DE2553579C2

DE2553579C2 - Meß- und Anreißgerät mit einem an einer Vertikalsäule geführten Schieber, der einen hohlen Querarm trägt

Info

Publication number: DE2553579C2
Application number: DE19752553579
Authority: DE
Inventors: Helmut 8751 Oberbessenbach Spatz
Original assignee: Mora, Fabrik für Meßgeräte H. Freund, 8750 Aschaffenburg
Priority date: 1975-11-28
Filing date: 1975-11-28
Publication date: 1978-01-26
Also published as: DE2553579B1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Meß- und Anreißgerät mit einem an einer Vertikalsäule geführten Schieber, der einen an seinem freien, vorderen Ende mit einem Meßinstrument, einem Anreißwerkzeug od. dgl. versehenen hohlen Querarm trägt, welcher innerhalb des Querarmes zwischen an dessen Enden vorgesehenen Abschlußplatten verlaufende, zum Ausgleich der Querarmdurchbiegung dienende Zugankerverspannungen enthält, von denen mindestens eine im Winkel zur Querarmlängsachse zum vorderen Ende hin nach abwärts verläuft.

Meß- und Anreißgeräte dieser Art sind seit längerer Zeit, unter anderem auch durch die deutsche Offenlegungsschrift 20 08 948, bekannt. Man ist bestrebt, mittels der Zugankerverspannungen dem Querarm eine solche Biegung zu verleihen, daß das freie vordere Querarmende unabhängig von der Auskragung des Querarmes stets in derselben horizontalen Ebene bleibt, da sich die Querarmdurchbiegung unter dem Gewicht des am vorderen Querarmende eingespannten Meßinstrumentes oder Anreißwerkzeugs sowie unter dem Eigengewicht des Querarmes im Ergebnis mit der zuvor eingestellten Aufwärtsbiegung des Querarmes von der Einspannungsstelle am Schieber im wesentlichen aufhebt Bekanntermaßen hat man versucht, dem Querarm einen parabolischen Verlauf der Biegung aufzuprägen, derart, daß die Krümmung des Querarmes mit größer werdendem Abstand vom vorderen, freien Querarmende ständig zunimmt. Nachdem aber die Durchbiegungsweite am vorderen Querarmende in

ίο erster Näherung mit der dritten Potenz der frei auskragenden Querarmlänge wächst, ist eine Formgebung des Querarmes entsprechend einer Kurve dritten Grades oder ggf. noch höheren Grades erforderlich, um eine präzise Einstellung des vorderen Querarmendes auf eine konstante Höhe unabhängig von der Auskragungslänge zu erreichen. Diese voreingestellte Biegung ist jedoch mit bekannten Verspannungen wenn überhaupt, so nur mit Schwierigkeiten erreichbar.
Außerdem ist es, beispielsweise aus der US-Patentschrift 29 12 905, seit geraumer Zeit bekannt, bei Werkzeugmaschinen-Auslegerarmen eine Deformation durch im Inneren des betreffenden Auslegerarmes verlaufende Spannelemente, etwa in Gestalt eines Torsionsstabes, auszugleichen, wobei diese Spannelemente einstellbar angespannt werden können.

Durch die vorliegende Erfindung soll nun die Aufgabe gelöst werden, die Genauigkeit der voreingestellten Biegung des Querarmes eines Meß- und Anreißgerätes der eingangs kurz beschriebenen Art derart, daß unabhängig von der Auskragungslänge die Höheneinstellung des vorderen Querarmendes konstant bleibt, weiter zu verbessern.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß sich eine zusätzliche Verspannung im unteren Teil des Querarmhohlraumes vom hinteren Querarmende bis zu einem Punkt im Abstand vom vorderen Querarmende von mindestens einem Drittel der Querarmlänge erstreckt. Vorzugsweise greift die zusätzliche Verspannung in einem Abstand vom vorderen Querarmende von etwa der halben Querarmlänge an.

Es hat sich gezeigt, daß die zusätzliche, nicht über die Gesamtlänge des Querarmes verlaufende Verspannung die Einstellung des gewünschten Biegungsverlaufes des Querarmes über dessen Länge hin vereinfacht und eine bessere Annäherung an die gewünschte Kurve höheren Grades ergibt.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsfonn wird die zusätzliche Verspannung von mindestens einem einstellbar anspannbaren Zuganker gebildet, der sich zwischen dem unteren Teil der hinteren Abschlußplatte und einem an der unteren Profilinnenwand des Querarmes befestigten Block erstreckt.

Wird gemäß einer zweckmäßigen Weiterbildung der Querarm aus einem Aluminium-Hohlprofil gefertigt, so erreicht man, daß das Eigengewicht des Querarmes zu dessen Durchbiegung in geringerem Maße beiträgt und daß bereits mit einer verhältnismäßig geringen Anspannung der einstellbaren Zugankerverspannungen und der zusätzlichen Verspannung die gewünschte Justierung vorgenommen werden kann, wenn die Zugankerverspannungen und die zusätzliche Verspannung aus einem Werkstoff mit gegenüber Aluminium bedeutend größerem Elastizitätsmodul bestehen.

Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Es stellen dar

Fig. 1 eine Teil-Seitenansicht eines Meß- und

Anreißgerätes mit einem an einer Vertikalsäule verfahrbaren Schieber und einem daran angeordneten Querarm und

Fig.2 einen Schnitt durch einen Querarm des Gerätes nach Fig. 1.

Das in F i g. 1 gezeigte Meß- und Anreißyerät weist eine Grundplatte 1 auf, von welcher eine mit Skalen, Maßstäben od. dgl. versehene Säule 2 vertikal aufragt auf der ein Schieber 3 in Vertikalrichtung verfahrbar geführt ist Antriebs- und Einstellmittel zur Bewegung des Schiebers 3 längs der Säule 2 sind zur Vereinfachung der Darstellung nicht gezeigt An dem Schieber 3 ist eine Halterung 4 befestigt, die einen Querarm 5 trägt, der in seiner Längsrichtung gegenüber der Halterung 4 verschiebbar und in bestimmten Stellungen festlegbar ist. Das vordere, freie Ende des Querarmes 5 trägt einen Meßkopf 6, in welchen ein Meßinstrument oder Anreißwerkzeug od.dgl. einspannbar ist In Fig. 1 ist ein Anreißwerkzeug mit 7 bezeichnet. Je nach der frei auskragenden Länge L des Querarmes biegt sich dieser unter dem Gewicht des Meßkopfes, ues darin eingespannten Meßinstrumentes oder Anreißwerkzeuges und unter dem Eigengewicht, also unter einer resultierenden Last P nach unten ab. Besitzt nun der Querarm 5 bereits eine solche, zuvor eingestellte Biegung nach aufwärts, daß diese voreingestellte Aufwärtsbiegung durch die Abbiegung des Querarmes unter der Last P wieder aufgehoben wird, so bleibt das vordere Querarmende unabhängig von der frei a.jskragenden Länge L des Querarmes in einer konstanten Höhe über der Grundplatte 1, wenn der Schieber 3 auf eine solche konstante Höhe eingestellt bleibt.

Zur Erzeugung der voreingestellten Biegung oder Krümmung des Querarmes 5 dienen Zugankerverspannungen 8 und 9, welche sich zwischen Abschlußplatten 10 und 11 erstrecken, die jeweils das stirnseitige Ende des den Querarm 5 bildenden Aluminium-Hohlprofiles abschließen.

Eine mittlere Zugankerverspannung 9 verläuft im wesentlichen längs der Mittellängsachse des Querarmes 5, während ein Paar von Zugankerverspannungen 8

ίο symmetrisch zu einer vertikalen Längsmiitelebene des Querarmes angeordnet ist und vom oberen Teil der Abschlußplatte 11 schräg nach abwärts zu der am vorderen Ende des Querarmes gelegenen Abschlußplatte 10 verläuft und ebenso wie die Zugankerverspannung 9 in deren Mitte festgelegt ist. In an sich bekannter Weise sind die Enden der Zugankerverspannungen 8 und 9 in der Abschlußplatte 11 mittels eines Gewindespannschlosses jeweils wahlweise in bestimmtem Maße anspannbar.

An der unteren Profilinnenwand 12 des Querarmes 5 ist ein Verankerungsblock 13 befestigt, welcher, mit Bezug auf die Querarmlängsrichtung etwa in der Mitte gelegen ist und als Verankerungspunkt eines zusätzlichen Zugankers 14 dient, welcher mit seinem anderen Ende mit einem im unteren Teil der Abschlußplatte 11 befindlichen Gewindespannschloß 15 verbunden ist.

Eine erhöhte Abnutzung des Aluminiumquerarmes 5 im Bereich der Einspannstelle an der Halterung 4 wird durch aufgeklebte Stahlbänder 16 vermieden, die in der auü F i g. 1 ersichtlichen Weise auf sämtlichen vier Seitenflächen des Querarmes 5 vorgesehen sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Meß- und Anreißgerät mit einem an einer Vertikalsäule geführten Schieber, der einen an seinem freien, vorderen Ende mit einem Meßinstrument, einem Anreißwerkzeug od. dgl. versehenen, hohlen Querarm trägt, welcher innerhalb des Querarmes zwischen an dessen Enden vorgesehenen Abschlußplatten verlaufende, zum Ausgleich der Querarmdurchbiegung dienende Zugankerverspannungen enthält, von denen mindestens eine im Winkel zur Querarmlängsachse zum vorderen Ende hin nach abwärts verläuft, dadurch gekennzeichnet, daß sich eine zusätzliche Verspannung (14) im unteren Teil des Querarmhohlraumes vom hinteren Querarmende (11) bis zu einem Punkt (13) im Abstand vom vorderen Querarmende von mindestens einem Drittel der Querarmlänge erstreckt

2. Meß- und Anreißgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Verspannung (14) in einem Abstand vom vorderen Querarmende von etwa der halben Querarmlänge angreift.

3. Meß- und Anreißgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Verspannung (14) von mindestens einem einstellbar anspannbaren Zuganker gebildet ist, der sich zwischen dem unteren Teil der hinteren Abschlußplatte (11) und einem an der unteren Profilinnenwand des Querarmes (5) befestigten Block (13) erstreckt.

4. Meß- und Anreißgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Querarm (5) aus einem Aluminiumhohlprofil gefertigt ist und daß die Zugankerverspannungen (8, 9) und die zusätzliche Verspannung (14) aus Werkstoff mit gegenüber Aluminium bedeutend größerem Elastizitätsmodul bestehen.

5. Meß- und Anreißgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an die Außenflächen des Aluminium-Hohlprofils längslaufend gehärtete Stahlbänder (16) angeklebt sind.