DE833671C - Verfahren zur Gewinnung zaehfluessiger Lacke und Bindemittel - Google Patents

Description

• Verfahren zur Gewinnung zähflüssiger Lacke und Bindemittel Die Erfindung bezweckt die Gewinnung von Lacken und Bindemitteln aus weitgehend anorganischeii Rohstoffen. Die besagten Lacke und Bindemittel sollen sowohl zur Herstellung von Pigment enthaltenden Aristrichfarben als auch von Überzugslacken sowie als Bindemittel an Stelle ähnlicher oder gleichwertiger organischer Bindemittel dienen.
• Es ist bekannt, daß lösliche Silicate, z. B. Wassergläser, infolge ihrer Klebeeigenschaften und des Vermögens, glasurartige Filme zu bilden, als Bindemittel und auch als lackähnliche Anstri,zhmittel verwendet werden können.
• Die vorliegende Erfindung bezweckt, die Nachteile der besagten Wasserglasbindemittel und Glasuren, insbesondere die Sprödigkeit und die bei der praktischen Verwendung auftretenden Arbeitsschwierigkeiten zu beseitigen. Außerdem führen die Erzeugnisse gemäß der Erfindung zu Überzügen hoher Wasser- und Witterungsbeständigkeit, bisher unerreichter Filmfestigkeit mit einem den organischen Lacken gleichkommenden Oberflächenglanz sowie die Möglichkeit der Glanzabstufung bei der Bearbeitung. Weiter zeichnet sich das der Erfindung gemäß hergestellte Produkt _durch fast beliebig lange Abbindezeite_n aus, wodurch eine gegenüber der kurzen Abbindezeit des Wasserglases erheblich verbesserte Verarbeitung möglich wird.
• Die Eigenart des Verfahrens gemäß der Erfindung beruht darin, daß löslichen Silic e p> z. B. Wassergläsern, besonders hergestellte Kieselsäuren einverleibt werden. Man erhält dieselben, indem man ein Gemisch von Phenol oder Kresol, deren Homologen oder deren alkalische Laugen mit ein- oder mehrwertigen Alkoholen, auch Estern oder Acetaten in lösliche Silicate einführt, wobei sich die Silicate der betreffenden Kohlenwasserstoff-

  verbindungen bilden. Bei vorsichtiger und zweck-

  entsprechender Einführung unter lebhaftem Rühren

  bei Temperaturen von nicht über .4o` bilden sich

  flockenartige, sehr poröse Kieselsäuren, die sich

  durch besonders leichte Löslichkeit in Alkalisili,-,iten

  auszeichnen. Diese alsSilicatwolle bezeichneteKiesel-

  säure wird löslichen Silicaten, z. B. Natrium-, Kalium-

  silicaten, bei wachsender Erwärmung unter dauern-

  dem Rühren allmählich, vorzugsweise bei der Tem-

  peratur von etwa .1o°, zugesetzt, wobei sich gleich-

  zeitig auch ein Polymerisationsprozeß abspielt: nach

  Erreichung der Temperatur von i io bis i 2o wird

  unter atmosphärischem Druck gekühlt. Das durch

  Dampfverlust verlorengegangene Volumen wird

  durch frisches Silicat, vorzugsweise Kaliumsili--at,

  bis zur Erreichung des ursprüngli; hen Volumens

  ersetzt. Das Ergebnis ist ein Gemisch aus Sili; @iteii

  und hohen polymeren Phenolsilicaten, Silicaten

  der verwendeten Alkohole, teils gelöst, teils als

  Kieselgel. Nach erfolgtem Kaltrühren verbleibt bei

  Wiederherstellung des ursprünglichen Volumens

  durch Zuführung von frischem, gelöstem Sili7at ein

  hochviskoser Lack, welcher si.;h vorzüglich zu Lack-

  anstrichen sowie als Farbenbindemittel, Binde-

  mittel zur Herstellung von Kitte», plastischen Mi

  schungen und als Klebstoff eignet.

  Das nach der Erfindung hergestellt<, Bindemittel

  verleiht den damit erzeugten Farbüberzügen oder

  plastischen Stoffen, Gegenständen od. dgl. hervor-

  ragende mechanische Festigkeit, Beständigkeit ge-

  gen Wasser und Hitze sowie die Eigenschaft eines

  wirkungsvollen Flammenschutzes.

Claims (1)

1. PATENTANsi#iit-Cii: Verfahren zur Gewinnung zähflüssiger Lacke und Bindemittel, dadurch gekennzeichnet, dal, Kieselsäuren, welche aus erhitztem Wasserglas unter Einführung von Phenol, Kresol, deren Homolegen oder deren alkalischen Laugen in Mi- schung mit ein- oder inehr@\,ertigf@n Alkoholcis erhalten sind, wachsend erhitztem, gelöstem @li;_at zugesetzt werden, und dali man durch Ein- führung von frischem, gclö stem Sili; Bit das ur- sprüngliche Volumen wiederherstellt.