DE821423C - Treibmittel zur Herstellung von Schwamm-, Moos- und Zellgummi aus natuerlichem oder synthetischem Kautschuk sowie zur Herstellung von Schaummassen aus Kunststoffen - Google Patents

Treibmittel zur Herstellung von Schwamm-, Moos- und Zellgummi aus natuerlichem oder synthetischem Kautschuk sowie zur Herstellung von Schaummassen aus Kunststoffen

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DE821423C
DE821423C DEP38900D DEP0038900D DE821423C DE 821423 C DE821423 C DE 821423C DE P38900 D DEP38900 D DE P38900D DE P0038900 D DEP0038900 D DE P0038900D DE 821423 C DE821423 C DE 821423C
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Dr Max Boegemann
Dr Friedrich Lober
Dr Richard Wegler
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08JWORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
    • C08J9/00Working-up of macromolecular substances to porous or cellular articles or materials; After-treatment thereof
    • C08J9/04Working-up of macromolecular substances to porous or cellular articles or materials; After-treatment thereof using blowing gases generated by a previously added blowing agent
    • C08J9/06Working-up of macromolecular substances to porous or cellular articles or materials; After-treatment thereof using blowing gases generated by a previously added blowing agent by a chemical blowing agent
    • C08J9/10Working-up of macromolecular substances to porous or cellular articles or materials; After-treatment thereof using blowing gases generated by a previously added blowing agent by a chemical blowing agent developing nitrogen, the blowing agent being a compound containing a nitrogen-to-nitrogen bond
    • C08J9/104Hydrazines; Hydrazides; Semicarbazides; Semicarbazones; Hydrazones; Derivatives thereof
    • C08J9/105Hydrazines; Hydrazides; Semicarbazides; Semicarbazones; Hydrazones; Derivatives thereof containing sulfur

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Description

  • Treibmittel zur Herstellung von Schwamm-, Moos- und Zellgummi aus natürlichem oder synthetischem Kautschuk sowie zur Herstellung von Schaummassen aus Kunststoffen Es ist bekannt, als kohlensäureliefernde Treibmittel zur Herstellung von Schwammgummi Ammonium-oder Alkalibicarbonate zu verwenden, mit denen wegen ihrer schlechten Verteilbarkeit in Kautschuk keine gleichmäßigen und feinen Poren erhalten werden können. Zur besseren Verteilung der Bicarbonate wurden feine Anreibungen in Wasser bzw. in Mineralöl nach Rubb. Age 63 (Z948), 5i9, eingeführt. Störend wirken die mehr oder minder starke Aktivierung der Beschleuniger durch diese Salze und die rasche Diffusion der Kohlensäure.
  • In der Reihe der organischen, stickstoffliefernden Treibmittel ist Diazoamidobenzol nach Rubb. Age (N. Y.) 47, 164, bezüglich der Verteilung und der Porenbeschaffenheit befriedigend, wobei es jedoch bei hellen Mischungen zu Verfärbungen führt. Bei der Zersetzung entsteht u. a. Anilin, das wegen seiner physiologischen Eigenschaften in den Fertigfabrikaten nicht erwünscht ist. Ferner ist Dinitrosopentamethylentetramin nach Ind. Rubb. World. 116 (z947), Nr. 3, 369, als stickstofflieferndes Treibmittel beschrieben, das aber bei der Zersetzung in der vulkanisierenden Mischung neben Stickstoff auch Ammoniak abspaltet.
  • Endlich sind auch Mischungen von Harnstoff und Biuret nach Rubb. Age 59 (i946), Nr. 4, 44o, als Treibmittel für Kautschuk empfohlen.
  • Es wurde nun gefunden, daß Hydrazide aliphatischer oder aromatischer, gegebenenfalls substituierter Mono- oder Disulfonsäuren, in denen ein oder beide Wasserstoffatome der freien NH,- Gruppe substituiert sein können, im weitesten Sinne als Treibmittel zur Herstellung von Schwamm-, Moos- und Zellgummi aus synthetischem und natürlichem Kautschuk sowie zur Herstellung von Schaummassen aus Polyvinylchlorid, Polystyrol, Acetylcellulose, Phenol-Formaldehyd-Harzen, Polyamid 'u. ä. verwendet werden können. Es kommen dabei Verbindungen der allgemeinen Formeln I bis IV in Betracht R-SO,-NH-NH$ (I) R = z. B. Alkyl-, Aralkyl-, Aryl- sowie entsprechende alkyl- und halogensubstituierte Reste; Cycloalkyl-, ar-Tetralin-, Dimethylamino- oder Diäthylaminoreste. R1 = z. B. Alkylen-, Arylen- oder entsprechende alkyl- oder halogensubstituierte Reste; Naphthylenrest.
  • R-SO'-NH-NH-R2 (III) R2 = z. B. Alkyl-, Aryl-, , Alkylsulfonsäure-, Arylsulfonsäure-, Formyl-, Acetyl-, Benzoylreste. R = wie (I).
  • R-SO2-NH-N =R$ (IV) R3 = z. B. Benzal-, Isopropyliden- oder Cyclohexylidenreste (Reste aus Benzaldehyd, Aceton oder Cyclohexanon). R = wie in (I).
  • Diese Sulfonsäurehydrazidderivate zeigen die charakteristische Eigenschaft, daß sie beim Erhitzen ohne irgendwelche Zusätze den Stickstoff der Hydrazidgruppierung in elementarer Form und quantitativ abzugeben vermögen, wobei die -Zersetzungstemperaturen der verschiedenen Individuen über ein weites Gebiet verteilt liegen. Diese Zersetzung wird in bemerkenswerter Weise durch GH-haltige Lösungsmittel wie aliphatische Alkohole und Wasser besonders in Gegenwart geringster Mengen alkalischer Verbindungen und in Gegenwart von Oxydationsmitteln, u. a. auch durch Luftsauerstoff in erheblichem Maße angeregt und beschleunigt. So liefert beispielsweise Benzolsulfonsäurehydrazid beim Erhitzen auf ioo bis i5o° neben der quantitativen Menge elementaren Stickstoffs als Zersetzungsprodukte Phenyldisulfid und Phenyldisülfoxyd (vgl. J. pr. 58, 163, C u r t i u s , Lorenzen). Das Disulfoxyd konnte nur bei der thermischen Zersetzung des p-Nitrobenzolsulfonsäurehydrazides nachgewiesen werden (vgl. C. 1932, I, 2835; Rec. trav. chim. pays bas $i, 299 bis 319, Witte). Diese Klasse von Treibmitteln unterscheidet sich beispielsweise bei der Herstellung von Schwamm-gummi von den obenerwähnten Diazoan-idoverbindungen dadurch, daß sie in hellen Mischungen keine Verfärbungen hervorrufen und gegenüber den Treibmitteln der Azodinitrilgruppe physiologisch unbedenkliche Spaltprodukte vom Disulfid- und Disulfoxydtypus liefern. Auf die angewandten Vulkanisationsbeschleuniger sind die Sulfonsäurehydrazide mit Ausnahme der Dialkylaminosulfonsäurehydrazide ohne Einfluß. Ferner entsprechen mit diesen Treibmitteln hergestellte Mischungen den Forderungen auf Lagerfähigkeit vollkommen. Die Einarbeitung dieser Mittel in synthetischen oder natürlichen Kautschuk erfolgt auf üblichem Wege äußerst glatt und schnell. Mit Sulfonsäurehydraziden hergestellter Schwamm- oder Moosgummi ist vollkommen geruchlos und weist eine absolut gleichmäßige Zellstruktur auf, deren Porengröße nach Belieben variiert werden kann, so daß jede Sicherheit für die Fabrikation von Schaumgummi mit genau bestimmter Zellstruktur, d. h. grob- bis sehr feinporig und mit allgemein konstanten Eigenschaften gewährleistet ist. Die Vulkanisation solcher Mischungen kann in Formen unter der Presse bei ungefähr 15o° oder im Rahmen in Luft bei i35° und höher erfolgen. Unter beiden Bedingungen erhält man einen gleichmäßig porösen Schwammgummi mit einer etwa 1/i. mm starken, geschlossenen Oberfläche, die durch Abschleifen leicht entfernt werden kann, so daß Abfall bei der Fabrikation solcher Artikel nur in sehr minimalem Maße auftritt. Moosgummidichtungen, wie feinporige Profil- und Rundschnüre, die bisher in Formen unter der Presse in nur beschränkten Längen vulkanisiert wurden, können mit Sulfonsäurehydraziden als Treibmittel in jeder beliebigen Länge und ohne Verwendung von Formen in Luft in einem kontinuierlichen Arbeitsprozeß gebläht und vulkanisiert werden, wobei der Grad der Blähung durch Anwendung eines bestimmten Druckes genau eingehalten werden kann.
  • Die Herstellung von Zellkautschuk erfolgt meist nach dem Hochdruckverfahren durch Einpressen von Stickstoff während der Vulkanisation unter einem Druck von ioo atü in kostspieligen Apparaturen. Der zur Bildung von Zellkautschuk erforderliche hohe Gasdruck kann mit Sulfonsäurehydraziden in der Mischung im Verlauf der Vulkanisation erzeugt werden. Die Vulkanisation erfolgt dann in zwei Stufen unter Verwendung einfacher apparativer Hilfsmittel. Dabei wird die das Treibmittel enthaltende Mischung in einer Form unter Pressen oder in einem Autoklaven unter Druck bis zur Erlangung eines gasdichten, aber noch verformbaren Zustandes vorvulkanisiert. Die gasdichte Form bzw. der Druck im Autoklaven verhindert die Expansion der Mischung bzw. das Entweichen des eingeschlossenen Gases. Bei der Aufhebung des Druckes dehnt sich das Gas unter Bildung außerordentlich kleiner und geschlossener Zellen und unter vielfacher Vergrößerung des ursprünglichen Volumens der Mischung aus. In der zweiten Stufe wird die vorvulkanisierte geblähte Mischung entweder in Formen oder im Autoklaven weitergebläht, z. B. bis auf Atmosphärendruck oder einen bestimmten Gebrauchsdruck, und gleichzeitig ausvulkanisiert.
  • In gleicher Weise brauchbar für die Herstellung von Schwammgummi aus natürlichem und synthetischem Kautschuk sind z. B. Benzolsulfonsäurehydrazid, p-Toluolsulfonsäurehydrazid, Dimethylbenzolsulfonsäurehydrazid aus technischem Xylol, m-Xylolsulfonsäurehydrazid, ß-Naphthalinsulfonsäurehydrazid, p-Chlorbenzolsulfonsäurehydrazid, 3, 4-Dichlorbenzolsulfonsäurehydrazid, m-Benzoldisulfonsäurehydrazid, Cyclohexansulfonsäurehydrazid, ar-Tetralinsulfonsäurehydrazid (Mischung aus a- + ß-Isomeren), Paraffin- und Isoparaffinsulfonsäurehydrazide (C,-C,) und Dimethyl- bzw. Diäthylsulfonsäurehydrazid.
  • Die Verbindungen eignen sich auch als Blähmittel bei der Herstellung von Hohlkörpern aus Kautschuk, wie Bälle, Birnspritzen, Gebläse u. ä. Gegenüber den für diese Zwecke bekannten Blähmitteln, wie Ammoniumnitrit, besitzen die neuen Treibmittel den Vorzug, daß ihre Anwendung ohne Wasser erfolgen kann und die Innenfläche der Hohlkörper nicht angegriffen wird.
  • In ähnlicher Weise ist es möglich, unter entsprechenden Arbeitsbedingungen und nach Auswahl eines bezüglich seiner Zersetzungstemperatur geeigneten Sulfonsäurehydrazides der allgemeinen Formel I bis IV Schaummassen aus Kunststoffen, wie Polyvinylchlorid, Polystyrol Acetylcellulose, Phenolformaldehydharzen, Polyamiden u. ä., herzustellen: Beispielsweise können die Polyvinylchloridschäume mit sehr niedrigem Raumgewicht mit Hilfe dieser Treibmittel im Stufentreibverfahren hergestellt werden, wenn man Polyvinylchlorid, Weichmacher und Treibmittel aus der Gruppe der Sulfonsäurehydrazide mit einem Zersetzungspunkt von io5 bis 145° mischt upd in gasdichten Formen auf 145 bis i7o° erhitzt: Beim Öffnen der Form nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur besitzt der Schaumstoff ein starkes Bestreben zur Volumvergrößerung und kann leicht aus der Form entfernt werden. Die Volumvergrößerung beträgt etwa das 3- bis 4fache des ursprünglichen Volumens der eingesetzten Mischung. Durch Nachbehandlung dieser Schäume bei ioo bis 125° wird eine weitere Vergrößerung des Volumens und somit einehochmalige Verminderung des Raumgewichtes erreicht. Die so hergestellten Schaummassen mit sehr feinen, geschlossenen Zellen weisen Raumgewichte von o,i bis 0,3 auf.
  • Die auf bekanntem Wege zu erhaltenden Sulfonsäurehydrazide (vgl. J. pr. 58, 166, Curtius, Lorenzen) sind fast ausschließlich feste, kristalline Körper, die in reinem Zustande annähernd geruchlos und farblos sind, sowie auch z. T. konstitutionsbedingte Löslichkeit in Kohlenwasserstoffen wie Benzin oder Benzol aufweisen.
  • In trockenem Zustand stellen die Verbindungen bei gewöhnlicher oder mäßig erhöhter Temperatur stabile, lagerfähige Körper dar, die nicht stoß-, schlag- oder reibempfindlich sind.
  • Durch vielseitige Substitutionsmöglichkeiten beim Aufbau dieser Hydrazinderivate, sowohl in der organischen Sulfonsäurekomponente als auch an der freien noch reaktionsfähigen N H2 Gruppe des Hydrazidrestes, lassen sich praktisch annähernd für jede Zersetzungstemperatur von 8o bis 25o°, d. h. für die verschiedensten technischen Herstellungsprozesse von Schaumstoffen die geeigneten Treibmittel herstellen, was am Beispiel des Benzolsulfonsäurehydrazides gezeigt wird.
    Allgem. Zers.-
    Verbindung Formel T . C
    Benzolsulfonsäurehydrazid ........... (I) 104
    Benzolsulfonsäurephenylhydrazid...... (1I1) 146
    N'-Acetonylbenzolsulfonsäurehydrazid . (IV) 143
    m-Benzoldisulfonsäurehydrazid ...... (I1) 145
    N'-Acetylbenzolsulfonsäurehydrazid .. (111) 185
    Bisbenzolsulfonsäurehydrazid ........ (I11) 2.45
    Beispiel r
    Mischung. mit 65 Volumprozent Kautschuk
    ioo,o Gewichtsteile Sheets
    10,0 - Zinkweiß
    18,0 - Mineralöl
    80,0 - Kreide
    1,5 - Dibenzothiazyldisulficl
    3,5 - Schwefel
    3,0 - Stearinsäure
    0,5-40 - Benzolsulfonsäurehydrazid.
    Die Vulkanisation erfolgt bei 4 atü Dampf = i51° während 35 Minuten in geschlossener Form unter der Presse.
    Treibmittel Volum- Porenbeschaffenheit
    zunahme
    0,5 Gewichtsteile 175% kleinporig
    1,0 - 320% ziemlich kleinporig
    2,0 - 550% mittlere Porengröße
    4,0 - 950% großporig.
    Beispiel 2
    Mischung mit 8o Volumprozent .Kautschuk
    ioo,o Gew.-T. Sheets
    5,0 - Mineralöl
    5,0 - Vaseline
    10,0 - Zinkweiß
    40,0 - Schwerspat
    1,5 - Dibenzothiazyldisulfid
    3,5 - Schwefel ,
    2,0 - Stearinsäure
    1,0 - Fettsäure-Kondensationsprodukt
    0,33-4,0 - Benzolsulfonsäulehydrazid.
    Die Vulkanisation erfolgte mit 4 aü Dampf = 151° während 35 biiliuten in geschlosselner Form unter der Presse.
    Treibmittel Volum- Porenbeschaffenheit
    zunahme
    0,33 Gewichtsteile 200% feinporig
    1,0 - 3600/0 -
    2,0 - 60o0/0 -
    4,0 - 12000/0 -
    Beispiel 3
    ioo,o Gewichtsteile Butadienacrylnitrilpolymerisat
    2,0 - Trichlorthiophenol (4o Minuten
    auf cgo° heißen Walzen abgebaut)
    8,o - Zinkweiß
    2,0 - Schwefel
    1,5 - Dibenzothiazyldisulfid
    30,0 - Phthalsäure-di-n-butylester
    10,0 - Faktis
    10,0 - Flammruß
    4,0 - Stearinsäure
    0,2 - Hexahydroäthylanilin
    4,0 - Benzolsulfonsäurehydrazid
    Defowert der Mischung: 700/25.
    Vulkanisation in der Presse: 25 Min. bei ioo°
    30 Min, bei i5o°
    Volumzunahme : 3500/0
    Beispiel
    ioo,o Gewichtsteile Butadienstyrolpolymerisat
    Defo 250
    10,0 - Zinkoxyd, aktiv
    2,5 - Schwefel
    1,5 - Dibenzothiazyldisulfid
    0,3 - Hexahydroäthylanilin
    15,0 - Weichmacher
    40,0 - Kieselkreide
    4,0 - Stearinsäure
    4,0 - Benzolsulfonsäurehydrazid
    Defowert der Mischung: 700/27.
    Vulkanisation in der Presse: 20 Min. bei iio°
    40 Min. bei 15o°
    Volumzunahme: 450°/o.
    Beispiel 5 In eine Paste aus 5o Gewichtsteilen Polyvinylchlorid und 5o Gewichtsteilen Weichmacher werden auf einem geeigneten Mischaggregat (zum Beispiel Ein- oder Dreiwalzenstuhl) 12 Gewichtsprozent Benzolsulfonsäurehydrazid (bezogen auf die Paste) mit einem Zersetzungspunkt von i03 bis i04° eingemischt. Der Mischung werden zur Verhinderung von Verfärbungen 4 Gewichtsprozent Benzoesäure zugesetzt. Durch Erhitzen auf 145 bis i60° in einer geschlossenen Form unter Druck und Abkühlen unter Druck bis auf Raumtemperatur wird ein von feinsten Poren durchsetzter Leichtstoff erhalten, dessen spezifisches Gewicht zwischen 0,15 und 0,2 liegt. Durch Einlegen des Schaumkörpers in kochendes Wasser läßt sich das spezifische Gewicht noch weiter erniedrigen.
  • Beispiel 6 Zu einer Paste von 5o Gewichtsteilen Polyvinylchlorid und 5o Gewichtsteilen Weichmacher mischt man, wie unter Beispiel 5 angegeben, 12 bis 15 Gewichtsprozent des Reaktionsproduktes von Benzolsulfonsäurehydrazid und Aceton, das einen Zersetzungspunkt von 142 bis 144° besitzt. In einer dicht schließenden heizbaren Form wird die Mischung auf i60 bis 17o° unter hohem Druck erwärmt und unter Beibehaltung des Druckes auf Raumtemperatur abgekühlt. Man erhält auf diese Weise einen sehr feinporigen Polyvinylchloridschaumstoff, dessen Raumgewicht zwischen 0,15 und 0,3 je nach Verarbeitungstemperatur und Treibmittelzugabe schwankt. Durch nachträgliches freies Erhitzen auf ioo bis i20° kann das Raumgewicht noch weiter vermindert werden. Beispiel 7 Eine Paste aus 5,o Gewichtsteilen Polyvinylchlorid und 5o Gewichtsteilen Weichmacher wird mit 5 bis io Gewichtsprozent n-Butan-i, 4-disu.Ifonsäurehydrazid mit einem Zersetzungspunkt von 139 bis 14o° nach der unter Beispiel 5 angegebenen Arbeitsweise versetzt. Außerdem werden zur Verhinderung von Verfärbungen während der Verformung der Paste i bis 2 Gewichtsprozent Natriumbicarbanat zugemischt. Die mit Treibmittel versetzte Paste wird in einer dicht schließenden Form unter hohem Druck auf 16o bis i65° erwärmt und unter Druck abgekühlt. Man erhält einen sehr feinporigen hellen Polyvinylchloridschaum mit einem spezifischen Gewicht von etwa 0,3. Durch Nacherhitzen auf ioo bis i20° in geeigneter Weise kann das Raumgewicht noch erheblich gesenkt werden.
  • Beispiel 8 Gemäß Beispiel 5 wird eine Paste aus 5o Gewichtsteilen Polyvinylchlorid und 5o Gewichtsteilen Weichmacher mit io Gewichtsprozent m-Xylolsulfonsäurehydrazid und i bis 2 Gewichtsprozent Natriumbicarbonat vermischt. Nach Erhitzen der Mischung uf i65° in einer dicht schließenden Form und Abkühlen auf Raumtemperatur unter Druck erhält man einen feinporigen Polyvinylchloridleichtstoff mit geschlossenen Poren und einem Raumgewicht von etwa 0,i2 bis 0,i4. Durch freies Nachheizen auf ioo bis i20° kann das Raumgewicht noch weiter vermindert werden.
  • Beispiel ioo Gewichtsteile Polystyrol, das zuvor sehr fein gemahlen wird, vermischt man bei Raumtemperatur in einer Kugelmühle mit 7,5 Gewichtsteilen Benzolsulfohydrazid. Darauf gibt man das Gemisch in eine dicht schließende Form und heizt unter Druck von Zoo bis 30o kg/cm' auf 14o°. Danach kühlt man unter Druck auf etwa 40° ab und entformt. Durch Einlegen des Preßlings in Luft von ioo bis i20° wird ein Leichtstoff von sehr feiner Porenstruktur, einem Raumgewicht von o,2 g pro Kubikzentimeter und einer Druckfestigkeit von 24 kg/cm' erhalten.
  • Beispiel io 7o Gewichtsteile Acetylcellulose mit einem Acetylgehalt von 52 bis 53°/o Essigsäure werden in einem Kneter mit 3o Gewichtsteilen Aceton bei steigender Temperatur (bis zu 12o°) behandelt. Die Knetmasse wird anschließend auf einem Walzwerk bei 5o bis 6o° mit 12 Gewichtsprozent Benzolsulfohydrazid, berechnet auf die eingesetzte Menge Acetylcellulose, vermischt. Das entstandene Walzfell wird nach dem Zerkleinern in einer dicht schließenden Form unter einem Druck von Zoo bis 30o kg/cm2 auf 14o° erwärmt und unter Druck wieder abgekühlt. Nach dem Entformen gibt man den von feinsten Gasblasen durchsetzten Preßling für kurze Zeit in einen Wärmeschrank bei ioo bis i20°. Man erhält so einen Leichtstoff von niedrigem Raumgewicht.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verwendung von Hydraziden aliphatischer oder aromatischer Sulfonsäuren, wobei ein oder beide Wasserstoffatome der freien NH,- Gruppe substituiert sein können, als Treibmittel zur Herstellung von Schwamm-, :Moos- und Zellgummi aus natürlichem oder synthetischem Kautschuk sowie zur Herstellung von Schaummassen aus Kunststoffen.
DEP38900D 1949-04-06 1949-04-06 Treibmittel zur Herstellung von Schwamm-, Moos- und Zellgummi aus natuerlichem oder synthetischem Kautschuk sowie zur Herstellung von Schaummassen aus Kunststoffen Expired DE821423C (de)

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