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Ausbohrmaschine für Perlmutterknöpfe
Bei H()chleist ungs-Perlmut ter-Ausbohrmasch
inen, die mit zahnlosen Selbsthärtebohrern und Drehzahlen über 3000 Umdrehungen
in der Minute arbeiten, ist es iiblich, Gegenhalter und Gegenkrone vorzusehen, um
das entstehende linopfrondell festzuhalten, damit es am Rande nicht brennt und sich
etwa braun färbt.
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Die Gegenkrone ist dabei auf dem Rohr, das für Wasserzufuhr im Innern
des Bohrers sorgt, befestigt, und zwar so, daß Rohr und Gegenkrone gegenüber dem
Bohrer in axialer Richtung federnd nachgeben können.
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Bei den bekannten Knopfausbohrmaschinen wird nach Einführung einer
Muschel der Gegenhalter durch Betätigung eines Handhebels in Richtung auf den rotierenden
Kronenbohrer zu bewegt. Dabei wird zunächst das zukünftig entstehende Rondell zwischen
Gegenlirone und Einsatz des Gegenhalters festgeklemmt. Bei weiterer Betätigung des
Handhebels beginnt der iironenbohrer das Rondell auszuschneiden, wobei sich der
Druck gegen die nicht rotierende Gegenkrone und das ebenfalls stillstehende Wasserrohr
richtet und Druckfedern allmählich immer mehr gespannt werden. Nachdem das Rondell
ausgeschnitten ist, wird der Handhebel zurückbewegt, und das Rondell liegt auf dem
Einsatz der Gegenkrone. Die einzelnen Rondelle werden inmitten des vorhandenen Materials,
verlustlos aneinanderliegend, ausgeschnitten. Das Liegenbleiben des Rondells wirkt
äußerst ungünstig, weil es erst mit der Hand entfernt werden muß, ehe die Muschel
anschließend mit derselben Hand weitergeriickt werden kann, so daß das nächste Rondell
über dem Kronenbohrer liegt.
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Hier setzt die Erfindung ein, und sie befaßt sich mit dem Auswerfen
der Knopfrondelle. Eingehende
Versuche haben ergeben, daß bei den
hochwertigen Maschinen und Kronenbohrern sowie bei Verwendung genügender Kühlwassermenge
von innen und außen her ein Festhalten des entstehenden Rondells nicht mehr notwendig
ist, weil ein Brennen der Kanten des Rondells nicht mehr vorkommt. Auf dieser Tatsache
beruht das erfindungsgemäße Entfernen der ausgeschnittenen Rondelle.
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Hat man nämlich keine federnd angeordnete Gegenkrone mehr nötig,
so bleibt das Rondell nicht auf dem Einsatz des Gegenhalters liegen, sondern im
Innern des Kronenbohrers hängen. Man braucht das für die Innenkühlung vorgesehene
Wasserrohr nur mit der Vorrichtung, die entsprechend der Bewegung des Handhebels
für das Zurückgehen des Gegenhalters nach dem Ausbohren des Rondells sorgt, zu kuppeln,
damit das Rondell aus dem Innern des Kronenbohrers ausgeworfen wird. Die Muschel
kann dann ohne Zeitverlust jeweils weiterbewegt werden. Die Zeichnung veranschaulicht
beispielsweise eine Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung, und zwar stellt
sie eine Ausbohrmaschine im Schnitt dar.
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Mit I ist ein zahnloser Kronenbohrer bezeichnet, mit 2 ein Auswerfergummi,
der gleichzeitig abdichtet.
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Dieser Gummi ist auf dem Wasserrohr 3 befestigt und wird mit diesem
in axialer Richtung hin und her bewegt.
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Mit 4 ist der Einsatz zum Gegenhalter bezeichnet.
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Dieser hat die Form einer Schraube, deren Kopfdurchmesser genau dem
Durchmesser des Kronenbohrers entsprechen muß, da sonst am Rondell beim Ausschneiden
Absplitterungen entstehen, die dieses minderwertig machen. Mit 5 ist der Gegenhalter
selbst bezeichnet, der das Material in den Kronenbohrer hineindrückt. Auch dieser
Gegenhalter ist der jeweiligen Knopfgröße genau angepaßt und daher in 6, dem Träger
des Gegenhalters, leicht auswechselbar angeordnet.
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7 ist ein Universalspannfutter, das mittels verschiedener Spannzangen
das Einspannen der Kronenbohrer in allen vorkommenden Größen gestattet.
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Der Verbindungshebel zwischen dem Rundschlitten des Gegenhalters
und dem Wasserrohr trägt die Bezeichnung S. 9 zeigt die Klemmeinrichtung für die
Einstellung des Wasserrohrs.
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Neben dem Auswerfen der Rondelle hat diese Anordnung einen weiteren
Vorteil, nämlich den, daß das Wasserrohr nicht mehr unter Druck gesetzt werden kann.
Da dieses Rohr, entsprechend dem Durchmesser der kleinsten zu erzeugenden Knöpfe,
im I>urchmesser sehr gering gehalten werden muß, biegt es sich leicht durch,
was zu unerträglichem Zittern und Geräuschen Anlaß gegeben hat. Diese letzterwähnten
Nachteile treten auch auf, wenn die Lager zwischen Wasserrohr und schnell laufender
Spindel auszulaufen beginnen.
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Die Gegenkrone hatte nämlich neben dem Festhalten des Rondells noch
die weitere Aufgabe des Abdichtens gegenüber den feinen Perlmuttersplittern und
dem Perlmutterschlamm, die beim Ausbohren entstehen.
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Diese Abfälle werden in das Innere des Bohrers gedrückt, wo die erwähnten
Lagerstellen infolge der glasartigen Struktur dieser Abf.i11e sehr schnell zerstört
werden.
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Man erzeugte daher die Gegenkrone aus 2 Teilen, nämlich dem gehärteten
Greiferteil und dem weicheren Abdichtungsteil aus Bronze, AIessing od. dgl. Natürlich
konnte dieser Abdichtungsteil mangels Ölschmierung nicht lagerartig dicht gehalten
werden sondern mit einem gewissen Spiel in der ungefähren Größenordnung von O,I
mm.
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Gelangte nicht nur Perlmutterschlamm, sondern ein feiner glasharter
Splitter zwischen Rotgußbüchse und Kronenbohrer, so erfolgte sehr oft eine völlige
Zerstörung des Bohrers in Sekundenschnelle, indem er an der Einspannstelle abgerissen
wurde.
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An Stelle der Gegenkrone muß man nunmehr ein anderes Abdichtungsteil
vorsehen. Nach eingehenden Versuchen hat sich Gummi hierzu als besonders geeignet
erwiesen. Das infolge des Verschiebens des Wasserrohres in axialer Richtung stets
vorhandene Kühlwasser hat sich, wie auch sonst bekannt, als Schmiermittel für den
Gummi bewährt. Wie ein wochenlanges Erproben ergeben hat, hält der Gummi so dicht,
daß er tatsächlich keine Abfälle durchläßt.
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In der Probezeit ist weder ein Lager ausgelaufen, noch ein Kronenbohrer
abgebrochen, was bei der bisherigen Anordnung als unvermeidlich hingenommen wurde.
Selbst da, wo bei den bisherigen Maschinenanordnungen nachträglich ein Stück Gummi
als Gegenkrone (natürlich ohne Zähne) verwandt wurde, waren die oben beschriebenen
Nachteile verschwunden.
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Der Gummi poliert zudem den Bohrer an seiner Innenwand im Sinne eines
Läppens auf Hochglanz, so daß er besonders gut schneidet.
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PATENTANSPRCCHE: 1. Ausbohrmaschine für Perlmutterknöpfe, bei der
im Innern eines rotierenden Kronenbohrers ein nicht rotierendes \N'asserrohr angeordnet
und ein Gegenhalter für das Werkstück gegenüber dem Kronenbohrer vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß das ausgeschnittene, zunächst im Kronenbohrer (I) befindliche
Knopftondell durch das Wasserrohr (3) ausgeworfen wird, während der Gegenhalter
(4, 5) oder der Kronenbohrer (I) in die Ausgangsstellung zurückbewegt wird.