DE810394C - Verfahren zur Herstellung des Camphan-2-spiro-hydantoins - Google Patents

Verfahren zur Herstellung des Camphan-2-spiro-hydantoins

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DE810394C
DE810394C DEP22231A DEP0022231A DE810394C DE 810394 C DE810394 C DE 810394C DE P22231 A DEP22231 A DE P22231A DE P0022231 A DEP0022231 A DE P0022231A DE 810394 C DE810394 C DE 810394C
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hydantoin
spiro
camphane
camphor
water
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DEP22231A
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Hans Dr Hoyer
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LECH CHEMIE GERSTHOFEN
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LECH CHEMIE GERSTHOFEN
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D235/00Heterocyclic compounds containing 1,3-diazole or hydrogenated 1,3-diazole rings, condensed with other rings
    • C07D235/02Heterocyclic compounds containing 1,3-diazole or hydrogenated 1,3-diazole rings, condensed with other rings condensed with carbocyclic rings or ring systems

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Nitrogen Condensed Heterocyclic Rings (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung des Camphan-2-spiro-hydantoins Es ist eine Anzahl von Verfahren bekannt, ausgehend von Carbonylverbindungen, in 5-Stellung substituierte Hydantoine herzustellen. So läßt beispielsweise Th. B u c h e r e r (J. prakt. Chem. [N.F.] 141,5 [I934]) auf die aus Carbonylver'bindungen hergestellten Oxynitrile Ammoniak und Kohlensäure einwirken.
  • Nach H. Bergs, Deutsche Patentschrift 566o9.1, geht man direkt von den Carbonylverbindungen aus. Die Hydantoinbildung vollzieht sich in diesem Falle so, daß man das Oxynitril sich im Reaktionsgemisch bilden und, ohne es zu isolieren, gleich zum Hydantoin #,veiterreagieren läßt.
  • Nach heiden Verfahren ist es bisher nicht gelungen, das Camplran-2-spiro-hydantoin herzustellen. Das Verfahren von B u c h e r e r versagt, weil das Cyanhydrin des Camphers nicht herstellbar ist. Auch die Methode von B e r g s , bei der stöchiometrische Mengen von Carbonylverbindungen, Cyaniden und Ammoniumcarbonat, gegebenenfalls unter CO z-Druck, zur Anwendung kommen, führt nicht zum Ziel, worauf besonders Tiffeneau und B e a u v a 1 1 e t hinweisen (Chem. Zentralblatt [Verlag Chemie] 1947 1I, Seite 321; Presse medicale 1945, Seite 417; Bulletin Soc. chim. France Mem 5/14 [1947] Seiten 445 bis 45o).
  • Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß es trotzdem gelingt, das bisher noch unbekannte Camphan-2-spiro-hydantoin herzustellen, wenn man Campher, Ammoniumcarbonat und überschüssiges Cyanid unter CO.-Druck bei Temperaturen von über 12o° miteinander zur Umsetzung bringt. Unter Cyanid ist ganz allgemein ein Salz der Cyanwasserstoffsäure zu verstehen, beispielsweise ein Alkalisalz. Der Überschuß des Cyanids wird vorzugsweise so bemessen, daß mindestens 2 Mol Cyanid auf i Mol Campher zur Anwendung kommen. Die Umsetzung wird vorteilhafterweise in einem wasserlöslichen Alkohol, zum Beispiel Methanol oder Äthanol, vorgenommen. An Stelle von Ammoniumcarbonat kann Kohlendioxyd und Ammoniak unter Zusatz von Wasser verwandt werden.
  • Der Hydantoinring kann mit dem Camphanring im Sinne einer Borneol-Isoborneol-Isomerie auf zweierlei Weise verknüpft sein, so daß entweder die dem Camphanring benachbarte CO-Gruppe des Hydantoinringes I oder die ihr entsprechende NH-Gruppe I1 auf der Seite der Camphanbrücke liegt. Geht man bei der Hydantoinierung von synthetischem dl-Campher aus, so erhält man, da die d- und 1-Form je zwei stereoisomere Formen liefert, ein Gemisch von vier Stereoisomeren. Geht man von natürlichem d-Campher aus, so erhält man ein Gemisch der zu erwartenden zwei Stereoisomeren. Das Gemisch läßt sich auf Grund der verschiedenen Löslichkeiten und der verschiedenen Kristallformen leicht in die Komponenten zerlegen.
  • Das Camphan-2-spiro-hydantoin ist in saurem Milieu eine sehr beständige Verbindung. Es löst sich beispielsweise ohne Zersetzung in heißer konzentrierter Salpetersäure unter Bildung des beim Abkühlen der Lösung in, prächtigen farblosen Nadeln auskristallisierenden Nitrats.
  • Es löst sich in verdünnten Alikalien und kann durch Ausfällen mit Säuren unverändert zurückerhalten werden. Beim Erwärmen mit starken Alkalien, wie Natronlauge, Kalilauge oder Kalkmilch, tritt Aufspaltung des Hydantoinringes ein.
  • Das Camphan-2-spiro-hydantoin zeigt alle typischen Eigenschaften eines Hydantoins. Es läßt sich acylieren, alkylieren und durch Behandeln mit Formalin in eine Methylolverbindung überführen.
  • Das Camphan-2-spiro-hydantoin stellt ein wertvolles Ausgangsmaterial zur Gewinnung von in 2-Stellung substituierten Camphanderivaten dar. Es besitzt ferner pharmakologisches Interesse.
  • Beispiel i Man erhitzt in einem Druckgefäß 38 Gewichtsteile synthetischen dl-Campher, 49 Gewichtsteile NaCN, 14 Gewichtsteile (N H4)2, CO, und i5oGewichtsteileMethanol unter io atü C 02 Druck 5 Stunden auf 12o bis 15o°. Nach dem Erkalten wird mit Salzsäure kongosauer gemacht. Das ausgefallene Rohprodukt wird abgesaugt, mit Wasser gewaschen und mit etwa Zoo Gewichtsteilen ioo/oiger Natronlauge und Äther behandelt.
  • Das Hydantoin geht als lösliches Na-Salz in die wäßrige, der nicht in Reaktion getretene Campher in die Ätherphase. Aus der alkalisch-wäßrigen Lösung wird das Hydantoin durch Ansäuern abgeschieden, abgesaugt, mit Wasser gewaschen und getrocknet; Ausbeute 25 bis 3o Teile Rohprodukt. Aus der Ätherlösung wird nach dem Abtreiben des Äthers der nicht umgesetzte Campher unverändert zurückgewonnen. Durch Umkristallisieren des Rohhydantoins aus Alkohol oder Essigsäure erhält man das reine Camphan-2-spiro-hydantoin in farblosen, zu charakteristischen Kristallbüscheln vereinigten Nadeln, F. = 262 bis 265°, Kp78o etwa 35o°', unter ganz geringer Zersetzung.
  • Das Camphan-2-spiro-Hydantoin ist ziemlich leicht löslich in heißem Methanol, Äthanol und Nitrobenzol, schwer löslich in Benzol, Äther, Chloroform und ähnlichen Lösungsmitteln. Die Acetylverbindung bildet aus Alkohol umkristallisiert farblose Nadeln vom F. = 171'.
  • Beim Erwärmen mit überschüssigem, wäßrigem Formaldehyd geht das Hydantoin in Lösung. Beim Abkühlen kristallisiert die Methylolverbindung in schönen farblosen Nadeln vom F. = 153 bis 155° aus. Beispiel e Setzt man unter den im Beispiel i angegebenen Bedingungen natürlichen d-Campher zur Hydantoinbildung ein, so erhält man in derselben Ausbeute ein Rohhydantoin, bestehend aus dem Gemisch der zwei möglichen Stereoisomeren. Zur Trennung löst man das Reaktionsprodukt in Methanol und läßt die Lösung langsam eindunsten. Dabei scheidet sich zunächst die schwerer lösliche Form, a-Form, und später die leichter lösliche Form, ß-Form genannt, aus.
  • Die a-Form kristallisiert in farblosen kleinen, federartig verwachsenen Kristallen, F. = 255 bis 256°. ioo Gewichtsteile Methanol lösen bei 20° 2,6 g; [a] 2 = + 15,7° (Eisessig C = 5).
  • Die Acetylverbindung kristallisiert aus verdünntem Methanol in farblosen rechteckigen Platten, F. = 168°. Die Methylolverbindung bildet farblose Plättchen, F. = 153° (Sintern).
  • Die ß-Form wird in wunderbar ausgebildeten farblosen wasserklaren Prismen erhalten, F. = 255 bis 256°. ioo Gewichtsteile Methanol lösen bei 20° 4,4 g; (a] ö = + 34,6° (Eisessig C = 5).
  • Die Acetylverbindung bildet aus Alkohol wasserklare sechseckige Platten, F. = i85°. Die Methylolverbindung, farblose Plättchen, schmilzt bei i49° (Sintern). Die a- und f-Form geben im Gemisch eine erhebliche Schmelzpunktsdepression.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Camphan-2-spiro-hydantoin, dadurch gekennzeichnet, daß man Campher, überschüssiges Cyanid und Ammoniumcarbonat unter Kohlendioxyddruck bei Temperaturen über 12o°, vorzugsweise in einem wasserlöslichen Alkohol, aufeinander einwirken läßt, wobei -der Cyanidüberschuß vorzugsweise mindestens 2 Mol beträgt, und an Stelle des Ammoniumcarbonats auch Kohlendioxyd und Ammoniak unter Zusatz von Wasser verwandt werden kann.
DEP22231A 1948-11-21 1948-11-21 Verfahren zur Herstellung des Camphan-2-spiro-hydantoins Expired DE810394C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2716648A (en) * 1955-08-30 Hydantoin derivatives

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US2716648A (en) * 1955-08-30 Hydantoin derivatives

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