DE806614C - Rohrkupplung - Google Patents

Description

• Rohrkupplung Zusatz zum Patent 803 863 Es ist bekannt, Rohre durch Verformung mittels über sie gezogener Hülsen dichtend zu verbinden. Eine solche Verbindung ist im Patent 803 867 näher beschrieben. Das Wesen dieser Rohrkupplung besteht darin, daß über dem zu kuppelnden Rohrende eine konische Hülse vorgesehen ist, an der ein Walzmittel derart angreift, daß beim Anziehen des Verschraubungsstückes das Rohrende mit der konischen Hülse dichtend zusammengewalzt wird. Es hat sich jedoch gezeigt, daß die Erzeugung dieser Wirkungen bei größeren Rohrdurchmessern auf Schwierigkeiten stößt, weil große aktive und reaktive Drehmomente auftreten, die einerseits eine erhebliche Kraftaufwendung seitens der Arbeiter und anderseits das Anbringen entsprechender Gegenkräfte durch mechanische Mittel erfordern. Durch die vorliegende Erfindung sollen diese Schwierigkeiten behoben werden. Es wird hier ein Dichtungs- und Befestigungsvorgang gezeigt, bei dem sehr hohe Verformungskräfte ohne das Auftreten eines Drehmoments und daher ohne große Kraftanstrengung erzeugt werden. Der Verformungsprozeß wird nur 'durch reine Längskräfte (Axialkräfte) bewirkt.
• Ferner soll durch die neue Einrichtung erreicht werden, daß das Dichthalten der Verbindung bei etwaigen Temperaturschwankungen im oder am Rohrleitungsmedium besser gewährleistet wird als beim Gegenstand des Patents 803 867.
• Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, das Walz-bzw. Verformungsmittel nicht quer, sondern längs zur Rohrachse zu bewegen und wirken zu lassen, und zwar nicht durch eine fortschreitend drehende, sondern durch eine ziehende bzw. schiebende Bewegung. Dies wird dadurch erreicht, daß als Walzmittel ein Ring dient, der durch Längskräfte auf die konische Hülse gezogen wird und sich beim Festziehen im Sinne einer elastischen Feder einstellt.
• Die Erfindung ist auf der Zeichnung in zwei Ausführungsbeispielen dargestellt.
• Abb. i zeigt die unlösbare, Abb. 2 die lösbare Ausführungsform, in Abb. 3 ist der Verformungsvorgang angedeutet.
• Wie aus den Abbildungen ersichtlich, wird über (las Rohr i ein. außenkonischer Dichtring 3 bzw. 4 gezogen und auf diesen je ein Flanschenpaar 2 aufgesetzt. Die Flanschen 2 haben eine V-artige Bohrung, die ungefähr dem Spitzendurchmesser des Dichtungsringes 3, 4 entspricht. Über die beiden Dichtungsringe der Abb. 2 ist ein Ring 5 gelegt, uni eine gute Zentrierung der beiden Dichtflächen herbeizuführen. Beim wechselweisen Anziehen der Schrauben 6 werden die Flanschringe 2 fest auf die Außenwand der Dichtringe 3, 4 aufgepreßt und diese samt der Rohrwand entsprechend der Darstellung in Abb. 3 stark nach innen verformt. Durch diese Wirkungsweise wird ein gutes Dicht- und Festhalten der Verbindung erreicht, wie dies auch schon bei der Muffenverschraubung in dem Hauptpatent beschrieben ist.
• Während nun bei dem Patent 803 867 das Walzmittel quer zur Rohrachse bewegt wird und hierbei ein starkes Drehmoment auftritt, das durch erhebliche Kraftaufwendungen überwunden werden muß, wird in vorliegendem Falle durch das Aufziehen der beiden Flanschringe 2 das Drehmoment vermieden und nur eine Längsbewegung (Axialbewegung) vollzogen. Durch letztere wird erreicht, daß günstigere Reibungsverhältnisse sowie eine bessere Kraftverteilung durch mehrere Schraubmittel 6 geschaffen werden, was bewirkt, daß der Verformungsprozeß ohne große Kraftäußerung durchgeführt werden kann. Ferner wird das zu kuppelnde Rohr nicht zum Mitdrehen veranlaßt, d. h. daß die sonst erforderlichen mechanischen Festhaltemittel in Fortfall kommen.
• Die günstigere Beeinflussung der Dehnungs- und Dichtverhältnisse gegenüber der Muffenkonstruktion in dem Hauptpatent wird durch folgende Merk-!I male deutlich.
• Dadurch, daß die in Vorspannung gebrachten Schrauben 6 verhältnismäßig weit vorn Rohr, d. li. vom wärmeführenden Medium, entfernt liegen, dehnen sie sich nicht so schnell atis wie die Dichtstellen am Rohr. Die Schrauben 6 steigern demzufolge bei plötzlicher Temperaturzunahme des Rohres, d.h. des \lediums, ihre Spaniiunl;. weil das Rohr sich hierbei schneller ausdehnt als die Schrauben. Umgekehrt erhalten die Schrauben ihre ursprüngliche Spannung wieder zurück, wenn die Rohrtemperatur zurückgeht, so (1a13 also die Dichtfläche stets unter normaler spanntnig, c1.11. dicht bleibt.
• Die Dehnungsverhältnisse werden aller noch weiter dadurch günstig beeinflußt, daß (las Flanschringpaar 2 als Feder wirkt, indem es sich beim straffen Anziehen der Schrauben 6 etwas nach innen neigt und hierbei die Form einer schwach durchgebogenen Federscheibe bildet. wodurch cler Federweg der Verbindung wesentlich verlängert und insbesondere auch ein Dichthalten bei Kältespannungen gewährleistet wird.
• Aus all diesen neuen Merkmalen und \Virkurigen ergibt sich darin der gewünschte grolle Vorteil, da13 auch große und größte Rohre aus den verschiedensten Werkstoffen, insbesondere auch Stalilrolire von hoher Festigkeit einfach, sicher und schnell durch das neue Verfahren gekuppelt werden können.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Rohrkupplung finit konischen Verschraubungsstücken, bei der über dein zu kuppelnden zylindrischen Rohrende eine konische Hülse vorgesehen ist, an die ein Walzmittel derart angreift, daß beim Anziehen des Verschraubungsstückes das Rohrende mit der konischen Hülse dichtend zusammengewalzt wird, nach Patent 803 867, dadurch gekennzeichnet, daß als Walzmittel ein Ring (2) dient, der durch Längskräfte auf die konische Hülse (3, ,4) gezogen wird und sich beim Festziehen im Sinne einer elastischen Scheibenfeder einstellt.