-
Schraubenzieher Es liegt bereits eine große Anzahl von Anordnungen
bei Schraubenziehern vor, bei denen die festzuziehende Schraube, noch ehe sie durch
mehrmaliges Drehen einen festen Halt gefunden hat, durch den Schraubenzieher selbst
gehalten wird, so daß der den Schraubenzieher Bedienende beim Beginn des Einschraubens
nicht beide Hände benötigt. Eine solche Anordnung ist dann unentbehrlich, wenn die
Schraube an einer Stelle eingezogen werden muß, die so tief liegt, daß ein Festhalten
der Schraube mit der Hand nicht möglich ist.
-
Diejenigen Konstruktionen, bei denen in Anpassung an eine besondere
Ausbildung der Zunge des Schraubenziehers auch der Schlitz der Schraube besonders
gestaltet ist, indem Zunge und Schraube irgendwie zapfenartig ineinanderfassen,
scheidet deswegen in vielen Fällen aus, weil dabei die Verwendung normaler Schrauben
nicht möglich ist.
-
Eine sehr naheliegende und des öfteren angewendete Konstruktion bedient
sich des Hilfsmittels, daß der Schraubenkopf von einem zangenartigen Instrument
umfaßt wird, welches unmittelbar mit dem Schraubenzieher oder mit dessen Heft verbunden
ist und mehr oder weniger selbsttätig in Wirksamkeit tritt. Diese Anordnung ist
recht umständlich und zumeist schwierig in der Handhabung.
-
Eine weitere Lösung sieht vor, die Zunge des Schraubenziehers im Schraubenschlitz
dadurch einzuklemmen, daß die Zunge in der Längsrichtung des Schraubenschlitzes
unterteilt ist und die einzelnen Teile gegeneinander verdreht werden; es ist dabeizum
Teil vorgesehen, das Verdrehen beim Druck
auf den Schraubenzieher
selbsttätig erfolgen zu lassen. Hierdurch ergibt sich aber wieder eine sehr umständliche
und teure Konstruktion.
-
Bei einer anderen Anordnung wird eine in der Längsrichtung des Schraubenschlitzes
gespreizte Hülse beiderseits über die Zunge des Schraubenziehers gestülpt und kann
in dessen Längsrichtung so hin und her geschoben werden, daß entweder die Hülse
vorsteht oder die Zunge des Schraubenziehers. Die Hülse wird dabei von einem rückwärts
an ihr befestigten Ring bedient. Die gespreizten Teile der Hülse sind derart federnd
angeordnet, daß sie aufeinander zustreben; beim Zurückziehen der Hülse weiten sie
sich auf und werden dabei gegen die Schlitzwandungen geklemmt, so daß sie die Schraube
festhalten. Hat die Schraube gefaßt, so _soll die Hülse ganz zurückgezogen werden
und das weitere Festziehen der Schraube mittels der eigentlichen Zunge erfolgen.
Auch diese Anordnung sieht außer dem eigentlichen Schraubenzieher noch einen zusätzlichen
Teil, nämlich die gespreizte Hülse, vor.
-
Gemäß der Erfindung wird die gestellte Aufgabe, das Festhalten der
Schraube vom Schraubenzieher ohne Verwendung zusätzlicher Teile, in der Weise gelöst,
daß die Zunge des Schraubenziehers selbst parallel zum Schlitz der Schraube geschlitzt
ist und eine Federkraft auf beide Teile der Zunge in Richtung einer Aufweitung des
Schlitzes wirkt. Beim Einsetzen der Schraube werden die beiden Teile der Zunge von
Hand zusammengedrückt und in den Schraubenschlitz eingeführt. Beim Loslassen der
Zunge werden sie durch die Federkraft gegen die Schlitzränder gedrückt und halten
die Schraube fest.
-
Das Schlitzen der Zunge des Schraubenziehers kann in mehrfacher Weise
erfolgen. Der Rohling kann von der Spitze her eingeschnitten oder eingesägt werden,
dabei muß das Material derart beschaffen sein, daß es federnd immer in die aufgeweitete
Stellung zurückgeht. Man kann auch die beiden Teile der Zunge nach dem Heft-zu aneinanderschweißen.
Auch kann man zwei getrennte Teile durch ein weiter hinten eingelegtes Zwischenstück
in bestimmtem Abstand halten und die beiden Zungenteile und das dazwischengelegte
Stück durch eine Draht- oder Bandumwicklung oder eine aufgeschobene Hülse zusammenhalten.
Entscheidend ist, daß die geschlitzten Teile der Zunge nach außen federn. Die Zeichnung
stellt beispielsweise Ausführuttgsformen der Erfindung dar, und zwar zeigt Abb.
i einen Schraubenzieher gemäß der Erfindung in Längsrichtung des Schraubenschlitzes
gesehen; Abb. 2 zeigt die Spitze des gleichen Schraubenziehers beim Festhalten der
Schraube; Abb. 3 zeigt eine in anderer Weise gefertigte Form des Schraubenziehers.
-
Die in dem Heft 9 sitzende Schneide i des Schraubenziehers ist im
vorderen Teil geschlitzt und bildet die beiden Teilzungen 2. Der Schlitz kann bereits
am vorderen Ende des Hefts beginnen, er kann aber auch kürzer ausgebildet sein,
wie es sich zur Erzeugung der Federkraft als erforderlich erweist, mit der die beiden
Teile 2 auseinanderstreben, wenn sie zusammengedrückt werden.
-
Abb. 2 zeigt, wie die beiden Teile 2 die Schraube 3 dadurch halten,
daß die innewohnende Federkraft, die in Richtung der Pfeile 4 wirkt, sie gegen die
Wandungen des Schraubenschlitzes andrückt.
-
Zur Erzeugung der Federkraft kann notfalls auch eine zwischen den
beiden Teilen der Zunge senkrecht zum Schraubenschlitz wirkende Feder vorhanden
sein.
-
Während der Schraubenzieher nach Abb. i durch Einschneiden der Zunge
hergestellt ist, sind bei dem Schraubenzieher nach Abb. 3 zwei halbe Zungen 5 und
6 vorhanden, zwischen denen mittels eines im hinteren Teil des Schraubenziehers
angeordneten Zwischenstücks 7 der erforderliche Abstand aufrechterhalten wird. Eine
Hülse 8 hält die Teile 5, 6 und 7 zusammen. Diese Hülse sitzt bei der Anordnung
nach Abb. 3 innerhalb des Hefts g. Sie kann auch vor dieser Hülse angeordnet sein.
-
Der neue Schraubenzieher ist sowohl im Aufbau wie in der Handhabung
sehr einfach und erfüllt bei richtiger Einstellung der in Richtung einer Schlitzöffnung
wirkenden Federkraft mit Sicherheit die Aufgabe, die Schraube sogleich festzuhalten.