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Vorrichtung zum Verbinden von thermoplastischen Kunststofffolien o.dgl.,
insbesondere zum Herstellen von Armblattern
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Verbinden von thermoplastischen Kunststoffolien o. dgl., bei der auf einem Tisch
an einer Führung eine beheizte, auf und ab bewegliche Kufe angeordnet ist, die eine
dem Verlauf der Verbindungsnaht entsprechende Form hat und die bei der Abwärtsbewegung
gegen die auf dem Tisch liegenden Folien gepreßt wird.
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Bei den bekannten Vorrichtungen der vorstehend beschriel)enen Art
wird die Kufe durch einen Exzenter bewegt, der oberhalb der Kufe angeordnet ist.
Dadurch wird die Vorrichtung schwer, so daß ihr Gewicht nicht in einem günstigen
Verhältnis zu der von ihr verlangten Leistung steht. Die Vorrichtung ist außerdem
hoch. Werden, wie es üblich ist, mehrere Vorrichtungen in einem Raum aufgestellt,
so wird der Raum unübersichtlich.
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Die Erfindung bezweckt, die Vorrichtung zu verbessern. Dies wird
dadurch erreicht, daß die Kufe an ihrer Führung unter Zwischenschaltung einer dreipunktartigen,
federnden, in ihrer Federwirkung zweckmäßig einstellbaren Verbindung gehalten wird
und daß die Kufe und ihre Führung durch einen Kipphebel entgegen der Kraft einer
auf die Führung nach oben wirkenden Feder abwärts bewegt wird, wobei der Kipphebel
von einem unter dem Tisch angeordneten Nocken über eine Stoßstange angetriehen wird.
Durch die Erfindung erhält die Vor-
richtung einen leichten Antrieb,
wodurch ihr Gesamtgewicht bedeutend herabgesetzt wird. Darüber hinaus wird die Bauhöhe
der Vorrichtung oberhall> ihres Tisches niedrig.
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In der Zeichnung ist eine Vorrichtung gemäß der Erfindung beispielsweise
dargestellt, und zwar zeigt Al)b. 1 schematisch eine Vorrichtung, welche zum Verbinden
von zwei Folien dient, wie sie z. B. zur llerstellung von Armblättern nötig sind,
die in Kleidungsstücken eingesetzt werden, Abb. 2 einen senkrechten Längsschnitt
durch die Vorrichtung, Al)l). 3 einen Schnitt nach der Linie III-III der Abb. 2,
.\hh. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der sl,l) 3.
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Al>l). 5 einen Schnitt nach der Linie V-V der Äl)b. 3, .Abl).
6 einen Schnitt nach der Linie VI-VI der Abl>. 3.
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Die Vorrichtung steht auf einem Tisch I und wird von einer unter
diesem angeordneten Welle 2 angetrieben. Auf der Welle 2 sitzt ein Nocken 3, der
über einen Winkelhebel 4 eine Stoßstange 5 steuert. Die Stoßstange 5 wirkt auf einen
Kipphebel 6, der auf einem Bolzen 7 der Vorrichtung gelagert ist.
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In der Vorrichtung werden die thermoplastischen Kunststoffolien an
den zu verbindenden Stellen durch eine beheizte Kufe 10 gegen eine feste Unterlage
gepreßt. Die feste Unterlage wird gebildet durch einen Tisch 8, der einen Anschlag
g für die in diesem Falle bereits fertig ausgestanzten Folien aufweist. Oberhalb
des Tisches 8 ist die beheizte Kufe lo angeordnet, die eine dem Verlauf der Verl>indungsnaht
entsprechende Form hat, die auf und ab beweglich ist und die bei der Abwärtsbewegung
gegen die auf dem Tisch liegenden Folien gepreßt werden kann. Der Verlauf der Verbindungsnaht
der Folien ist sichelförmig. Die Kufe Io ist an einer Platte 14 befestigt. In der
Platte 14 befinden sich Stehbolzen 19, an denen die Kufe in der Vorrichtung aufgehängt
ist.
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Die Kufe ist an einer Führung aufgehängt, die mit der Kufe auf und
ab beweglich ist. Die Führung besteht aus mehreren Teilen. Diese sind die Platten
20 und 21, die diese Platten auf Abstand haltenden Bolzen 22 und ein Druckbolzen
23. Die Führung 20 bis 23 gleitet auf zwei Säulen 24, die in einerGrundplatte 25
und einer Kopfplatte 26 gehalten sind.
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Es ist noch eine dritte Säule 27 vorgesehen, die zu den Säulen 24
im Dreieck angeordnet ist. Die Grundplatte 25, die Kopfplatte 26, die Säulen 24
und die Säule 27 bilden daher einen stabilen Ständer, der der Vorrichtung den nötigen
Halt gibt. Auf der Kopfplatte 26 ist ein Lagerbock 28 befestigt, der den Bolzen
7 des Kipphebels 6 hält. Die Aufhängung der Kufe 10 an der Führung 20 bis 23 ist
nun in einer besonderen Weise getroffen, und zwar derart, daß die Kufe an der Führung
unter Zwischenschaltung einer dreipunktartigen, federnden, in ihrer Federwirkung
zweckmäßig einstellbare'> Verbindung gehalten wird. Das hat den Vorteil, daß
erreicht werden kann, daß die Kufe an jeder Stelle der Verbindungsnaht zum Anliegen
kommt, und zwar mit gleich starkem Druck. Zur Herstellung dieser Verbindung sind
die Stehbolzen 19 der Kufe 10 mit Spiel durch Löcher 29 der Platte 20 gesteckt und
mit je einer Nlutter 30 und einer Gegenmutter 3I versehen. Auf jeder Gegenmutter
3I stützt sich eine Druckfeder 32 ab, die mit ihrer anderen Seite an einer Platte
33 anliegt. Die Druckfedern 32 können nun beliebig vorgespannt werden.
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Zu diesem Zweck sind Schrauben 34 vorhanden, von denen je eine neben
einer der Druckfedern 32 angeordnet ist. Die Schrauben 34 sind von oben durch die
Platte 33 gesteckt und in Gewindelöchern der Platte 20 eingeschraubt. Sie können
durch Gegenmuttern 35 gesichert werden. Die Stehbolzen 19 mit den Druckfedern 32
und den Schrauben 34 sind im Dreieck zueinander angeordnet, so daß eine dreipunktartige
Aufhängung der Kufe 10 entsteht.
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Die Auf- und Abwärtshewegu1lg der Kufe 10 mit ihrer Führung 20 bis
23 erfolgt durch den bereits erläuterten Antrieb in gleichmäßigen Zeitabständen,
indem der Kipphebel 6 auf den Druckbolzen 23 wirkt, und zwar entgegen der Kraft
einer Feder 36, die das Bestreben hat, die Kufe 10 und ihre Führung 20 bis 23 in
der oberen Endstellung zu halten.
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Diese wird durch eine Stellschraube 37 mit Gegenmutter 38 bestimmt.
Die Feder 36 stützt sich dabei gegen die Grundplatte 25 und gegen die Platte 20
ab. Sie ist durch eine den Druckbolzen 23 umgel>ende Hülse 39 geführt.
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Damit die Zeitdauer, während der die Folien durch die Kufe 10 gepreßt
werden, den Erfordernissen entsprechend gewählt werden kann, kann die Scheitelkurve
40 (Abb. I) des Nockens 3 verkürzt oder verlängert werden. Der Nocken 3 besteht
daher z. B. aus zwei gleichen nel)eneinanderliegende Scheiben, die gegeneinander
verdreht werden können.
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Der Hub der Kufe 10 und ihrer Führung 20 bis 23 ist veränderlich,
derart, daß der volle Hub nach unten nur dann ausgeführt wird, wenn die Folien in
Arbeitsstellung liegen. Es wird dadurch vermieden, daß das Einbringen der Folien
in ihre Arbeitsstellung, das ja von Hand geschieht, zwangsweise an den Rhythmus
der Vorrichtung gebunden ist, und der Vorteil erreicht, daß eine besondere Schaltbewegung
zum jeweiligen Einschalten der Vorrichtung nicht nötig ist. Um dies zu erreichen,
ist in die Stoßstange 5 als Übertragungsorgan eine Druckfeder 57 eingebaut, und
es sind den Hub der Kufe 10 und ihrer Führung 20 bis 23 nach unten verkürzende Anschläge
vorgesehen, die mit Gegenanschlägen an der Führung 20 bis 23 der Kufe 10 zusammenarbeiten
in dem Sinne, daß die Anschläge dann aus dem Weg der Gegenanschläge entfernt werden,
wenn die Folien in Arbeitsstellung liegen.
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Die Anschläge sind verbunden mit dem Tisch 8, der zum ungehinderten
Auflegen der Folien unter der Kufe 10 weggezogen werden kann, und die sich den Gegenanschlägen
in den Weg stellen, wenn der Tisch 8 vorgezogen ist. Die Anschläge sind mit 4r und
die Gegenanschläge mit 42 bezeichnet (Abb. 3).
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In dieser Abbildung ist der Tisch 8 in der Arbeitsstellung gezeichnet.
Die Anschläge 41 geben daher die Gegenanschläge 42 frei. Der Tisch 8 ist auf Leisten
43 geführt. Die Führung des Tisches 8 kann durch mit den Leisten 43 zusammenwirkenden
Stellschrauben 44 reguliert werden. Stellschrauben 45 dienen dazu, die Arl>eitsstellung
des Tisches 8 genau einzustellen. Es ist eine Feder 46 vorhanden, die das Bestreben
hat, den Tisch X in der vorgezogenen Stellung zu halten, so daß der Tisch 8 entgegen
der Kraft dieser Feder 46 unter die Kufe 10 in seine Arbeitsstellung geschol>en
werden muß. Die Feder 46 stützt sich gegen eine Leiste 47 der Grundplatte 25 und
gegen eine Leiste 48 des Tisches 8 ab und ist auf einem Bolzen 49 geführt. Eine
Schraube 50 dient zur Festlegung der vorgezogenen Endstellung des Tisches 8 und
ragt zu diesem Zweck mit ihrem Kopf in einen Schlitz 51 des Tisches 8 hinein.
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Zur l Handhabung ist der Tisch 8 mit zwei Handgriffen 52 versehen,
von denen einer auf der rechten und der andere auf der linken Seite des Tisches
angebracht ist. Die Handgriffe 52 sind so ausgebildet, daß sie zum Bewegen des Tisches
8 gleichzeitig entgegen der Kraft von Federn 53 in eine bestimmte Stellung gebracht
werden müssen. Die Handgriffe 52 sind auf Bolzen 54 drehbar und greifen mit einer
Nase 55 in eine an den Leisten 43 vorgesehene Verzahnung 56 ein. Um den Tisch 8
in die Arbeitsstellung zu bringen, muß man die beiden Handgriffe gleichzeitig nach
außen bewegen, damit ihre Nasen 55 mit den Verzahnungen 56 außer Eingriff kommen.
Man ist somit gezwungen, erst die Folien auf demTisch8 gegen denAnschlagg in die
richtige Lage zu legen und dann mit beiden Händen die Handgriffe 52 zu bedienen
und den Tisch 8 in die Arbeitsstellung zu bringen, damit die Folien gepreßt und
verbunden werden. Da man bei diesem Vorgang keine Hand frei hat, läuft man keine
Gefahr, mit der Hand unter die Kufe zu kommen.
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I)ie dargestellte und beschriebene Vorrichtung ist nicht auf die
Herstellung von Armblättern l>eschränkt, sondern ist auch zum Verbinden von Folien
geeignet, die einem anderen Zweck dienen.
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Die Folien können sowohl vor als auch nach dem Verbinden auf Form
gestanzt oder geschnitten werden.