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Vorrichtung an Kraftfahrzeugen zum elektrischen Antrieb des Anlaßmotors
und zum Laden des Akkus Das Anlassen von Verbrennungskraftmaschinen, insbesondere
Kraftfahrzeugmotoren, erfolgt normalerweise mit Hilfe kleiner elektrischer Motoren,
sogenannter Anlasser. Als Stromquelle dient üblicherweise hierfür der eigene Fahrzeugakku.
Die zum Anlassen des Motors erforderlichen Ströme sind im Verhältnis zu dem Fahrzeugakku
groß, so daß der Akku durch das Anlassen verhältnismäßig stark belastet wird. Dieses
tritt ganz besonders im Winter auf, wenn durch die kühlen Temperaturen das
01 der Motoren und Getriebe besonders dickflüssig geworden ist und sich der
Motor nur sehr schwer durchdrehen läßt. Die übliche Folgeerscheinung hiervon ist,
daß der Motor meistens nicht gleich anspringt und daß durch das dann anschließende
häufige Betätigen des Anlassers die elektrischen Energien des Akkus sehr schnell
verbraucht werden, so daß die restlichen Stromreserven nicht mehr ausreichen, den
Motor durchzudrehen und somit ein Anlassen des Motors mit Hilfe des Anlassers nicht
mehr möglich ist.
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Zur Entlastung des Akkus hat man deshalb kleine elektrische Ansteckmotoren
entwickelt, die von vorn an den Verbrennungsmotor angesteckt werden und mit der
Kurbelwelle genau so mit Hilfe der vorhandenen Klauenkupplung verbunden werden wie
die Andrehkurbel.
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Diese kleinen elektrischen Ansteckmotoren werden mittels eines Kabels
mit einer starken Stromquelle, beispielsweise Lichtnetz, verbunden und von dieser
gespeist.
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Das Aufladen der entladenen Autoakkus erfolgt im allgemeinen in Spezialwerkstätten,
Großgaragen usw. Zu diesem Zweck muß der Fahrzeughalter seinen Akku ausbauen und
zur Ladestation hinbringen. Das Laden eines Akkus dauert durchschnittlich
etwa
12 bis 24 Stunden; wenn er ganz leer ist. Vorteilhafterweise werden die Akkus durchschnittlich
alle i bis 2 Monate einmal ganz entladen und wieder vollkommen neu aufgeladen. Durch
diese Art der Behandlung wird eine lange Lebensdauer des Akkus gesichert. Hat der
Fahrzeughalter seinen Akku zum Aufladen gebracht, so ist er entweder darauf angewiesen,
sich für die Ladezeit einen Akku zu leihen oder aber für diese Zeit sein Fahrzeit-,
stillzulegen.
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Die Erfindung macht es sich zur Aufgabe, eine Vorrichtung im Kraftfahrzeugwesen
zu schaffen, mit deren Hilfe es möglich ist, Verbrennungsmotoren, insbesondere Kraftfahrzeugmotoren,
bei kaltem Wetter mit Hilfe einer genügend starken Stromquelle anzulassen, ohne
daß der Fahrzeugakku dadurch belastet wird.
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Zweck der Erfindung ist es, von dem derzeitigen Ladezustand des eigenen
Fahrzeugakkus unabhängig zu sein.
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Weiter bezweckt die Erfindung, die Ladung des Akkus jedem Fahrzeughalter
in seiner eigenen Garage zu ermöglichen, ohne daß der Akku ausgebaut und zu Spezialladestationen
gebracht werden muß.
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Der Fortschritt der Erfindung besteht darin, daß die Vorrichtung in
jedes Kraftfahrzeug eingebaut werden kann, ohne Rücksicht auf die betreffende Spannung
des Fahrzeugs.
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Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß in das Fahrzeug zusätzlich
zu der elektrischen Anlage eine Vorrichtung eingebaut ist, die im wesentlichen aus
einem Transformator mit Anzapfungen auf der Sekundärseite und dahintergeschaltetem
Gleichrichter einerseits und einem Regulierwiderstand andererseits besteht, die
in bestimmter Weise mittels Schalter an die elektrische Anlage des Kraftfahrz;ugs
angeschlossen sind.
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Ein besonderes Erfindungsmerkmal ist dabei, daß die dabei verwendeten
Aggregate so ausgeführt werden, daß jede der gebräuchlichen, überhaupt in Frage
kommenden Fremdstromquellen zur Energieabt, an das elektrische System des Kraftfahrzeugs
benutzt werden können.
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Neu und vorteilhaft ist es dabei, daß erfindungsgemäß der Strom von
der Fremdstromquelle sowohl zum Anlassen des Kraftfahrzeugmotors als auch zum Aufladen
des Akkus benutzt werden kann. Steht als Fremdstromquelle beispielsweise die elektrische
Lichtleitung zur Verfügung, die über eine genügend große Kapazität verfügt, so ist
es ohne weiteres möglich, gleichzeitig den Akku mit Hilfe dieser Stromquelle aufzuladen
und auch ebenfalls den Anlasser zu betätigen. Steht jedoch nur eine schwache Fremdstromquelle,
beispielsweise ein kleiner Akku, zur Verfügung, so ist es erfindungsgemäß möglich,
hiermit lediglich den Motor anzulassen, während der Fahrzeugakku abgeschaltet werden
kann.
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Ein besonderer Vorteil liegt darin, daß als Fremdstromquelle sowohl
Gleichstrom wie Wechselstrom verwandt werden kann.
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Fortschrittlich ist dabei, daß die Fremdstromquellen die verschiedensten
in Frage kommenden Spannungen haben können. So ist der Transformator in der Weise
ausgeführt, daß er Wechselstrom von beispielsweise 22o Volt ohne weiteres auf die
gebräuchlicherweise in den verschiedenen Fahrzeugtypen Verwendung findenden Spannungen
von 24 Volt, 12 Volt und 6 Volt transformiert..Der nachgeschaltete Gleichrichter
liefert dann den für die elektrische Anlage der Kraftfahrzeuge notwendigen Gleichstrom.
Andererseits ermöglicht es die Vorrichtung mit Hilfe eines Regulierwiderstandes,
Gleichstrom liefernde Stromquellen zur Speisung des Kraftfahrzeugnetzes zu verwenden.
Hierbei ist der Regulierwiderstand in der Weise ausgeführt, daß es möglich ist,
sowohl die in dem öffentlichen Stromnetz übliche Spannung von i 1o Volt zu benutzen
als auch gegebenenfalls die bei anderen Kraftfahrzeugen eingebauten Akkus als Fremdstromquelle
anzuschließen, die also unter Umständen 2,4, 12 und 6 Volt Spannung haben können.
Ein besonderer Vorteil der Erfindung liegt also darin, daß die elektrische Anlage
eines Kraftfahrzeugs mit Hilfe einer einfachen Verlängerungsschnur mit bekannten
Steckern in Garagen o. dgl. ohne weiteres an alle ortsüblichen Stromnetze angeschlossen
werden kann zwecks Auffüllung des Akkus bzw. Anlassen des 'Motors, und weiterhin
in der Möglichkeit, die elektrische Anlage eines Kraftfahrzeugs ebenfalls ohne weiteres
mit Hilfe einer Verlängerungsschnur an die elektrische Anlage eines zweiten Fahrzeugs
anzuschließen, sobald dieses zweite Fahrzeug ebenfalls die erfindungsgemäße Vorrichtung
aufweist. Dies spielt eine besondere Rolle, wenn es beispielsweise auf der Landstraße
nicht möglich ist, den :Motor anzulassen, da der eigene Akku zu schwach ist. Es
ist dann möglich, bequem und schnell den Akku eines fremden Fahrzeugs zum Anlassen
zu benutzen, ohne daß erst umständlich die Akkus ausgebaut werden müßten.
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Außerdem ist es besonders vorteilhaft, daß jeder fremde Akku verwandt
werden kann, also auch mit einer anderen Spannung, da es mit Hilfe des eingebauten
Regulierwiderstands möglich ist, die Spannung der Fremdstromquelle sofort auf die
eigene richtig herabzusetzen.
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Die Erfindung kann in verschiedener Weise ausgeführt werden. In der
Zeichnung ist beispielsweise die dem Kraftfahrzeug eingebaute Vorrichtung einer
Schaltungsweise veranschaulicht.
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Der Anlasser i des Kraftfahrzeugs ist in üblicher Weise über den Schalter
2 mit dem Fahrzeugakku 3 verbunden, wobei beide Aggregate in bekannter Weise an
1Zasse gelegt sind. An dieLeitung4 sind in bekannter Weise die übrigen Stromverbräucher
des Fahrzeugs angeschlossen. Diesem in jedem Fahrzeug vorhandenen elektrischen Schaltsystem
wird die erfindungsgemäße Vorrichtung mit Hilfe der Schalter 5 und 6 vorgeschaltet.
Der Stecker 7 zum Anschluß der Verlängerungsschnur zur fahrzeugfremden Stromquelle
ist einerseits über den Regulierwiderstand 8 und den Schalter 5 mit dem Fahrzeugstromnetz
verbunden und kann mit Hilfe des Schalters 5 entweder auf Anlasser i oder Akku 3
oder
zusätzlich mit Schalter 2 auf beide Aggregate gesch.^Iltet werden.
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D:°se Schaltung ist für Gleichstrom-Fremdstromquellen vorgesehen.
Hierbei wird der Stecker 7 mit Hilfe des Schalters 9 an Fahrzeugmasse angeschlossen.
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Bei Wechselstroin-Fremdstromquellen wird der Stecker 7 mit Hilfe des
Schalters 9 mit dem zweiten Stromkreis, der für Wechselstrom vorgesehen ist, verbunden.
Dieser zweite Stromkreis besteht aus (lern Transformator io mit Anzapfungen auf
der Sekundärseite 12 und Gleichrichter 13. Die Hochspannungsspule i i des Transformators
io wird mit Hilfe des Schalters 9 mit dem Stecker 7 verbunden. Die Niederspannungsspule
12 des Transformators io ist einerseits mit Fahrzeugmasse verbunden, andererseits
über den Gleichrichter, beispielsweise Trockengleichrichter 13, und den Schalter
6 mit der elektrischen Fahrzeuganlage verbunden. Mit Hilfe des Schalters 6 ist es
dabei ebenfalls möglich, diesen zweiten Stromkreis, der durch eine Wechselstromquelle
gespeist wird, sowohl mit Anlasser i als auch mit Akku 3 oder unter Zuhilfenahme
von Schalter 2 auf leide gleichzeitig zu schalten. Vorteilhafterweise wird dabei
der Stecker 7 an einer leicht erreichbaren Stelle im Fahrzeug beispielsweise am
Schaltbrett oder der Außenseite der Karosserie angebracht, während die Verstellhebel
zur Einstellung von Transformator und Regulierwiderstand ebenso wie die zusätzlichen
drei Schalter 5, 6, 9 zweckmäßigerweise am Schaltbrett oder einer vom Fahrzeugsitz
leicht erreichbaren Stelle des Fahrzeugs angebracht werden. Die zusätzlichen Aggregate
der Vorrichtung, Transformator, Gleichrichter und Regulierwiderstand, können an
beliebiger Stelle im Fahrzeug, beispielsweise mit unter der Motorhaube oder im Kofferraum
oder seitlich der Batterie, entsprechend dem vorhandenen Raum der jeweiligen Fahrzeugtype
vorgesehen werden.