-
Dichtungsring für Konservengefäße L)ie Erfindung betrifft einen Dichtungsring
für Konservengeiäße, insbesondere für Konservengläser mit Glasdeckel.
-
Die üblichen Dichtungsringe für derartige Konservengefäße bestehen
aus einem flachen Gummiring, der zwischen Deckel und Gefäß angeordnet ist. Beim
Eiiikochen bzw. Sterilisieren des Gefäßinhaltes wird der l)eckel des Gefäßes belastet,
z. B. durch eine federllele Klammer, so daß eine gute Abdichtung erzielt wird. Nach
erfolgter langsamer Abkühlung des Konservengefäßes haftet der Deckel infolge des
im Innern des Gefäßes nunmehr herrschenden Unterdruckes fest an dem Gummiring und
preßt diesen fest gegen die Auflagefläche des Gefäßes. Die bisher verwendeten Gummiringe
besitzen eine relativ geringe Elastizität, so daß bei den geringsten Unebenheiten
der Dichtungsflächen des Gefäßes oder des Deckels sich Undichtigkeiten ergeben,
welche die Ursache für das EiIidringen von Bakterien sind, so daß der Gefäßinhalt
schon nach kurzer Zeit für den Genuß unbrauchbar wird.
-
Man hat sich bereits bemüht, diesen Ubelstand zu beseitigen, indem
man schlauchartige Gummiringe verwendete, die entlang ihrer äußeren oder inneren
Peripherie geschlitzt waren, so daß sie einen U-förmigen Querschnitt aufwiesen.
Hierdurch sollte ein besonders elastischer Dichtungsring geschaffen werden, so daß
die oben erwähnten Nachteile gegebenenfalls vermieden werden konnten. Es hat sich
jedoch gezeigt, daß diese Dichtungsringe schon nach kurzer Zeit unbrauchbar wurden,
da sie unter dem herrschendenAnpreßdruck auf der demLängsschlitz gegenüberliegenden
Seite brüchig wurden und einrissen. Der Grund liegt darin, daß beim Flachdrücken
des längs geschlitzten, schlauchförmigen Dichtungsringes sich eine scharfe Knickstelle
ergab, welche bald zur Zerstörung des Dichtungsringes führte. Infolgedessen war
den Bakterien der Zutritt
zu dem Gefäß inhalt wieder möglich, so
daß der Inhalt dem Verderben ausgesetzt war.
-
Durch die vorliegende Erfindung werden die oben dargelegten Nachteile
der bisher bekannten Dichtungsringe vermieden. Und zwar wird dies gemäß der Erfindung
dadurch erreicht, daß der flache Dichtungsring in seinem Innern ein durchlaufendes
oder mehrfach unterteiltes Luftpolster aufweist.
-
Hierdurch ist ein besonders elastischer Dichtungsring geschaffen,
der allen Ansprüchen genügt.
-
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung wird das elastische Luftpolster
des Dichtungsringes durch eine poröse, elastische Masse, insbesondere durch Schwammgummi
gebildet, der von einer allseitig geschlossenen, nicht porösen Gummischicht lückenlos
umgeben ist.
-
Gemäß einer Abänderung des vorstehenden Erfindungsvorschlages kann
die Anordnung auch so getroffen werden, daß das durchlaufende, aus einer porösen,
elastischen Masse, insbesondere aus Schwammgummi bestehende Luftpolster nicht allseitig
von einer geschlossenen, nicht porösen Gummischicht lückenlos umgeben ist, sondern
daß diese nicht poröse Gummischicht nur an den Auflageflächen des Dichtungsringes,
die den Andruck des Gefäßdeckels bzw. des Gefäßes aufnehmen, vorgesehen ist.
-
Das elastische Luftpolster kann gemäß einem weiteren Merkmal der
Erfindung auch in der Weise unterteilt sein, daß der Dichtungsring einzelne oder
zahlreiche, über den Umfang des Ringes gleichmäßig verteilte, radial angeordnete
Durchbohrungen von vorzugsweise elliptischem Querschnitt aufweist.
-
Bei diesen beiden letzteren Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes
wird gleichzeitig noch folgender Vorteil erzielt: Die während des Einkochvorganges
entstehenden Dämpfe können ungehindert durch die Poren des Schwammgummis bzw. durch
die radialen Durchbrechungen des Gummiringes entweichen, so daß während des Einkochvorganges
im Innern des Gefäßes kein nennenswerter Überdruck entstehen kann. Sobald jedoch
der Einkochvorgang beendet ist und das Gefäß sich abzukühlen beginnt, werden die
Poren des Schwammgummis bzw. die radialen Durchbohrungen des Dichtungsringes infolge
ihrer besonderen Formgebung sofort durch den äußeren Andruck des Deckels wieder
geschlossen.
-
Nach Entfernung der den Deckel andrückenden federnden Klammer wird
der Deckel allein durch den herrschenden äußeren Überdruck der Luft fest angepreßt,
wie dies bereits eingangs dargelegt wurde.
-
Will man jedoch diese radialen Durchbohrungen der vorstehend beschriebenen
Art vermeiden, so kann ein Druckausgleich während des Einkochvorganges durch ein
in dem erfindungsgemäßen Gummiring angeordnetes Ventil erreicht werden. Dasselbe
Ventil dient auch gleichzeitig zum späteren Offnen des Konservengefäßes. Dieses
Ventil besteht erfindungsgemäß aus einem Röhrchen von rundem oder flachem Querschnitt,
welches den Dichtungsring radial durchdringt und sowohl auf der Innenseite als auch
auf der Außenseite des Dichtungsringes ein Stück herausragt. Das nach außen hindurchragende
Ende des Röhrchens ist mittels einer Gummikappe luftdicht verschließbar. Solange
der Einkochvorgang andauert, ist das Röhrchen unverschlossen, so daß der. innere
Überdruck entweichen kann. Nach Beendigung des Einkochvorganges wird die dichtschließende
Gummikappe über das äußere Ende des Röhrchens gezogen. Infolge der allmählichen
Abkühlung des Gefäßes entsteht, wie bereits oben erwähnt, im Innern des Gefäßes
ein Unterdruck, durch den diese Gummikappe fest um das Röhrchen gepreßt wird, so
daß keine Außenluft in das Gefäßinnere mehr eindringen kann. Will man das Gefäß
zum Gebrauch öffnen, so braucht man nur die Gummikappe abzuziehen, worauf die Außenluft
durch das Röhrchen in das Gefäß innere einströmen kann. Sobald nach kurzer Zeit
der Druckunterschied zwischen der Außenluft und dem Gefäßinnern ausgeglichen ist,
kann der Deckel mühelos entfernt werden.
-
Der Erfindungsgedanke ist grundsätzlich für alle Arten von Konservengefäßen,
bei denen ein Dichtungsring Anwendung findet, verwendbar, z. B. für Konservengefäße
mit flachem oder mit konischem Dichtungsrand, wobei lediglich die Form des Dichtungsringes
entsprechend anzupassen ist.
-
Zur Erläuterung der Erfindung und ihrer Wirkungsweise sind in der
Zeichnung einige der möglichen Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes dargestellt,
und es bedeutet Abb. I einen Abschnitt eines flachen Dichtungsringes mit durchlaufendem
Luftpolster, Abb. 2 einen flachen Dichtungsring aus Schwammgummi mit einem allseitigen
Überzug aus nichtporösem Gummi, Abb. 3 einen flachen Dichtungsring aus Gummi mit
radial angeordneten Durchbohrungen von elliptischem Querschnitt, Abb. 4 einen flachen
Dichtungsring aus zwei Schichten von unporösem Gummi mit dazwischen angeordneter
Schwammgummischicht, Abb. 5 ein Ventil.
-
Der in Abb. I gezeigte Teilabschnitt eines flachen Dichtungsringes
gemäß der Erfindung weist in seinem Innern einen durchlaufenden Hohlraum 2 auf.
Da dieser Hohlraum 2 in seiner Formgebung der äußeren Form des Dichtungsringes I
angepaßt ist, so vermag er sich besonders gut allen Unebenheiten der beiden Dichtungsflächen
des Gefäßes und des aufgelegten Deckels anzuschmiegen, so daß eine zuverlässige
Abdichtung ermöglicht wird.
-
Die in Abb. 2 gezeigte Ausführungsform des Dichtungsringes gemäß
der Erfindung besteht aus einem flachen Ring aus, Schwammgummi 4, der allseitig
und lückenlos von einer Schicht 3 aus nicht porösem Gummi umgeben ist. Auch diese
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Dichtungsringes vermag sich allen Unebenheiten
der Dichtungsränder anzupassen, so daß ebenfalls eine zuverlässige Abdichtung sichergestellt
ist.
-
In Abb. 3 ist eine Ausführungsform der Erfindung gezeigt, bei der
durch zusätzlich angeordnete radiale Durchbohrungen des Dichtungsringes erreicht
wird, daß während des Einkochvorganges der
im Innern des Gefäßes
auftretende Überdruck leicht entweichen kann. Diese Durchbohrungen 5 von insbesondere
elliptischem Querschnitt sind über den Dichtungsring gleichmäßig verteilt. Hierbei
muß der L)ichtungsrillg aus besonders elastischem Gummi l>estehen oder z. 13.
gemäß der Ausführungsform nach Abb. 2 im Innern eine Schwammgummifüllung aufweisen,
damit die Stege 6 dem Druck des angepreßten Deckels gut nachgeben können. Nach Beendigung
des Einkochvorganges nimmt der innere Werdruck infolge der einsetzenden Abkühlung
wieder ab, so daß zunächst unter der Wirkung der federnden Klammer und später unter
der Wirkung des Uberdruckes der Außenluft die radialen Durchbohrungen 5 fest zusammengedrückt
werden und eine sichere Abdichtung erzielt wird. Bei dem während des Einkochvorganges
herrschenden inneren Ueberdruck wird der Gefäßdeckel entgegen der Wirkung der federnden
Klammer entlastet, so daß die I)urchl>ohrungen 5 geöffnet sind und ein Druckausgleich
erfolgen kann.
-
L)ie in Abb. 4 gezeigte Ausführungsform des Dichtungsringes besteht
aus zwei Schichten 3 eines nicht porösen Gummis, zwischen denen eine mit ihnen festverbundene
Schicht 4 aus Schwammgummi angeordnet ist. Diese nicht porösen Schichten 3 dienen
zur Aufnahme des Andruckes des Gefäßdeckels bzw. des Gefäßes. Während des Einkochvorganges
kann somit in ähnlicher Weise wie hei der Ausführungsform gemäß Abb. 3 der im Innern
des Gefäßes entstehende Überdruck durch die Poren des Schwammgummis entweichen.
Nach Beendigung des Einkochvorganges werden diese Poren durch den sich ergebenden
äußeren Überdruck fest zusammengedrückt und dicht verschlossen.
-
In Abb. 5 ist ein Ventil gezeigt, das in die Dichtungsringe nach
Abb. I bis 4 eingebaut ist und dazu dient, sowohl den beim Einkochvorgang auftretenden
inneren Überdruck auszugleichen, als auch ein l>equemes und leichtes Öffnen des
Ge-Gefäßes zu ermöglichen. Dieses erfindungsgemäße Ventil besteht aus einem runden
oder flachen Röhrchen 8, insl>esondere aus Metall, das in die Gummimasse des
l)ichtungsringes 7 einvulkanisiert ist und an l)eiclell Enden etwas aus dem Gummiring
herausragt. Au seinem äußeren freien Ende IO ist seitlich ein l.och ii vorgesehen.
Jedoch kann dieses Loch I I auch unmittelbar am Rohrende IO vorgesehen sein.
-
1 )as Ende 9 des Röhrchens 8 ragt zweckmäßig in einen etwa hall,kreisförmigen
Ausschnitt des Dichtungsringes 7 hinein, damit seine Öffnung nicht gegen dcii r2nlagerand
des Gefäßes anliegt, sondern frei ist. Während des Einkochvorganges können somit
die Dämpfe aus dem Innern des Gefäßes nach außen entweichen. Sobald der Einkochvorgang
beendet ist, wird die kleine Gummikappe 12 über das Rohrende IO gestreift und damit
die Öffnung II verschlossen. Ein nachträgliches Eindringen der Außenluft durch das
Röhrchen 8 ist nunmehr nicht mehr möglich. Will man nun den Inhalt des Gefäßes später
entnehmen, so braucht man nur die kleine Gummikappe I2 abzuziehen, was mühelos geschieht,
worauf ein Ausgleich des im Gefäßinnern herrschenden Unterdruckes erfolgt. Sobald
der Druckausgleich eingetreten ist, kann der Gefäßdeckel leicht entfernt werden.
-
Es sei nochmals betont, daß die Anwendung des Erfindungsgedankens
keineswegs auf Konservengefäße mit flachem Dichtun'gsrand beschränkt ist, sondern
gleicherweise auch auf Konservengefäße mit konischem Dichtungsrand sich erstreckt.