DE854385C - Verbundfreileiter, insbesondere fuer traegerfrequente Nachrichtenuebermittlung - Google Patents

Description

• Verbundfreileiter, insbesondere für trägerfrequente Nachrichtenübermittlung Es ist bekannt, für Fernmeldefreileitungen Stahldrähte zu verwenden, die an ihrer Oberfläche durch eine in der Hitze aufgewalzte (Kupferschicht elektrisch gut leitend gemacht sind. Diese Drähte leiten zwar den Strom gut, haben ,durch den Stahlkern eine hohe Zugfestigkeit und sind auch durch den aufgeschweißten lückenlosen Kupferüberzug gegen Korrosion geschützt. Die Herstellung solcher schweißplattierter Drähte ist aber umständlich, und ihre Kupferauflage fällt nie ganz gleichmäßig aus. Weiterhin sind Hochfrequenzfreileiter bekannt, die aus einer um einen Stahlkern verseilten Lage elektrisch gut leitender Flachdrähte bestehen oder aus einem einzigen elektrisch gut leitenden Metallband, beispielsweise einem Aluminiumband, das in Form eines Mantels um den Stahlkern gebogen ist. Diese Leiter sind jedoch gegen Witterungseinflüsse empfindlich. Es läßt sich nicht vermeiden, daß durch die Fugen des gut leitenden Mantels Feuchtigkeit eindringt, die dabei mit dem Eisen der Leiterseele und mit dem Leitmetall des Mantels Lokalelemente bildet, wodurch der Leiter nach einiger ,Zeit zerstört wird. Bei einem Verbundleiter aus einem Eisenkern und einem um diesen zu einem .Mantel gebogenen Aluminiumband kommt hinzu, daß sich infolge der sehr verschiedenen Wärmeausdehnungskoeffizienten von Aluminium und Eisen schon bei mittleren Temperaturerhöhungen, wie sie in unseren gemäßigten Zonen im Sommer regelmäßig auftreten, der Aluminiummantel so viel stärker ausdehnt als der Stahlkern, daß die Stoßfuge des Mantels durch die Stauchwirkung an vielen Stellen auseinanderklafft. Diese Wirkung zeigt sich insbesondere bei größeren Herstellungslängen und macht dadurch solche Verbundleiter namentlich für Überlandleitungen weniger geeignet.
• Außerdem sind verseilte Verbundfreileiter aus Eisendrähten und Aluminiumdrähten bekannt, bei denen die Eisendrähte verzinkt sind. Diese Verbundleiter sind zwar gegen Witterungseinflüsse viel unempfindlicher,weil die Feuchtigkeit nur zwischen Aluminium- und Zinkoberflächen gelangen 'kann, die in der elektrochemischen Spannungsreihe sehr nahe benachbart sind und zwischen denen sich daher kein nennenswerter Potentialunterschied ausbildenkann. Hinsichtlich :der Wärmedehnung verhalten sich aber diese Verbundleiter wegen der stark verschiedenen Wärmeausdehnungskoeffizienten .von Eisen und Aluminium ebenfalls sehr ungünstig. Die Erfindung bezieht sich auf einen insbesondere für trägerfrequente Nachrichtenübermittlung bestimmten Verbundfreileiter, der aus einem Stahlkern und einem um ihn zu einem Mantel gebogenen Aluminiumband besteht. Erfindungsgemäß ist ein verzinkter Stahlkern verwendet und das Aluminiumband nach dem Biegen um .den iKern gefalzt. Durch diese Vereinigung von Merkmalen werden die Nachteile der beschriebenen vorbekannten Verbundleiter vermieden. Da der Leiter nach der Erfindung nur Zink- und ,Aluminiumoberflächen hat, können nennenswerte Potentialunterschiede nicht auftreten. Außerdem (kann der Aluminiummantel, der durch das Falzen des Bands um den Kern mechanisch zuverlässig geschlossen ist, auch bei stärkerenTemperaturerhöhungen nichtauseinanderklaffen, sondern die Wärmedehnung wird von dem weichen Metall des Mantels unter Beibehaltung seiner Form aufgenommen. Ferner eignet sich der Leiter, da die Stromleitung parallel zur Leiterachse in einer über dem Stahlkern gelegenen, im Querschnitt völliggleichmäßigenHülle erfolgt, besonders gut für die trägerfrequente Nachrichtenübermittlung.
• Der Leiter nach der Erfindung wird zweckmäßig in der Weise hergestellt, daß auf einen verzinkten Stahlkern in dessen Längsrichtung ein Aluminiumband aufgebracht und dieses Aluminiumband um den Stahlkern zu einem rohrförmigen Mantel gebogen und gefalzt wird. Zum weiteren Schutz der Leitung gegen Witterungseinflüsse kann der Aluminiummantel mit einer auf chemischem Wege erzeugten und durch Tränken mit Wasserglas gedichteten Oxydschicht versehen sein. Für die Herstellung :der Oxydschicht eignet sich besonders das sogenannte .MBV-Verfahren, bei dem der Aluminiumgegenstand in einer erwärmten Lösung von Chromaten und Carbonaten behandelt wird. Diese Behandlung wird zweckmäßig nach dem Falzen des Aluminiummantels vorgenommen. Nach dieser Behandlung kann -der Leiter außerdem noch eingefettet werden.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verbundfreileiter, insbesondere für trägerfrequente Nachrichtenübermittlung, der aus einem Stahlkern und einem um ihn gebogenen Aluminiumband besteht, dadurch gekennzeichnet, daß das Band nachdem Biegen um den verzinkten Stahlkern gefalzt ist. ,
2. 2. Verbundfreileiter nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Aluminiumauflage mit einer auf chemischem Wege erzeugten und durch Tränken mit Wasserglas gedichteten Oxydschicht versehen ist.
3. 3. Verbundfreileiter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß er eingefettet ist.