite vom
Reifen 12 der Fig.2. Der elastische Reifen ist innerhalb seiner Laufdecke zwecks
Sicherung leichter Walkungen mit zwei ringsherum gehenden Lochreihen versehen, deren
quer zum Reifen.durchgehendeLöcher 14 zueinander versetzt sind und von Cordgeweben
13 umfaßt werden. a-b ist die Schnittlinie der Fig. 2. Der Reifenkopf ist durch
die dritte und vierte Kreislinie von außen mit seinen ringsherum angeordneten Löchern
dargestellt. Quadrant 3, ohne Felgenring, stellt eine Ansicht auf die linke Seite
vom Reifen i2 der Fig. 3 dar. Zur Erlangung hoher Elastizität sind die Reifenseiten
ringsherum mit relativ größeren und radial verlaufend dargestellten Aussparungen
15 versehen. Jede einzelne Aussparung 'hat in, ihrem Grund ein
quer
zum Reifen verlaufendes Loch 14. Die Außenflächen.der Rippen haben zur Förderung
der senkrechten Elastizität zwei kleinere Aussparungen 16. Die Löcher ini Reifenkopf
dienen zur Verbindung mit der von den Speichen 9 getragenen Felge. e-f ist die Solinittlinie
für Fig. 3. Quadrant 4, ohne Felgenring, zeigt in Ansicht die linke Seite vom Reifen
12 der zig. .4. Zur Erlangung einer größeren Weichheit ist unmittelbar innerhalb
der Laufdecke zwischen je zwei Aussparungen je ein in der Reifenbreite durcligeliendes
Loc!i 14 angeordnet. Die Reifenseiten sind ringsherum mit .\ussliarungen 15 und
mit je drei kleineren _lussparungen 16 in jeder Rippe verseben. Am weiter innen
liegenden Reifenkopf sind die Löcher zur Verbindung mit der Radfelge ersichtlich.
c-(1 ist die Schnittlinie für die Fig. 4.
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Fig. 2 ist ein Schnittbild der Linie a-b der Fig. i. Die Radsc:heihe
8 ist an ihrem Umfang als :hinterer Felgenring f' ausgebildet. Ati der Vorderseite
der Radscheibe faßt der geformte, steife und lose Felgenring 5 oben in den Felgenring
6'hinein. Beide Felgenringe sind durch die Schrauben io seitlich einstellbar und
durch deren Mutter i i untereinander verbunden. 1)ie Felgenringe umfassen den Reifen
an seinen radial nach außen etwas erweiterten Lücltern ini :'\bstand und an den
beiden Seiten vom Reifen 12 bis zum Bereich der eigentlichen Lauf-<lecke. Hierdurch
ist die Lauffläche seitlich unelastisch und kurvenfest gemacht. Das aus elastischem
Material bestehende, im wesentlichen dreieckige Reifenprofil ist voll gehalten und
hat dadurch die größtmögliclie Tragf<i-higkeit und ist entsprechend steifer.
Unmittelbar innerhalb der eigentlichen Laufdecke sind in zwei Kreisen zueinander
versetzte Löcher 14 angeordnet, die von Cordgeweben 13 umfaßt werden. Diese quer
durchlaufenden Löcher machen die rechteckige Laufdecke weicher. Gegebenenfalls können
aticli die Löcher 14 in Fortfall kommen. Obwohl die, 1_.tttffliiche 17 gerade dargestellt
ist, kann sie auch konvex gerundet sein.
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Fig. 3 stellt als Schnittbild der .Linie e-f ein Ausfülirungsbeispiel
solcher elastischer lZeifen dar, cii: an Fahrrädern, Motorrädern od. dgl. senkrecht
und geneigt zur Fahrbahn laufen können. Der von den Speichen 9 getragene Grundring
7 der Radfelge hat an seiner linken offenen Seite den seitlich einstellharen Felgenring
5 und ist an seiner rechten Seite finit dein Felgenring 6 durch Nietung oder Schweißung
fest verbunden. Die Felgenringe 5, 6 werden durch die seitlich einstellbaren Schrauben
und Muttern i o, t i so zusammengehalten, daß sie den Reifenkopf im Abstand und
die Seiten vorn Reifen 12 eng umfassen. Der Reifen hat eine bogenförmige Lauffläche
18, ist an seinen Seiten ringsherum mit Aussparungen 15 versehen und hat quer zum
Reifen durchlaufendeL'öclher 14. Die elastischen Rippen sind zur Erhöhung der senkrechten
Elastizität mit kleineren Aussparungen versehen.
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Fig.4 zeigt als Schnittbild der Linie c-d der Fig. i einen elastischen
Reifen für leichtere bis mittelsCliwere Fahrzeuge. Die Radscheilte 8 und der profilierte
Felgenring (i sind untereinander durch Nietung verbunden dargestellt. Der lose Felgenring
5 und der ortsfeste Felgenring 6 sind in seitlicher Richtung durch die Schrauben
io und ortsfesten Muttern i i seitlich zueinander einstellbar verbunden. Beide Felgenringe
umschließen den Reifenkopf im Abstand und umfassen eng die mit Aussparungen 15,
16 versehenen Reifenseiten. Der Reifen ist ringsherum mit quer zum Reifen durchgehenden
Löchern 14 und mit dem Cordgewebe 13 versehen. Die ,Lauffläche 18 ist mit
oder ohne Profilierung bei Schwing- oder Pendelachsen zweckmäßig schwach gerundet
zu gestalten. Zur Erlangung bestimmter Breiten der Laufflächen der Räder und zur
Förderung oder Begrenzung des senkrechten Gleitvorganges an der Innenwand der Felgenringe
werden die Reifenseiten und Felgenringe mit steileren oder flacheren Neigungswinkeln
versehen.
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Fig. 5 ist eine Einzelheit der Reifenseiten der Fig. 2, ,4 und zeigt,
wie die Felgenringe 5, 6 an ihrer Peripherie ringsherum mit nach innen gebogenen
Nasen i9 versehen werdenkönnen, mit denen letztere in entsprechende Aussparungen
2o der Reifen hineinfassen und so den Reifen und die Felgenringe in der Umlaufrichtung
untereinander verbinden.