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Wasserwaage, insbesondere Gleisüberhöhungsmeßgerät Der Gegenstand
der vorliegenden Erfindung betrifft eine Wasserwaage, insbesondere eine solche,
die sich zur Messung der Überhöhung der Gleise des Eisenbahnoberbaues eignet.
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Bei einer Wasserwaage der bekannten Bauart wird eine leicht gekrümmte
Libelle in einem stabähnlichen Körper so angeordnet, daß die Luftblase in der Libelle
dann zwischen zwei Marken steht, wenn sich der stabähnliche Körper genau in der
Waagerechten befindet.
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Bei Gleisüberhöhungsmeßgeräten wird eine bekannte Wasserwaage der
vorstehend beschriebenen Bauart auf einen stabähnlichen Körper größerer Länge aufgesetzt
und festgelegt. Während das eine Ende dieses Stabes mittelbar oder unmittelbar auf
der einen Schiene aufliegt, enthält das andere Ende eine Einrichtung, die es gestattet,
an diesem Ende 1
den Abstand der Unterseite des Stabes von der Oberseite der
anderen Schiene zu ermitteln. Es wurden Teleskoprohre, senkrecht bewegbare Schieber
od. dgl. vorgesehen, die mit Mitteln zum Ablesen des Abstandes versehen waren.
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Alle Wasserwaagen und alle Gleisüberhöhungsmeßgeräte weisen den Nachteil
auf, daß man die Neigung bzwQ Überhöhung nicht sofort ablesen kann, sondern entweder
die Waage mehrmals in ihrer Lage verändern oder Teile der Waage bzw. des Überhöhungsmessers
gegeneinander verschieben muß. Hinzu kommt, daß die Ablesung meist recht umständlich
ist.
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Diese Nachteile werden erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß die
Libelle nicht mehr mit zwei Skalenstrichen versehen wird, sondern auf ihr oder in
ihrer Nähe mehr als zwei Skalenstriche
vorgesehen werden, die die
vorhandene Neigung 1>zw. Überhöhung sofort nach dem Auflegen des (rerätes abzulesen
gestatten. Zweckmäß,igerweise wird die Libelle langgestreckt ausgebildet und vorzugsweise
gekrümmt gestaltet oder, wenn sie aus einem geraden Rohr besteht, schräg liegend
auf oder oberhalb des stabförmigen Körpers angeordnet. Es empfiehlt sich, die Libelle
in einem Aufsatzstück unterzubringen, das z. B. mit dem stabförmigen Körper verschraubt
ist. Dieses Aufsatzstück kann beispielsweise aus zwei Teilen bestehen, die je eine
Nut aufweisen. Die Nuten umfassen die Libelle, wenn man beide Teile zu einer Einheit
vereinigt. Es können auch zwei Aufsatzstücke vorgesehen sein, die je .eine Libelle
enthalten, oder es kann das Aufsatzstück einteilig, aber so lang wie die beiden
Aufsatzstücke gestaltet werden. In diesem Fall ist die Libelle oder ein Teil des
Aufsatzstückes mit zwei Skalenbereichen versehen, deren gemeinsamer Nullpunkt in
der Mitte der Libelle liegt.
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Die Libelle wird, um ihre Beschädigung zu verhindern, unten und seitlich
vom Aufsatzstück bzw. dessen Teilen umfaßt sowie elastisch in derr Nuten eingebettet.
Zur Vereinfachung des Allesens kann ein Schieber vorgesehen werden, der in geeigneter
Weise auf oder in dem Aufsatzstück gleitend gelagert ist. Man wird ihn z. B. mit
einer Ausnehmung versehen, deren Form im wesentlichen der Form der Luftblase der
Libelle entspricht. Eine Marke am Schieber gestattet des. schnelle Ablesen der Neigung
bzw. Überhöhung, wenn die Skala z. B. neben der Libelle auf einem der Seitenbleche
des Aufsatzstückes angebracht ist.
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Die Skala wird am besten in Millimetern geeicht. Das Aufsatzstück
erhält zweckmäßigerweise eine Aussparung, die das Gewicht des Gerätes verringert
und gleichzeitig als Tragegriff dient.
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Sieht man von der Anordnung eines die Allesung erleichternden Schiebers
ab, so bewegt sich nur die Luftblase in der Libelle, wenn sich die Neigung bzw.
die Überhöhung ändert. Irgendwelche Teile des Gerätes brauchen nicht gegeneinander
bewegt zu werden.
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Weitere Merkmale ergeben sich aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispieles,
das als Gleisüberhöhungsmeßgerät Verwendung findet, und eines weiteren Beispieles,
das alsGleisüberhöhungsmeßgerät und Spurmaß dient. Es zeigt Fig. i die Seitenansicht
eines Gleisüberhöhungsmeßgerätes, das auf Eisenbahnschienen aufgelegt ist, Fig.2
die Draufsicht auf das Meßgerät nach Fig. i, Fig. 3 einen Schnitt in Richtung,64-B
der Fig. i und Fig.4 die Seitenansicht eines Dleßgerätes mit einem Spurmaß und zwei
Meßbereichen.
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Das Meßgerät wird aus einem stabförmigen Körper i, der aus Holz, Metall
oder einem ähnlichen Werkstofft hergestellt ist. hier aus einem Doppel-T-Profil
besteht, und einem Aufsatzstück 2 gebildet. Beide Teile sind z. B. miteinander verschraubt.
Im Aufsatzstück befindet sich, durch die beiden Teile 3 und 4 gehalten und eventuell
.elastisch gelagert, die langgestreckte, hier gekrümmte Libelle 5 mit ihrer Luftblase
6. Zwischen den beiden oben ,abgewinkelten Seitenblechen 7 und 8 und den Teilen
3 und 4 gleitet ein Schieber 9, der eine Ausnehmung io aufweist, die dazu dient,
die Luftblase 6 von oben her sichtbar zu machen.
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Der Schieber 9 wird, je nachdem wie stark die Überhöhung ist, längs
der Skala o bis i8o° so verschoben, daß sich die Luftblase 6 immer in der Ausnehmung
io befindet. Steht z. B. die Luftblase an der Stelle 14, so ist der Schieber 9 so
an die Stelle 14 zu schieben, daß die Luftblase die Ausnehmung io ausfüllt. Man
kann dann die auf der Skala stehende Gradzahl mittels der Marke io' ablesen.
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Die Libelle und die in den Teilen 3 und 4 vorgesehenen Nuten sind
schwach gekrümmt gestaltet, der Krümmungsradius richtet sich nach der Länge des
stabförmigen Körpers bzw. dem Abstand der Schienen voneinander. Als Anschlag wird
z. B. ein Winkel i i an der Unterseite des Körpers i befestigt.
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Liegen die Oberseiten der Schienen 12 und 13 in der gleichen Ebene,
so befindet sich die Luftblase 6 bzw. im Augenblick .des Allesens auch die Ausnehmung
io mit ihrer Marke io' in der in den Fig. i bis 3 gezeigten Nullage. Liegt z. B.
die Schiene 12 höher als die Schiene 13, so stellt sich dieLuftblase z. B. in die
bei 14 gestrichelt'eingezeichnete Lage ,ein, die -Überhöhung beträgt dann also i
15 mm gemäß der Skala mit den Zahlenstrichen o bis i8o°. Befindet sich die Luftblase
in der Stellung 15, so entspricht .dies einer Überhöhung von i 8o mm.
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Die Aussparung 16 erleichtert das Tragen des Gerätes. Während bei
dem Ausführungsbeispiel der Fig: i bis 3 nur ein Skalenbereich vorgesehen ist, weist
das Meßgerät der Fig. .4 zwei Skalenbereiche auf. Auf dem stabförmigen Körper 17
sitzt ein Aufsatzstück i8, in dem eine Libelle i9 untergebracht ist, deren Luftblase
2o z. B. gerade am höchsten Punkt der Libelle steht. Der Schieber 21 begrenzt in
diesem Beispiel die Luftblase nur nach einer Seite, kann aber auch genau so ausgebildet
sein, wie der Schieber nach den Fig. i bis 3. Hier sind z. B. zwei Aussparungen
22 und 23 vorgesehen.
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An der Unterseite des Körpers 17 befindet sich außer dem Winkel 24,
der an der Schiene 25 anliegt, ein verstellbarer Winkel 26, den man gegen die Schiene
27 schieben kann, um die Spur nachzumessen. Durch diese Verbindung eines Gleisüberhöhungsmessers
mit einem Spurmaß erreicht man außerdem, daß die Unterseite des Körpers 17 z. B.
durch Aufsetzen des Gerätes auf den Erdboden nicht mehr beschädigt werden kann,
eine Nacheichung des Gleisüberhöhungsmessers also praktisch nie zu erfolgen braucht.
Die Winkel können sich unten zwar eventuell etwas abnutzen, diese Abnutzung verringert
aber die Meßgenauigkeit nicht.
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Die Anwendung dieses Meßgerätes ist nicht auf den Eisenbahnoberbau
beschränkt, es kann überall dort eingesetzt werden, wo die Aufgabe gestellt ist,
1?4enen
oder Neigungen zu vermessen. Die einzelnen ?Merkmale des einen Beispiels können
auch mit Merkmalen des anderen Beispiels vereinigt %% erden.