DE834538C - Regenmaentel oder andere Schutzbekleidung - Google Patents

Description

• Regenmäntel oder andere Schutzbekleidung Die Erfindung bezieht sich auf Regenmäntel oder andere Schutzbekleidungen aus thermoplastischen Folien. Regenmäntel oder andere wasserdichte Bekleidung, wie beispielsweise Umhänge und Kapuzen, die aus in der Hitze vereinigten Bahnen von Polyvinylchlorid oder anderen wasserundurchlässigen thermoplastischen Harzen bestehen, sind wohl bekannt. Diese Artikel haben eine Reihe erwünschter Eigenschaften, beispielsweise ihre Leichtigkeit, und lassen sich auch in verschiedenen Farben herstellen. Sie haben jedoch die unangenehme Eigenschaft, daß sie luftundurchlässig sind, mit dem Ergebnis, daß nach längerem Tragen die betreffende Person schwitzt und die Bekleidungsstücke als lästig empfindet, da der freie Luftaustausch zwischen der Haut und der Außenluft verhindert ist. Die in Berührung mit der Haut befindliche Luft sättigt sich mit Feuchtigkeit und die weitere Wasserabgabe von der Haut wird hierdurch behindert oder verhindert. Die beiden Erfordernisse der Wasserfeuchtigkeit und der Luftdurchlässigkeit lassen sich nicht leicht vereinigen. Wenn beispielsweise das Bekleidungsstück mit Durchbrechungen versehen wird, so kann Regenwasser auch bei noch so kleiner Ausbildung dieser Durchbrechungen eindringen, insbesondere wenn der Gegenstand sich an der Oberfläche eines darunter getragenen Bekleidungsstückes scheuert. Sofern diese Durchbrechungen durch Klappen od. dgl. überdeckt sind, erhöhen sich das Gewicht und auch die Gestehungskosten dieses Bekleidungsstückes, und das äußere Aussehen wird oft stark beeinträchtigt. Die Erfindung betrifft eine neue Ausbildung einer Schutzbekleidung, die ohne die vorgenannten Nachteile aufzuweisen, einen freien Luftdurchgang zwischen ihrer Innen- und Außenseite zuläßt. Erfindungsgemäß sind Regenmäntel und andere Schutzbekleidungen, die aus wasserundurchlässigen, thermoplastischen Folien hergestellt sind, aus einzelnen Bahnen dieser Folien hergestellt, deren Kanten sich überlappen und nur stellenweise miteinander verbunden sind. Die Länge oder Teilung der zusammenhängenden oder nicht zusammenhängenden Teile dieser einander überlappenden Kanten der Bahnen, die nachstehend Saum genannt werden, ist dabei verhältnismäßig klein bemessen und beträgt etwa 6 mm oder weniger in der Länge des Saumes. Auf die"e Weise ergibt sich einerseits eine große Anzahl vo.a Luftdurchgängen mit einer entsprechenden Luftumwälzung und auf der anderen Seite wird dieser Saum so stark wie möglich, unter gleichzeitiger Verhinderung des Eindringens von Wasser durch die Durchgänge.
• Die Erfindung ist nachstehend an Hand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt Fig. i eine Reihe von Haftstellen für die Vereinigung von Bahnen für Regenmäntel und andere Schutzbekleidung und Fig. 2 einen Teil einer Schutzbekleidung nach der Erfindung.
• Die Ausbildung der Nähte läßt eine Reihe von Möglichkeiten zu, von denen einige in Fig. i gezeigt sind, wobei die miteinander verbundenen Stellen schraffiert sind. So können nach den Beispielen i, 2, 3 in Fig. i die Haftstellen rechteckige oder runde Form haben oder nach einem Parallelogramm ausgebildet sein und in einer einzigen Reihe längs der Naht liegen. Bei auf diese Weise vereinigten Zuschnitten gehen die luftdurchlässigen Schlitze gerade durch die Nähte, und zwar von der Außenseite nach der Innenseite des Bekleidungsstückes.. Diese Art der Haftstellen läßt zwar die Luft leicht unter das Bekleidungsstück treten, doch kann gleichzeitig Wasser hindurchdringen. Bei anderen Haftstellen 4 und 9 tritt die Luft ebenfalls auf einem im wesentlichen geraden Wege durch die Naht hindurch, obgleich die einzelnen Haftstellen zueinander versetzt sind, um auf die Länge der Naht nicht miteinander verbundene Teile zu vermeiden.
• Zweckmäßig werden die Haftstellen so ausgebildet, daß die Luft beim Durchgang durch die Naht umgelenkt wird, da hierdurch die Gefahr des Einsickerns von Wasser herabgemindert wird.' So kann beispielsweise nach dem Beispiel 5 die Naht aus zwei parallelen Reihen rechteckiger Haftstellen bestehen, wobei die Haftstellen der einen Reihe gegenüber denjenigen der anderen Reihe versetzt sind, so daß also die Durchgänge zwischen zwei benachbarten Haftstellen der einen Reihe der :Mitte der Haftstellen der anderen Reihe gegenüberliegen. Diese Ausbildung der Nähte eignet sich besser für Längsnähte als für Quernähte. Die Haftstellen können jedoch auch eine solche Form haben, daß die Kanäle, wie in Beispiel 6 angedeutet, kreisförmig verlaufen, mit einander gegenüberliegenden Öffnungen nach der Innenseite und der Außenseite des Bekleidungsstückes. Ähnliche Ausbildungen der Haftstellen sind in den Beispielen 7 und io dargestellt. Eine besonders zweckmäßige Form der Haftstelle zeigt Beispie18, nach welchem jede Haftstelle nach Art einer Pfeilspitze ausgebildet ist, wobei die Spitze einer jeden Stelle in den Basiswinkel der anschließenden Haftstelle eintritt. Diese Haftstellen müssen sowohl den technischen Voraussetzungen nachkommen, wie sie auch gleichzeitig auf das Auge gefällig wirken sollen.
• Bei der Herstellung von Schutzbekleidung nach der vorliegenden Erfindung ist darauf zu achten, daß die einander überlappenden Ränder keine Kanäle bilden, in den das Wasser sich sammeln und dann durch die Luftdurchgänge nach innen einsickern kann. Die beim Gebrauch des betreffenden Kleidungsstückes waagerecht liegenden Nähte müssen daher so ausgebildet sein, daß der Rand der oberen Bahn den Rand der unteren Bahn übergreift, so daß die Luftdurchgänge vor dem Eindringen von Wasser geschützt sind. Bei Längsnähten werden die einander überlappenden Kanten zweckmäßig durch solche Haftstellen miteinander verbunden, deren Form das Eindringen von Wässer von der einen Seite der Naht durch die Naht hindurch verhindert (Beispiel 4 und 5) oder die das Ansammeln von Wasser innerhalb der Nähte verhütet (Beispiel 6). Aus diesem Grunde «erden die pfeilspitzenförmigen Haftstellen (Beispiel 8) in einer Längsnaht immer so angeordnet, daß die Spitzen nach oben gerichtet sind, so claß herablaufendes Wasser von den Luftdurchlässen ferngehalten wird. Das in Fig.2 dargestellte wasserdichte Kleidungsstück aus Bahnen von Polyvinylclilorid hat einander überlappende Nähte, die unterbrochen miteinander verbunden sind, so daß die Luft frei durch das Kleidungsstück hindurchtreten kann, ohne daß jedoch Wasser eindringen kann. Die Haftstellen haben hier die Form von Pfeilspitzen, wie oben beschrieben, wobei die Spitzen nach oben oder gegen die Schulter oder den Kragen des Kleidungsstückes gerichtet sind.
• Der in Fig. 2 dargestellte Teil des Kleidungsstückes ist aus sieben Bahnzuschnitten aus Polyvinylchlorid zusammengesetzt. Die Vereinigung der Bahnen erfolgt in der Weise, daß die einander überlappenden Kanten zwischen entsprechend ausgebildeten Prägerollen hindurchgeführt werden, die den Haftstellen die gewünschte Form geben, wobei gleichzeitig der Saum durch ein elektrisches Hochfrequenzfeld erhitzt wird. Die beiden Bahnen i und 2 bilden die Längsbahnen des Kleidungsstückes und einen Teil der Schultern, während die beiden anderen Bahnen 3 und 4 den Ärmel und den Rest der Schulter bilden. Die Bahnen i und 2 sind durch eine im wesentlichen senkrecht verlaufende :Naht miteinander verbunden, die von der unteren Kante des Kleidungsstückes zu dem Ärmelausschnitt läuft. Die Bahnen 3 und 4 sind an die Bahnen i und 2 durch Nähte 7 und 8 angesetzt, wobei die Kante der Bahn 3 die Kante der Bahn 2 überlappt und die Kante der - Balin 4 über die obere Kante der Bahn i greift, so daß an dem Bekleidungsstück herablaufendes Wasser abgelenkt wird. Diese beiden Nähte 7 und 8 gehen von dem Ärmelausschnitt nach der Spitze der Schulter. Die Bahnen 3 und 4 sind der Länge nach durch Nähte 6 und 9 verbunden, wobei die Kante der Naht 3 die Außenkante der Bahn 4 übergreift. Hierdurch wird erreicht, daß bei waagerechtem oder nahezu waagerechtem Verlauf der Naht, etwa über die Schulter, die Kante der überlappenden Bahn das herablaufende Wasser am Eindringen an die Naht hindert. Bei den senkrecht verlaufenden Nähten wird durch die Lage der pfeilspitzenförmigen Haftstellen die Gefahr des Eindringens von Wasser durch die Luftdurchgänge in der Naht verhindert.
• Da diese Schutzbekleidung zweckmäßig aus Bahnen aus Polyvinylchlorid oder anderen thermoplastischen Stoffen gefertigt wird, die unter der Einwirkung eines elektrischen Hochfrequenzfeldes erweichen, erfolgt die Herstellung der Nähte zweckmäßig dadurch, daß die einander überlappenden Kanten zwischen Rollen oder unter einem hin und her gehenden Stempel durchgeführt werden, der eine der Form der Haftstellen entsprechende Prägung aufweist, wobei gleichzeitig diese Kanten der Wirkung .des elektrischen Hochfrequenzfeldes ausgesetzt werden. Bei der Verwendung anderer thermeplastischer Stoffe, beispielsweise Celluloseacetat oder Polystyren, kann ein ähnliches Verfahren unter Verwendung von erhitzten Rollen oder hin und her gehendem Stempel verwendet werden. Wenn auch die neue Art der Vereinigung dieser Bahnen ihre hauptsächlichste Bedeutung für die Herstellung von Regenmänteln od. dgl. Schutzbekleidung hat, so kann diese neue Haftverbindung auch bei anderen Gegenständen angewendet werden, die als Schutz vor Flüssigkeiten dienen sollen, wobei gleichzeitig der Durchgang von Luft oder Gas zwischen der Innen- und der Außenseite nicht behindert ist. So kann diese neue Haftverbindung beispielsweise für die Herstellung von Überschuhen verwendet werden, die wasserdicht sind, dabei aber die Luft frei an den Fuß treten lassen, oder auch für die Herstellung von Schutzbekleidung gegen aggressive Flüssigkeit.

Claims (3)

1. pATENTANSPROCHE: i. Regenmäntel oder andere Schutzbekleidung aus wasserundurchlässigen thermoplastischen Stoffen, die aus Bahnen dieser Stoffe zusammengesetzt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanten der Bahnen einander überlappen und hier unterbrochen miteinander verheftet sind.
2. 2. Regenmäntel od. dgl. nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilung der Haftstellen nicht größer als 6 mm ist.
3. 3. Regenmäntel nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zwischen den Haftstellen liegenden, nicht miteinander verbundenen Teile eine solche Durchgangsform erhalten, die schräg zu der Richtung der Nähte verläuft und so ausgerichtet ist, daß an der Naht hinunterlaufendes Wasser nicht durch den Durchgang .eindringen kann.