-
Vorrichtung zum Abschneiden des Schußfadenendes bei gerissenem Schußfaden
und zum Herausziehen des abgeschnittenen Endes aus dem Bereich der Kettenfäden Im
tschechoslowakischen Patent 54 899 wurde eine Vorrichtung zum Abschneiden
des Schußfadenerides bei gerissenem Schußfaden und zum Herausziehen des abgeschnittenen
Endes aus dem Bereich der Kettenfäden beschrieben, bei welcher die Abschneidevorrichtung
zwecks Feststellung der Schützenlage mit dem Schützenfühler vereinigt ist, der nach
erfolgtem _@lischneiden das abgerissene Schußfadenende aus der Bahn des Schützens
und gleichzeitig unterhalb desselben bringt, wobei das abgerissene Schußfadenende
zwischen den Kettenfäden vorgezogen wird. Die Abschneidevorrichtung und der Schützenfühler
dringen durch eine gemeinsame Öffnung in die Schützenwand ein, so daß diese nicht
unnötig geschwächt wird. Bei dieser Vorrichtung war die den Schußfaden überwachende
Einrichtung mit dem Hammer für den Spulenwechsel im Spulenbehälter derart gelenkig
verbunden, daß sie aus der schräg nach abwärts gerichteten Ruhelage nach aufwärts
in eine waagerechte oder annähernd waagerechte Lage ausschwenkte, in der sie erst
das Abschneiden des Schußfadenendes und sein Herausziehen bewirkte. Zum Heben des
Schußfadenwächters war eine besondere durch den Fadenwächter beeinflußte Hebeeinrichtung
nötig. In der Praxis zeigte sich, daß eine derartige hin und her gehende Schwingungsbewegung
der Einrichtung sich auf deren richtige Tätigkeit ungünstig auswirkte, da es teils
schwierig war, eine durchaus genaue Lage gegenüber der
Schützenöffnung
zu erzielen, teils die rasch gehobene Einrichtung zum Vibrieren gebracht wurde,
so daß bei einer öfteren Wiederholung der Schwingungsbewegungen auf die Einrichtung
kein Verlaß mehr war. und ohne öftere und sorgfältige Kontrolle bestand hierl)ei
stets die Gefahr einer Störung.
-
(Gemäß vorliegender Erfindung wird dieser Nachteil bei der erwähnten
Vorrichtung zur Überwachung des Schußfadens dadurch beseitigt, daß die hin und her
gehende Schwingungsbewegung des Schützenfühlers und der Abschneidevorrichtung durch
eine horizontale hin und her gehende Bewegung ersetzt wird, wobei die Lage der Vorrichtung
so gewählt ist, daß diese genau gegen eine im Schützen befindliche Öffnung geführt
werden kann und daß der Arbeitshub durch bloßes Herausziehen und Zurückschieben
in horizontaler Lage durchgeführt werden kann. Bei dieser Ausführung entfällt somit
jegliches Vibrieren.
-
Nähere Einzelheiten des Erfindungsgegenstandes sind aus der folgenden
Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen ersichtlich, in denen :11>1). i die
Vorrichtung in der herausgezogenen Lage im Aufriß, Abb. 2 einen Grundriß zu Abb.
i, Abb. 3 einen Aufriß der Gesamtanordnung der Vorrichtung und deren Betätigungseinrichtung,
Abb. 4 eine Seitenansicht zu Abb. 3, Abb. 5 einen Schnitt nach der Linie 1-I in
Abb. 3 und Abb. 6 einen Schnitt nach der Linie 11-II in .111b. 4 zeigt.
-
In den Abbildungen ist i der Schützen, 2 die in der Schützenseitenwand
vorgesehene Öffnung für den Schützenfühler und die Abschneidevorrichtung, 3 die
Schußspule, 4 der Schußfaden, 5 die Schützenkastenwand, 6 die in der Schützenkastenwand
vorgesehene Öffnung für den Durchtritt des Schützenfühlers und der Abschneidevorrichtung
und 7 ist ein auf der nicht dargestellten Lade angeordneter Anschlag. Der Schützenwächter
selbst ist teleskopartig ausgebildet und besteht aus dem Teil 8, der mittels
des durch die zugehörigen Muttern eingeklemmten Hülsenstückes 28 (Abb. 3) mit dem
Spulenliammer io gelenkig verbunden ist.
-
lila Teil 8 des Schützenfühlers bewegt sich gegen den Druck einer
Feder i i der vordere Teil des Schützenfühlers i2. Auf dem Teil 8 ist ein Anschlag
13 mit der Raste 14 angebracht. Auf dem Anschlag 13 ist seitlich um den Bolzen 15
ein zweiarmiger Hebel 16, 17 drehbar angeordnet, wobei der Hebelarm 17 in einen
Bolzen 18 ausläuft. Das vordere Ende 12 der teleskopartigen Stoßstange trägt angelenkt
eine Sperrklinke iy und weiter verstellbar, und zwar in der Längsrichtung der Stoßstange,
den U-förmig ausgebildeten Schützenfühler 2o. Dieser ist an seinem vorderen Ende
zweckmäßig mit einer Nut 21 versehen. Zwischen den Schenkeln des U-förmigen Schützenfühlers
ist die Abschneidevorrichtung, bestehend aus dein unbeweglichen Messer 22, dem beweglichen
Messer 23 und der beweglichen Klemmleiste 24, angeordnet. Die bewegliche Abschneidevorrichtung
23 mit der Klemmleiste 24 ist mit dem .Bolzen 23 verbunden, der drehbar im Schützenfühler
-o gelagert. ist. Der, Bolzen 25 trägt an einem seiner Enden den Hebel 26.
-
Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist nun folgende:
Sobald der Schußfaden reißt, dreht sich unter dem Einfluß des nicht dargestellten
Fadenwächters die Welle 29 (Abb. 3) in Richtung des Pfeiles A, so daß mittels eines
Armes mit Zahnsegment 3o, das in ein Zahnrad 31 eingreift, ferner mittels eines
Armes 32 und einer Zugstange 33 durch den 'Druck der Feder i i die gusschiebbare
Stange 12 aus ihrer Ruhelage in Richtung gegen die Lade ungefähr waagerecht herausgeschoben
wird, das ist ungefähr in Richtung der Tangente zur Ladebahn. Der Schützenfühler
2o dringt bei herankommender Lade durch die Öffnung 6 und, falls der Schützen i
in der richtigen Lage ist, in die Öffnung 2 in der Schützenwand ein. Im Augenblick,
wo der Schützenfühler 20 ' in die Öffnung 2 eindringt, stößt der Anschlag 7 der
Lade gegen die Sperrklinke i9 und verschwenkt diese nach aufwärts, so daß dieselbe
bei der Weiterbewegung zuerst auf den Arm 16 des zweiarmigen Hebels 16, 17 auftrifft
und diesen so lange um den Bolzen 15 verdreht, bis sie auf die Raste 14 des Stoßstangenteiles
8 auftrifft. Durch das Verdrehen des Hebelarmes 16 wird auch der Hebelarm 17 verdreht
und drückt den Hebel 26 nach unten, und zwar aus der oberen Lage in die untere Lage.
Durch das Verschwenken des Hebels 26 wird der Bolzen 25 verdreht und damit das Schneidemesser
23 und die Klemmleiste 24 nach oben gehoben und der in der Nut 21 des Schützenfühlers
befindliche Schußfaden4 abgeschnitten und gleichzeitig von der Klemmleiste 24 festgehalten.
Da die Sperrklinke i9 in die Rast 14 eingefallen ist, kann der Stoßstangentei112
in den Stoßstangenteil8 hineingeschoben werden, so daß der Spulenhammer io verschwenkt
und eine neue Spule in den Schützen eingeführt wird.
-
Nach erfolgtem Spulenwechsel geht die Lade zurück und der Schützenfühler
bleibt eine Zeit lang in der Lage, wobei der von der Klemmleiste 24 geklemmte Faden
4 aus den Öffnungen 2 und 6 herausgezogen wird. Beim weiteren Zurückgehen der nicht
dargestellten Lade kommt der Fadenwächter in seine normale Arbeitslage ebenso wie
die das Herausziehender Stoßstange 8, 12 bewirkende Vorrichtung, die durch den Fadenwächter
betätigt wurde. Die Stange 8 verschiebt sich in ihre normale Ruhelage, wobei der
Hebel 26 mit seinem schräg gestellten Arm auf den Bolzen 15 auffährt, durch
den er derart zum Ausschwenken gezwungen wird, daß das bewegliche Messer 23 seine
ursprüngliche Lage einnimmt und die Schneidbacken geöffnet sind. Bei dieser Bewegung
des Hebels 26 hebt sich auch der Hebelarm 17, und der Hebelarm 16 schwingt nach
vorn aus, so daß er oberliall> der Raste 14 gelangt (s. Abb. i).
-
Beim Hineinschieben der Stange 8 wurde in Richtung nach unten auch
das Ende 4 des abgeschnittenen Schuhadens herausgezogen, d. h. er wurde unterhalb
der Schützenschlagbahn herausgezogen.
1)ie Stoßstanl;c 8, 1 2 und
damit die Abschneidevorrichtung bleiben in ihrer Ruhelage so lange, bis bei dem
nächstfolgenden Zerreißen des Schußfadens der Fadenwächter abermals deren Bewegung
auslöst. Der teleskopartige Teil 12 wird in den Teil 8 der Stoßstange hineingedrückt,
und der Anschlag kann die Sperrklinke i9 nicht verdrehen, da derselbe infolge des
Zurückdrückens des Stoßstangenteiles 12 nicht auf die Sperrklinke i9 einwirken und
diese verschwenken kann. Die- Sperrklinke wird deshalb ihre ursprüngliche Lage in
der herausgeschobenen Lage des Schützenfühlers beibehalten und unter der Nase 14
bzw. Hebelarm 16 hinweggleiten, so daß der Hebelarm 16 nicht verschwenkt Wird und
damit auch keine Betätigung der Abschneidevorrichtung erfolgen kann. Eine Betätigung
der Abschneidevorrichtung kann nur dann eintreten, wenn, wie oben erwähnt, sich
der Schützeii im Schützenkasten in richtiger Lage befindet.
-
Ein großer Vorteil dieser Ausführung ist der, claß sich die Stoßstange
bei ihrer hin und her gelkenden Bewegung ständig auf eine Stütze 34 stützt, so daß
die ganze Vorrichtung genau gegenüber der in der Wand des Schützenkastens und im
Schützen befindlichen Öffnung geführt werden kann.
-
Die dargestellte Abschneidevorrichtung kann auch in anderer Weise
ausgeführt werden, z. B. so, daß der Schützenfühler nicht als U-förmiges Stück ausgebildet
ist, sondern als Stift od. dgl. und neben demselben die Abschneidevorrichtung mit
der Klemmvorrichtung. Um die Schützenwand nicht unnötig zu schwächen, muß darauf
Bedacht genommen werden, daß der Schützenfühler und die Abschneidevorrichtung in
dieselbe seitliche Öffnung des Schützens eindringen. Auch können das Übersetzungsgetriebe
für die horizontale hin und her gehende Bewegung der den Schützenfühler und die
Abschneidevorrichtung tragenden Stoßstange verschieden ausgeführt werden, ohne daß
eine Abweichung vom Erfindungsgedanken erfolgt.