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Rollkolbenmaschine mit sichelförmigem Arbeitsraum Die Erfindung betrifft
eine Rollkolbenmaschine mit sichelförmigem Arbeitsraum. Die Maschine eignet sich
besonders für die Verdichtung von Gasen und Dämpfen und für die Förderung von Flüssigkeiten;
sie kann aber auch als Antriebsmaschine oder als Vakuumpumpe verwendet werden.
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Der Antrieb des besonders geführten Rollkolbens erfolgt durch eine
im Gehäuse gelagerte Welle, die mit einer exzentrischen Brust versehen ist. Der
zwischen Rollkolben und dem feststehenden Gehäuse gebildete sichelförmige Arbeitsraum
wird in bekannter Weise durch einen Trennschieber in Saugraum und Druckraum unterteilt.
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Bei den Rollkolbenmaschinen bekannter Bauart mit umlaufendem oder
auf der Exzenterwelle in Umfangsrichtung schwimmendem Rollkolben verursacht die
betriebssichere Abdichtung des Trennschiebers große Schwierigkeiten. Dieser wird
vielfach als ein im Gehäuse gelagerter Plattenschieber ausgeführt, der mittels einer
Feder auf den zylindrischen Kolben gedrückt wird. Durch die beim Arbeiten sich stets
ändernde Mittellage des Rollkolbens gegenüber der senkrechten Achse des Trennschiebers
ist zwischen beiden nur Liniendichtung möglich, die keine sichere und gute Abdichtung
gewährleistet und großen Verschleiß auch an der Mantelfläche des Rollkolbens verursacht.
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Bei Rollkolbenmaschinen mit fest oder beweglich mit dem Kolben verbundenem
Trennschieber, der entweder in einem im Gehäuse oder im Kolben angeordneten drehbaren
Bolzen pendelnd geführt ist, oder bei Roll- bzw. Drehkolbenmaschinen mit auf einer
feststehenden Exzenterwelle rotierendem Kolben und Zylinder bestehen ebenfalls große
Schwierigkeiten, trotzdem hier flächig gedichtet werden kann. Die Schwierigkeiten
liegen vor allem in der sauberen Herstellung der Drehgelenke bzw. der aufeinandergleitenden
Rundflächen, die entsprechend teuer ausfallen, und in deren schwieriger und unsicherer
Schmierung, die größeren Verschleiß und Undichtheit an den Drehgelenken erzeugt.
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Hier setzt die vorliegende Erfindung ein, und es
wird
eine Rollkolbenmaschine mit neuartig geführtem Kolben vorgeschlagen, bei der die
von der exzentrischen Antriebswelle auf die Kolbenmitte übertragene kreisende Bewegung
derart umgesetzt wird, daß der auf der Exzenterwelle lose geführte und schwingende
Rollkolben selbst nur radial und senkrecht dazu bewegt wird, wobei alle Punkte des
Kolbens einen Kreis mit dem Radius gleich der Exzentrizität der Welle beschreiben.
Bei dieser gleichmäßig kreisförmig schwingenden Bewegung des Kolbens läuft der Kolbenzylinder
stets dichtend an dem feststehenden Gehäusezylinder vorbei. Diese Art des Arbeitens
ist von klarer Kinematik; jede pendelnde oder drehende Bewegung des Rollkolbens
ist vermieden.
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Diese kreuzgelenke Kolbenbewegung kann sowohl bei den Maschinen mit
innerhalb eines feststehenden Gehäusezylinders als auch am Umfang desselben arbeitendem
Kolben erzielt werden. Ebenso kann die Anwendung der Erfindung sowohl bei Maschinen
erfolgen, bei denen der Kolben nur einen Kolbenbund besitzt, wobei der Kolben zur
stirnseitigen Abdichtung an seine Dichtflächen angestellt oder elastisch angepreßt
wird, als auch bei Maschinen, deren Kolben mit zwei Kolbenbunden versehen sind und
an denen der Kolben am feststehenden Gehäusezylinder dichtend geführt wird.
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Die geradlinige Kolbenbewegung ermöglicht, daß der Kolben bei den
Maschinen mit innerhalb eines feststehenden Gehäusezylinders arbeitendem Kolben
eine Abflachung besitzen kann, auf der der Trennschieber mit breiter und ebener
Stirnfläche zu arbeiten und zu dichten vermag. Hierbei kann der Trennschieber mittels
Federdruck auf seine Dichtfläche gepreßt werden. Es ist aber noch mit der Erfindung
möglich, den Trennschieber zwischen einer Abflachung und einer zu dieser parallelen
Fläche so verschiebbar anzuordnen, daß derselbe zwangsweise auf der Abflachung ohne
elastische Anpressung dichtend geführt wird. Ein Ablösen des Trennschiebers von
seiner Dichtfläche wird bei beiden Ausführungen auch bei höchsten Drehzahlen unterbunden,
und der Trennschieber erhält allseitig ebene Flächen, die bei einfacher Herstellung
eine dauernd sichere Abdichtung gewährleisten. Bei dieser Bauart tritt gegenüber
den bekannten Verdichtern kein Verschleiß an der zylindrischen und zu dichtenden
Lauffläche des Rollkolbens durch den Trennschieber ein, so daß diese empfindliche
Stelle dauernd dicht bleibt. Im Betriebe gleitet der Trennschieber in radialer Richtung
im Gehäuse, und in der Querrichtung gleitet der Kolben auf den Stirnflächen des
Trennschiebers.
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Bei den Maschinen mit am Umfang eines feststehenden Zylinders arbeitendem
Kolben besitzt der den Zylinder bildende Teil mehr die Form eines feststehenden
Rollkolbens, während der Rollkolben mehr die Form eines Zylinders erhält, der dann
die gleichmäßig kreisförmig schwingende Bewegung ausführt. Die Abflachung für die
stirnseitige Abdichtung des Trennschiebers wird hier zweckmäßig auf dem kolbenförmigen
Zylinder angebracht, während sich der im Kolben gelagerte Trennschieber in der Querrichtung
zwischen der Abflachung und einer feststehenden Fläche hin und her verschieben kann.
Diese Fläche kann beispielsweise durch einen abgeflachten, am Deckel befestigten
Bolzen bestehen. Bei der Umdrehung der Welle gleitet der Kolben in radialer Richtung
am Trennschieber, und in der Querrichtung gleitet der Kolben mit dem Trennschieber
zwischen den Abflachungen am Zylinder und Bolzen.
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Die kreuzgelenke, kreisförmig schwingende Bewegung des Rollkolbens
kann beispielsweise durch folgende besondere Vorrichtungen oder durch den Trennschieber
selbst erzielt werden.
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Zwischen dem bewegten Kolben und dem feststehenden Teil, wie Gehäuse
oder Deckel, wird auf Exzentermitte eine lose Führungsscheibe angeordnet, die auf
jeder Seite eine oder mehrere parallele Nuten oder Nasen besitzt, die gegenseitig
kreuzwinklig verlaufen und in entsprechend geformte Nasen oder Nuten vom feststehenden
Teil und vom bewegten Kolben gleiten. Bei der Umdrehung der Welle wird die von der
exzentrischen Brust der Welle auf die Kolbennabenmit te übertragene Kreisbewegung
durch die geradlinige Führung der losen Scheibe einerseits am feststehenden Teil
und anderseits am bewegten Kolben derart auf diesen übertragen, daß derselbe geradlinig
radial und senkrecht dazu um das Maß der doppelten Exzentrizität der Welle auf und
ab bzw. hin und her bewegt wird und alle Punkte des Kolbens einen Kreis mit dem
Radius gleich der Exzentrizität der Welle beschreiben. Die stirnseitigen Anstellungen
des angetriebenen Kolbens auf die zu dichtende Gegenfläche kann in bekannter Weise
fest oder elastisch durch Federdruck oder andere Mittel geschehen. Dabei kann die
Anstellung in weiterer Ausbildung der Erfindung auch über die kreuzgelenke Führungsvorrichtung
erfolgen.
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Bei den Rollkolbenmaschinen mit am feststehenden Zylinder geführtem
Kolben, bei denen die Anstellung des Kolbens an seine Dichtflächen durch die Kolbenführung
an den Kolbenbunden in Wegfall kommt, kann auch die kreuzgelenkte Führung des Kolbens
dadurch erzielt werden, daß am Kolben zwei gegenüberliegende parallele Zapfen in
senkrecht verschiebbaren Führungen radial gleitend angeordnet sind, wobei diese
in senkrechten Führungen weiterhin am Gehäuse öder Deckel axial verschiebbar sind.
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Weiterhin kann die kreuzgelenke Kolbenführung auch dadurch erzielt
werden, daß am Kolbenumfang zwei gegenüberliegende parallele Bolzen angeordnet sind,
die in radialer Richtung in senkrecht dazu angebrachten Führungsstangen gleiten
und diese Führungsstangen wiederum in am feststehenden Teil, wie Gehäuse oder Deckel,
axial einstellbare Bolzen in senkrechter Richtung verschiebbar sind. Mit dieser
Ausführung ist der Vorteil verbunden, daß der Kolben nahe an der vorderen Stirnfläche
gefaßt werden kann, woselbst keine schädliche Längendehnung durch die Betriebswärme
auftreten kann. Der Kolben wird von dieser Vorrichtung gegen seine Stirndichtfläche
gezogen und kann im Stillstand wie im Betrieb zur sicheren Dichtung fest oder elastisch
eingestellt werden. Feststehender Arbeitszylinder und bewegter Kolben können sich
bei allen Druckverhältnissen in gleicher Weise beliebig ausdehnen, so daß damit
eine gute Abdichtung auch auf der Gegenfläche gesichert bleibt, zumal bei der kleinen
kreisenden Bewegung des Kolbens alle gegenseitig zur Abdichtung kommenden Teile
nur ganz geringe Verschiebungen erleiden und dadurch
gleichen Temperaturverhältnissen,
also auch gleichen Längendehnungen ausgesetzt sind. Dies bedeutet einen wesentlichen
Fortschritt im Bau dieser Rollkolbenmaschinen, da bei den bisherigen Ausführungen
der Kolben nur von seiner Rückwand aus angepreßt wurde und die durch die Betriebswärme
erzeugte Längendehnung der Arbeitszylinder den Anpreßdruck durch die hohe Steifigkeit
der erforderlichen starken Federn derart erhöhten, daß diese Maschinen durch die
vergrößerte Reibungsarbeit nicht mehr konkurrenzfähig gegenüber den Verdichtern
mit hin und her gehenden Kolben arbeiten. Dieser Umstand bildet die wesentliche
Ursache, daß bisher die Rollkolbenverdichter hauptsächlich nur als Kleinverdichter
ausgeführt wurden, bei denen wegen der geringen Arbeitsbreite die auftretenden Längendehnungen
keinen bedeutenden Einfluß auszuüben vermögen. Je höher der Verdichtungsdruck und
je länger die Arbeitsbreiten werden, um so mehr kommt diese nachteilige Wirkung
zur Geltung.
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Die vorliegende Erfindung offenbart weiter, daß der Trennschieber
unmittelbar zur kreuzgelenken Kolbenführung verwendet werden kann, wenn derselbe
so stark auf die Abflachung am Kolben bzw. am feststehenden Zylinder aufgepreßt
wird, daß er dem Kolben eine sichere Führung zu geben vermag, oder wenn derTrennschieber
derart in den Kolben eingebaut ist, daß er von diesem zwischen zwei parallelen Flächen
zwangsweise geführt wird. Dieser Gedanke kann sinngemäß auch bei Maschinen mit innerhalb
eines feststehenden Gehäusezylinders arbeitendem Kolben verwirklicht werden.
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Bei den Rollkolbenmaschinen mit am äußeren Umfang des feststehenden
Gehäusezylinders arbeitendem Kolben wird dieselbe Wirkung dadurch erzielt, daß der
Trennschieber in der Querrichtung zwischen zwei feststehenden parallelen Flächen
durch den Kolben geführt wird, wobei in radialer Richtung der Kolben am Trennschieber
gleitet. Hierdurch wird gleichfalls kreuzwinklig die geradlinige Kolbenbewegung
erzielt.
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Mit diesen Ausführungen verhindert der Trennschieber mit voller Sicherheit
ein Verdrehen des Rollkolbens und bewirkt bei der besonderen Art seiner Führung
in einfachster Weise die kreuzförmige Führung des Rollkolbens. Dadurch wird eine
kurze Bauart erzielt, so daß die Erfindung einen wesentlichen Fortschritt im Bau
dieser Rollkolbenmaschinen bringt.
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Die in den Zeichnungen dargestellten Abbildungen zeigen Ausführungsbeispiele
für Rollkolbenmaschinen, die als Verdichter arbeiten.
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Abb. i zeigt eine Rollkolbenmaschine mit einem innerhalb eines feststehenden
Gehäusezylinders arbeitenden Rollkolben mit einem Kolbenbund. Zur Abdichtung an
der Stirnfläche wird hierbei der Kolben mit Federdruck auf die Rückfläche des Kolbens
an seine Stirnfläche gepreßt, und zur Kolbenführung ist eine besondere Vorrichtung
vorgesehen. Die Abbildung gibt den senkrechten Schnitt nach der Linie 1-I der Abb.
2, in Pfeilrichtung gesehen, wieder.
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Abb.2 stellt den senkrechten Schnitt nach der Linie II-II der Abb.
i in Pfeilrichtung gesehen.
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Abb. 3 stellt eine Rollkolbenmaschine gleicher Arbeitsweise wie nach
Abb. i dar mit dem hauptsächlichen Unterschied, daB hier der Rollkolben nicht innerhalb
des feststehenden Gehäusezylinders arbeitet, sondern am Umfang desselben. Diese
Abbildung gibt den senkrechten Schnitt nach der Linie III-III der Abb. 4, in Pfeilrichtung
gesehen, wieder.
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Abb.4 zeigt den senkrechten Schnitt nach der Linie IV-IV der Abb.
3 in Pfeilrichtung gesehen.
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Abb. 5 gibt die Ansicht auf eine Führungsscheibe wieder, wo auf jeder
Seite je eine kreuzwinklig gegeneinander angeordnete Führungsnut oder Führungsnase
zu sehen ist, während die Abb.6 eine Führungsscheibe zeigt, wo auf jeder Seite mehrere
kreuzwinklig gegeneinander angeordnete Nuten oder Nasen vorgesehen sind.
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Abb. 7 zeigt eine andere Vorrichtung zur geradlinigen Führung des
Kolbens für Rollkolbenmaschinen, deren Kolben innerhalb eines feststehenden Gehäusezylinders
arbeiten und zwei Kolbenbunde besitzen, die die axiale Kolbenführung am Gehäusezylinder
ausüben. Diese Abbildung gibt den senkrechten Schnitt nach der Linie VII-VII der
Abb. 8, in Pfeilrichtung gesehen, wieder.
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Abb.8 zeigt den senkrechten Schnitt nach der Linie VIII-VIII der Abb.
7 in Pfeilrichtung gesehen. Abb.9 entspricht einer Rollkolbenmaschine mit einem
am äußeren Umfang des feststehenden Gehäusezylinders arbeitenden Kolben, der zur
stirnseitigen Abdichtung fest oder elastisch mit einer Vorrichtung angezogen wird,
die auch gleichzeitig zur Kolbenführung verwendet werden kann. Die Abbildung zeigt
den senkrechten Schnitt nach der Linie IX-IX der Abb. io in Pfeilrichtung gesehen.
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Abb. io zeigt den senkrechten Schnitt nach der Linie X-X der Abb.
9 in Pfeilrichtung gesehen.
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In den Abb. i und 2 sind mit dem als Zylinder ausgebildeten Gehäuse
i die beiden Deckel 2 und 3 fest verbunden, in die die Welle 4 gelagert ist. Die
Welle 4 ist mit einer exzentrischen Brust 5 versehen und trägt hierauf den in axialer
Richtung lose geführten Rollkolben 6. Durch die exzentrische Lagerung des Rollkolbens
6 wird zwischen diesem und dem Gehäuse i ein sichelförmiger Arbeitsraum 7 gebildet,
der durch den federbelasteten Trennschieber 8 in Saugraum und Druckraum unterteilt
wird.
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Zwischen dem Rollkolben 6 und dem Gehäusedeckel 3 ist auf Exzentermitte
eine Führungsscheibe 9 angeordnet, die, wie die Abb. 5 zeigt, auf jeder S@=ite kreuzwinklig
zueinander angeordnete Nuten io, ii besitzt, in die die Nasen 12 vom Rollkolben
6 und die Nase 13 einer besonderen, im feststehenden Deckel 3 axial verschiebbaren
und gegen Verdrehung gesicherten Scheibe 14 eingreifen und gleiten. Durch die kreuzwinklig
genutete Führungsscheibe 9 erhält der Rollkolben 6 bei der Umdrehung der Welle 4,
ohne selbst an der Drehung teilzunehmen, in radialer und in senkrecht dazu gerichteter
Richtung die gewünschte gleichmäßige, kreisförmig schwingende Bewegung, wobei er
an der inneren Wandung des Gehäusezylinders i dichtend und mit geringer Gleitung
vorbeiläuft und das bei 16 angesaugte Mittel in Wellendrehrichtung verdrängt und
verdichtet. Das verdichtete Mittel gelangt dabei über Bohrung 17 und ein nicht gezeichnetes
Druckventil in die Druckleitung.
Dsrch die neuartige Kinematik des
Rollkolbens 6 kann derselbe eine Abflachung 15 besitzen, auf die der Trennschieber
8 mit breiter Dichtfläche arbeiten kann, wobei bei der Umdrehung der Welle 4 sich
der Trennschieber 8 im gekreuzten Winkel zur vorbeigleitenden ebenen Abflachung
15 des Rollkolbens bewegt.
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Die Abb. 3 und 4 zeigen die Anwendung des Erfindungsgedankens bei
Rollkolbenmaschinen gleicher Arbeitsweise wie nach den Abb. i und 2 mit dem Unterschied,
daß hier der Rollkolben 6 nicht innerhalb, sondern am äußeren Umfang des feststehenden
Zylinders 18, der ein Teil des D.-Ckels 2 bilden kann, arbeitet. D--r Trennschieber
kann, wie diese Abbildungen zeigen, auch im Rollkolben 6 angeordnet werden. Damit
der Trennschieber 8 auch hier mit breiter Fläche dichten kann, besitzt der feststehende
Zylinder i8 die der Abflachung 15 der Abb. i entsprechende Abflachung i9. Der Trennschieber
ist hier zwischen der Abflachung i9 und der dazu parallelen Abflachung 31 an dem
am Deckel 2 befestigten Bolzen 30 gelagert. Bei der Umdrehung der Welle 4
erzeugt die kreisförmige Bewegung der Kolbennabenmitte eine radiale Verschiebung
des Kolbens 6 am Trennschieber 8, und in der Querrichtung gleitet der Kolben 6 mit
dem Trennschieber 8 zwischen den beiden Abflachungen i9 und 31, wobei der Trennschieber
8 ohne elastische Mittel stets dichtend an der Abflachung i9 des Kolbens gehalten
wird.
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Die Abb. 6 zeigt, daß die Führungsscheibe 9 nach den Abb. 1, 3 und
5 auch zu beiden Seiten mit mehreren kreuzwinklig gegeneinander angeordneten Führungsnuten
oder Führungsnasen 20, 21 und 22 versehen werden kann. Wesentlich dabei ist, daß
sämtliche Nuten oder Nasen jeder Seite parallel verlaufen.
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In der Abb. i ist noch dargestellt, daß die Anstellung der zu dichtenden
Stirnflächen 23 und 24 des Rollkolbens 6 auch über die kreuzgelenke Führungsscheibe
9 erfolgen kann; die Feder ist mit 28 bzw. die elastische Unterlage mit 29 bezeichnet,
Der Anpreßdruck läßt sich durch die Schraube 26 einstellen. Bei der Abb. 3 geschieht
die Anstellung der Stirnflächen 23 und 24 in bekannter Weise über die unter Federdruck
stehende Hülse 25, während die kreuzgelenke Führungsscheibe 9 für 'sich angeordnet
ist. Hier arbeiten also die Vorrichtung zur stirnseitigen Anpressung und die zur
Führung des Kolbens notwendige getrennt voneinander; dabei wird die Scheibe 14 nach
der Abb. i überflüssig. Die Nuten oder Nasen können unmittelbar im Gehäuse 27 eingearbeitet
sein.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung zeigen die Abb. 7 und 8 eine
andere Vorrichtung zur kreuzgelenken Führung des Kolbens, die sich besonders bei
Rollkolbenmaschinen mit am feststehenden Zylinder geführten Kolben eignet, da hierbei
die axiale Stirndichtung des Kolbens die Kolbenführung übernimmt. Die aus den Teilen
34 bis 37 bestehende Vorrichtung dient somit lediglich zur kreuzgelenken Führung
des Kolbens. Hier sind am Kolbenbund 33 des Kolbens 6 zwei gegenüberliegende parallele
Zapfen 34 in senkrecht verschiebbaren Führungssteinen 35 radial gleitend angeordnet,
wobei diese Führungssteine 35 sich weiterhin in Führungstaschen 37 in senkrechter
Richtung verschieben. Diese Führungstaschen können unmittelbar im Gehäuse i oder
im Deckel 2 oder in einem zwischen dem Deckel 2 und dem Gehäuse i liegenden Zwischenring
oder Einlage 36 angeordnet werden. Da der Kolben 6 mittels seiner Kolbenbunde 32
und 33 an den Stirnflächen 23 und 24 am Gehäusezylinder i geführt wird, so lassen
auch die Führungstaschen zur Vermeidung einer doppelten Kolbenführung und zum leichteren
Einbau noch eine axiale Verschiebung der Führungssteine 35 zu.
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Es steht nichts im Wege, anstatt zwei Anstellungsvorrichtungen auch
deren vier oder auch mehr anzuordnen, wichtig ist nur, daß bei mehreren Vorrichtungen
stets zwei komplette diametral gegenüberliegend angeordnet sind.
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Die Führungsvorrichtung braucht nicht unbedingt auf der Stirnseite
des Kolbens 6 angeordnet zu werden, sie kann auch auf beiden Stirnseiten oder innerhalb
der Arbeitsbreite je nach der Bauart angebaut sein. Ebenso ist es möglich bei Maschinen
mit fliegend arbeitendem Kolben und einseitig gelagerterExzenterwelle mit nur einer
Führung auszukommen, die dann auf der einen Stirnseite des Kolbens zentral angeordnet
werden kann.
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In den Abb. 9 und io wird die kreuzgelenke Führung des Kolbens auch
gleichzeitig zur festen oder elastischen Anstellung des Kolbens an seine zu dichtenden
Stirnflächen verwendet. Diese Ausführung eignet sich besonders für Rollkolbenmaschinen
mit am äußeren Umfang eines feststehenden Gehäusezylinders arbeitendem Kolben. Hierzu
sind an der Außenwand des Kolbens 6 zwei Augen 44 angebracht zur Lagerung der Bolzen
39, die bei der gewählten Darstellung in den senkrecht angeordneten Führungsstangen
4o horizontal verschiebbar sind. Die Führungsstangen 40 sind nun wiederum in zwei
am Deckel 2 gelagerten und mit Gewinde versehenen Führungsbolzen 41 senkrecht verschiebbar.
Mit diesen Vorrichtungen erhält der Kolben 6 bei der Umdrehung der Welle 4 gleichfalls
die kreuzwinklig kreisförmig schwingende Bewegung und wird dabei an der äußeren
Wandung des feststehenden Zylinders 18 dichtend geführt; dabei gleitet der im Kolben
6 gelagerte Trennschieber 8 auf der Abflachung ig des Deckelzylinders 18 auf breiter
Dichtfläche hin und her und wird durch die Feder 45 angedrückt. Die Feder 45 kann
auch durch andere elastische Mittel ersetzt werden, beispielsweise kann auch der
Druck des Betriebsstoffes selbst zur Anpressung verwendet werden.
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Da nun die Führungsbolzen 41 im Deckel 2 mittels der Muttern 42 und
evtl. noch durch die Federn 43 einstellbar angeordnet sind, so kann hierdurch der
Kolben 6 fest oder elastisch gegen seine Stirnflächen gezogen werden, wodurch eine
dauernd gute Abdichtung erzielt wird. Diese Vorrichtung hat den großen Vorteil,
daß sie nahe an der vorderen Stirnfläche angebracht werden kann, woselbst die Längendehnung
der Arbeitszylinder 6 und 18 durch die Betriebswärme des gepreßten Betriebsstoffes
keinen schädlichen Einfluß haben kann. Die beiden Arbeitszylinder sind nun in ihrer
Form gleichartig gestaltet und können sich frei und ungezwungen ausdehnen, so daß
sie bei allen Betriebsdrücken im Betrieb und im Stillstand eine sichere Abdichtung
gewährleisten, zumal die zu dichtenden Flächenteile dieser Zylinder durch die kleine
Kreisbewegeng
nur geringe gegenseitige Verschiebungen haben und
damit stets gleichen Temperaturverhältnissen, also auch gleichen Längendehnungen
ausgesetzt sind.
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Das bei 16 angesaugte Betriebsmittel wird in Wellendrehrichtung verdichtet
und verdrängt und gelangt bei 17 durch ein nicht gezeichnetes Druckventil
in die Druckleitung.
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Anstatt zwei Anstellvorrichtungen können auch nur eine oder deren
vier oder noch mehr angeordnet werden, wichtig ist nur, daß bei mehreren Anstellvorrichtungen
stets zwei komplette Vorrichtungen diametral gegenüberliegend angeordnet sind. Auch
kann die Vorrichtung derart ausgeführt werden, daß am Kolben auf jeder Seite zwei
Gleitbolzen angebracht sind, die parallel zueinander verlaufen. Beide Bolzen sinddann
ebenfalls in senkrechten Führungsstangen horizontal verschiebbar, und diese gleiten
wiederum in senkrechter Richtung in am Deckel befestigten, fest oder elastisch einstellbaren
Bolzen.
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Eine Rollkolbenmaschine erfindungsgemäßer Bauart läßt sich bei Verwendung
aller Erfahrungen, die zur betriebssicheren Abdichtung notwendig sind, in gedrängter
und kleiner Ausführung herstellen. Der Trennschieber kann mit breiter und ebener
Dichtfläche den Saugraum und Druckraum trennen. Die empfindliche Mantelfläche des
Rollkolbens ist gegenüber den bekannten Ausführungen keinem Verschleiß ausgesetzt;
sämtliche dem normalen Verschleiß ausgesetzten Flächen bleiben dauernd dicht, da
für selbsttätige Nachstellung dieser Flächen im Betriebe gesorgt ist. Dsrch die
gleichmäßige kreisförmig schwingende Bewegung des Kolbens, ohne jede pendelnde Tendenz,
ergibt sich ein sehr ruhiges Arbeiten der Maschine auch bei hohen Drehzahlen in
der Minute. Somit ist mit dieser Bauart ein ganz wesentlicher Fortschritt im Bau
von Rollkolbenmaschinen erzielt.