DE845434C - Waelzlager, insbesondere Nadellager - Google Patents

Description

• Wälzlagerungen zur Aufnahme von Winkeldrehbewegungen der zu lagernden Elemente haben den Nachteil, daß durch die dauernd wiederkehrende Abwälzbewegung in beiden Drehrichtungen eine ungleichmäßige Abnutzung der Abwälzflächen sowohl der Lagerringe als auch der Wälzkörper entsteht. Diese Abnutzung ist, abgesehen vom Lagerdruck, um so größer, je kleiner die aufzunehmende Winkelbewegung ist und je mehr sie sich einer symmetrischen nähert. Die Abnutzung kann sich in diesen Fällen so weit steigern, daß die Wälzkörper in ihre Laufflächen Vertiefungen einrollen, selbst oval werden und dadurch Sperreffekte hervorrufen. Diese Lager, meistens als Nadellager ausgebildet, verschleißen schnell, beanspruchen die Maschinenteile, die sie möglichst reibungslos lagern sollen, infolge welliger Abwälzoberflächen und unrunder Wälzkörper stark und üben dadurch unerwünschte Sperr- und Richtwirkungen aus. Hierdurch können, besonders bei hohen Lagerdrücken, Bewegungswiderstände auftreten, die die zu lagernden Maschinenteile so hoch beanspruchen, daß sie zerstört werden.
• Die Erfindung bezieht sich auf Wälz-, besonders Nadellager, die, in vorbeschriebener Art verwendet, die geschilderten Nachteile vermeiden. Die Erfindung besteht darin, daB zwei durch einen Zwischenlaufring getrennte Systeme von Wälzkörpern mittels diese Zwischenlaufringes in Verbindung mit einer geeigneten Sperreinrichtung durch die aufzunehmende Winkeldrehbewegung abwechselnd und schrittweise zum Umlauf in entgegengesetzter Richtung gezwungen werden, so daß durch die dabei entstehende dauernde Ortsveränderung dieser Wälzkörper einer ungleichmäßigen Abnutzung der Wälzflächen vorgebeugt wird.
• Lager, nach diesem Erfindungsprinzip aufgebaut, zeigen trotz aufzunehmender Winkeldrehbewegung die üblichen Abnutzungserscheinungen nicht, weil die Wälzkörper zwangsläufig selbst bei kleiner und kleinster Winkeldrehbewegung langsam und schrittweise in Umlauf gesetzt werden. Hierdurch nehmen die Wälzkörper ständig eine andere Lage auf dem Wälzumfang der Lagerringe ein, so daß ein dauerndes Hinundherrollen auf der gleichen Ringfläche, wie es in diesem Anwendungsfall bei normalen Wälzlagern der Fall wäre, unmöglich wird.
• Zur Erläuterung des Erfindungsgedankens wird beispielsweise ein für vorgenannte Zwecke häufig verwendetes Nadellager beschrieben, ohne daß hierdurch die Anwendung des Erfindungsprinzips allein auf diese Art der Wälzlager beschränkt bleibt.
• Das in der Zeichnung dargestellte Nadellager ist abweichend von der bisher gebräuchlichen Bauart aus zwei übereinanderlaufenden Wälzkörpersystemen i und a (Abb. 2 und 3) aufgebaut. Die durch einen Zwischenlaufring3 (Abb. 2 und 3) getrennt sind. Wird dieser Zwischenlaufring 3 (Abb. 2 und 3) durch eine geeignete Sperreinrichtung, in der gezeichneten Darstellung beispielsweise durch vier auf einer schiefen Ebene auflaufende Röllchen 4 (Abb. i und 2), die durch Federn 5 (Abb, i) leicht angedrückt werden, abwechselnd, je nach der augenblicklichen Drehrichtung der zu übertragenden Winkeldrehbewegung, einmal mittels des äußeren Rollenpaares mit dem Außenring 6 (Abb. i und 2) und einmal mittels des inneren Rollenpaares mit dem Innenring bzw. der Welle 7 (Abb. i und 2) des Lägers verbunden, so wälzen sich die beiden Wälzkörpersysteme i und 2 (Abb. 2 und 3) abwechselnd in der nicht gesperrten Drehrichtung ab und wechseln dadurch dauernd ihre Lage auf den Abwälzflächen unter Eigendrehung in einer Richtung. Die Lagerbewegung wird damit von dem jeweils nicht gesperrten Wälzkörpersystem übernommen, so daß diese abwechselnd und schrittweise im gegenläufigen Sinn umlaufen. Der wechselseitige Sperreffekt entsteht dadurch, daß bei ruhendem Außen- und Zwischenring 6 und 3 die inneren Röllchen 4, die durch die Federn 5 in leichter Oberflächenberührung gehalten werden, bei einer Rechtsdrehung der Welle 7 den Zwischenring 3 in dieser Drehrichtung mitnehmen und dabei die beiden äußeren Röllchen 4, die als noch verklemmt angenommen werden können, aus der Verklemmung befreien. Damit drehen sich Welle 7 und Zwischenring 3 durch die inneren Röllchen 4 verbunden, auf dem äußeren Wälzkörpersystem i. Bei einer Linksdrehung der Welle 7 kehren sich die Verhältnisse um: Die inneren Röllchen 4 sind zunächst zwischen Welle 7 und Zwischenlaufring 3 verklemmt. Bei Linksdrehung der Welle 7 rollen die äußeren Röllchen 4 in die Verklemmung und sperren Zwischenlaufring 3 und Außenring 6. Durch diesen auftretenden Klemmwiderstand werden im Augenblick des Kraftschlusses beim Weiterdrehen der Welle 7 nach links die inneren Röllchen 4 aus der Verklemmung herausgerollt. Zwischenlaufring 3 und Außenring 6 sind verklemmt, das äußere Wälzkörpersystem i ruht, die Welle 7 dreht sich nunmehr auf dem inneren Wälzkörpersystem 2.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Wälzlager, insbesondere Nadellager, für Winkeldrehbewegungen mit zwei durch einen Zwischenlaufring getrennten Systemen von Wälzkörpern, dadurch gekennzeichnet, daß mittels dieses Zwischenlaufringes (3) in Verbindung mit einer geeigneten Sperreinrichtung (4, 5) die Wälzkörpersysteme (i, 2) durch die aufzunehmende Winkeldrehbewegung abwechselnd und schrittweise zum Umlauf in entgegengesetzter Richtung gezwungen werden, wobei durch die dabei entstehende dauernde Ortsveränderung der Wälzkörper einer ungleichmäßigen Abnutzung der Abwälzflächen vorgebeugt wird.