DE8312049U1 - Brennstoffbrikett - Google Patents

Brennstoffbrikett

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DE8312049U1 DE19838312049 DE8312049U DE8312049U1 DE 8312049 U1 DE8312049 U1 DE 8312049U1 DE 19838312049 DE19838312049 DE 19838312049 DE 8312049 U DE8312049 U DE 8312049U DE 8312049 U1 DE8312049 U1 DE 8312049U1
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    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10LFUELS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; NATURAL GAS; SYNTHETIC NATURAL GAS OBTAINED BY PROCESSES NOT COVERED BY SUBCLASSES C10G, C10K; LIQUEFIED PETROLEUM GAS; ADDING MATERIALS TO FUELS OR FIRES TO REDUCE SMOKE OR UNDESIRABLE DEPOSITS OR TO FACILITATE SOOT REMOVAL; FIRELIGHTERS
    • C10L5/00Solid fuels
    • C10L5/02Solid fuels such as briquettes consisting mainly of carbonaceous materials of mineral or non-mineral origin
    • C10L5/06Methods of shaping, e.g. pelletizing or briquetting
    • C10L5/10Methods of shaping, e.g. pelletizing or briquetting with the aid of binders, e.g. pretreated binders

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Claims (7)

  1. - 1 - A3HD32047 GM |
    Brennstoffbrikett
    A k &zgr; &ogr; GmbH Wuppertal
    vein,
    Die Neuerung betriff^Brennstoffbrikett auf der Basis von im wesentlichen festen Brennstoffen wie Steinkohle, Koks, Braunkohle, Holzkohle u.dgl., die in Gegenwart von synthetischen organischen Verbindungen als Bindemittel und unter Verwendung eines weiteren Zusatzmittels durch Brikettieren erhalten worden sind-r
    Es ist bekannt, aus pulverförmigem bzw. feinkörnigem oder grobkörnigem oder auf sonstige Weise zerkleinertem Brennstoffmaterial durch Verpressen Briketts herzustellen.
    Eine Reihe von Brennstoffen besitzen von Natur aus bereits ein
    Bindemittel, z.B. die Braunkohle. Anderen Kohlesorten, z.B. dem Anthrazit oder Gemischen von Anthrazit mit anderen Kohlesorten muß noch ein Bindemittel bei der Brikettierung zugesetzt
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    • - 2 - A3HD32047 GM '
    werden, um zu Briketts zu gelangen, die einen genügenden Zusammenhalt des Brennstoffs aufweisen und somit ausreichende Festigkeiten und ein entsprechendes Feuerstandsverhalten zeigen.
    Der Zusatz des Bindemittels soll aber nicht nur den Zusammenhalt des brikettierten Materials erhöhen, so daß anschließend eine bessere Handhabung der Briketts möglich ist, er soll auch das Brikettierverhalten des Preßgutes während der Brikettierung verbessern, z.B. um eine bessere Plastifizierung während des Formprozesses zu ermöglichen. Auch soll das Zusatzmittel das Brennverhalten des Brennmaterials wie Wirkungsgrad bei der Verbrennung, die Rauchbildung usw. nach Möglichkeit günstig beeinflussen.
    In der Patent- und auch in der Fachzeitschriftenliteratur sind bereits zahlreiche Bindemittel beschrieben, die bei der Brikettierung von Koks, Anthrazit, Mager- oder Fettkohle oder Kohlegemischen u.dgl. eingesetzt werden sollen.
    Die bisher bekannten Briketts weisen jedoch in verschiedener Hinsicht Nachteile auf. So führt z.B. die Verwendung von Pech- und Asphaltbitumen als Bindemittel zu Briketts, die bei der Verbrennung stark qualmen und wegen Erweichen des Bindemittels zu schnell zerfallen. Dies hat u.a. zur Folge, daß bei der Verbrennung das vorhandene Material nicht vollständig ausgenützt wird und sich in der Asche noch 'sehr viel unverbrannter Kohlenstoff nachweisen läßt.
    Steinkohlenteerpech als Bindemittel hat den Nachteil, daß sich in ihm krebserregende Stoffe befinden; deshalb sollte dessen Verwendung tunlichst vermieden werden. Der Einsatz von Pech ist darum als Bindemittel bei Briketts, die als Hausbrand-
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    material dienen sollen, aus Gründen des Umweltschutzes verboten- Nach dem Bundesemissionsschutzgesetz 1976 dürfen derartige Briketts nur in Öfen eingesetzt werden, bei denen eine Nachverbrennung der Rauchgase stattfindet.
    In Glückauf-Forschungshefte 3ji(4) 1 56-61 (1 975) werden zahlreiche Kunststoffe genannt, die als Bindemittel für die Herstellung von Steinkohlenbriketts eingesetzt worden sind. Dort wurde festgestellt, daß wäßrige Dispersionen von Kunststoffen zu Briketts mit Rußteerzahlen führen, die über 300 liegen und somit nicht als raucharme Briketts angesprochen werden können, für die gefordert wird, daß sie eine Rußteerzahl unter 200 aufweisen.
    Bei einer ganzen Reihe von weiteren dort zitierten Kunststoffen ist ein verhältnismäßig hoher Anteil des Kunststoffes erforderlich, um eine ausreichende Bindung des Brennstoffs bei der Brikettierung zu erzielen. Bei einigen der dort erwähnten Kunststoffe ist es schwierig, eine ausreichende und genügend homogene Vermischung von Brennstoff und Bindemittel zu erreichen. Auch ist es in einer Reihe von Fällen erforderlich, Gemische von verschiedenen Kohlen einzusetzen. Schließlich benötigen einige der dort erwähnten Kunststoffe noch den Zusatz eines weiteren organischen Hilfsmittels, z.B. von Öl. Auch neigen einige der dort angegebenen Kunststoffe dazu, bei der Verbrennung Gase zu bilden, die zu Geruchsbelästigungen führen können.
    In der DE-OS 3 114 141 schließlich wird die Mitverwendung von Polyvinylalkohol als synthetischem Bindemittel beschrieben. Nach der Lehre dieser Offenlegungsschrift wird jedoch noch ein kationisches Polyurethan mitverwendet, um ausreichende
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    Festigkeiten zu erhalten. Die Anfangsfestigkeiten der dort beschriebenen Brennstoffbriketts liegen allerdings verhältnismäßig niedrig.
    Allen vorstehend erwähnten Zusammensetzungen ist jedoch gemeinsam, daß der im Brennstoff vorhandene Schwefel bei der Verbrennung nicht genügend festgehalten wird und somit zu einem großen Teil mit den Verbrennungsgasen in Form von gasförmigen Schwefelverbindungen, wie Schwefeldioxid in die Atmosphäre gelangen kann.
    Obwohl bereits zahlreiche Verfahren zur Herstellung von Brennstoffbriketts unter der Verwendung von Bindemitteln und sonstigen Zusatzstoffen bekannt sind, besteht deshalb
    noch ein Bedürfnis nach verbesserten -
    Brennstoffbriketts, d.h. Briketts mit günstigen mechanischen Eigenschaften und einem vorteilhaften Brennverhalten,— deren Verbrennungsgase weniger Stoffe enthalten, die zu einer Umweltbelastung führen könnten.
    Aufgabe der Neuerung ist es deshalb, ein Brikett zur Verfügung zu stellen mit e i im wesentlichen festen Brennstoffen, die ein organisches Bindemittel sowie weitere Zusätze enthalten, -e die sich gut handhaben lassen und insbesondere bereits kurze Zeit nach dem Preßvorgang eine genügende Festigkeit aufweisen, d.h. eine gute Anfangsfestigkeit besitzen, so daß sie alsbald gelagert und transportiert werden können :
    Aufgabe der Neuerung ist es ferner, ein Brikett zur Verfügung zu stellen, das sich durch gute Brenneigenschaften, wie Wirkungsgrad, Feuerstandsfestigkeit u.dgl. auszeichnet und dessen Verbrennungsgase geringere Mengen an schwefelhaltigen Verbindungen enthalten.
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    Diese Aufgabe wird gelöst durch ein 'e wn Brennstoffbrikett mit synthetischen organischen Verbindungen als Bindemittel sowie einem weiteren Zusatzmittel, das neuerungsgemäß einen im wesentlichen festen Brennstoff, Polyvinylalkohol und Calciumoxid und/oder Magnesiumoxid g und mindestens 1,0 Gewichtsprozent Wasser enthält. — pas Calciumoxid kann in Form von Branntkalk verwendet werden. Vorzugsweise werden 0,5 bis 4,5, insbesondere 1 bis 3 Gewichtsprozent Calciumoxid, bezogen auf das Trockengewicht des festen Brennstoffs, verwendet. Polyvinylalkohol wird zweckmäßig in Menge von 0,5 bis 2 Gewichtsprozent, berechnet als Trockensubstanz und bezogen auf den festen Brennstoff, eingesetzt. Der Polyvinylalkohol kann in wäßriger Lösung verwendet werden, wobei eine 15 bis 18%ige wäßrige Lösung bevorzugt ist.
    Das Calciumoxid kann bis zu 50 %, insbesondere bis zu 20 % durch Calciumhydroxid, substituiert werden.
    Als im wesentlichen fester Brennstoff ist Anthrazit besonders geeignet. Bei der Herstellung des Brennstoffbriketts - g kann das Brikettiergemisch zumindestens 95 % aus im wesentlichen festen Brennstoff, berechnet als Trockensubstanz, bestehen.
    Vorzugsweise wird die Brikettierung bei Temperaturen von 20 bis 500C, insbesondere bei Umgebungstemperatur, durchgeführt.
    Der Wassergehalt des Gemisches kann durch Einblasen von Wasserdampf eingestellt werden.
    ■——— Brikettierung eines Gemisches, hergestellt_d_ui^&h--^/er^nischen von im wesentlichen festem Brerms-Lo-i-f-; Polyvinylalkohol und Calciumoxid und/oder_Jsla^=rn^sTumoxid in Gegenwart von mindestens 1,0 poe—e—. INiederflüchtige Kohle ist ein bevorzugter I
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    Brennstoff für das Brennstoffbrikett, wobei Anthrazit besonders geeignet ist.
    Das Brennstoffbrikett kann eine Anfangsdruckfestigkeit von 100 bis 250 N/cm2, gemessen nach einer Aushärtezeit von ,20 Minuten nach dem Preßvorgang, aufweisen. Das Brennstoffbrikett gemäß der Neuerung zeichnet sich ferner insbesondere durch eine Trommelfestigkeit von mindestens 80 %, vorzugsweise von mindestens 90 %, aus. Das neuerungsgemäße Brennstoffbrikett , welches unter Verwendung von niederflüchtiger Kohle, insbesondere von Anthrazit, gewonnen worden ist, besitzt vorzugsweise eine Rußteerzahl von weniger als 50.
    Zur Herstellung des neuerungsgemäßen Briketts wird zunächst der zerkleinerte feste Brennstoff, der in Form von Körnern, Ruß, Staub, Bruchstücken, Abrieb oder dergleichen vorliegen kann, das Bindemittel, nämlich Polyvinylalkohol, vorzugsweise in wäßriger Lösung, und das Calciumoxid oder Magnesiumoxid oder eine Mischung der beiden Oxide,in an sich üblicher Weise miteinander vermischt.
    Es hat sich gezeigt, daß die drei Komponenten sich sehr gut innerhalb kurzer Zeiten innig miteinander vermengen lassen. Der Polyvinylalkohol verteilt sich, insbesondere wenn er in Form einer wäßrigen Lösung eingesetzt wird, sehr gut und gleichmäßig innerhalb des Brikettiergutes, ,so daß ein sehr guter Zusammenhalt des Brikettierguts während des üblichen Brikettiervorgangs erreicht wird und man zu Brennstoffbriketts gelangt, die sehr homogen sind und deshalb eine sehr gleichförmige regelmäßige innere Struktur aufweisen.
    Es lassen sich s—re alle
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    üblichen festen kohlenstoffhaltigen Brennstoffe der üblichen Körnung verarbeiten. Es können Brennstoffe verarbeitet werden, die eine übliche breite Streuung der Korngrößen aufweisen, es lassen sich auch Brennstoffe verarbeiten, die einen verhältnismäßig engen Korngrößenbereich enthalten. Die Größe der Körner und die Verteilung der Korngrößen kann durch übliche Siebanalyse bestimmt werden.
    Eb lassen sich die verschiedensten Sorten
    von festen Brennstoffmaterialien einsetzen. So kann Steinkohle jeder Art brikettiert werden, wie Flammkohle, Fett- und Magerkohle. Besonders geeignet sind niederflüchtige Kohlen, insbesondere Anthrazit. Unter niederflüchtigen Kohlen sind Kohlen zu verstehen, die einen niedrigen Gehalt an flüchtigen Bestandteilen enthalten. Bei diesen Bestandteilen handelt es sich um die Gase und Dämpfe, welche bei der Erhitzung der Kohle unter Luftabschluß bei 9000C entweichen. Je weniger flüchtige Bestandteile eine Kohle enthält, desto höher ist der Anteil an Kohlenstoff.
    Auch lassen sich Braunkohlen verschiedenster Provenienzen sowie Holzkohle einsetzen. Es ist auch möglich, die verschiedensten Kohlesorten miteinander zu vermischen und auf diese Weise dem Brikettiervorgang zuzuführen.
    Polyvinylalkohol ist ein an sich bekanntes, im Handel erhältliches Produkt, das vorzugsweise durch Verseifen von Polyvinylacetat hergestellt wird. Es können Polyvinylalkohole mit den verschiedensten Polymerisationsgraden bzw. Viskositäten eingesetzt werden.
    Geeignete handelsübliche Polyvinylalkohole werden z.B. von der Firma Hoechst AG, Frankfurt/Hoechst
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    unter der Handelsbezeichnung MOWiOL vertrieben. In den am Anmeldetag zugänglichen Firmenprospekten B1 "Das MOWIOL-Sortiment" und A1 "Zur Geschichte des MOWIOLS" (Farbwerke Hoechst AG G1103, Ausgabe September 1976) werden derartige Polyvinylalkohole näher beschrieben.
    Besonders geeignet sind vollverseifte Polyvinylalkohole, d.h. Polyvinylalkohole, die keine oder nur in untergeordnetem Maße Acetylgruppen aufweisen.
    Vorzugsweise wird Polyvinylalkohol
    als wäßrige Lösung, dem Brikettiergut zugefügt. Entsprechende wäßrige Lösungen können entweder aus Wasser und trockenem Polyvinylalkohol hergestellt werden; Polyvinylalkohol kann jedoch auch als wäßrige Lösung verschiedenster Viskositäten käuflich erworben werden.
    Die Viskosität der wäßrigen Lösungen hängt ab von der Konzentration des gelösten Polyvinylalkohol, seines Molekulargewichts und selbstverständlich auch von der Temperatur der Lösung. Die Viskosität der Lösung kann je nach Molekulargewicht, Konzentration und Temperatur in weiten Grenzen schwanken und liegt im allgemeinen in den Größenordnungen von 1 bis 10 000 mPa.s. Sehr geeignet sind e—d-er— wäßrige Polyvinylalkohollösungen mit einer Konzentration von 15 bis 18 % Polyvinylalkohol.
    Der Polyvinylalkohol läßt sich besonders, wenn er als wäßrige Lösung vorliegt, sehr gut mit den übrigen Komponenten des Brikettiergemischs vermengen und verteilt sich gleichmäßig innerhalb der Brikettiermasse.
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    Calciumoxid kann in reiner Form aber auch als technisches Produkt eingesetzt werden. Vorzugsweise wird gebrannter Kalk verwendet. Es versteht ,sich von selbst, daß das Calciumoxid auf eine Körnung gebracht wird, die eine gleichmäßige Vermischung mit Polyvinylalkohol und dem festen Brennstoff zuläßt. Dazu sind Calciumoxid-Produkte der üblichen Körnung geeignet. Nähere Hinweise über die Körnung von Calciumoxid sind in der Deutschen Industrie Norm DIN 1060 angegeben.
    Auch Magnesiumoxid kann in reiner oder in technischer Form eingesetzt werden. Es können auch Gemische von Calciumoxid und Magnesiumoxid durch Vermischen der beiden Oxide hergestellt und eingesetzt werden.
    Sehr geeignet sind auch Calcium- bzw. Magnesiumoxide, die durch Brennen von in der Natur vorkommenden Calcium- und/oder Magnesium enthaltenden Carbonaten entstehen. Zu diesen Carbonaten sind auch die Sedimentgesteine zu zählen, wie sie in Ulimanns Encyclopädie der Technischen Chemie 4. Auflage, Band 13, Seite 497 ff., insbesondere Seite 498, beschrieben werden.
    Das Mischen der einzelnen Komponenten, nämlich des festen Brennstoffs, wie zerkleinerte Steinkohle, Anthrazit u.dgl., des Calciumoxids und/oder Magnesiumoxids sowie des eingesetzten Polyvinylalkohol kann auf an sich bekannte Weise durchgeführt werden. Dazu eignen sich übliche Mischvorrichtungen. Es ist ohne weiteres möglich, · die Komponenten kalt zu mischen; in manchen Fällen ist jedoch ein Mischen bei höheren Temperaturen, z.B. bei 800C angezeigt.
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    Der Wassergehalt, welcher beim Mischen des festen Brennstoffs, des Polyvinylalkohol und des Calcium- und/oder Magnesiumoxids erforderlich j-St, läßt sich auf einfache Weise erhalten. So wird ein entsprechender Wassergehalt vielfach bereits erreicht, wenn man den Polyvinylalkohol in Form einer wäßrigen Lösung zugibt.
    Eine andere Möglichkeit besteht darin, daß man in das Gemisch Wasserdampf einbläst. Dadurch wird nicht nur der Wassergehalt eingestellt bzw. erhöht, sondern es tritt auch eine Temperaturerhöhung des Gemisches ein, was für das Vermischen und das Pressen von Vorteil sein kann.
    Durch Einstellen von Wassergehalt und Temperatur läßt sich die Verweilzeit im Mischer, welche notwendig ist, um ein gutes, störungsfrei brikettierbares Gemisch zu erhalten, beeinflussen.
    Je verdünnter eine wäßrige Polyvinylalkohollösung ist oder je mehr Wasserdampf eingeblasen wird, desto schneller verteilt sich der Polyvinylalkohol im Gemisch, umso besser werden die Bindemittel im allgemeinen auch aktiviert.
    Der Wassergehalt soll mindestens 1,0 Gewichtsprozent des Gemisches betragen, brauchbare Werte liegen auch darüber und sind z.B. 3 oder 5 % oder darüber. Eine Reihe von Kohlesorten, insbesondere Braunkohle, besitzen schon von Hause aus einen hohen Wassergehalt, so daß beim Mischen nicht unbedingt noch Wasser, gleich in welcher Form, zugegeben werden braucht. Es empfiehlt sich jedoch, sehr feuchte Braunkohle auf Wassergehalte unter 20 % vorzutrocknen, bevor sie dem Mischer zugeführt werden.
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    Es kann vorteilhaft sein, den beim Mischen der Komponenten vorhandenen Wasser- bzw. Feuchtigkeitsgehalt auf dem Wege bis zur Presse zu reduzieren. Der günstigste Feuchtigkeitsgehalt für das Pressen' hängt bis zu einem gewissen Grad von der Natur des verwendeten Brennstoffs ab; so wird bei Braunkohle im allgemeinen mit höheren Gehalten gepreßt. Bei Anthrazit hingegen reichen niedrigere Feuchtigkeitsgehalte aus. Ein bevorzugter Bereich für das Pressen von Anthrazit enthaltenden Gemischen liegt z.B. einem Wasserbzw. Feuchtigkeitsgehalt von ungefähr 2 bis 3 %.
    Der Wassergehalt auf dem Wege vom Mischer bis zur Presse läßt sich auf an sich bekannte Weise reduzieren, z.B. durch Absaugen oder Abziehen der Dämpfe, häufig Brüdendämpfe genannt.
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    Die Brikettierung läßt sich mit einfachen üblichen Brikettiertechniken durchführen. Es ist nicht erforderlich, besondere Verfahrenstechniken anzuwenden, so daß übliche bereits vorhandene Maschinen- eingesetzt werden können. Geeignete Brikettiervorrichtungen sind Walzenpressen, Ringwalzenpressen, Strangpressen, Matrizenpressen u.dgl. Nähere Einzelheiten über übliche Brikettierverfahren sind in Ulimanns Encyclopädie der Technischen Chemie 4. Auflage, Band 2, Seite 315 bis 320 sowie in Ullmanns Encyclopädie der Technischen Chemie 3. Auflage, Seite 380 ff. angegeben.
    Der Brikettiervorgang, d.h. das Pressen des Brikettierguts kann ebenfalls auf übliche Weise und bei üblichen Temperaturen durchgeführt werden. Es ist sowohl eine Kaltbrikettierung als auch eine Warmbrikettierung möglich.
    Ein Teil des eingesetzten Calciumoxids kann durch Calciumhydroxid substituiert werden. Eine übliche Form von Calciumhydroxid ist Kalkmilch oder gelöschter Kalk.
    Dabei kann das Calciumoxid bis zu 50 Mol-% durch die entsprechende Menge Calciumhydroxid substituiert werden. Vorzugsweise wird das Calciumoxid bis zu 20 % durch Calciumhydroxid substituiert.
    Werden hochviskose Polyvinylalkohollösungen eingesetzt, so ist es zweckmäßig, das Brikettiergut beim Mischen zu beheizen, damit eine bessere Vermischung und Verteilung stattfindet.
    Die Briketts können nach dem Preßvorgang in üblicher Weise ausgehärtet werden. Zweckmäßigerweise findet das Härten bei Raumtemperatur statt; es ist nicht erforderlich, eine Aushärtung bei höheren Temperaturen durchzuführen.
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    Das neuerungsgemäße Brennstoffbrikett weist bereits kurze Zeit, nämlich 20 Minuten nach dem Preßvorgang eine sehr hohe Festigkeit, d.h. eine hohe sogenannte Anfangsfestigkeit, auf und kann deshalb vom Transportband, auf das es nach Verlassen der Brikettierpresse abgelegt wird/ alsbald entfernt werden und entweder zunächst gelagert oder sofort transportiert werden. Das Brikett härtet noch eine Zeitlang weiter aus und erreicht seine sogenannte Endfestigkeit nach einer Zeitspanne von etwa 1 Woche nach dem Pressen. Die in den Ansprüchen angegebenen Trommelfestigkeiten sind Endfestigkeiten, die nach einer Lagerung von 1 Woche bestimmt worden sind.
    In einer ganzen Reihe von Brikettierverfahren wird eine sogenannte Vorverdichtung des Brikettierguts durchgeführt;
    hier ist es nicht erforderlich, eine
    solche Vorverdichtung durchzuführen; es ist jedoch ohne weiteres möglich, dem Brikettiervorgang auch eine Vorverdichtung vorangehen zu lassen.
    Es war besonders überraschend,
    ein Brikett mit hervorragenden mechanischen Eigenschaften zu erhalten. So werden insbesondere Anfangsfestigkeiten, d.h. Kaltdruckfestigkeiten, bestimmt 20 Minuten nach dem Preßvorgang, von über 100 N/cm2 erzielt. Vielfach werden sogar Werte von über 250 N/cm2 erreicht. Auch die Warmdruckfestigkeiten der erhaltenen Briketts sind ausgezeichnet.
    Aufgrund der guten Anfangsfestigkeiten lassen sich die erhaltenen Briketts sehr gut handhaben und bereits kurze Zeit nach dem Preßvorgang verladen, lagern und transportieren.
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    1 * '.ti ,&igr;' ·
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    Besonders überraschend war es, daß das erhaltene Brennstoffbrikett gemäß der Neuerung sehr wasserfest ist und deshalb gegen Einflüsse der Witterung, wie z.B. Regen, weitgehend beständig ist und seine Form und seine mechanischen Eigenschaften in notwendigem Umfang behält. ■..
    Das Brennstoffbrikett gemäß der Neuerung zeigt ein sehr gutes Abriebverhalten, was sich insbesondere auch in einer hohen Trommelfestigkeit bemerkbar macht. Die hohe Trommelfestigkeit ist weiter ein Zeichen für die gleichmäßige Struktur des Briketts und den guten inneren Zusammenhalt des Materials und des Fehlens von Inhomogenitäten oder Bereichen innerhalb des Briketts, die eine unzureichende oder verringerte Bindung aufweisen.
    Besonders überraschend ist, daß man unter der Verwendung von Polyvinylalkohol und Calciumoxid und/oder Magnesiumoxid &zgr; liyr auch armen Brikett kommen kann, das beim Einsatz von niedrigflüchtigen Kohlen, wie Anthrazit, zu einem Brikett führt, das Rußteerzahlen besitzt, die unter 50 liegen.
    Der Wirkungsgrad des Brennstoffbriketts gemäß der Neuerung ist sehr gut; der Rostdurchfall ist niedrig und liegt sowohl bei maximaler Brennlast als auch bei Schwachlast in sehr günstigen Bereichen.
    Die Rußteerzahl wird nach einer Methode bestimmt, wie sie in Glückauf-Forschungshefte 3_6 (4) 157, Spalte 1 (1959) beschrieben wird.
    Die Trommelfestigkeit ist eine Kenngröße für die Haltbarkeit des Briketts. Die Größe des Abriebs ist ein:Maß für die Verluste, die beim Verladen und Lagern von Briketts auftreten.
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    Die Trommelfestigkeit wird in einer Trommel mit einem Durchmesser von 250 mm Durchmesser und einer Länge von 150 mm ermittelt. Im Inneren der Trommel befinden sich jeweils um 90° versetzt 20 mm breite Stege, die die Briketts nach oben fördern. Die Trommel dreht sich während des Tests in 4 Minuten 100 mal. Der Abrieb wird gravimetrisch bestimmt.
    Die Druckfestigkeitsbestimmungen wurden auf einer 60 kN Prüfpresse der Firma Losenhausen Werk Düsseldorf, Düsseldorf-Grafenberg (Deutschland) zwischen zwei Stempeln mit einem Durchmesser von 15 mm ermittelt. Der Vorschub betrug 25 mm/min. Zur Prüfung wurden halbkissenförrnige und auf der Kissenseite abgeflachte Briketts eingesetzt. Dadurch stehen für die Festigkeitsbestimmung planparallele Flächen zur Verfügung.
    Die Erfindung wird durch folgende Beispiele näher erläutert: Beispiel 1
    98 kg Anthrazit mit einer Körnung von 3-0 mm und einem Wassergehalt von 2 % werden in einem beheizten Mischer innerhalb von 20 Minuten auf 800C erwärmt. 1 kg Polyvinylalkohol (Mowiol 4-98), gelöst in 5,6 kg Wasser wird 15 Minuten lang untergemischt. Anschließend erfolgt die Zugabe von 1 kg gebranntem Kalk. Die gesamte Mischzeit beträgt 40 Minuten. Durch Erwärmen und infolge der freiwerdenden Reaktionswärme steigt die Temperatur. Der Wassergehalt der Mischung wird bis zum Preßbeginn durch Absaugen der Dämpfe auf 2,2 % gesenkt. Das Pressen erfolgte mit Hilfe einer Walzenpresse. Nach 20 Minuten zeigen die Briketts eine Festigkeit von 131 N/cm2. Die Endfestigkeit beträgt 390 N/cm2. Die Trommelföstigkeit beträgt 92 %.
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    Beispiel 2
    97 kg Anthrazit werden wie in Beispiel 1 mit der gleichen Menge wäßriger Lösung an Polyvinylalkohol, jedoch mit 2 kg Branntkalk vermischt und brikettiert. Die Festigkeiten betragen nach 20 Minuten bei einem Wassergehalt von 2 % 174 N/cm2 und nach 8 Tagen 371 N/cm2. Die Trommelfestigkeit beträgt 86 %.
    Beispiel 3
    97 kg Anthrazit und 2 kg Polyvinylalkohol-Granulat (Mowiol 4-98) werden in 20 Minuten in einem beheizten Mischer auf 800C erwärmt. Die Aktivierung des Bindemittels erfolgt durch Zugabe von Dampf. Die Temperatur im Mischer steigt auf 1000C, der Wassergehalt auf 8 %. Nach 15 Minuten wird 1 kg gebrannter Kalk zugegeben. Der Wassergehalt reduziert sich bis zum Pressen auf 3 %. Die Endfestigkeit beträgt 450 N/cm2.
    Beispiel 4
    zu 98,5 kg Anthrazit mit einem Wassergehalt von 0,5 % werden 0,5 kg Polyvinylalkohol (Mowiol 4-98) gelöst in 2,8 kg Wasser gegeben und vermischt. Die Zugabe von 1 kg gebranntem Kalk erfolgt nach 15 Minuten. Die gesamte Mischzeit beträgt 30 Minuten. Gepreßt wird mit einem Wassergehalt von 2,3 %. Nach 8 Tagen werden 125 N/cm2 erreicht.
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    Beispiel 5
    Versuchsdurchführung wie in Beispiel 2, anstelle des vollverseiften Typs Mowiol 4-98 wird jedoch der teilverseifte Polyvinylalkohol Typ Mowiol 4-98 eingesetzt. Die Festigkeiten betragen nach 20 Minuten 90 N/cm2 und nach 8 Tagen 333 N/cm2.
    Die Figur zeigt ein Brikett in perspektivischer Darstellungsweise.
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    Schutzansprüche:
    1. Brennstoffbrikett mit synthetischen organischen Verbindungen als Bindemittel sowie einem weiteren Zusatzmittel, dadurch gekennzeichnet, daß es einen im wesentlichen festen Brennstoff, Polyvinylalkohol und Calciumoxid und/oder Magnesiumoxid und mindestens 1,0 Gewichtsprozent Wasser enthält.
  2. 2. Brennstoffbrikett nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch niederflüchtige Kohle als Brennstoff.
  3. 3. Brennstoffbrikett nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch Anthrazit als niederflüchtige Kohle.
  4. 4. Brennstoffbrikett nach einem der Ansrpüche 1 bis 3,
    gekennzeichnet durch eine Anfangsdruckfestigkeit von
    2
    100 bis 250 N/cm , gemessen nach einer Aushärtzeit von 20 Minuten nach dem Preßvorgang.
  5. 5. Brennstoffbrikett nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine Trommelfestigkeit von mindestens 80%.
  6. 6. Brennstoffbrikett nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch eine Trommelfestigkeit von mindestens 90%.
  7. 7. Brennstoffbrikett nach einem der Ansprüche 2 oder 3, gekennzeichnet durch eine Rußteerzahl von weniger als 50.
DE19838312049 1983-04-23 1983-04-23 Brennstoffbrikett Expired DE8312049U1 (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP3601499A4 (de) * 2017-03-28 2020-12-23 Pelleton Global Renewables Ltd. Verfahren zur herstellung von agglomeraten aus einem biomassenstrom

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EP3601499A4 (de) * 2017-03-28 2020-12-23 Pelleton Global Renewables Ltd. Verfahren zur herstellung von agglomeraten aus einem biomassenstrom

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